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Verschiedenes 

Feldhamster-Jungtiere gesichtet

Feldhamster-Jungtiere gesichtet
© Zoo Leipzig

Erster Nachwuchs auf Auswilderungsfläche

Erfolgsmeldung von der Auswilderungsfläche der Feldhamster in Nordsachsen: Die im Mai ausgewilderten Tiere haben Nachwuchs. Die ersten Jungtiere wurden vor wenigen Tagen erstmals auf den zur wissenschaftlichen Begleitung installierten Wildkameras gesichtet und machen augenscheinlich einen guten Eindruck. Damit ist nach der Auswilderung im Frühjahr nun der nächste Meilenstein für die Rettung der vom Aussterben bedrohten Feldhamster gelungen. „Ich freue mich, dass die erste Auswilderung schon Erfolg hat; ich freue mich über den Hamsternachwuchs und wünsche noch möglichst viele Jungtiere. Feldhamsterschutz bedeutet nicht nur Erhalt unserer heimischen Hamsterart, sondern auch Wiederherstellung von Lebensräumen und Erhalt vieler Tier- und Pflanzenarten unserer Äcker. Schließlich stehen Feldhamster für eine vielfältige Kulturlandschaft, für naturverträglichen Ackerbau und somit für ein ganzes Ökosystem“, sagt der Sächsische Umweltminister Wolfram Günther.

In dem Artenschutzprojekt engagiert sich das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft gemeinsam mit dem Zoo Leipzig und den weiteren Partnern des Arbeitskreises „Kooperativer Feldhamsterschutz im Freistaat Sachsen“ für den Erhalt und Schutz dieses charismatischen Feldbewohners, dessen Bestand in der zurückliegenden Dekade aufgrund von Klima- und Lebensraumveränderungen kurz vor dem Aussterben stand. „Es ist schon fünf nach Zwölf für die Feldhamster in Sachsen und wir sind froh, dass das Projekt gute Fortschritte macht. Der Erhalt bedrohter Arten weltweit, aber auch vor unserer eigenen Haustür, ist eine große Herausforderung für alle Akteure“, sagt Leipzigs Zoodirektor Prof. Jörg Junhold. Des Weiteren verkündet er, dass auch die Zuchtsaison im Zoo Leipzig gut gestartet ist und die ersten Jungtiere 2024 geboren wurden, so dass idealerweise auch 2025 wieder Feldhamster aus dem Bestand ausgewildert werden können.

Voraussetzung dafür ist neben dem Aufkommen des Nachwuchses auch die Bereitschaft weiterer Landwirte in der Region, Auswilderungsflächen bereitzustellen und zu bewirtschaften. „Ich bin stolz, mit meiner feldhamsterfreundlich bewirtschafteten Fläche das Projekt unterstützen zu können und an der Rettung einer oder sogar mehrerer Arten beteiligt zu sein. Denn in den Blüh- und Luzernestreifen sowie dem Wintergetreide finden auch viele andere heimische Säugetier-, Vogel- und Insektenarten einen nahrhaften Lebensraum. Ich freue mich über jeden Kollegen, der mitmacht“, sagt Landwirt André Kleiber. Auch Ubbo Mammen vom begleitenden Beratungsbüro Ökotop ist vom gegenwärtigen Stand des Projektes beeindruckt: „Von den Anfängen der Zuchtbemühungen im Sommer 2022 über die Auswilderung im Frühjahr 2024 bis zum ersten Nachwuchs ist nicht viel Zeit vergangen. Alle beteiligten Partner haben hervorragende Arbeit geleistet und gemeinsam zu dem Zwischenerfolg beigetragen.“

Hintergrund kooperativer Feldhamsterschutz:

Das gemeinsame Kooperationsprojekt verfolgt das Ziel, im letzten sächsischen Vorkommensgebiet geeignete Lebensbedingungen für den Feldhamster zu schaffen und so eine überlebensfähige Population dauerhaft zu erhalten. Dafür war und ist das 2008 beschlossene kooperative Handeln von Naturschutz und Landwirtschaft auf der Basis vertraglicher Vereinbarungen, freiwilliger Maßnahmen und unter Mitwirkung der zuständigen Behörden und des Zoo Leipzig ein erfolgversprechender Weg. Zugleich dient das Projekt dem Schutz der Vielfalt an Arten in unserer Kulturlandschaft. Denn wo der Hamster leben kann und neben Feldlerche und Feldhase Indikator für eine intakte Agrarlandschaft ist, können noch zahlreiche andere Arten profitieren, nicht zuletzt der Mensch. Weitere Informationen zum Feldhamsterschutz in Sachsen und den beteiligten Partnern gibt es online

auf dem Bild oben:
Feldhamsterjungtier auf der Auswilderungsfläche, Aufnahme Wildtierkamera © Zoo Leipzig

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Verschiedenes 

Eingefangen: Seltene Streifenhyäne in Tadschikistan tappt in NABU-Fotofalle

Eingefangen: Seltene Streifenhyäne in Tadschikistan tappt in NABU-Fotofalle
© NABU/ Joshua Schlüter

Tennhardt: Bildnachweis bildet Startschuss zum Schutz der wenigen Exemplare im Land

Berlin/Khatlon, 12.7.24 – Dem NABU sind Kamerafallenbilder der seltenen Streifenhyäne im Süden Tadschikistans gelungen. Die Art galt in Tadschikistan lange Zeit als ausgestorben. Im April dieses Jahres startete der NABU zusammen mit seiner Partnerorganisation, der Tajikistan Nature Foundation (TNF), eine Expedition, um Nachweise der scheuen Tiere zu finden. Mit Erfolg!

„Der gelungene Bildnachweis zeigt, wie wichtig unsere Monitoringarbeit ist. Er ist ein Erfolg für den Artenschutz und bildet für den NABU und TNF den Startschuss für gemeinsame Projekte zum Schutz der bedrohten Art“, so Thomas Tennhardt, NABU-Direktor Internationales.
Die Streifenhyäne ist die am weitesten verbreitete Hyänenart der Welt und die einzige, die auch außerhalb Afrikas in Teilen Asiens vorkommt. Dennoch gilt sie in ihrem Verbreitungsgebiet als selten und steht in Tadschikistan auf der Roten Liste als „vom Aussterben bedroht“. Auch weltweit verzeichnet die Art einen Populationsrückgang und wird von der IUCN als „potenziell gefährdet“ eingestuft.

Ehrenamtliche Mitarbeitende der NABU-Bundesarbeitsgruppe Eurasien konnten gemeinsam mit der lokalen NGO ANCOT und Förderung der ZGAP die Streifenhyäne bereits 2019 im Süden des Landes nachweisen. Danach verlor sich ihre Spur jedoch wieder. „Die Wiederentdeckung der Streifenhyäne in Tadschikistan macht Hoffnung für den Erhalt der Art in ihrem gesamten historischen Verbreitungsgebiet und lenkt die dringend benötigte Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf den Natur- und Artenschutz“, so Mirzo Mirzoev, Leiter der TNF.

Streifenhyänen sind durch den Verlust ihres Lebensraumes bedroht. Zudem haben sie einen schlechten Ruf und sind vielen Vorurteilen ausgesetzt. In einer stark landwirtschaftlich geprägten Region gelten sie als Ernteschädlinge und Räuber von Nutztieren und werden dementsprechend häufig getötet. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Schutzmaßnahmen von NABU und TNF stehen daher das Lösen von Mensch-Wildtier-Konflikten, Aufklärungsarbeit und Umweltbildung mit Hilfe der lokalen Bevölkerung. Außerdem sollen weitere Daten gesammelt werden, die Aufschluss über die Verbreitung und Größe der Population liefern können, um die wenigen Exemplare gezielter zu schützen.





Veranstaltungen 

ES LEBE DIE TRADITION

ES LEBE DIE TRADITION
(c) TMBW / Andreas Weise

Lange wurde Holz auf Flüssen transportiert. Dann kam die Eisenbahn. Wie schön, dass das Handwerk der Flößerei heute wieder lebendig ist und wertgeschätzt wird. Beim Flößerfest in Schiltach etwa

Krachend und knackend dreht sich der Stock unter den behandschuhten Händen des Flößers. Was vor wenigen Sekunden noch der feste Ast eines Haselnussstrauchs war, wird unter den staunenden Augen der kleinen Zuschauergruppe erst geschmeidig und dann zu einem hübschen, etwas ausgebeulten Kranz gedreht und verknotet. „Fertig“, sagt Andreas, fährt sich mit dem weißen Hemdsärmel über die verschwitzte Stirn und hält mit der anderen Hand stolz den Haselnusskranz in die Höhe. „Wenn man die Wiede jetzt noch für zwei bis drei Tage ins Wasser legt, wird sie geschmeidig wie ein Seil.“ Lächelnd drückt er das kleine Holzkunstwerk einer jungen Frau in die Hand, die das Schauspiel interessiert beobachtet hat. Die Männer haben heute auf dem Flößerfest in Schiltach schon genug Kränze für den Eigenbedarf gedreht – ab jetzt wird verschenkt.

Ein uraltes Handwerk

Schiltach und die Flößerei sind eng mitei­nander verwoben. Die lang gezogene Stadt im Schwarzwald, die an der engsten Stelle des Kinzigtals steht, war lange Zeit eine Art Umschlagplatz der Holzwirtschaft. Dort, an der großen Lehwiese, wo die Schiltach in die Kinzig mündet, war früher einer von vielen Arbeitsplätzen der Flößer. Als Tagelöhner bereiteten sie dort die Baumstämme vor, bohrten Löcher und banden die Stämme mit den Wieden längs zu sogenannten Gestören aneinander. Mehrere Gestöre wurden dann zu Gestörflößen zusammengefügt. Diese waren gleichzeitig Transportmittel und Ware und wurden von den Flößern über teilweise halsbrecherische Flussabschnitte in das 70 Kilometer entfernte Kehl transportiert, wo die Kinzig in den Rhein mündet.

Tradition zum Anfassen

Die Stimmung auf dem Flößerfest ist ausgelassen. Viele Gäste haben auf den langen Sitzgarnituren Platz genommen, schunkeln zur Musik oder unterhalten sich. Andere spazieren über das Gelände und besuchen die Flößer an ihren Stationen, an denen sie die traditionelle Holzarbeit vorführen. Ein langes Gestörfloß liegt schon in der Kinzig und bewegt sich sanft im Wasser. Obwohl es schon ziemlich fahrtüchtig aussieht, wird das Floß heute auf dem Fest erweitert. Ein Vereinsmitglied steht auf einem Gestör gegenüber der Bohr-Station und wartet, auf den Flößerhaken gestützt, auf seinen Einsatz. Am Ufer bearbeiten fünf Flößer abwechselnd mit Axt und Wiedbohrer, einem Werkzeug, das aussieht wie ein übergroßer Korkenzieher, die Baumstämme. Sie bohren Löcher in den Zopf und Schnetz der Stämme, das dünne und das dicke Ende. Danach stoßen sie den Stamm in den Fluss, wo er mit dem Flößerhaken an das Gestör herangezogen und mit den Wieden festgemacht wird.

Die Arbeit der Flößer war vielseitig und bestand nicht nur aus dem Floßbau und dem Abfahren. Trotzdem drehte sich für die meisten von ihnen das ganze Jahr um den wertvollen Baustoff Holz. Im Winter waren viele Flößer in den Bergen unterwegs, fällten das bestellte Holz, befreiten es von Ästen und Rinde und transportierten es über sogenannte Riesen, eine Art Rodelbahn, in die Flusstäler, wie das der Kinzig. Im Frühjahr, wenn das Wasser der Flüsse hoch war, wurden kleinere Stämme und Hölzer Richtung Rhein getriftet, also auf dem Wasser treiben gelassen. Das war die einfachste Transportart. Die Fahrt musste aber dennoch begleitet werden, um verkantete Hölzer wieder zu lösen. In guten Jahren wurden bis zu 30.000 Kubikmeter Holz zum Rhein getriftet. Das ist eine Holzmasse von 30 Kilometern Länge, einem Meter Höhe und Breite. Die großen Stämme brachte man von April bis November in Form von Gestörflößen in das untere Kinzigtal. Das Holz wurde dort zu riesigen Rheinflößen zusammengebunden und weitertransportiert. Für die Flößer ging es anschließend zu Fuß zurück nach Schiltach. Im darauffolgenden Winter begann der Kreislauf aufs Neue.

Feuer und Funkenflug

Die Luft über den schwarzen Kohlen flirrt vor Hitze. Schmied Sebastian zieht das Eisen aus dem clever improvisierten Schmiedefeuer, das er auf einem Kohlegrill zwischen den Wiedendrehern und der Kinzig angefacht hat. Schnell dreht er sich einmal um seine Achse, legt das vor Hitze rotglühende Eisen auf den Amboss und beschlägt es mit dem Hammer. Er ist dabei, einen Floßhaken zu schmieden. „Das ist ein geschwungener Haken, der auf einen starken Stock gesteckt wird“, erklärt der Schmied der kleinen Menschenmenge, die, angezogen vom Feuer und den Funken, neugierig um die kleine Schmiedestation steht. Der Floß­haken war ein wichtiges Werkzeug der Flößer. Damit konnten sie das Holz gut greifen und drehen. Sebastian ist der einzige Darsteller auf dem Fest, der kein Mitglied in einem Flößerverein ist. Alle anderen gehören entweder zum Schiltacher oder zum Wolfacher Verein, die gemeinsam das Fest ausrichten.

Das Ende und die Wiedergeburt der Flößerei

Durch den Ausbau der Eisenbahn endete die Arbeit der Kinzigtaler Flößer. Das Handwerk, das jahrhundertelang vom Vater an die Söhne weitergegeben worden war, geriet in Vergessenheit und mit ihm das tief verwurzelte Wissen über die Flüsse und die Bäume. Im Frühjahr 1998, über 100 Jahre nachdem das letzte Floß die Kinzig hinabgefahren war, wurde der Schiltacher Flößerverein gegründet, um das alte Erbe wiederzubeleben. Mit großem Erfolg, wie die Gäste des Flößerfests
bestätigen können. Die modernen Flößer gehen zwar in den Wintermonaten nicht mehr in den Wald, um Bäume zu fällen. Aber sie bauen und fahren die Gestörflöße genau so wie früher. Mit ihrer intensiven Forschungsarbeit und der Liebe zur Tradition haben sie das immaterielle Kulturerbe wieder aufleben lassen.

zum Bild oben:
Kein Flößerfest ohne Floß. Auf dem Pendelfloß werden die Gäste über die Kinzig zur Festwiese gefahren
(c) TMBW / Andreas Weise

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Verschiedenes 

Steinböcke aus der Wilhelma in Österreich ausgewildert

Steinböcke aus der Wilhelma in Österreich ausgewildert
Foto: Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann

Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart stützt Steinbock-Bestand in den Hohen Tauern

Am 4. Juli 2024 wurden elf Alpensteinböcke aus europäischen Zoos in den Hohen Tauern in Österreich in die Natur entlassen. Neben der Wilhelma waren auch die Zoos Salzburg Hellbrunn und Ljubljana mit eigenen Nachzuchten beteiligt.

Einst war der Steinbock in großen Teilen der Alpen verbreitet. Durch rücksichtslose Bejagung hat der Mensch die Art fast überall ausgerottet. Mit einer Ausnahme: Anfang des 19. Jahrhunderts war noch ein Restbestand von rund hundert Tieren im italienischen Nationalpark Gran Paradiso erhalten – die Vorfahren aller heute in den Alpen lebenden Steinböcke. Dank strengen Schutzes und Wiederansiedlungsmaßnahmen ist die charismatische Wildziege heute wieder in vielen Regionen der Alpen heimisch, so auch in Teilen der Hohen Tauern und angrenzenden Gebirgszügen. Um eine Vernetzung der dort noch nicht dauerhaft miteinander verbundenen Teilpopulationen zu begünstigen, wurden im Gebiet des Großarltals bereits 2023 zehn aus verschiedenen Zoos stammende Steinböcke ausgewildert. Grundlage dieses aus einer lokalen Initiative hervorgegangenen Projekts war eine fundierte Machbarkeitsstudie, welche die Lebensraumeignung für den Steinbock belegen konnte. Nach der ersten erfolgreichen Auswilderung im Vorjahr wurde der Bestand nun mit weiteren Tieren aufgestockt. Die Wilhelma hat seit 1994 insgesamt 23 Steinböcke für bestandsstützende Maßnahmen in verschiedenen Teilen der Hohen Tauern zu Verfügung gestellt.

Bei den zuletzt ausgewilderten Wilhelma-Steinböcken handelt es sich um Nachzuchten aus den Jahren 2022 und 2023. Vor dem Transport nach Österreich wurden sie zunächst veterinärmedizinisch untersucht und außerdem mit Ohrmarken versehen, die eine Wiedererkennbarkeit in der Natur ermöglichen. Von Stuttgart aus wurden sie, in Transportkisten verstaut, von Kuratorin Dr. Ulrike Rademacher und Zooinspektor Thomas Seitz am 3. Juli persönlich nach Österreich gebracht. Am nächsten Tag wurde ein Steinbock zunächst mit einem Sender versehen, damit seine Bewegungen nachvollzogen werden können. Dann ging es per Helikopter bis zum Ort der Auswilderung oberhalb der Baumgrenze.

Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin erklärt dazu: „Der Aufbau von Reservepopulationen von Wildtierarten ist eine der wichtigsten Aufgaben moderner Zoos. Es ist immer ein bewegender Anlass, wenn wir unsere Zoobestände nutzen können, um Populationen im Freiland zu stützen. Besonders freut es mich, wie Zoos aus unterschiedlichen Ländern dabei Hand in Hand zusammenarbeiten.“

zum Bild oben:
Einer der mittlerweile ausgewilderten Steinböcke (links) mit einem diesjährigen „Geschwisterchen“ (rechts) in der Wilhelma, wenige Tage vor der Auswilderung.
Foto: Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann





Veranstaltungen 

Karlsruhe: Eine „Black Box“ mit riesigem Chancenpotenzial

Wissenschaftsreihe EFFEKTE rückt das Klimasystem in den Fokus

Es sind 42 Puzzleteile und richtig zusammengesetzt zeigen sie auf selten eindrückliche Art und Weise Ursachen und Wirkungen des Klimawandels. Dieses „Klima-Puzzle“, das viele Menschen weltweit absolviert haben, steht bei dieser besonderen Juli-Ausgabe der EFFEKTE-Wissenschaftsreihe im Mittelpunkt. Sicher ist: Die Teilnehmenden, die am Dienstag, 16. Juli, dem Klimawandel per Puzzle auf die Spur gehen werden, erleben einen Aha-Effekt nach dem anderen. Beginn ist um 18.30 Uhr im TRIANGEL Transfer | Kultur | Raum am Kronenplatz. Der Eintritt ist kostenfrei.

Wer an diesem Abend bei der EFFEKTE-Reihe mitmacht, wird drei Stunden lang eintauchen in das faszinierende und zugleich komplexe Ökosystem unserer Erde und möglicherweise zu völlig neuen Einsichten gelangen. Gemeinsam werden die Teilnehmenden versuchen, die ausgegebenen Puzzlekarten in der richtigen Reihenfolge zu legen. Am Ende entsteht ein vielfältiges Beziehungsgeflecht zwischen den menschlichen Aktivitäten, den naturwissenschaftlichen Wechselwirkungen und den Auswirkungen auf die Erde. Es geht darum, die komplexen Abhängigkeiten und Zusammenhänge mit Blick auf den Klimawandel zu verstehen. Angeleitet wird das Spiel von Professoren und Studierenden der Hochschule Karlsruhe (Die HKA) um Prof. Dr. Olivier Schecker.

Sind es zu Beginn noch vergleichsweise einfache Puzzleteile, die beispielsweise die Emissionen von CO2 zeigen, werden die Karten im Laufe des Spiels komplexer – bis hin zu vielfältigen Folgen wie Dürren, Versauerung der Ozeane und ihren Einfluss auf Ökosysteme und Menschen, die am Ende stehen. Die Zahlen, Daten und Fakten auf den Karten stammen allesamt vom Weltklimarat der aus rund 300 unabhängigen Klimaforschern weltweit gebildet wird. Am Ende des Klimapuzzles wird besprochen wie viel CO2- Ausstoß jährlich eingespart werden muss, um die Erderwärmung auf 1,5°C oder 2°C zu begrenzen. Nachdem die Puzzleteile gelegt sind, überlegen die Teilnehmenden gemeinsam, wie dazu beigetragen werden kann die Klimaerwärmung zu bremsen.

Veranstaltet wird die EFFEKTE-Wissenschaftsreihe unter dem Titel „Freiheit im Wandel“ vom Wissenschaftsbüro der Wirtschaftsförderung der Stadt Karlsruhe. Die Vorträge laufen einmal im Monat bis zum EFFEKTE-Wissenschaftsfestival im Mai 2025 jeweils an einem Dienstagabend. Die Reihe bietet spannende Impulsvorträge, Diskussionen und interaktive Formate zu wissenschaftlichen Themen am Puls der Zeit – anschaulich und verständlich. Beteiligt sind Karlsruher Hochschul- und Forschungseinrichtungen, die Einblick in ihre Forschung ermöglichen. Die Vortragsreihe steht in Anlehnung an das Wissenschaftsjahr 2024 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Motto „Freiheit“.

Weitere Infos zur Wissenschaftsreihe EFFEKTE gibt es online

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Verschiedenes 

Zuchterfolg beim Mesopotamischen Damhirsch

Zuchterfolg beim Mesopotamischen Damhirsch
Foto: Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann

Nachwuchs bei einer der seltensten Hirscharten der Welt

In der Asiatischen Huftieranlage der Wilhelma ist Ende Juni 2024 eine kleine Rarität zur Welt gekommen: Bei den Mesopotamischen Damhirschen wurde ein Jungtier geboren. Für viele ist es einfach ein emotional berührender Anblick, wie das weibliche Kalb mit seinem gefleckten Fell von seiner Mutter durch das Gehege geführt wird. Immer wieder hört man von den Besuchenden der Wilhelma entzückte Stimmen wie „Oh, ein Bambi!“. Aus Sicht des Artenschutzes hat die Nachzucht allerdings eine ungleich höhere Bedeutung: Der Mesopotamische Damhirsch gehört nämlich zu den seltensten Hirscharten der Welt – und wäre ohne die Nachzucht in zoologischen Gärten möglicherweise schon längst für immer von der Erde verschwunden. Man vermutet, dass der Mesopotamische Damhirsch einst in großen Teilen des Nahen Ostens verbreitet war, aber durch intensive Bejagung fast überall ausgerottet wurde. Erst 1875 wurde die Art im Südwesten des Iran wiederentdeckt, galt dann aber um 1940 auch dort als ausgestorben. Nachdem man auf Expeditionen im Iran auf weitere Restvorkommen stieß, wurden einzelne Tiere zur Bestandssicherung gefangen und in menschliche Obhut gebracht. Im Opel-Zoo in Kronberg entstand die erste Zuchtgruppe. Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin erklärt: „Die Rettung des Mesopotamischen Damhirsches war ein voller Erfolg: Heute wird die Zoopopulation der einst fast ausgestorbenen Art durch ein Ex-Situ-Zuchtprogramm des Europäischen Zooverbandes EAZA, an dem sich auch die Wilhelma beteiligt, gesichert. Dank der Zuchterfolge in zoologischen Gärten leben mittlerweile wieder jeweils mehrere Hundert Mesopotamische Damhirsche in Reservaten im Iran und in Israel.“

Vom in Europa verbreiteten Damhirsch unterscheidet sich der Mesopotamische Damhirsch durch seinen größeren Körperbau und das noch deutlichere Fleckenmuster. Die Schaufeln der Männchen sind beim Mesopotamischen Damhirsch weniger ausgeprägt – dafür sind die sind die Stangen am Geweih kräftiger.

zum Bild oben:
Die erwachsenen Männchen der Mesopotamischen Damhirsche unterscheiden sich von ihren europäischen Verwandten durch die kleineren Schaufeln, aber kräftigeren Stangen am Geweih.
Foto: Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann





Verschiedenes 

Zirkuläres Wirtschaften made in Germany

Krüger: Wir müssen den Rohstoffverbrauch an die planetaren Grenzen anpassen

Berlin, 4.7.24 – Das Bundesumweltministerium hat die im Koalitionsvertrag angekündigte Nationale Strategie für Kreislaufwirtschaft als Entwurf veröffentlicht. Der NABU fordert diese Strategie schon lange und sieht zirkuläres Wirtschaften als zentralen Baustein einer zukunftsfähigen Wirtschaft an. Zur Strategie gehört auch das Ziel, den Verbrauch von primären, also neu gewonnenen Rohstoffen zu begrenzen. Der NABU begrüßt dieses Ziel ausdrücklich, fordert nun aber auch die konsequente Umsetzung der dafür nötigen Schritte.

„Weniger Ressourcen zu verbrauchen ist die zentrale Aufgabe unserer Zeit. Erstmals werden in einer Strategie absolute Reduktionsziele für unseren Ressourcenverbrauch formuliert. Die gesamte Bundesregierung sollte dem Vorschlag folgen”, so NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger, „Auf einer endlichen Erde kann der Ressourcenkonsum nicht unbegrenzt sein. Wir müssen darum den Rohstoffverbrauch an die planetaren Grenzen anpassen.”

Um das stetig steigende Abfallaufkommen zu reduzieren, bedarf es Investitionen in zirkuläre Geschäftsmodelle, die gut gemachte Produkte länger in der Nutzung halten. „Gut designte Produkte sind schadstofffrei, langlebig, reparierbar und nach der Nutzungsphase leicht zerlegbar, so dass die Materialien wiedergenutzt werden können und im Kreislauf bleiben”, so Anna Hanisch, Referentin für Kreislaufwirtschaft. Der NABU unterstützt daher beispielsweise den im Strategieentwurf angestrebten Branchendialog mit der Wirtschaft, um standardisierte und verbraucherfreundliche Mehrwegsysteme in der Verpackungsbranche zu etablieren.





Verschiedenes 

1. Geburtstag bei den Löwen

1. Geburtstag bei den Löwen
Mutter Kigali und Tochter Malu an der Geburtstagstorte @ Zoo Leipzig

Zukunftspläne formuliert

Happy Birthday Malu, Bahati, Themba und Amaru! Die Rasselbande von Löwin Kigali feiert heute ihren ersten Geburtstag im Zoo Leipzig und hat zur Feier des Tages eine mit Leckereien bestückte „1“ auf der Löwensavanne Makasi Simba vorgefunden. In Löwenmanier wurde sich der Beute vorsichtig genähert und dann gemeinsam attackiert, bis auch das letzte Fleischstück mit Hilfe von Mutter Kigali erreicht wurde. „Man kann sehen wie gut es dem einjährigen Quartett geht und welche Fähigkeiten sie im Laufe des ersten Jahres erworben haben. Die Löwin und das Pfleger-Team haben großartige Arbeit geleistet“, sagt Zoodirektor Prof. Jörg Junhold. Die vier Junglöwen haben sich auch körperlich gut entwickelt und halten Kigali tagtäglich auf Trab.

Charakterlich unterscheiden sich die vier Jungtiere deutlich voneinander. „Malu ist Mamas Liebling, beobachtet viel und orientiert sich an Kigali – was sie mag oder nicht mag, trifft auch auf Malu zu. Themba hat am längsten getrunken und ist einige Kilo schwerer als die anderen. Amaru hat zwei schwarze Streifen am Mähnenansatz und ist sehr souverän und unabhängig. Bahati ist sehr neugierig und unbedarft und steht neuen Situationen offen gegenüber“, erklärte Tierpflegerin Johanna Schumacher im Rahmen der öffentlichen Geburtstagsfeier.

In der Natur nabelt sich der Nachwuchs im Laufe des zweiten Lebensjahres ab. Das wird auch im Zoo Leipzig geschehen. Während Kigalis Tochter künftig an der Seite ihrer Mutter bleiben wird, werden die drei männlichen Jungtiere voraussichtlich eigene Wege gehen und Leipzig verlassen. „Kigali würde ihre Söhne nicht langfristig im Rudel akzeptieren und mit der Entscheidung zur Abgabe zum jetzigen Zeitpunkt haben wir mit Vorlauf die Möglichkeit, geeignete Halter zu finden. Damit gibt es dann auch die Option, perspektivisch einen genetisch passenden adulten Löwen zu integrieren“, Prof. Junhold.

Zoobesucher können in den kommenden Wochen nicht nur dem Löwennachwuchs beim Toben zuschauen, sondern im Rahmen des Abenteuer-Sommers auch zahlreiche weitere Aktionen von den Entdeckertagen Insekten und Elefanten über Sommerkabarett bis zu Bastelaktionen erleben. Alle Infos dazu finden sich auf www.zoo-leipzig.de.

Prof. Jörg Junhold
Zoodirektor

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