Grüne Quellen
Montag, 19. Mai 2025 Uhr

 
ProlixLetter
Mittagstisch
Prolix-Gastrotipps
Prolix-Studienführer
Ökoplus Freiburg
56plus
lesen-oder-vorlesen
wodsch

 

 
Kontakt
Werbung
Disclaimer
Datenschutzerklärung
Impressum
 
Prolix-Verlag
 
oekoplus-freiburg.de
Guten Mittag liebe Besucher unserer Webseite!
 
In Ergänzung unserer Webseite oekoplus-freiburg.de möchten wir hier nach Stichworten sortiert Adressen und Tipps für ein ökologisches Miteinander zusammentragen.
 
Wir laden jeden Besucher ein, weitere Tipps und Informationen mit unserem kostenlosen ProlixLetter zu abonnieren: Bestellung auf der Webseite www.prolixletter.de in der rechten Spalte oben.
 
Sollten Sie Fragen, Anregungen oder Verbesserungsvorschläge zu dieser Webseite haben, nehmen Sie bitte per eMail mit uns Kontakt auf. Wir sind offen und für jeden Hinweis dankbar!
Viel Spaß auf unseren Seiten wünscht Ihnen
 
 
Ihre Prolix Redaktion


Verschiedenes 

Das Grafenhaus in Herrnhaag bei Büdingen

Das Grafenhaus in Herrnhaag bei Büdingen
Grafenhaus in Herrnhaag bei Büdingen (c) Foto: Gehrmann / DSD

Ein exemplarisches Beispiel für Herrschaftliche Bauten

Bei Herrschaftlichen Bauten denkt man umgehend an Burgen und Schlösser, an Herren- und repräsentative Gutshäuser. Vielfach in Familienbesitz gehören sie zu den kunst- und bauhistorisch herausragenden Denkmalen. Häufig sind sie Landmarken und beliebte touristische Ziele für die gesamte Region. Doch so schön sie aussehen und so gerne man sie aufsucht – trotz ihrer Bedeutung für die Geschichte der Region fehlt vielen von ihnen heute das einstige dazugehörige „Hinterland“. Denn nur durch Land- und Forstwirtschaft waren ihre Erbauung und ihr Erhalt durch die Zeiten möglich. Vermietungen, Nutzungserweiterungen, gerade als Tagungsstätten oder Hotels, ersetzen und ergänzen vielerorts die früheren Einnahmequellen.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt die Eigentümer beim Erhalt ihrer Anwesen, weil der kontinuierliche Aufwand die geschichtsträchtigen Bauten in die Zukunft zu tragen, Unterstützung und Hilfe verdient. Trotz aller Anstrengung und dem persönlichen Engagement der Denkmalbesitzer, die oftmals viel Herzblut investieren, sind mancherorts deren Kräfte überfordert.

Auf den ersten Blick symbolisieren Herrschaftliche Bauten Besitz und Vorrangstellung früherer Jahrhunderte. Doch es gibt auch andere ungewöhnliche Entstehungsgründe. Das war beispielsweise beim Grafenhaus Herrnhaag in Büdingen der Fall.

Nach der Verbrennung des Reformators Johannes Hus auf dem Konstanzer Konzil 1415 spalteten sich die nach ihm benannten Hussiten in zwei Parteien, die Böhmische Brüder genannt wurden. 1722 kamen Böhmische Brüder auf das Gut des Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf im Oberlausitzer Ort Berthelsdorf. Außerhalb des Dorfes gründeten sie die Siedlung Herrnhut. 1727 wurden die Herrnhuter Statuten ausgearbeitet und kurz darauf begann die Weltmission der Gemeinschaft. 1738 gründete die Herrnhuter Brüdergemeine auch auf den Haagberg südwestlich von Büdingen eine Gemeinde. In Herrnhaag entstand für die pietistische Glaubensgemeinschaft bis 1753 eine Siedlung mit 18 Gebäuden für rund 1.000 Menschen. Diese Siedlung gilt als älteste erhaltene Modellanlage einer Herrnhuter Niederlassung, die alle einem festen Bauschema folgen. In ihnen spiegeln sich die religiösen Prinzipien der Gemeinschaft wider.

Die Wohn- und Arbeitsräume der Gemeinschaft, die sogenannten Chöre, liegen um einen quadratischen Platz, der durch zwei kreuzförmig verlaufende Wege in Unterquadrate geteilt wird. Ein Brunnenbauwerk, ein offener Holzpavillon, den ein verschieferter Dachturm mit kleiner Schweifhaube bekrönt, steht im Zentrum des Platzes. An seinen Ecken liegen vier Gemeinschaftshäuser. Hier wurden auch Alleinstehende in unterschiedliche Wohngruppen integriert, damit kein Mitglied der Brüdergemeine alleine leben musste.

Politische Differenzen mit dem Landesherrn zwangen die Gemeinde zur Abwanderung. Nach Abzug der Brüdergemeine wurde die Anlage mehrfach verkauft, bis sie schließlich vom Büdinger Fürsten um 13 Bauten reduziert wurde. Der Fürst richtete sich hier eine Sommerresidenz ein. Später versuchte man, hier neue Manufakturen anzusiedeln. Im 19. Jahrhundert schließlich lebten in Herrnhaag religiöse Flüchtlinge, die von hier aus nach Nordamerika auswanderten. Später wurde der Ort als Steinbruch für die umliegenden Orte genutzt. Die abgerissenen Bauten sind teilweise noch in ihren Fundamenten auf dem Gelände nachzuvollziehen. Selbst barockes Straßenpflaster ist in einigen Bereichen erhalten, ebenso wie Reste des Gottesackers.

Heute bildet die Lichtenburg, das Grafenhaus, das Zentrum der fünf erhaltenen Gebäude. Das Förderprojekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz liegt an der Nordseite des großen Platzes neben dem Schwesternhaus. Die vier zweigeschossigen Flügel umschließen einen Innenhof. Sie bestehen in den feldseitigen Fassaden aus Bruchstein und in den Hoffassaden auch aus Fachwerk mit Ziegelausfachung. Symmetrische, zum Teil von Natursteingewänden gerahmte Hochrechteckfenster und hochrechteckige Portale mit Oberlichtern prägen die langgestreckten Fassaden. Hohe Mansarddächer mit je acht hochrechteckigen Gauben schließen die Flügel ab. Im Südflügel befindet sich der zweigeschossige Kirchensaal mit seiner aufwendigen Dachkonstruktion mit Tonnendecke und umlaufenden Emporen. Dieser Flügel entstand vor den äußerlich baugleichen West- und Ostflügeln. Auf der Nordseite schließt ein schlichter Fachwerkbau den Hof ab. Im Innenhof befindet sich eine Zisterne mit gemauertem Gewölbe. Mit dem Erhalt des Hauses wird ein wichtiges Zeugnis bewahrt, das für eine ungewöhnliche Ausformung Herrschaftlicher Bauten steht.

1959 gründete sich der Verein der Freunde des Herrnhaag e.V., der 1960 Nordherrnhaag erwarb und mit der Sicherung und Wiederbelebung der Bauten begann. Sie werden unter anderem als Jugendwerkstatt, internationale Begegnungsstätte, für Gottesdienste, Ausstellungen und Konzerte genutzt. Weltweit bekannt macht die Herrnhuter Brüdergemeine übrigens ihr vielzackiger Weihnachtsstern. Die in eins gefügten viereckigen und dreieckigen Zacken sollten zunächst bloß einem besseren Geometrieverständnis dienen. Doch aus dem Mathematikunterricht der Internatsstuben entkam der Stern in die Häuser der Familien – und lässt heute nicht nur Kinderaugen strahlen.

Seit ihrer Gründung vor 40 Jahren förderte die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) über 2.130 Maßnahmen an „Herrschaftlichen Bauten“. Die 1985 gegründete spendensammelnde Stiftung unterstützt engagierte private, kirchliche und kommunale Denkmaleigentümer beim Erhalt ihrer Bauwerke. Denkmalpflege als staatliche Aufgabe wird mit bürgerschaftlicher Unterstützung zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe. Die DSD konnte bisher für den Erhalt von 7.400 Denkmalen unserer Baukulturlandschaft mehr als eine dreiviertel Milliarde Euro zur Verfügung stellen und damit ein deutliches Zeichen setzen.








Veranstaltungen 

Sommerversteigerung des Karlsruher Fundbüros

Sommerversteigerung des Karlsruher Fundbüros
Auch Fahrräder können ersteigert werden. © Stadt Karlsruhe, Umweltschutz

Das Ordnungs- und Bürgeramt versteigert wieder Fundgegenstände online

Im Juni 2025 bietet sich erneut die Gelegenheit, an der Versteigerung von Fundsachen des Fundbüros der Stadt Karlsruhe teilzunehmen. Unter den virtuellen Hammer kommen Fundsachen, deren gesetzliche Aufbewahrungsfrist abgelaufen ist. Das Angebot ist wieder sehr vielseitig. Schmuck, Mobiltelefone, Unterhaltungselektronik, Sportgeräte und einige andere interessante Fundstücke sind auch dieses Mal wieder dabei.

In gewohnter Weise können Interessierte ab dem 29. Mai bequem von zu Hause die Fundgegenstände auf der Versteigerungsplattform www.sonderauktionen.net im Vorfeld in Augenschein nehmen. Diese sind dort mit einer Beschreibung sowie einem Foto aufrufbar.

Ab dem 26. Juni kann dann für zehn Tage nach dem sogenannten "Count-Down-Prinzip" mitgeboten werden. Während bei normalen Versteigerungen ein Artikel zum Höchstgebot an den Höchstbietenden verkauft wird, beginnt die Online-Auktion mit einem Höchstpreis, der während des Versteigerungszeitraums von zehn Tagen fällt beziehungsweise günstiger wird.

Um mitbieten zu können, benötigt es lediglich eine kurze Anmeldung auf der Versteigerungsplattform. Weitere Informationen dazu gibt es unter www.karlsruhe.de/versteigerung.

Die ersteigerten Fundstücke müssen im Anschluss an den Zuschlag durch Banküberweisung bezahlt werden. Eine Barzahlung vor Ort ist nicht möglich.

Sperrige Gegenstände, wie zum Beispiel Fahrräder, werden in der Danziger Straße 2, 76199 Karlsruhe, an die/den neuen Besitzerin/Besitzer ausgehändigt. Hierfür ist eine vorherige Terminvereinbarung notwendig. Die Termine werden am 3. Juli freigeschaltet. Für die Ausgabe der ersteigerten Fundsachen sind folgende Termine vorgesehen: Mittwoch, 16. Juli, von 8:30 bis 15:30 Uhr und Donnerstag, 17. Juli, von 8 bis 15:30 Uhr. Kleinere Artikel finden auf dem Postweg in ihr neues Zuhause.

Das Ordnungs- und Bürgeramt wünscht allen Schnäppchenjägerinnen und -jägern viel Erfolg bei der Online-Auktion.

Mehr




Verschiedenes 

Ein Ort der Ruhe und Begegnung

Ein Ort der Ruhe und Begegnung
Japanischer Garten (c) Kur und Bäder GmbH Bad Krozingen

Japanischer Garten feierlich eröffnet

BAD KROZINGEN. Mit einer stimmungsvollen Feier wurde am Abend des 15. Mai 2025 der neue Japanische Garten im Kurpark von Bad Krozingen offiziell eröffnet. Rund 200 geladene Gäste, darunter Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Tourismus und Gartenbau, erlebten eine besondere Zeremonie, die Natur, Kultur und internationale Freundschaft auf eindrucksvolle Weise miteinander verband.

Oberbürgermeister Volker Kieber begrüßte die Gäste gegen 17:30 Uhr mit einer Ansprache, in der er die enge Städtefreundschaft zwischen Bad Krozingen und der japanischen Stadt Taketa würdigte. Der neue Garten sei ein sichtbares und lebendiges Zeichen dieser Verbindung. Begleitet wurde die Veranstaltung von musikalischen Beiträgen der Sopranistin Tomoko Maria Nishioka und dem Johann-Strauß-Ensemble, das mit Werken japanischer Komponisten wie Hozumi Tanaka und Shinji Tanimura für emotionale Akzente sorgte.

Im Mittelpunkt des Abends stand die Vorstellung des Gartens durch Gärtnermeister Kazuyuki Sato, der gemeinsam mit Dolmetscherin Tomoko Maria Nishioka Einblicke in seine Philosophie und die Gestaltungsidee gab. Sato betonte die enge Orientierung an den Landschaften seiner Heimat Taketa – Zierbäume, Wasserläufe und stille Rückzugsorte prägen das über 2.500 m² große Areal. Auch die Segnung durch die ökumenische Kur- und Rehaseelsorge verlieh dem Ort einen besonderen symbolischen Wert.

Im Anschluss an die Zeremonie lud Geschäftsführer Rolf Rubsamen zum Flanieren durch den Garten ein. An mehreren Stationen standen Gärtnermeister Sato, sein Team sowie der Landschaftsexperte Helmut Tränkle von der Firma Fautz für erklärende Rundgänge zur Verfügung. Bei einem stilvollen Buffet konnten sich die Gäste austauschen und den milden Frühlingsabend in fernöstlicher Atmosphäre genießen.

Der Japanische Garten im Bad Krozinger Kurpark ist ab sofort täglich für alle Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste frei zugänglich. Er lädt ein zur meditativen Ruhe, zum Staunen und Verweilen. Der Garten präsentiert teils seltene Exemplare wie Zierkirschen, Bonsai-Kiefern, Zaubernuss, Zedern und Zimtahorn und vereint so gärtnerische Exzellenz mit einem authentischen Stück Japan mitten in Südbaden.

Der Japanische Garten ist ein weiterer Meilenstein in der touristischen und kulturellen Entwicklung der Kurstadt und ergänzt die bisherigen Projekte der Japanisch-Deutschen Freundschaft, wie das Japanische Bad, das Ruhehaus und die Thermenpartnerschaft mit der Gozenyu-Therme in Taketa/Naoiri.





Veranstaltungen 

Thementag Insekten in der Wilhelmaschule

Thementag Insekten in der Wilhelmaschule
Fauchschaben © Wilhelma Stuttgart / Birger Meierjohann

Auf den Spuren von Käfer, Biene & Co.

Insekten gehören zu den artenreichsten Tiergruppen unseres Planeten: Über eine Million Arten sind der Wissenschaft bekannt. Als Bestäuber, als Schädlingsbekämpfer und auch als Nahrungsquelle spielen sie eine entscheidende Rolle in globalen Ökosystemen. Durch menschliche Einflüsse, wie z. B. den Einsatz von Insektiziden, durch die Zerstörung von Lebensräumen und durch den Klimawandel sind viele Insektenarten allerdings bedroht. Alleine in Deutschland stehen 45% der untersuchten Insekten auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Die Wilhelma widmet den Krabbeltieren daher am Sonntag, 18. Mai 2025 einen eigenen Thementag. Im Rahmen der Angebotsreihe „Wilde Wochenenden“ wird in der Wilhelmaschule über die oft als Schädlinge oder Ungeziefer verkannten Wesen informiert. Das zoopädagogische Personal der Wilhelma erklärt, an welchen Merkmalen man Insekten erkennen kann und wie sich von anderen Gliederfüßern – wie z. B. Spinnen, Tausendfüßern oder Krebsen – unterscheiden. Wer keine Berührungsängste hat, kann dabei die Möglichkeit nutzen, lebendige Fauchschaben, Stabschrecken und Riesentausendfüßer aus nächster Nähe kennenzulernen. Anhand eines echten, präparierten Hornissennests wird das Phänomen staatenbildender Insekten veranschaulicht. Auch der Verein Pro Biene ist mit einem eigenen Stand vor Ort und informiert über Imkerei und Honiggewinnung. Vertreterinnen und Vertreter der Initiative „Bunte Wiese Stuttgart“ zeigen auf, wie man sich selbst im städtischen Bereich aktiv gegen das Insektensterben wenden und dazu beitragen kann, die Artenvielfalt vor der eigenen Haustür zu erhalten. Bei einem Quiz bietet sich die Gelegenheit, das neu erworbene Wissen unter Beweis stellen.

Das Angebot zum Thementag Insekten ist im Eintritt in die Wilhelma bereits enthalten und damit für alle Besucherinnen und Besucher kostenlos.

zum Bild oben:
Es bietet sich die Möglichkeit, Fauchschaben aus nächster Nähe zu erleben.
© Wilhelma Stuttgart / Birger Meierjohann





Verschiedenes 

Klimaziele in Gefahr

Mehr Einsatz für Wälder, Moore und saubere Mobilität gefordert

Krüger: Klimaziele sind kein Selbstzweck, sondern Motor für Fortschritt / Es ist Zeit, politische Verantwortung zu übernehmen

Berlin, 15. Mai 2025 – Deutschland bewegt sich bei seinen Klimazielen auf einem unsicheren Pfad. Vor allem in den Sektoren Landnutzung, Verkehr sowie Wärme und Gebäude ist der Handlungsbedarf groß. Das zeigt die heutige Veröffentlichung des Expertenrats für Klimafragen. Lediglich Corona und die schwache Wirtschaft in den Jahren 2021 bis 2024 haben dafür gesorgt, dass das Emissionsbudgets bis 2030 noch nicht überschritten wurde. Der langfristige Trend geht jedoch weiterhin in die falsche Richtung. Zum Start der neuen schwarz-roten Bundesregierung ruft NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger zum entschlossenen Handeln beim Klimaschutz auf.

„Die Klimakrise erfordert echte Macherqualitäten. Wenn die Regierung Merz ihren Führungsanspruch ernst meint, muss sie für Klimaschutz sorgen, der seinen Namen verdient und einen echten Mehrwert für die Menschen bietet – durch saubere Luft, bezahlbare Mobilität und gutes Wohnen.” Zugleich warnt Krüger davor, die aktuellen Herausforderungen kleinzureden: “Unsere Klimaziele sind kein Selbstzweck, sondern der Motor für Fortschritt und die Voraussetzung für Gesundheit, Lebensqualität und wirtschaftliche Stabilität. Jetzt ist der Moment, politische Verantwortung zu übernehmen. Wer seine Ziele verfehlt, kann daraus lernen – doch wer daraufhin nicht die eigenen Anstrengungen erhöht, sondern das Zielniveau senkt, hat schon aufgegeben.”

Der Verkehrs- und Gebäudesektor macht seit Jahren keine Fortschritte beim Klimaschutz. Gleichzeitig verlieren unsere Ökosysteme zunehmend ihre Funktion als natürliche Kohlenstoffspeicher: Der Zustand der Wälder verschlechtert sich infolge der Klimakrise oder aufgrund falscher Bewirtschaftung, Moore werden durch Entwässerung massiv geschädigt. Der NABU fordert daher ein umfassendes Klimasofortprogramm, das naturbasierte Lösungen konsequent mitdenkt: Dazu gehören der naturnahe Waldumbau und die Wiedervernässung von Mooren – beides ist unverzichtbar für den Schutz von Klima, Wasserhaushalt und Artenvielfalt. Gleichzeitig braucht es einen echten Wandel in den Bereichen Mobilität und Bauen: Mehr umweltfreundliche Verkehrsmittel – ob Zug, Rad oder E-Auto – statt einer weiteren Verlängerung des fossilen Verbrenners. Zudem braucht es klimagerechte Sanierungen und eine flächensparende Bauplanung.





Veranstaltungen 

Spannende Tierwelt und vietnamesische Kultur

Spannende Tierwelt und vietnamesische Kultur
Schneeleopard im Himalaya © Zoo Leipzig

Entdeckertage Asien mit thematischem Schwerpunkt

Der Zoo Leipzig veranstaltet am kommenden Wochenende (17. & 18. Mai) die Entdeckertage Asien und legt dabei anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der diplomatischen Beziehungen zwischen Vietnam und Deutschland in diesem Jahr einen besonderen Schwerpunkt auf Vietnam. Das vielfältige Bühnenprogramm, das gemeinsam mit dem Verein der Vietnamesen in Leipzig gestaltet wird, werden am Samstag um 14 Uhr der vietnamesische Botschafter Vu Quang Minh und Zoodirektor Prof. Jörg Junhold gemeinsam eröffnen. Der Zoo pflegt seit mehr als 20 Jahren eine besondere Verbindung zu dem asiatischen Land, in dem er sich für den Schutz der stark gefährdeten Primaten engagiert und gemeinsam mit den europäischen Zooverband EAZA im Rahmen der Artenschutzkampagne „Vietnamazing“ finanzielle Unterstützung akquiriert. Auf der Bühne im Konzertgarten werden auch kulturelle und musikalische Aufführungen sowie die vietnamesische Mode von zahlreichen Partnern präsentiert und erlebbar gemacht.

Asiatische Tierwelt
Neben verschiedenen Kommentierungen bei den asiatischen Tierarten vom Amurtiger über die Asiatischen Elefanten bis hin zu den Schuppentieren steht auch die Präsentation verschiedener Futterportionen auf dem Programm. Zudem werden die Artenschutzarbeit des Zoos im Endangered Primate Rescue Center und für die Languren auf Cat Ba sowie das Engagement verschiedener Vereine wie dem Orang-Utans in Not und dem Plumplori e.V. im Fokus stehen. Ein besonderes Erlebnis ist dabei auch die multimediale Reise in die Artenschutzprojekte, die im Entdeckerhaus Arche erlebbar ist und tiefe Einblicke in die tägliche Arbeit in den Schutzprojekten gibt.

Mitmachaktionen
Kleine und große Entdecker können auch Mitmachaktionen mit den Zoolotsen und den Ehrenamtlichen des Freundes- und Fördervereins erleben und kreative Kunstwerke erstellen. Bei der geführten Entdeckertour Asien (Tickets buchbar) gehen die Teilnehmer auf eine Entdeckungsreise, bei der die bedrohten Arten sowie ihr Schutz im Vordergrund stehen. Die Entdeckertage sind eine faszinierende Gelegenheit, mehr über den Zusammenhang zwischen Kultur, Natur und den Schutz der Artenvielfalt zu erfahren. „Vietnam ist ein faszinierendes Land mit einer unglaublichen kulturellen und natürlichen Vielfalt. Mit den Entdeckertagen möchten wir unseren Besuchern nicht nur die Tierwelt näherbringen, sondern auch die kulturellen Schätze Vietnams in den Mittelpunkt stellen. Es ist eine schöne Gelegenheit, die verschiedenen Perspektiven zu entdecken und gleichzeitig einen Beitrag zum Bewusstsein für den Artenschutz zu leisten“, erklärt Zoodirektor Prof. Junhold.

Mehr




Verschiedenes 

Dampflokomotive Preußische T3 „Schunter“ in Almstedt

Dampflokomotive Preußische T3 „Schunter“ in Almstedt
Dampflokomotive Preußische T3 "Schunter" (c) Foto: Roland Rossner/DSD

Ein exemplarisches Beispiel für Technische Denkmale

Technische Denkmale kämpfen oft um Anerkennung und Beliebtheit. Denkmale der Arbeits- und Produktionsverhältnisse stehen für Funktionalität und Anstrengung, sie riechen nach Maloche und Arbeitsschweiß. Die beweglichen Denkmale – Schiffe, Flug- und Fahrzeuge – besitzen häufig eine besondere Ästhetik, die nostalgische Gefühle nach einer „guten alten Zeit“ anspricht. Sie vermitteln noch sehr anschaulich die bis heute nachwirkenden und grundlegenden technischen Errungenschaften und Erfindungen.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert technische Denkmale, weil sie Zeugnis ablegen von den technischen Entwicklungen und Innovationen unserer Wirtschafts- und Verkehrsgeschichte. Dazu zählen neben Bahnhöfen, Bahntunneln, Bahnbetriebswerken, Eisenbahnbrücken, Lokschuppen und Wassertürmen gerade auch die Fahrzeuge, dessen Fahrbetrieb sie dienen: die Lokomotiven.

In den zurückliegenden vierzig Jahren hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz drei besondere Lokomotiven gefördert. Darunter die Dampflok „Schunter“, ein gleich aus mehreren Gründen beispielhaftes Denkmal. Die Lok ist zum einen das erste unter Denkmalschutz gestellte Schienenfahrzeug Niedersachsens, zum anderen seit ihrer Wiederinbetriebnahme die zweitälteste Dampflokomotive Deutschlands.

Die „Schunter“ wurde am 6. September 1901 von der Braunschweigischen Landeseisenbahn (BLE) in Dienst gestellt. Gebaut wurde die Dampflokomotive bei Hanomag in Hannover-Linden. Die ersten 30 Jahre ihrer Betriebszeit fuhr die nach einem Fluss benannte Lokomotive zwischen Braunschweig, Derneburg, Seesen und Fallersleben auf der Strecke der sogenannten „Schuntertalbahn“, einer knapp 20 Kilometer langen Nebenbahn im Osten des heutigen Niedersachsen in der Niederung des Flusses Schunter.

Gebaut wurde die Lok, um den damals ländlich geprägten Nordosten des Herzogtums zu erschließen. Mit dem ersten Teilstück, das ab November 1901 befahrbar war, wurde der BLE-Bahnhof „Braunschweig Nord“ mit dem Bahnhof „Gliesmarode West“ verbunden. Es wurde auch eine Verbindung hergestellt zur ebenfalls privaten Braunschweig-Schöninger Eisenbahn. Im September 1902 folgte die Verlängerung bis Flechtorf. Von dort konnte ab November 1904 bis Fallersleben weitergefahren werden.

Der Aufbau eines umfangreichen Industriegebietes im Raum Salzgitter erforderte eine grundlegende Änderung und Erweiterung des vorhandenen Schienennetzes. So wurde die BLE zum 1. Januar 1938 in die Deutsche Reichsbahn eingegliedert, die einen Teil der Strecken umbaute oder stilllegte. Die Schunter war bereits 1930 nach Thüringen verkauft worden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gelangte sie über Castrop Rauxel nach Düren und verrichtete Dienst an den Braunkohlegruben in Konzendorf und Weisweiler. 1954 erfolgte ein weiterer Verkauf nach Euskirchen, wo die Schunter für die dortige Zuckerfabrik eingesetzt wurde. 1974 legte man die Lok still.

Ihren Erhalt und ihre bis heute erhaltene Fahrtüchtigkeit verdankt sie dem Erwerb durch den Verein Arbeitsgemeinschaft Historische Eisenbahnen e. V., der sie 1976 zurück in die Nähe von Hildesheim holte und dort auf dem vereinseigenen Schienen unter Dampf weiterfahren lässt. Die Anlage umfasst erweiterbar einen knappen Kilometer Gleis, den liebevoll eingerichteten Bahnhofsbau, einen Werkstattschuppen sowie verschiedene Loks, Waggons und Gleisbaugeräte. Das Schmuckstück des Vereins, die Dampflok von 1901, ist im Werkstattschuppen zu besichtigen.

Solches privates Engagement für den Erhalt eines derartigen Denkmals ist für die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ein Kriterium bei der Auswahl der Projekte. Wo sich Menschen wie hier im Verein für ein Denkmal einsetzen, ist dessen Zukunft abgesichert. Engagierte Menschen kümmern sich kontinuierlich, setzen sich ein, achten auf Kleinigkeiten und auf das große Ganze.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz half der Arbeitsgemeinschaft Historische Eisenbahnen bei der Ertüchtigung des Kessels unter Verwendung von möglichst viel Originalsubstanz. Zunächst wurde der defekte Kessel ausgebaut und nach Bruchsaal zu einer auf Kesselreparaturen spezialisierten Metallbaufirma gebracht. Der Leiter der Maßnahmen an der Dampflok gehörte zum Verein und war im Umgang mit industriellen Dampfkesseln von Berufswegen befasst. Die Maßnahme wurde von Landesdenkmalamt und der Unteren Denkmalbehörde fachlich eng begleitet. Die an den Fahrzeugen des Vereins durchgeführten Arbeiten wurden professionell und denkmalgerecht ausgeführt. Der Verein präsentiert seine Anlage stolz im Sommer bei Festen, die sehr gut angenommen werden. Die fahrende Dampflok ist die Attraktivität des Freilichtmuseums.

Seit ihrer Gründung vor 40 Jahren förderte die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) über 750 Maßnahmen an „Technischen Denkmalen“. Die 1985 gegründete spendensammelnde Stiftung unterstützt engagierte private, kirchliche und kommunale Denkmaleigentümer beim Erhalt ihrer Bauwerke. Denkmalpflege als staatliche Aufgabe wird mit bürgerschaftlicher Unterstützung zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe. Die DSD konnte bisher für den Erhalt von 7.400 Denkmalen unserer Baukulturlandschaft mehr als eine dreiviertel Milliarde Euro zur Verfügung stellen und damit ein deutliches Zeichen setzen.





Verschiedenes 

Giraffenbulle Tilodi verstorben

Giraffenbulle Tilodi verstorben
Giraffenbulle Tilodi © Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann

Todesfall bei den Netzgiraffen in der Wilhelma

Bei den afrikanischen Huftieren in der Wilhelma ist es zu einem tragischen Todesfall gekommen: Anfang Mai 2025 verstarb der Giraffenbulle Tilodi im Alter von nicht einmal drei Jahren aufgrund einer Darmverschlingung. Der Tod trat während einer Narkose ein. Grund für den medizinischen Eingriff bei Tilodi war, dass er zuvor nur wenig Nahrung zu sich nahm und kaum Kot und Urin absetzte. Es bestand der Verdacht einer Darmverlegung, was sich später bei der Sektion des Tierkörpers bestätigte.

Dr. Tobias Knauf-Witzens, leitender Tierarzt der Wilhelma, erläutert: „Durch die post mortem diagnostizierte Verschlingung von Dick- und Blinddarm, die unweigerlich zu einem schmerzhaften Tod geführt hätte, war Tilodis Kreislauf bereits arg geschwächt. Er verstarb schon während der Narkose an Kreislaufversagen. Wir sind daher froh, dass er nicht lange leiden musste.“

Im Februar 2024 hatte das in Kopenhagen geborene Tier seine neue Heimat in der Wilhelma gefunden. Seitdem teilte es sich eine Anlage mit den drei weiblichen Giraffen Lindani, Sala und Nyiri sowie einer Gruppe Säbelantilopen. Groß waren die Hoffnungen im Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgart, dass der junge Giraffenbulle nach Einsetzen der Geschlechtsreife für Nachwuchs sorgen würde. Dr. Thomas Kölpin ergänzt: „Der Verlust von Tilodi ist nicht nur traurig sowohl für uns als auch für unsere Besuchenden – es ist zudem ein Rückschlag für unsere Zuchtbemühungen. Seit 1970 sind in der Wilhelma rund 40 Giraffenkälber zur Welt gekommen. Auf diese Weise haben wir bereits einen großen Beitrag für den Aufbau der Ex Situ-Population der Netzgiraffe geleistet, die in ihrer ostafrikanischen Heimat aufgrund von Wilderei und Lebensraumverlust als bedroht gilt.“







Seite 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25