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„Katinkas Weinstube“ ist Teil des Fluthilfecamps
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Ehemalige Kultweinstube in Ahrweiler wird Wohnhaus
Es gibt kaum jemanden in Ahrweiler, der sie nicht kannte: die Weinstube von Katinka Lingen war über viele Jahre eine Art Institution im Weinort Ahrweiler. Die schlagfertige Wirtin bot in ihrem „Wohnzimmer“, wie Ortsansässige die Weinstube auch nannten, ihren selbst angebauten und gekelterten Wein an, damals noch in D-Mark. Das Preissystem war simpel: Die Weine kosteten zwei-fünfzig, fünf, sieben-fünfzig oder zehn D-Mark. Kein fester Preis, er variierte – von Person zu Person. Wer aus Bad Neuenahr kam, der Nachbarstadt, wurde auch gerne einmal mehr zur Kasse gebeten. Katinka Lingen und ihre Weinstube waren weithin bekannt und wegen der etwas schrulligen Wirtin recht beliebt. Nach Katinka Lingens Tod 1987 wurde die Wirtschaft geschlossen. Bei der verheerenden Flut im Juli 2021 wurde das Fachwerkhaus, das im Ursprung aus dem 16. Jahrhundert stammt, stark beschädigt und stand leer.
Nun aber kommt wieder Leben in das Haus, in das Haus, das so viele Jahre Treffpunkt vieler Menschen und Bühne unzähliger Geschichten gewesen ist. Peter Dietenhofer hat es sich zur Aufgabe gemacht, die ehemalige Gaststätte zu einem Wohnhaus umzubauen. Der gelernte Zimmermann arbeitet schon seit einiger Zeit an dem kleinen Fachwerkhaus und hat dabei schon die ein oder andere Geschichte zu Katinka Lingen gehört. „Seit ich an dem Haus arbeite, habe ich schon viele Erinnerungen von Ahrweiler Bürgern erzählt bekommen. Ein Passant sagte mir, wie sehr er sich freut, dass ein Stück Ahrweiler Geschichte erhalten bleibt“, schildert der Handwerker. „Ich selbst kannte Katinka nicht, aber es ist ein noch schöneres Arbeiten, wenn man weiß, was dieses Haus für eine Geschichte hat und wie viele Menschen daran Freude finden in Erinnerungen zu schwelgen.“
Vom 5. Juli 2025 bis zum 20. Juli 2025 bekommt Peter Dietenhofer Unterstützung von vielen fleißigen Händen. Ein Team aus acht jungen Menschen wird den Zimmermann im Rahmen des Fluthilfecamps der Jugendbauhütte mit dem Motto „We AHR back – Denkmalretter im Einsatz“ bei den vielfältigen Arbeiten vor Ort unterstützen. Und so einen kleinen Teil dazu beitragen, dass das Fachwerkhaus in der Oberhutstraße im Zentrum Ahrweilers für künftige Generationen erhalten bleibt. Gemeinsam mit rund 300 weiteren Teilnehmern des Fluthilfecamps setzen sich die jungen Leute, die aus der ganzen Republik anreisen, ehrenamtlich für den Wiederaufbau historischer Bauten im Ahrtal ein.
Nach dem großen Erfolg der Fluthilfecamps der Jugendbauhütten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz im Ahrtal 2023 und 2024 findet die großangelegte Hilfsaktion in diesem Jahr erneut statt. Von Samstag, den 5. Juli 2025 bis zum Sonntag, den 20. Juli 2025 reisen über 300 aktive und ehemalige Teilnehmer des Projekts Jugendbauhütten, dem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) in der Denkmalpflege, aus dem ganzen Bundesgebiet an. Hier setzen sich in ihrer Freizeit für den Aufbau der von der Jahrhundertflut 2021 schwer beschädigten historischen Bauten der Ahrregion ein.
Aktionstag am längsten Tag des Jahres
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Welt-Giraffen-Tag in der Wilhelma
Am längsten Tag des Jahres dreht sich in der Wilhelma alles um lange Hälse: Am 21. Juni wird nämlich der Welt-Giraffen-Tag gefeiert. An einem Stand direkt vor der Giraffen-Anlage informiert daher das Team der Wilhelmaschule über die eleganten Paarhufer. Kinder sind eingeladen, Giraffen-Masken zu basteln. Groß und Klein können außerdem an einem Quiz und am Giraffen-Memory teilnehmen. Um 12.00 und um 14.00 Uhr gibt es außerdem die Möglichkeit, mit den für die Giraffen zuständigen Tierpflegerinnen und Tierpflegern zu sprechen und mehr über ihre Arbeit zu erfahren. Außerdem wird am Welt-Giraffen-Tag über ein von der Wilhelma mit Hilfe des Artenschutz-Euros gefördertes Projekt in Namibia berichtet: Die Giraffe Conservation Foundation (GCF) führt dort Umweltbildungsmaßnahmen durch, welche vor Ort für den Schutz der grazilen Riesen sensibilisieren. Seit 2018 kamen dafür bereits rund 25.000 zusammen.
Giraffen sind zwar nicht die schwersten, aber die höchsten Landwirbeltiere der Welt: Bullen können bis zu sechs Meter hoch werden – und selbst die Jungtiere sind bei der Geburt fast zwei Meter groß. An einer Mess-Station kann man daher seine eigene Körpergröße mit der von neugeborenen Giraffen vergleichen. Mit ihren langen Hälsen und kräftigen Zungen können Giraffen mühelos Laub von hohen Zweigen pflücken. Wie fast alle Säugetiere verfügen sie über sieben Halswirbel – das haben Mensch, Maus und Giraffe trotz der unterschiedlichen Halslänge gemeinsam. Giraffen verfügen über ein außerordentlich leistungsstarkes, rund 11 kg schweres Herz, welches Höchstleistungen verbringen muss, um einen von Kopf bis Fuß reibungslos funktionierenden Blutkreislauf zu gewährleisten. Am Stand der Wilhelmaschule kann man an einer Pumpe die Leistung eines Giraffenherzes selbst austesten.
In Afrika sind mehrere Arten von Giraffen beheimatet. Bei der in der Wilhelma gehaltenen Spezies handelt es sich um die im Norden von Kenia bis in den Süden Äthiopiens und den Westen Somalias vorkommende Netzgiraffe. Ihr Bestand ist in den letzten 30 Jahren um 56 % gesunken, sie kommen heute fast nur noch in Schutzgebieten vor. Auch die nächsten Verwandten der Giraffen können in der Wilhelma beobachtet werden: Nämlich die Okapis, die kurzhalsigen Waldgiraffen aus Zentralafrika, deren gestreiftes Hinterteil an Zebras erinnert. Okapis kommen ausschließlich in der Demokratischen Republik Kongo vor und gelten aufgrund von Lebensraumverlust und Wilderei als stark gefährdet. Gemeinsam mit allen anderen zoologischen Gärten, die sich am Ex Situ-Programm für Okapis beteiligen, unterstützt die Wilhelma daher das „Okapi Conservation Project“ im kongolesischen Ituri Forest mit einem Betrag von 5.000 US$ pro Jahr.
Dank der privaten Förderung
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Für die Instandsetzung von Turm und Barbakane des Würzburger Torturms in Uffenheim stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale 30.000 Euro zur Verfügung. Nun überbringt bei einem Pressetermin vor Ort am Freitag, den 20. Juni 2025 um 11.00 Uhr Elisabeth Balk vom Ortskuratorium Fränkische Stadtbaumeister der DSD an Bürgermeister Wolfgang Lampe eine Bronzetafel mit der Aufschrift „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“. Die Plakette soll an das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der GlücksSpirale erinnern und zu weiterer Unterstützung motivieren. Der Torturm ist eines von über 640 Objekten, die die DSD dank privater Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte.
Zum Objekt:
Der Turm wurde vermutlich in der Zeit der Stadtgründung im 14. Jahrhundert im Rahmen des Stadtmauerbaus errichtet. Er bildete den nördlichen Zugang zur Stadt. Ursprünglich war der Turm mit einem Pyramidendach viel niedriger. Der stadtseitig noch erkennbare gotische Bogen war vermutlich ein statisches Element zur Verstärkung des damaligen Schalenturmes.
Ein Schalenturm ist ein steinerner Wehrturm in einer äußeren Mauer, der auf der Stadtinnenseite offen oder dort in einer leichten Bauweise ausgeführt ist. Seitliche Aufgänge führten zum umlaufenden Wehrgang. Die Barbakane, also das bei mittelalterlichen Befestigungswerken dem Festungstor vorgelagerte Außenwerk, wurde 1583 hinzugefügt. Die in klassischer Baumanier runde Bauform diente als Kanonenstation ohne Vorzugsrichtung für das Richten der dort frei aufgestellten Kanonen. Die Uffenheimer Barbakane steht mit der Ringmauer nicht bzw. nur teilweise in Verbindung. Sie stellt eine Reaktion auf die Entwicklung der Feuerwaffen dar, indem man dem Tor einen gut zu verteidigenden Wehrbau vorschaltete. In dieser Zeit wurden dem Turm auch zwei Fachwerkgeschosse aufgesetzt sowie ein weiterer Geschossboden über der Tordurchfahrt mit Rundbogen eingefügt. Der Abschluss erfolgte wiederum mit einem Pyramidendach.
1696 erhielt der Turm seine heutige Form, ein weiteres Fachwerkgeschoss wurde auf die beiden bereits vorhandenen Fachwerkgeschosse aufgesetzt und die Turmspitze erhielt ihre heutige Form mit charakteristischer Zwiebel und aufgesetzter Laterne. Die Turmhöhe beträgt seither 34,95 Meter bis zur Kugel.
Zuchterfolg bei den Bongos
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Nachwuchs bei afrikanischen Waldantilopen in der Wilhelma
Bei den Östlichen Bongos im Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgart ist wieder ein Jungtier zur Welt gekommen. Es hat bereits am 26. Mai 2025 das Licht der Welt erblickt und ist seit Mitte Juni für die Besucherinnen und Besucher der Wilhelma auf der Außenanlage zu sehen. Es ist das Kalb der vierjährigen Sabah. Vater des Jungtieres ist der neun Jahre alte Max.
Bongos gehören mit einer Schulterhöhe von 1,25 Metern zu den größten Antilopen Afrikas. Charakteristisch ist ihr kastanienbraunes Fell, welches von weißen Streifen durchzogen ist. Beide Geschlechter verfügen über beeindruckende Hörner, welche bei den Bullen über einen Meter lang werden können. Man unterscheidet zwei Unterarten: Der Westliche Bongo lebt in den tropischen Regenwäldern West- und Zentralafrikas. Auch seine Bestände gehen zurück – dennoch wird seine Population bislang nur als potentiell gefährdet eingestuft. Kritischer ist die Situation für seinen nahen Verwandten, den Östlichen Bongo aus Ostafrika, dessen Verbreitungsgebiet bereits von Natur aus sehr klein ist. Er gilt aufgrund von landwirtschaftlicher Inanspruchnahme seiner Lebensräume und illegaler Bejagung als vom Aussterben bedroht.
Zuchterfolge bei den Östlichen Bongos sind in der Wilhelma allerdings keine Seltenheit: Erst im Vorjahr gab es zweifachen Nachwuchs. Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin erläutert, warum das so wichtig ist: „Östliche Bongos kommen in der Natur nur noch in wenigen, isoliert voneinander liegenden Gebirgswäldern in Kenia vor. Es ist davon auszugehen, dass dort heute nicht einmal 100 Tiere leben. Dass wir in Zoos mittlerweile über eine deutlich höhere Reservepopulation verfügen, gibt aber Hoffnung. Alleine in der Wilhelma sind seit den 1980er Jahren über 50 Jungtiere zur Welt gekommen.“
zum Bild oben:
Das Kalb in Gesellschaft seiner Artgenossen © Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann
“What’s the deal?”

Slow Food fordert in einem neuen Positionspapier radikale Überarbeitung des EU-Agrar- und Lebensmittelhandels für bessere Ernährungssysteme
19.6.2025 - Angesichts weiterhin volatiler globaler Lebensmittelpreise und zunehmender Störungen in den Lieferketten veröffentlicht Slow Food ein neues Positionspapier, das die Europäische Union dazu auffordert, ihren Lebensmittelhandel grundlegend zu überdenken. „What’s the Deal? Making EU Agrifood Trade Work for Better Food Systems“ untersucht, wie das derzeitige globale Handelsmodell – geprägt von deregulierten Märkten, exportorientierter Landwirtschaft und Unternehmenskonzentration – den Übergang zu gerechteren und widerstandsfähigeren Ernährungssystemen sowohl in Europa als auch weltweit behindert.
Als bedeutende globale Handelsmacht spielt die Europäische Union eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung dieses schädlichen Modells. Ihre aktuelle Agrar- und Lebensmittelhandelspolitik untergräbt den Wandel hin zu vielfältigen, gerechten und widerstandsfähigen Ernährungssystemen im In- und Ausland. Unterdessen haben die Handelsspannungen des Jahres 2025, ausgelöst durch US-Zolldrohungen, die Fragilität des globalen Ernährungssystems offengelegt – ein derart prekäres System, dass eine einzige Regierung es vollständig aus dem Gleichgewicht bringen und Millionen Menschen in Hunger und Armut stürzen kann. Doch in Krisenzeiten eröffnen sich auch neue Möglichkeiten.
„Die prekäre Lage globaler Lebensmittelpreise und Lieferketten ist eine direkte Folge eines fehlerhaften Handelssystems. Die EU muss diesen Moment nutzen, um den Übergang zu agrarökologischen, lokalisierten und sozial gerechten Ernährungssystemen zu vollziehen“, betont Marta Messa, Generalsekretärin von Slow Food.
Das Positionspapier beginnt mit einer Analyse, warum das heutige Lebensmittelsystem versagt – mit einem Blick auf seine Ursprünge in kolonialer Ausbeutung, Deregulierung und dem Aufstieg von Konzernen. Es legt die Wurzeln der aktuellen Krise offen, von der Industrialisierung der Landwirtschaft über die Liberalisierung der Lebensmittelmärkte bis hin zur Behandlung von Lebensmitteln als bloße Ware. Als Antwort skizziert Slow Food eine Alternative, die in Agrarökologie, Ernährungssouveränität und der Rückverlagerung von Ernährungssystemen verankert ist.
Drei zentrale Reformbereiche werden identifiziert:
- Durchsetzung von „Spiegelmaßnahmen“, um sicherzustellen, dass alle Importe den EU-Umwelt- und Sozialstandards entsprechen
- Beendigung öffentlicher Subventionen für industrielle Massentierhaltung
- Macht neu verteilen – durch stärkere Unternehmensverantwortung und mehr Mitbestimmung in lokalen Ernährungssystemen.
Das Papier schließt mit konkreten politischen Vorschlägen für ein Handelssystem, das gerecht, klimaverträglich und in Ernährungskulturen sowie gesellschaftliche Resilienz eingebettet ist.
Slow Food fordert eine mutige Neuausrichtung der EU-Handelspolitik. Eine Politik, die:
- Agrarökologie und faire Einkommen für Landwirt*innen durch eine reformierte Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) unterstützt
- Umwelt- und Sozialstandards für importierte Lebensmittel durch „Spiegelmaßnahmen“ durchsetzt
- Kürzere, gerechtere Lieferketten fördert, die lokale Produzent*innen und Ernährungssysteme stärken
- Unternehmensverantwortung, Transparenz und stärkere Marktregulierung gewährleistet
- Ernährungssouveränität und eine Agrarbiodiversität unterstützt, die in Ernährungskulturen verwurzelt ist und auf inklusive Mitgestaltung setzt.
"Europa muss aufhören, die wahren Kosten seines Konsums auszulagern. Wir brauchen eine Handelspolitik, die Menschen nährt – nicht Konzerngewinne“, ergänzt Marta Messa.
Bromelien-Vielfalt in der Wilhelma
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Sonderausstellung zur Verwandtschaft der Ananas
Im Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgart ist derzeit eine Sonderschau mit über 100 Bromelienarten zu bewundern. Präsentiert wird ein facettenreicher Querschnitt aus der über 2.500 Arten umfassenden Welt der in Mittel- und Südamerika beheimateten Bromeliengewächse. Viele sind an extreme Standorte angepasst – von kargen Wüsten bis hin zu üppigen Regenwäldern – und in der Lage, auf Felsen oder als so genannte Epiphyten auf anderen Pflanzen zu wachsen. Die Blüten der Bromelien sind an sich oft sehr unscheinbar, beeindrucken aber mitunter durch leuchtend gefärbte Deck- und Tragblätter. Bromelien kommen in unterschiedlichen Größenordnungen vor: Vom flechtenartigen Louisianamoos bis hin zur mehrere Meter hohen Riesenbromelie, die in Hochgebirgsregionen der Anden vorkommt, allerdings nicht Teil der Sammlung in der Wilhelma ist.
Eine Bromelienart tanzt komplett aus der Reihe – und zwar die bekannteste von allen: Die Ananas. Sie ist nämlich die einzige Bromelie, die eine große, für Mensch und Tier wohlschmeckende Frucht hervorbringt. Bei dieser handelt es sich genaugenommen um eine Scheinfrucht auszahlreichen miteinander verwachsenen Beeren. Die Ananas gehört zu den wenigen Bromelien, die direkt am Erdboden gedeihen.
In der Welt der Bromelien existieren noch mehr Kuriositäten: Bei vielen Arten bilden die spiralförmig angeordneten Blätter einen Trichter, in dem sich Regenwasser sammelt – und damit ein Biotop für zahlreiche Arten von Kleinstlebewesen, Wasserinsekten und Amphibien darstellt. In der Natur sind viele Bromelienarten gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. Zu den Hauptgründen zählt die Rodung tropischer Wälder, was vor allem für Arten mit begrenzten Verbreitungsgebieten fatal sein kann. Besonders Tillandsien haben jahrelang unter einer rücksichtlosen Entnahme für den Zierpflanzenhandel gelitten – weshalb man beim Kauf unbedingt darauf achten sollte, dass es sich bei den angebotenen Pflanzen um Nachzuchten handelt.
Wer die faszinierende Vielfalt der Bromelien in der Wilhelma entdecken möchte, hat noch bis zum späten Sommer Zeit. Bis dahin ist die Ausstellung in einem Seitengebäude der historischen Gewächshauszeile geöffnet.
zum Bild oben:
Die Guzmania lingulata aus Zentralamerika zeigt sich während der Blütezeit in voller Pracht.
© Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann
Zoo Basel: Jubiläum setzt Akzente im Geschäftsjahr 2024

Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums tätigte der Zoo Basel im Geschäftsjahr 2024 überdurchschnittliche Aufwendungen in den Bereichen Marketing und Werbung sowie Verwaltungsaufwand und Anlässe. Aus Spenden und weiteren Quellen erhielt der Zolli Zuwendungen in der Höhe von CHF 10’369’990. Der Zoo-Shop erzielte mit einem Nettoerlös von CHF 1’930’714 einen Rekordumsatz und steigerte sein Ergebnis gegenüber dem Vorjahr um rund 20.2%. Auch die Zoo-Restaurants konnten ihren Umsatz um 9.6% erhöhen, blieben beim Betriebsergebnis jedoch deutlich hinter dem Vorjahreswert zurück. Der Zolli schloss das Jahr 2024 mit einem Gewinn von CHF 65’873 ab und konnte gleichzeitig einen neuen Besucherrekord mit über 1.226 Millionen Eintritten verzeichnen.
Im Zentrum des Geschäftsjahres 2024 stand das 150-jährige Jubiläum des Zoo Basel. Dieses bedeutende Ereignis wurde gemeinsam mit den Besucher:innen, der Öffentlichkeit sowie der Region Basel mit zahlreichen Aktivitäten und Veranstaltungen gebührend gefeiert.
Einmalige Zunahme
Im Rahmen der Aktivitäten rund um das Jubiläumsjahr 2024 kam es im Vergleich zum Vorjahr zu überdurchschnittlich hohen und einmaligen Ausgaben in den Bereichen Marketing und Werbung sowie Verwaltungsaufwand und Anlässe. So sind für Marketing und Werbung CHF 984‘668 (Vorjahr CHF 1‘379‘105) und Verwaltungsaufwand und Anlässe CHF 2‘720‘509 (Vorjahr CHF 1‘467‘205) ausgegeben worden. Ein grosser Teil der Aufwendungen für das Jubiläumsjahr wurde erfreulicherweise durch grosszügige, für das Jubiläum zweckbestimmte Spenden von rund CHF 1‘100‘000 abgedeckt. Insgesamt konnten Drittmittel im Umfang von rund CHF 1‘940‘000 für die Durchführung des Jubiläums gewonnen werden.
Zuflüsse aus Spenden, Nachlässe und Legaten
Die Drittmittel setzten sich im Jahr 2024 aus Spenden, Geschenken, Nachlässen und Legaten sowie Patenschaften im Umfang von insgesamt CHF 10’369’990 (Vorjahr CHF 8’916’404) zusammen. Im Sinne der Geldgeber:innen führte der Zolli davon zweckbestimmte Spenden im Wert von CHF 972‘020 (Vorjahr CHF 666‘440) für laufende und zukünftige Projekte zweckbestimmten Fonds zu.
Rekordumsatz im Shop, Ergebnisrückgang im Restaurant
Der Zoo-Shop erreichte im Geschäftsjahr 2024 einen Rekordumsatz mit einem Nettoerlös von CHF 1‘930‘714 (Vorjahr CHF 1‘727‘987), was einer Steigerung gegenüber Vorjahr von rund 12% entspricht. Auch das Ergebnis von CHF 867‘324 (Vorjahr CHF 721‘488) konnte gegenüber dem Vorjahr nochmals um erfreuliche 20.2% gesteigert werden. Die Zoo-Restaurants erwirtschafteten einen Umsatz von CHF 8’405’082 (Vorjahr CHF 7’668’856), also ein Plus von 9.6%. Allerdings lag das Gesamtergebnis der Zoo-Restaurants mit CHF 111‘122 (Vorjahr CHF 215‘736) deutlich unter dem des Vorjahres.
Umsatzsteigerung bei Eintritts- und Jahreskarten
Das Jubiläumsjahr bescherte dem Zoo Basel einen neuen Besucherrekord: 1’226’274 Eintritte wurden im vergangenen Jahr gezählt. Das sind rund 3% mehr als im Vorjahr (Vorjahr 1‘190‘821). Der Erlös aus verkauften Eintritts- und Jahreskarten betrug CHF 10’562’219 (Vorjahr CHF 9’856’818), was einer Zunahme von 7.1% entspricht. Der Zuwachs ergibt sich einerseits aus der im Zuge der Wiedereröffnung des renovierten Vogelhauses vorgenommenen Preiserhöhung im Jahr 2023, andererseits aus einem Anstieg der Besucherzahlen.
Geringerer Jahresgewinn
Trotz der aussergewöhnlich hohen Ausgaben rund um das Jubiläumsjahr sowie für verschiedene Projekte erzielte der Zolli im Geschäftsjahr 2024 ein positiven Nettozufluss an flüssigen Mitteln, auch Cashflow genannt, in Höhe von CHF 273‘402 (Vorjahr CHF –7‘538‘647). Nach der Bildung und Auflösung zweckbestimmter Fonds resultierte ein im Vergleich zum Vorjahr geringerer Jahresgewinn von CHF 65‘873 (Vorjahr CHF 95‘054).
Die Tiere mit der feinsten Wolle der Welt
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Vikunjas neu auf der Südamerika-Anlage des Zoologisch-Botanischen Gartens Stuttgarts
Im Juni 2025 sind vier Vikunjas in die Wilhelma eingezogen. Ab sofort sind sie in Gesellschaft von Nandus, Pampashasen und Großen Ameisenbären auf der weitläufigen Südamerika-Anlage des Zoologisch-Botanischen Gartens Stuttgart zu sehen. Bis vor kurzem weideten dort noch Alpakas: Diese wurden aber in der Zwischenzeit an andere Haltungen abgegeben, um Platz für die Vikunjas zu schaffen. Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin erklärt, warum: „Natürlich sind Alpakas sympathische Haustiere, die bei vielen unserer Besucherinnen und Besuchern sehr beliebt waren. Als wissenschaftlich geleiteter Zoo gehört aber die Erhaltung von Wildtierarten zu unseren Kernaufgaben. Wir haben uns daher entschieden, wieder die Haltung von Vikunjas im Rahmen des Ex Situ-Zuchtprogramms des europäischen Zooverbands EAZA aufzunehmen.“
Bei Vikunjas handelt es sich um eine in den südamerikanischen Anden beheimatete Art von Neuweltkamelen. Als Anpassung an die unwirtlichen Umweltbedingungen im Hochgebirge verfügen sie über eine feine und dichte Wolle, welche selbst in Höhenlagen von über 5.000 Metern vor Wind und Kälte schützt. Die Wolle der Vikunjas, die schon zu Zeiten der Inkas genutzt wurde, gehört zu den teuersten Fasern der Welt – der Grund, warum die Art seit dem 16. Jahrhundert rücksichtlos bejagt wurde und in den 1960er Jahren kurz vor der Ausrottung stand. Dank strenger Schutzmaßnahmen konnten sich die Bestände seitdem wieder deutlich erholen. Alpakas dagegen sind eine vom Vikunja abstammende Haustierrasse, die schon vor Tausenden von Jahren domestiziert wurde. Da Alpakas auf größtmöglichen Wollertrag hin gezüchtet wurden, müssen sie regelmäßig geschoren werden – was bei Vikunjas, die im Wechsel der Jahreszeiten einen natürlichen Fellwechsel durchlaufen, nicht notwendig ist.
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Auf der Südamerika-Anlage der Wilhelma sind ab sofort Vikunjas zu sehen.
© Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann
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