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NABU-BCG-Studie: Regenerative Landwirtschaft ist ein Gewinn für Natur, Ernährung
Krüger: Geringere Kosten und höhere Ertragsresilienz gibt Landwirtinnen und Landwirten eine Zukunftsperspektive
Berlin, 6.2.23 – Die Suche nach Lösungen, die Landwirtschaft nachhaltig auszurichten, ist vor dem Hintergrund der Natur-, Klima- und Ernährungskrise eine große Herausforderung: Konventionelle Landwirtschaft liefert hohe Erträge zu Lasten von Natur und Klima. Biolandwirtschaft hat viele ökologische Vorteile bei geringeren Erträgen. Wie lassen sich die Vorteile von beiden verbinden?
Mit regenerativer Landwirtschaft – das zeigt eine gemeinsame Studie von NABU und der Boston Consulting Group (BCG). Demnach könnte regenerative Landwirtschaft allein in Deutschland einen ökologischen Nutzen von mehr als 8,5 Milliarden Euro jährlich erbringen – etwa durch geringere Kohlenstoffemissionen oder eine höhere Grundwasserqualität.
NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: „Die regenerative Landwirtschaft eröffnet den dringend benötigten Transformationspfad zu resilienter Ernährungssicherung und Natur- und Klimaschutz. Sie stärkt gezielt die zentralen Ökosystemleistungen unserer Natur und macht sie sich selbst zu Nutze – etwa die Bodenbiodiversität für die Erzeugung von Lebensmitteln. So trägt die landwirtschaftliche Produktion zum Schutz von Natur und Klima bei, anstatt sie zu zerstören.”
Doch in der Debatte in Deutschland wird diese Form der Landwirtschaft immer noch stiefmütterlich behandelt, so Krüger: “Das muss sich schleunigst ändern. Denn regenative Landwirtschaft stellt nicht nur unzählige Ökosystemleistungen bereit. Sie gibt auch den landwirtschaftlichen Betrieben eine Zukunftsperspektive und trägt in Zeiten von Dürren und Extremwetterereignissen zur Ernährungssicherung bei. Vor dem Hintergrund der Klima-, Natur- und Ernährungskrise gilt es jetzt, die regenerative Transformation voranzutreiben.”
Konkret zeigt die Studie, dass landwirtschaftliche Betriebe ihre Gewinne um bis zu 60 Prozent gegenüber der konventionellen Landwirtschaft steigern könnten. Grund sind geringere Kosten für Betriebsmittel und eine höhere Stabilität der Erträge bei Extremwetterereignissen. Auch Unternehmen, die Lebensmittel herstellen oder verarbeiten, sowie der Lebensmitteleinzelhandel profitieren laut Studie von der regenerativen Landwirtschaft. Demnach könnten die Risiken durch wetterbedingten Lieferkettenengpässen - etwa in Dürreperioden - halbiert werden.
Simon Krämer, Co-Autor der Studie und Experte für Ernährungssystem- und Bodenpolitik: “Die Agrar- und Ernährungswirtschaft ist derzeit ein Hauptverursacher der Klimakrise und des Verlusts der Artenvielfalt. Gleichzeitig ist sie mit am stärksten von den ökologischen Krisen betroffen. Von regenerativer Landwirtschaft profitieren Natur, Verbraucherinnen und Verbraucher sowie landwirtschaftliche Betriebe gleichermaßen – ganz gleich, ob sie bislang konventionell oder biologisch gewirtschaftet haben. In Anbetracht dieses Triple-Win-Effekts sollte der Weg zu einem regenerativen Agrar- und Ernährungssystem in Deutschland von allen Beteiligten gefördert werden.”
Hintergrund: Regenerative Landwirtschaft
Regenerative Landwirtschaft nutzt die Bodenbiodiversität, vor allem Pilze und Bakterien im Boden, als landwirtschaftliches Produktionsmittel. Gesündere Böden und Pflanzen erhöhen die Ertragsresilienz, die Pflanzengesundheit und wirken sich positiv auf die gekoppelten Kohlenstoff- und Wasserkreisläufe und den Artenreichtum aus. Weitere positive Folgen: Landwirtschaftliche Betriebe werden unabhängiger von Kunstdünger und den damit verbundenen Kosten. Nicht zuletzt regenerieren sich Agrarökosysteme und die daran gekoppelten Kohlenstoff- und Wasserkreisläufe, was die Versorgung mit Nahrungsmitteln sichert und gesünder macht.
NABU zum Koalitionsausschuss: Autobahnen sind kein Klimaschutz
Krüger: Problem vertagt, Scheitern der Verkehrswende ist noch nicht vom Tisch
Berlin, 27.1.23 – Am Donnerstagabend haben die Ampel-Spitzen im Koalitionsausschuss keine Einigung zur Beschleunigung des klimaschädlichen Straßenbaus gefunden. NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger kommentiert:
“Es ist ein trauriges Bild der Koalition. Das Scheitern der Verkehrswende konnte im Moment nur dadurch verhindert werden, weil auf Druck der Grünen im Koalitionsausschuss keine Einigung erzielt werden konnte. Dabei ist völlig klar, mehr Straßenbau würde zu einer Beschleunigung der Natur- und Klimakrise führen. Das steht einem wirkungsvollen Klimaschutz diametral entgegen. Der Sanierungsstau bei Straßen und Brücken lässt sich mit vorhandenen Mitteln bekämpfen. Der Verkehrsminister sollte sich darauf konzentrieren, statt Zeit mit Symbolpolitik zu vergeuden. Auch die SPD wird sich entscheiden müssen, wie ernst es ihr wirklich damit ist, Klimaschutz und Modernisierung in Deutschland voranzubringen.“
Mit mehr als 900.000 Mitgliedern und Fördernden ist der 1899 gegründete NABU der älteste und mitgliederstärkste Umweltverband Deutschlands. Der NABU engagiert sich für den Erhalt der Lebensraum- und Artenvielfalt, den Klimaschutz sowie die Nachhaltigkeit der Land-, Wald- und Wasserwirtschaft. Der NABU begeistert für die Natur und fördert naturkundliche Kenntnisse für ein aktives Naturerleben.
NABU: Eichelhäher ließen sich kaum blicken

Endergebnis der 13. „Stunde der Wintervögel“ zeigt insgesamt weniger Futterhausbesucher
Berlin, 25.1.23 – Weniger Vögel am Futterhaus: Das Endergebnis der traditionellen Mitmachaktion von NABU und seinem bayerischen Partner, dem LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) liegt nun vor. Die 13. „Stunde der Wintervögel“ hatte am Dreikönigswochenende bei wenig winterlichem und dafür umso nasserem Wetter stattgefunden. „Mehr als 99.000 Menschen haben sich nicht abschrecken lassen und trotz Regen und weniger Betrieb an den Futterstellen Vögel gezählt“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Sie haben insgesamt fast 2,3 Millionen Vögel aus knapp 68.000 Gärten und Parks bei uns gemeldet.“
Wie vorab von den Ornithologen bereits vermutet, fielen die Sichtungen magerer aus als in den Jahren davor. So wurden mit im Durchschnitt 33,4 Vögel pro Garten weniger gemeldet als 2022. Damals waren es 35,5 Vögel. „Der bisher eher milde Winter hat dafür gesorgt, dass typische Wintergäste aus Nord- und Osteuropa, wie der Bergfink, vermutlich in ihren Brutgebieten geblieben sind und sich den energiezehrenden Zug gespart haben“, erläutert Miller. „Auch die Waldvogelarten wie Buchfink, Buntspecht und Kernbeißer wurden ebenfalls weniger häufig gezählt. Hier dürfte das Mastjahr der Grund sein. Durch die große Fülle an Baumfrüchten bleiben die Vögel eher im Wald und kommen seltener in die Siedlungen.“
Besonders deutlich wurde dies beim Eichelhäher. Der bunte Waldvogel wurde mit im Durchschnitt 0,35 Exemplaren pro Garten so selten gesichtet wie noch nie bei der Stunde der Wintervögel. Im vergangenen Jahr waren es mit 0,64 Hähern pro Garten fast doppelt so viele. Im Schnitt der Aktion, die ja schon zum 13. Mal stattgefunden hat, wurden pro Garten 0,56 Eichelhäher gemeldet. „Es ist zunächst einmal nicht problematisch, wenn weniger Vögel in die Gärten kommen, weil durch ein Mastjahr mehr Futter im Wald vorhanden ist“, so Miller. „Allerdings kommen die Mastjahre in den vergangenen Jahren in immer kürzeren Abständen – vermutliche Ursache ist die Klimakrise. Das häufige Massenfruchten kann die Bäume auszehren und so auf lange Sicht auch zum Problem für unsere Vogelbestände werden.“
An der Rangliste hat sich trotz deutlich weniger Vögel und Zählende nichts verändert. Auf den ersten drei Plätzen liegen wie im vergangenen Jahr Haussperling, Kohlmeise und Blaumeise. Es folgen Amsel, Feldsperling, Elster und Buchfink.
Die nächste Vogelzählung findet vom 12. bis 14. Mai mit der „Stunde der Gartenvögel“ statt.
Zeitreise in die Geschichte bei Vortrag und Laternenführung

Geologe gibt Einblick in die Goldgewinnung am Rhein / Ausflug unter das Dach der Karlsburg
Am Donnerstag, 2. Februar, gibt der Geologe Michael Leopold in seinem Vortrag „Goldwaschen am Rhein“ einen spannenden Einblick in das Vorkommen dieses Edelmetalls und dessen historische Gewinnung an unseren heimischen Rheinufern. Der Vortrag findet um 18 Uhr im Stadtmuseum statt und schließt sich thematisch an die aktuelle Sonderausstellung Stadt, Mensch, Fluss. Karlsruher*innen am Rhein an. Leopold ist eine der in der Ausstellung vorgestellten Persönlichkeiten und hat jahrelange Erfahrung mit von ihm organisierten Goldwaschkursen in Karlsruhe.
Sonderausstellung "Stadt, Mensch, Fluss" läuft noch bis 2. April
Im Zentrum der Sonderausstellung, die bis 2. April 2023 im Stadtmuseum im Prinz-Max-Palais zu sehen ist, stehen 22 Karlsruherinnen und Karlsruher, in deren Leben der Rhein eine wichtige Rolle spielt – aber auch solche, die ihrerseits das Gesicht des Flusses prägten. Präsentiert werden nicht nur historische Persönlichkeiten, sondern auch heutige Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt.
Die vorgestellten Menschen sind ebenso unterschiedlich wie ihre Bezüge zum Fluss. Ob als Arbeitsplatz oder Sportfläche, ob als künstlerische Inspirationsquelle oder Naturerlebnisraum – die präsentierten Personen führen vor Augen, welch vielfältige Möglichkeiten der Rhein seit jeher bietet.
Bei der Laternenführung im Pfinzgaumuseum am Sonntag, 5. Februar, um 17 Uhr wird der historische Dachstuhl einmal ganz anders erlebbar – im Dunkeln. Ein stimmungsvolles Wechselspiel aus Licht und Schatten erwartet die Besucherinnen und Besucher unter dem Ziegeldach der Karlsburg. Ausgerüstet mit elektrischen Laternen folgen sie dem von Susanne Stephan-Kabierske geführten Rundgang durch die spannende Geschichte von Handwerk und Landwirtschaft in Durlach.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten warme Kleidung anziehen, da auf dem Dachspeicher die Temperatur sehr niedrig sein können.
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Anmeldung für Laternenführung notwendig
Die Teilnahme am Vortrag wie an der Führung ist kostenlos.
Jedoch ist die Teilnehmerzahl bei der Laternenführung begrenzt. Daher wird hierfür um Anmeldung bis spätestens Freitag, 3. Februar, per E-Mail an stadtmuseum(at)kultur.karlsruhe.de oder telefonisch unter 0721 133-4231 gebeten.
zum Bild oben:
In seinem Vortrag „Goldwaschen am Rhein“ gibt der Geologe Michael Leopold einen Einblick in das Vorkommen dieses Edelmetalls an den Rheinufern.
© Michael Leopold
NABU: Vogelfreundlich bauen mit Glas und Licht

Neue Broschüre zeigt, wie Vogelschlag schon beim Bau verhindert werden kann
Berlin, 19.1.23 – Mindestens 100 Millionen Vögel sterben in Deutschland jedes Jahr, weil sie mit Glas kollidieren. Es stellt eine doppelte Gefahrenquelle dar: Transparente Scheiben werden von Vögeln nicht als Hindernis erkannt, und stark spiegelnde Scheiben reflektieren Bäume, Büsche oder den Himmel und täuschen so einen Lebensraum vor. Zuletzt machte der Hauptstadtflughafen BER mit häufigem Vogelschlag an seinen zahlreichen Glasfronten negative Schlagzeilen.
„In der Architektur- und Baubranche ist leider immer noch nicht bekannt, welch große Probleme Glas für die Vogelwelt darstellt“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Eine neue Broschüre, die die Schweizerische Vogelwarte zusammen mit dem NABU und anderen Verbänden herausgibt, schafft hier Abhilfe. Anhand zahlreicher Beispiele werden für Vögel gefährliche Situationen aufgezeigt. Gleichzeitig präsentiert die Broschüre Lösungen, wie Glas vogelfreundlich eingesetzt werden kann.
Nicht jede Scheibe ist gleich problematisch: Besonders gefährlich sind etwa stark spiegelnde Scheiben, transparente Balkon- und Eckverglasungen, gläserne Lärmschutzwände, Wartehäuschen oder Wintergärten. Die Kollisionsgefahr lässt sich unter anderem dadurch bannen, dass Glas mittels geprüfter Vogelschutzmarkierungen sichtbar gemacht wird. Auf Markierungen im UV-Bereich und die bekannten Greifvogelsilhouetten sollte allerdings verzichtet werden. Sie schrecken Vögel nicht ab und wirken kaum.
Nur eine flächig und von außen aufgebrachte, sich möglichst von der Umgebung abhebende Markierung bringt den nötigen Schutz. Dabei haben sich Lösungen mit Streifen und Punktraster in Tests als besonders wirkungsvoll erwiesen. Eine Reduzierung der Beleuchtung von Innenräumen verhindert außerdem, dass Vögel vom Licht angezogen auf Fensterscheiben zufliegen und schont gleichzeitig den Geldbeutel. Die neue Broschüre zeigt auch auf, wie beim Bau so weit wie möglich auf transparentes Glas verzichtet werden kann oder wie bereits bei der Planung für Vögel gefährliche Stellen entschärft werden können. So können Zeit und Folgekosten für Nachrüstungen eingespart und gleichzeitig viele Vögel vom Tod an Scheiben bewahrt werden.
Kollisionen mit Glasscheiben gehen nicht immer tödlich aus. Manche Vögel sind danach "nur" verletzt oder benommen. So sind sie eine leichte Beute für Fressfeinde wie Füchse oder Katzen. Wer in Scheibennähe einen flugunfähigen oder benommenen Vogel findet, legt ihn am besten in eine Schuhschachtel mit Luftlöchern und stellt die Schachtel an einen warmen, dunklen und ruhigen Ort. Die Schachtel kann mit Haushaltspapier ausgekleidet werden, der Vogel sollte aber nicht gefüttert oder mit Wasser versorgt werden. Nach zwei bis drei Stunden kann man draußen die Schachtel öffnen. Fliegt der Vogel nicht von selbst weg, gehört er in eine Pflegestation.
Broschüre „Vogelfreundlich Bauen mit Glas und Licht“ zum Download online
Jahrhundert-Risiko beim Riesen-Neubaustadtteil Dietenbach in Freiburg
Warum die EMD nicht gekauft werden darf - die „SEM“ abschaffen?
Zu den Beratungen des Gemeinderats am 23.1. und 31.1.2023 zum Riesen-Neubaustadtteil Dietenbach in Freiburg i.Br. haben sich die Bürgeraktion Dietenbach ist überall und der gemeinnützige Freiburger ECOtrinova e.V. jetzt gemeinsam schriftlich mit einem Argumente- und Faktenpapier an den Gemeinderat, an OB Martin Horn und die Bürgermeisterriege gewandt:
Angesichts der gewaltigen Kostenexplosion allein schon bei der Erschließung der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme (SEM) Dietenbach - seit Mitte 2018 mit 1,248 Milliarden Euro auf das Doppelte - raten die Bürgeraktion Dietenbach ist überall und der Freiburger ECOtrinova e.V. dem Gemeinderat und der Stadt gemeinsam dringend ab, der Sparkasse das Unternehmen Entwicklungsmaßnahme Dietenbach GmbH (EMD) abzukaufen. Die kurz- und mittelfristige Zusatzbelastung für den Haushalt würde auf mehrere 100 Mio. € hochlaufen und den Haushalt der Stadt auf viele Jahre maximal überfordern. Die Haushalts- und Kreditsperre drohe. Zu vieles andere Wichtige bliebe dann liegen bei Schulen, Verkehrs- und anderer Infrastruktur, und es würde gekürzt bei Kultur und Vereinen. Der Sparkasse, die rechnen kann, war das Risiko zu groß!
Die beiden Vereinigungen raten, das viel zu große Abenteuer und Jahrhundertrisiko größter deutscher Neubaustadteil Dietenbach nun zu beenden. Es würde neben sonst kommenden schweren Finanznöten der hochverschuldeten Stadt, die alle treffen, unsozial i.w. nur teurer und sehr teurer Wohnraum entstehen. Das aber wirkt über künftige Mietspiegel sozial schädlich auf ganz Freiburg. Die gesamte neue Kalkulation erscheint unseriös auf der Einnahmeseite - wer kauft denn so teure Grundstücke? - wie auf der Ausgabenseite - laut Experten würden die Baukosten in 2023/24 in Deutschland weiter um 20% steigen. Für den Bau von Dietenbach gebe es keine Legitimation mehr. Auch viele Freiburger Wohnbauunternehmen haben bereits in 2022 abgewunken. Die Alternativen stehen offen!
„Dietenbach verfehlt sehr stark viele Versprechen zum SEM-Beschluss 2018 und zum Bürgerentscheid 2019“, so Sprecher der Vereinigungen, „nicht nur bei den Kosten - Stuttgart 21 läßt doch grüßen als Dietenbach21.“ Erst recht bei den erwarteten Wohnkosten bzw. Mieten. 4000- 5000 Bäume würden in Dietenbach vernichtet statt Null. Dietenbach würde entgegen den Schönrechnungen der Stadt keineswegs klimaneutral, sondern überraschend klimaschädigend. Denn beim starken Mangel an Handwerk und Baumaterial würde Dietenbach den Klimaschutz-Umbau der über 20.000 Altbauten in Freiburg 2 Jahrzehnte lang bis 2042 sehr behindern. Und nach 10 Jahren Überlegungen und Planungen würde weiterhin auf mehrere Jahre hinaus in Dietenbach keine einzige Wohnung entstehen - trotz Mangel an niedrigpreisigen bezahlbaren Wohnungen.
In dieser Situation muß laut Sprechern der Vereinigungen sofort ein Moratorium starten. Die Stadt sollte dann die Auslagen der Sparkasse begleichen und die immer noch schwebend unwirksamen Options-Kaufverträge mit den über 400 Eigentümern annullieren lassen. Den Eigentümern verbleiben die Optionsprämien. Weiterer nötiger Schritt ist, die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme (SEM) mit Beschluss zu beenden. Der Bürgerentscheid von 2019, bei dem 30% der Wahlberechtigten unter anderen Voraussetzungen für den Bau stimmten, bindet Stadt und Rat seit Februar 2022 nicht mehr.
Dietenbach jetzt zu stoppen ist nicht zu spät! Der Stopp ist auch finanziell aus heutiger Sicht sinnvoll: Denn dann sind die 100 + 9 +X Millionen Euro fürs Dietenbach-Defizit wieder frei, über 22 Mio. € und weitere Gelder aus getätigten Dietenbach-Grundstückskäufen der Stadt u.a. vom Land Baden-Württemberg sind rückholbar. Der Stopp spart auch die etwa 106 Mio. Euro für den EMD-Kauf samt Grundstücks-Vermarktung.
Vortrag: Hefe als nützliches "Haustier"

Dr. Jens Rudat spricht am 26. Januar im Exotenhaus des Karlsruher Zoos
Der Biologe Dr. Jens Rudat gibt am kommenden Donnerstag, 26. Januar, 18:15 Uhr, im Exotenhaus des Karlsruher Zoos Einblicke in die Welt der Hefen. Die Veranstaltung ist Teil einer Vortragsreihe rund um die Themen Tiere, Artenschutz und Naturwissenschaft, die der Zoo zusammen mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) organisiert.
Wie kommt der Alkohol ins Glas und in den Tank (Stichwort: E10) und warum machen Hefen das eigentlich? In dem Vortrag mit dem Titel "The Number of the Yeast – was bei Hefen wirklich zählt" wird die Bier- beziehungsweise Bäckerhefe als enorm nützliches "Haustier" vorgestellt, das seit Jahrtausenden im Dienst der Menschheit steht. Der kleine Produzent von Brot, Bier und Wein, aber auch von Impfstoffen und Enzymen, wurde gerade durch die mikrobiologische Fachgesellschaft VAAM zur Mikrobe des Jahres 2022 gewählt.
Die Teilnahme ist kostenfrei, Spenden für die Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe werden jedoch gerne entgegengenommen. Einlass ist ausschließlich über die Ettlinger Straße 4b von 18 bis 18:10 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, die Teilnehmerzahl ist aus Platzgründen dennoch begrenzt. In den kommenden Monaten sind weitere Vorträge geplant, die jeweils kurzfristig angekündigt werden.
zum Bild oben:
Dr. Jens Rudat spricht im Vortragsraum des Exotenhauses über die Welt der Hefen.
© privat
NABU: Wintervögel machen sich rar

Bei der 13. „Stunde der Wintervögel“ gab es insgesamt weniger zu zählen / Mehr Zaunkönige gesichtet
Berlin, 11.1.23 – Kein Schnee und Frost, dafür graues Regenwetter über fast ganz Deutschland: Die 13. „Stunde der Wintervögel“ hätte auch „Stunde der Regenvögel“ heißen können, so wenig winterlich und dafür umso nasser war das Wetter bei der traditionellen Mitmachaktion von NABU und seinem bayerischen Partner, dem LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz). „Das wenig zu Vogelbeobachtungen einladende nasskühle Wetter hat sich auch auf die Teilnehmendenzahlen ausgewirkt“, zieht NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller eine Zwischenbilanz der Zählung. „Bisher haben mehr als 77.000 Menschen knapp 1,9 Millionen Vögel bei uns gemeldet. Da hoffen wir noch auf viele Nachmeldungen, die bis kommenden Montag gemacht werden können. Unsere Ornithologen werten im Anschluss die Ergebnisse detailliert aus.“
Auch die Sichtungen fielen bisher etwas magerer aus als in den Jahren davor. So wurden mit im Durchschnitt 33,9 Vögel pro Garten weniger gemeldet als 2022. Damals waren es 35,5 Vögel. „Wie wir bereits vermutet hatten, haben sich typische Wintergäste aus Nord- und Osteuropa, wie der Bergfink, weniger häufig am Futterhaus gezeigt als letztes Jahr. Vermutlich sind sie aufgrund des milden Winters in ihren Brutgebieten geblieben“, so Miller. „Typische Waldvogelarten wie Buchfink, Eichelhäher, Buntspecht, Kernbeißer wurden ebenfalls weniger häufig gezählt. Der Grund könnte, wie prognostiziert, das Mastjahr sein. Es gibt besonders viele Baumfrüchte im Wald und die Vögel haben dort so viel Nahrung, dass sie weniger in unsere Siedlungen kommen.“
Sehr viel häufiger als 2022 wurde die Türkentaube gemeldet: Ein Plus von 27 Prozent. Sie zeigt insgesamt eine ansteigende Tendenz in letzten Jahren. „Als Profiteur steigender Temperaturen brütet die Art wahrscheinlich immer erfolgreicher in den warmen Sommern“, vermutet Miller. Auch der Zaunkönig wurde mit einem Plus von 38 Prozent deutlich häufiger gezählt. Miller: „Besonders viele Sichtungen kamen aus Schleswig-Holstein, der kleine Vogel fühlte sich auch schon in den vergangenen Jahren in frostarmen, küstennahen Regionen besonders wohl.“
Auf den ersten drei Plätzen liegen wie im vergangenen Jahr Haussperling, Kohlmeise und Blaumeise. Die „Stunde der Wintervögel“ fand bereits zum 13. Mal statt. Beobachtungen können noch bis 16. Januar gemeldet werden: per App unter www.NABU.de/vogelwelt oder unter www.NABU.de/onlinemeldung.
Die nächste Vogelzählung findet vom 12. bis 14. Mai mit der „Stunde der Gartenvögel“ statt.
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