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Palais Rantzau in Lübeck
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Ein außergewöhnliches Denkmal mit spannender Baugeschichte
Hand aufs Herz: Was ist ein Palais? Die Bezeichnung wird ebenso für Schlösser und Herrenhäuser oder auch für öffentliche Gebäude und prächtige städtische Wohnhäuser verwandt. Hergeleitet ist der Name von den römischen Kaiserbauten auf dem Palatin, Palast lautet die deutsche Übersetzung. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat in den vergangenen 40 Jahren über 20 solcher Palais in verschiedenen Bundesländern gefördert. So etwa ist das Japanische Palais in Dresden, das sich August der Starke im frühen 18. Jahrhundert als Porzellanschloss erträumte, einer der bedeutendsten und repräsentativsten Barockbauten der Stadt. Das ehemalige Präsidialpalais in Regensburg entstand zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Auftrag von Fürstprimas Carl von Dalberg als Residenz für den französischen Gesandten am Immerwährenden Reichstag. Und im ehemaligen Stadtpalais in der Schachterstraße in Glückstadt, das 1645 errichtet und 1710 zur heutigen Größe erweitert wurde, wohnten einst Doctores Medicinae.
Das heutige Palais Rantzau ist für die Hansestadt Lübeck ein einzigartiges Beispiel der Neugotik. Der Bauherr, Kuno Graf Rantzau-Breitenburg, ließ mit dem erneuten Umbau der ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert stammenden Domherrenkurie die Gotik wieder aufleben. Gemäß der damaligen Begeisterung für das Mittelalter wollte er seinen Wohnsitz im Stadtpalais in Lübeck zeitgemäß „modern“ gestalten.
So entstand 1858 in romantisierenden neugotischen Formen das Palais Rantzau unter Verwendung der letzten freistehenden, ursprünglich gotischen Domherrenkurie, die im Innern des Gebäudes noch erhalten ist. Sie lässt sich an den starken Mauerquerschnitten und dem rückwärtigen gotischen Giebel noch gut ablesen. Die gotischen Kellergewölbe und die Brandwände stammen aus der Erbauungszeit, die dendrochronologisch auf 1317 datierten Hölzer des Dachstuhls allerdings aus einer späteren Zweitverwendung.
Der gotische Bau erfuhr in späteren Jahrhunderten vielfache Umbauten. So ist im Obergeschoss ein Rokokosaal von 1762 erhalten, den Johann Nepomuk Metz gestaltete. Ihn schmücken ausgedehnte zarte Stuckarbeiten. In dieser Zeit erhielt die langgestreckte dreigeschossige Domherrenkurie, die im Mittelalter in Backstein errichtet wurde, durch zwei Anbauten in Ost-West-Richtung einen fast quadratischen Grundriss. Erhalten sind zudem in einem Erdgeschosssaal einige im 17. Jahrhundert bemalte Deckenbalken sowie barocke Türeinfassungen.
Nach der Auflösung der Domkurie 1805 wurde das Gebäude nach seinem Verkauf an die Grafen Rantzau im Zuge der Erweiterung 1858 fast vollständig neugotisch überformt. Aus der Bauzeit stammen die heutigen Fassaden, insbesondere die markante Hauptfassade. Sie schmückt ein aufwändiger Staffelgiebel mit vieleckigen Türmchen sowie ein Balkon, der von ornamentalen und figurenbesetzten Konsolen getragen wird. Die Gebäudeecken sind einmal durch einen über Eck gestellten Doppelerker mit Staffelgiebel und ein anderes Mal durch ein vieleckiges Ecktürmchen betont.
Ebenfalls zur Domkurie gehörig hat sich das über Eck anstoßende Nebengebäude in der Kapitelstraße 9 erhalten. Auch in diesem Nebengebäude findet sich im Kern noch das mittelalterliche Mauerwerk. Das Erdgeschoss diente einst als Pferdestall, im Obergeschoss lag die frühere Bediensteten- und Kutscherwohnung. Auch hier wurde das Äußere im Zuge des Umbaus neugotisch ausgestaltet. Die Stalleinrichtung ist bis heute im Wesentlichen erhalten und zeigt den Fußbodenbelag, die Futtertraufen und Holzsäulen der Umbauzeit.
Durch die Vernachlässigung der Bauunterhaltung traten umfangreiche Feuchteschäden im Mauerwerk und im Traufbereich auf, außerdem bildeten sich starke Rissbildungen an der rückwärtigen Fassade. Verunstaltende und zerstörende Einbauten, die völlig verbrauchten Oberflächen sowie die veraltete Haustechnik verschandelten das einst prächtige Palais in den 1990er Jahren zunehmend. Der im zweiten Obergeschoss entdeckte Hausschwamm, versalztes Mauerwerk, abplatzende Fassaden- und Innenputze sowie die unzureichende Gründung stellten schwerwiegende Mängel dar. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz übernahm das Objekt 2002, um es nach einer gründlichen Restaurierung wieder einer denkmalgerechten Nutzung zuzuführen. Bis 2019 war der Bau an das Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF) vermietet. Nach einer weiteren Restaurierung zog 2020 der Bereich Stadtgrün und Verkehr der Hansestadt Lübeck in das Palais. Der Rokoko-Saal wird weiterhin für kulturelle Veranstaltungen genutzt.
Vergleichbare Denkmale aus Ihrer Region stellen wir Ihnen gerne mit Bild und Text zur Verfügung.
Seit ihrer Gründung vor 40 Jahren förderte die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) über 2.130 Maßnahmen an „Herrschaftlichen Bauten“. Die 1985 gegründete spendensammelnde Stiftung unterstützt engagierte private, kirchliche und kommunale Denkmaleigentümer beim Erhalt ihrer Bauwerke. Denkmalpflege als staatliche Aufgabe wird wir dank dieser bürgerschaftlichen Unterstützung zu einem gesamtgesellschaftlichen Auftrag. Die DSD konnte bisher für den Erhalt von 7.400 Denkmalen unserer Baukulturlandschaft mehr als eine dreiviertel Milliarde Euro zur Verfügung stellen und damit ein deutliches Zeichen setzen.
Einfach himmlich
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Familienabenteuer auf der Schwäbischen Alb: Hier kann man Sterne beobachten und in einem richtigen Tipi übernachten
Wenn’s um Himmelsmächte geht, merkt man Sternenguide Till Credner die Begeisterung sofort an. „Mich fasziniert jedes Mal das Naturerlebnis hier draußen und dass wir mit bloßem Auge in die unendliche Weite des Weltraums schauen können“, schwärmt der Hobbyastronom. Noch ist es hell, aber die Abenddämmerung hat schon eingesetzt.
Elias, Ida und Alma stehen mit ihren Eltern beim Sternguckerplatz Zainingen/Römerstein und lauschen den spannenden Geschichten von Till Credner, der Physiklehrer und Ehrenamtlicher beim Projekt Sternenpark Schwäbische Alb ist. Gleich wird er mit der kleinen Gruppe zum ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen hinüberwandern, um die sommerlichen Sternbilder zu erklären.
Die Auszeit in der Natur hat für die fünfköpfige Familie am Nachmittag begonnen. Weil der Vater Geburtstag hat, verbringen alle gemeinsam ein Wochenende auf der Schwäbischen Alb: Und die Übernachtung ist nicht im Hotel gebucht, sondern in einem Tipi auf dem Hofgut Hopfenburg. Auf dem Campingplatz gibt’s neben Glampingunterkünften und Stellplätzen auch Tiere und ganz viel Platz im Grünen.
Die Schlafsäcke und Rucksäcke sind im geräumigen Zelt rasch verstaut. Und während die Kinder Fußball spielen, trinken die Eltern am Holztisch vor dem Tipi Kaffee. Hinterm Zelt grasen, nur durch einen Zaun vom Platz getrennt, die Waldschafe der Hopfenburg auf einer Streuobstwiese. Später geht’s noch kurz zu den beiden Poitou-Eseln. Das Herz der Hopfenburg ist nämlich ein Bauernhof, auf dem man sich dem Schutz vom Aussterben bedrohter Tierrassen verschrieben hat. Neben den Waldschafen und den Poitou-Eseln leben auf dem Hofgut auch Hinterwälder-Rinder.
Eine nachhaltige Region
Wie auch der Sternenguckerplatz liegt der Campingplatz im Biosphärengebiet Schwäbische Alb, inmitten einer traditionsreichen Kulturlandschaft, in der die Menschen versuchen, in friedlicher Koexistenz mit der Natur zu leben. Auch die Hopfenburg wirtschaftet nachhaltig. Hier geht daher alles ganz gemächlich seinen Gang und trotzdem – oder gerade deshalb? – vergeht die Zeit für die Familie wie im Flug. Die beiden Eltern schauen irgendwann verblüfft auf die Uhr. Es wird Zeit, an der Feuerstelle zwischen den Tipis das Holz zu entzünden. Der Stockbrot-Teig ist schon gut gegangen …
Die drei Jugendlichen knabbern denn auch noch am letzten gerösteten Brot, als es gegen 20:30 Uhr mit dem Auto zum etwa eine halbe Stunde entfernten Sternguckerplatz geht. Dort wartet Till Credner schon auf die Familie. Nach einer kurzen Einführung wandert die Gruppe zum ehemaligen Truppenübungsplatz. Weil es hier über viele Kilometer keine Besiedelung gibt, ist es nachts besonders dunkel. Andächtig schauen Gäste und Sternenguide in den Himmel und suchen den Großen Wagen, Kassiopeia und das Sommerdreieck mit Schwan, Leier und Adler. Die Gäste haben viele Fragen zur Entstehung und zu den Geheimnissen des Weltalls. Und sie wollen von Till Credner wissen, welche Probleme Lichtverschmutzung eigentlich mit sich bringt. „Insekten verlieren die Orientierung“, erklärt der. „Und auch für uns Menschen ist ein klarer Tag-Nacht-Rhythmus für Körper und Seele wichtig. Wenn es wenig Kunstlicht gibt, geht es allen besser.“ Logisch, dass später die Stirnlampen aus bleiben. Die Familie probiert, sich den Weg zum Parkplatz von den Sternen weisen zu lassen. Dort dürfen alle noch durchs Teleskop von Till Credner schauen: Wie wunderschön sie doch ist, die Milchstraße über der Schwäbischen Alb …
Zusatz: Camping im Süden
Dürfen es auch mal das Safarizelt oder eine Jurte sein? Egal, ob mit dem eigenen Reisemobil, mit dem Caravan oder in einer der besonderen Mietunterkünfte auf den Campingplätzen zwischen Odenwald und Bodensee: Die „Freiluft-Hotels“ in Baden-Württemberg begeistern mit abwechslungsreichen Landschaften, wilder Natur und besonderen Glamping-Angeboten. Viele der zertifizierten Betriebe überzeugen zudem durch ihre hohen Qualitätsstandards und bieten Camperinnen und Wohnmobilisten erstklassigen Komfort. camping-bw.de
zum Bild oben:
Mit einem Spiegelteleskop blickt man tief in den Himmel hinein und sieht Sternschnuppen
(c) TMBW / Till Credner
Rettung des „Dornröschenhauses“ in Weinsberg gesichert

Das Alte Pfarrhaus geht auf das 16. Jahrhundert zurück
„Ohne die Unterstützung der DSD wäre unser Projekt auf die letzten Meter gescheitert“, so Thilo Juhnke-Wild über die unkomplizierte Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) für das Alte Pfarrhaus in Weinsberg – einem Denkmal in Not.
Am Donnerstag, den 24. Juli 2025 um 15.30 Uhr übergibt Claus Brechter, Ortskurator Bad Wimpfen der DSD, bei einem Pressetermin vor Ort im Beisein von Christoph Grüber von Lotto Baden-Württemberg offiziell den symbolischen Fördervertrag in Höhe von 175.000 Euro für die Maurer-, Naturstein-, Dach-, Putz- und Stuckarbeiten an den Denkmaleigentümer Thilo Juhnke-Wild.
Das auch Dornröschenhaus genannte Denkmal gehört nunmehr zu den über 430 Denkmalen, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Baden-Württemberg fördern konnte.
Das Alte Pfarrhaus befindet sich in Hanglage in direkter Nachbarschaft der Kirche, des Rathauses und Marktplatzes der kleinen Stadt Weinsberg unterhalb der Burgruine Weibertreu. Im Kern geht das Haus in der Kirchstaffel 1 auf das 16. Jahrhundert zurück.
Während des Bauernkriegs wurde es, wie alle Häuser der Stadt, zerstört, und kurz darauf wiedererrichtet. Das heutige Erscheinungsbild ist von der Neugestaltung des Pfarrhauses um 1817 geprägt.
Zum Objekt:
Es handelt sich um einen repräsentativen zweigeschossigen, verputzten Fachwerkbau mit Satteldach, rückwertiger Scheune und zwei Gewölbekellern. Der geflößte Dachstuhl wurde auf das Jahr 1528 datiert und die heutige Ausstattung sowie der Hauptfensterbestand stammt aus den Jahren 1714 und 1815.
Das große Krabbeln mit den „Winzigen Giganten“

Entdeckertage für kleine und große Insektenfans im Zoo Leipzig
Das große Krabbeln live erleben: Am kommenden Wochenende (26./27. Juli 2025) lädt der Zoo Leipzig zu den spannenden Entdeckertagen „Winzige Giganten“ ein. An diesen beiden Tagen können Besucher die faszinierende Welt der Insekten wortwörtlich hautnah erleben. Ferienkinder und Urlauber erwartet ein unvergessliches Abenteuer, bei dem sie die „winzigen Giganten“ in all ihrer Vielfalt kennenlernen. Dass eine einzige Wildbiene bis zu 5.000 Blüten bestäuben kann und Schwebfliegen wichtig für die Bestäubung von Obstbäumen sind, sind nur zwei von vielen spannenden Fakten, mit denen Abenteurer und Quizfreunde im Anschluss an ein Wahr- oder Falschrätsel glänzen können. In der XXL-Sonderausstellung „Winzige Giganten“ lassen sich im Zoogelände verteilt 27 überdimensional große Insekten entdecken, darunter Goliathkäfer, Stabschrecken und Eintagsfliegen. Zudem erfahren die Besucher, welche Bedeutung diese kleinen Wesen für das Ökosystem haben und können unter anderem mit Australischen Gespenstschrecken und Wandelnden Bohnen auf Tuchfühlung gehen.
Von 10 bis 17 Uhr erleben Besucher zudem abwechslungsreiche Programmpunkte: Am Informationsstand der Leipziger Stadtimker erfahren sie alles über die Arbeit der Bienen (und Imker) und haben die Möglichkeit, leckeren Honig zu kaufen. Das Naturkundemuseum Leipzig zeigt verschiedene Insektenarten, und das Projekt „VielFalterGarten“ gibt Gartenfreunden wertvolle Tipps für einen Schmetterlingsgarten. In Gondwanaland, der tropischen Erlebniswelt des Zoos, lernen Besucher im Nutzpflanzengarten mehr über nützliche Insekten und den Lebensraum Totholz. Auch die Zoolotsen sind unterwegs und begleiten kleine Insektenfreunde auf ihrer Entdeckungsreise. Ab 14 Uhr gibt es für alle hungrigen Entdecker leckeren Bienenstich für den guten Zweck, dessen Erlös einem Schutzprojekt zu Gute kommt. Die Entdeckertage „Winzige Giganten“ sind ein Muss für alle, die mehr über die faszinierende Welt der Insekten erfahren und die Faszination hautnah erleben möchten. Weitere Informationen und das vollständige Programm findet sich auf der Webseite des Zoos unter www.zoo-leipzig.de.
Prof. Jörg Junhold
Zoodirektor
zum Bild oben:
Das große Krabbeln im Zoo Leipzig - mit der Wandelnden Bohne auf Tuchfühlung gehen
(c) Zoo Leipzig
Die Rettung des Numbats
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Wilhelma unterstützt den Zoo Perth bei der Zucht von bedrohten Ameisenbeutlern
Der Zoologisch-Botanische Garten Stuttgart unterstützt den Zoo im australischen Perth bei der Zucht einer stark gefährdeten Tierart: Dem Numbat. Mit seiner spitzen Schnauze und seinem gestreiften Fell ist der Ameisenbeutler unverwechselbar. Einst bewohnte er weite Teile des südlichen Australiens. Durch die vom Menschen in Down Under eingeführten Füchse wurden Numbats fast ausgerottet. Nur winzige Restpopulationen blieben erhalten. Der Perth Zoo hat sich schon vor Jahren zum Ziel gesetzt, den Numbat zu retten – mit Erfolg: Seit 1992 wurden insgesamt 321 in Perth nachgezüchtete Numbats in ihren natürlichen Lebensräumen wieder angesiedelt. Damit gelang es, den Bestand des gestreiften Beuteltieres zu stabilisieren.
In der Natur ernähren sich Numbats fast ausschließlich von Termiten, die sie mit ihren kräftigen Krallen ausgraben und mit ihrer langen, klebrigen Zunge aufschlecken. 15.000 bis 20.000 dieser staatenbildenden Insekten verzehrt ein Numbat jeden Tag. Die Futterbeschaffung ist daher extrem aufwändig, was hohe Kosten verursacht. Zwar hat der Perth Zoo einen speziellen Brei entwickelt, der von den Tieren gut angenommen wird. Für eine erfolgreiche Zucht ist aber Lebendfutter in Form von Termiten unverzichtbar. Hinzu kommt, dass die für die Auswilderung vorgesehenen Numbat unbedingt an ihre natürliche Nahrung gewöhnt werden müssen. Zwei Mitarbeitende des Perth Zoos fahren darum einmal pro Woche bis zu 140 km durch den Busch: Auf echten Termitenhügeln werden dort mit Holzleisten gefüllte Eimer angebracht. Sobald diese von Termiten besiedelt sind, werden die vollen Behälter gegen neu vorbereitete ausgetauscht. Im Perth Zoo werden die Krabbeltiere dann von den Holzleisten geklopft und als Futter verwendet.
Ohne diesen hohen Aufwand bei der Futterbeschaffung wären Zucht und Auswilderung der Numbats nicht möglich. Die Wilhelma hat daher mit dem Perth Zoo vereinbart, sich ab 2025 jedes Jahr mit 10.000 € pro Jahr an den Kosten zu beteiligen. Ermöglicht wird das durch den Artenschutz-Euro, den die Besucherinnen und Besucher der Wilhelma über den Eintritt zahlen.
Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin steht voll und ganz hinter dem Projekt: „Wir investieren mittlerweile pro Jahr über 1 Million Euro in rund 40 Artenschutzprojekte in aller Welt. Davon profitieren auch Tier- und Pflanzenarten, die wir bei uns in der Wilhelma nicht zeigen können. Wir sind sehr stolz darauf, unsere Kolleginnen und Kollegen in Perth beim Schutz des Numbats im australischen Outback unterstützen zu können.“
zum Bild oben:
Mit seiner spitzen Schnauze und seinem gestreiften Fell ist der Numbat unverwechselbar.
© Perth Zoo
Bronze für die Brücke von Schloss Greifenberg
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Zur Erinnerung an die privaten Förderer
Für die Instandsetzung der Schlossbrücke in Greifenberg stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) im vergangenen Jahr 30.000 Euro zur Verfügung. Nun überbringt bei einem Pressetermin vor Ort am Freitag, den 18. Juli 2025 um 11.00 Uhr Axel Hofstadt, Ortskurator München der DSD, an Benedikt Freiherr von Perfall eine Bronzetafel mit der Aufschrift „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“. Die Plakette soll an das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der GlücksSpirale erinnern und zu weiterer Unterstützung motivieren. Die Brücke gehört zu den über 590 Projekten, die die private DSD dank Spenden, Erträgen ihrer Treuhandstiftungen sowie Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.
Das Schloss ist eine dreigeschossige, um einen Innenhof aufgeführte Vierflügelanlage. Nach Nordosten erlaubt ein turmartiger Vorbau die Durchfahrt. Im Südosten befindet sich über dem mittelalterlichen Kern die nach einem Brand in den 1960er Jahren erneuerte Schlosskapelle St. Georg. Zum Ensemble gehört als ehemaliges Verwaltungsgebäude ein mächtiger zweigeschossiger Walmdachbau aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Ein- und zweigeschossige Satteldachbauten aus derselben Zeit schließen im Osten an. Die einstigen Stallungen und das Gärtnerhaus werden heute zum Wohnen genutzt. Auch die anderen Funktionsgebäude – der Stadel, das frühere Jägerhaus, ein Pavillon und als ältestes Bauteil der sandsteinerne Richterstuhl an der Schlossauffahrt, der auf das 1442 beziffert ist – haben neue Nutzungen.
Zum Objekt:
Die Brücke des Schlosses Greifenberg geht im Kern auf die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts zurück. Aus dieser Zeit stammen die backsteingemauerten Pfeiler und Widerlager. In den Jahren um 1900 erfolgte die Teilerneuerung mit elegant flachgespannten Segmentbögen aus Beton, die zu den frühen Betonbogenkonstruktionen in Bayern gehören. Als historische Schlossbrücke kommt ihr als Bestandteil des Schlosses auf Grund ihrer geschichtlichen und konstruktionsgeschichtlichen Bedeutung Denkmaleigenschaft zu. Der heutige Brückenüberbau besteht aus einer aus unbewehrtem Beton hergestellten Dreifeld-Bogenbrücke. Die Bauteildicken der Bögen variieren zwischen einer Dicke von 25 Zentimetern in der Feldmitte und bis zu 75 Zentimetern über den Pfeilern. Der erste Bogen hat ein massives, vermutlich flach gegründetes Widerlager aus unbewehrtem Beton. Die weiteren Bögen lagern auf mit Vollziegeln hergestellten Pfeilern, zu deren Gründung keine Aussage getroffen werden kann.
Führungen durch den Japanischen Garten in Bad Krozingen

BAD KROZINGEN. Ab Sommer 2025 möchten wir interessierten Gästen die Möglichkeit bieten, den Japanischen Garten im Rahmen einer fachkundigen Führung näher kennenzulernen. Gärtnermeister Philipp Kercher von der Firma Fautz wird einmal im Monat durch den Garten führen und spannende Einblicke in Gestaltung, Pflege und Philosophie geben.
Der Japanische Garten im Kurpark Bad Krozingen ist ein Ort der Ruhe, Inspiration und kulturellen Begegnung. Entstanden im Rahmen der Städtepartnerschaft mit Taketa/Naoiri in Japan, wurde er vom renommierten Landschaftsarchitekten Kazuyuki Sato gestaltet. Auf rund 3.500 m² vereint er typische Elemente japanischer Gartenkunst mit regionalem Pflanzenreichtum und lädt dazu ein, innezuhalten und die Natur bewusst zu erleben. Termine der Führungen (jeweils ca. 60 Minuten):
• Dienstag, 5. August 2025 – Start: 17:00 Uhr
• Donnerstag, 4. September 2025 – Start: 16:00 Uhr
• Mittwoch, 8. Oktober 2025 – Start: 16:00 Uhr
Die Gebühr beträgt 5,- € pro Person. Treffpunkt ist am Eingang der Vita Classica. Bitte melden Sie sich bis jeweils 12:00 Uhr am Vortag bei der Tourist-Information Bad Krozingen an.
Kontakt & weitere Informationen:
Tourist-Information Bad Krozingen Thürachstraße 4, 79189 Bad Krozingen
Telefon: 07633 4008 163
E-Mail: tourist.info@bad-krozingen.info
Web: www.bad-krozingen.info
Technische Denkmale ermöglichen den Blick ins All

Der Große Refraktor in Potsdam als exemplarisches Zeugnis der Technikgeschichte
Der Blick in die Sterne fasziniert die Menschen schon seit der Bronzezeit und hat lange ihr Leben bestimmt. Davon zeugt etwa die Himmelsscheibe von Nebra, die Ende der 1990er Jahre in Sachsen-Anhalt gefunden wurde. Über die Jahrhunderte wurden die Beobachtungsgeräte stets verbessert und verfeinert. Bis schließlich Bauten nur zum Zweck der Himmelsbeobachtung errichtet wurden. Weil sie als bedeutende Meilensteine für die technische Entwicklung – in diesem Falle durchaus zu Recht – der Menschheitsgeschichte Zeugnis ablegen, stehen heute eine Reihe von ihnen unter Denkmalschutz. Bundesweit hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in den vergangenen 40 Jahren ihres Bestehens eine ganze Reihe gefördert, teilweise mehrfach. So das ehemalige Meteorologische Observatorium in Tauche, die Rohrbachsche Sternwarte in Gotha, die Sternwarten in Sonneberg, Hamburg und Mannheim, oder auch das Radioteleskop in Stockert bei Bad Münstereifel und die „Radardome“ (Radom) in Bochum und Raisting.
Einer besonderen Herausforderung stellte sich die Stiftung auf dem Telegrafenberg in Potsdam. Mit Mitteln der DSD und der in ihrer Obhut befindlichen Pietschker-Neese-Stiftung wurde die Gesamtsanierung der dortigen Observatorien zwischen 2003 und 2024 gefördert, wobei nicht nur die Bausubstanz, sondern gerade auch die technischen Einrichtungen instandgesetzt wurden. Dazu gehörten der Große Refraktor, der photographische Refraktor, das geodätische Institut, das Meridianhaus und die Grobwerkstatt. Genutzt werden die Gebäude heute teilweise durch den Wissenschaftspark “Albert Einstein”, als Schülerlabore und Büros, für Vorführungen und Veranstaltungen, aber auch als Werkstatt für Künstler.
Neun Bauabschnitte lang begleitete die DSD die Restaurierung des Großen Refraktors auf dem Telegrafenberg. Er entstand genau dort, weil man Ende des 19. Jahrhunderts einen neuen Platz für die Himmelsbeobachtung suchte. Eine Beobachtungsstation "an einem günstig gelegenen Punkt in der Nähe Berlins, ... welche gleichzeitig als magnetische und meteorologische Hauptstation fungieren sollte", forderte Hermann Carl Vogel in einem Memorandum des Jahres 1871 für die Astronomie und die Astrophysik. Benötigt wurde ein freies Gelände ohne Erschütterungen und in reiner Luft, nachdem die von 1830 bis 1835 nach Plänen Schinkels in der Berliner Lindenstraße gegenüber dem Kammergericht fast freistehend erbaute Sternwarte bereits völlig eingebaut war und das nächtliche Licht, der Dunst der Großstadt und die Erschütterungen der Hochbahn exakte astronomische Beobachtungen kaum mehr zuließen.
Die Wahl für das neue Gelände fiel auf den Telegrafenberg in Potsdam, so benannt nach der 1832 dort aufgestellten optischen Telegrafenstation. Nach Entwürfen und unter der Oberleitung des Stüler-Schülers Paul Emanuel Spieker (1826-1896) entstand in der weitläufigen parkähnlichen Anlage 1876/1877 das Hauptgebäude des Observatoriums. Als Erweiterungen folgten bis 1899 der Bau des Meteorologisch-Magnetischen Observatoriums, der des Geodätischen Instituts und schließlich 1899 der Bau des Kuppelgebäudes für den Großen Refraktor. In bester Schinkel-Tradition verbinden die Backsteinbauten Spiekers Form und Zweckmäßigkeit. Sämtliche Anlagen sind erhalten und werden, wenn auch nicht mehr mit den alten Instrumenten, heute noch genutzt.
Insbesondere auf dem Gebiet der Spektralanalyse der Gestirne erlangte das Observatorium auf dem Telegrafenberg, das weltweit erste ausschließlich dem neuen Forschungszweig der Astrophysik gewidmete Institut, schnell Anerkennung. 1896 wurde aufgrund der steigenden Ansprüche an exakte wissenschaftliche Ergebnisse der Spektralanalyse von Himmelskörpern ein größeres Fernrohr notwendig. Ebenfalls nach Plänen Spiekers, die dieser noch vor seinem Tode 1896 gezeichnet hatte, entstand der Große Refraktor. Die völlige Reduktion des Baus auf seine Funktion unter der Leitung von Eduard Saal ist den knappen Mitteln geschuldet, obwohl eine private Initiative für diesen Bau 600.000 Mark gesammelt hatte. Die Einweihung fand am 26. August 1899 durch Kaiser Wilhelm II. statt.
Das Teleskop ist ein Doppelrefraktor, der zwei fest miteinander verbundene Fernrohre auf einer parallaktischen Montierung vereinigt. Es handelt sich um das viertgrößte Linsenrohr der Welt. Das größere Rohr besitzt ein Objektiv von 80 Zentimeter Durchmesser und eine Brennweite von 12,2 Metern. Das kleinere, für visuelle Beobachtungen bestimmte Objektiv hat einen Durchmesser von 50 Zentimeter und eine Brennweite von 12,5 Metern. Der lichte Durchmesser der drehbaren Kuppel beträgt 21 Meter, ihr Gewicht 200 Tonnen.
Im April 1945 wurden der Große Refraktor und andere Bauten bei einem Luftangriff teilweise schwer beschädigt. In den 1950er Jahren erfolgte eine Wiederherstellung von Bau und Instrument durch die Firma Carl Zeiss Jena. Doch 1968 wurde der Beobachtungsbetrieb "auf höhere Weisung" und damit die weitere Pflege eingestellt. Lediglich die Außenhaut der Kuppel wurde von 1986 bis 1990 saniert. In Zusammenarbeit mit dem Astrophysikalischen Institut Potsdam, dem Land Brandenburg und dem Landesamt für Denkmalpflege bemüht sich seit 1997 ein Förderverein um die Erhaltung der Anlage. Seit der Wiedereinweihung des Großen Refraktors am 31. Mai 2006 ermöglichen der Förderverein und das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) bei Führungen und Beobachtungsabenden Interessierten einen Blick ins All.
Seit ihrer Gründung vor 40 Jahren förderte die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) über 760 Maßnahmen an „Technischen Denkmalen“, darunter 240 Industriebauten und 230 technische Einrichtungen. Die 1985 gegründete spendensammelnde Stiftung unterstützt engagierte private, kirchliche und kommunale Denkmaleigentümer beim Erhalt ihrer Bauwerke. Denkmalpflege als staatliche Aufgabe wird wir dank dieser bürgerschaftlichen Unterstützung zu einem gesamtgesellschaftlichen Auftrag. Die DSD konnte bisher für den Erhalt von 7.400 Denkmalen unserer Baukulturlandschaft mehr als eine dreiviertel Milliarde Euro zur Verfügung stellen und damit ein deutliches Zeichen setzen.
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