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Koala-Jungtier in der Wilhelma verstorben
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Trauriger Verlust in der Terra Australis im Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgart
Am 13. August 2025 ist in der Wilhelma das Koala-Jungtier Jimbelung im Alter von fast 14 Monaten gestorben. Ursache für den Tod des weiblichen Jungtieres war eine Atemwegserkrankung. Nachdem diese in Behandlung und Besserung in Aussicht war, hatten sich die Symptome wider Erwarten verschlimmert. Jimbelungs Halbbruder Borobi ist weiterhin kerngesund und wohlauf.
Seit der Eröffnung der Australienanlage „Terra Australis“ im Juli 2023 sind in der Wilhelma Koalas zu bewundern. Die Freude war groß, als schon im Dezember 2024 zwei „Joeys“ aus den Beuteln ihrer Mütter lugten. Zur Welt gekommen waren sie schon im Juni 2024 – damals noch nackt, blind und gerade einmal so groß wie ein Gummibärchen. Beide Jungtiere wuchsen schnell heran und avancierten schnell zu Publikumslieblingen.
Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin zeigt sich bestürzt über Jimbelungs Tod: „Der Nachwuchs bei den Koalas war für uns ein sensationeller Zuchterfolg bei dieser bundesweit nur noch in drei anderen Zoos gehaltenen Art. Hinzu kommt, dass die in der Dreamworld Wildlife Foundation in Australien zur Welt gekommenen Eltern beider Jungtiere nicht näher mit den in den europäischen Zoos lebenden Koalas verwandt sind. Sie und ihre Nachkommen sind darum genetisch extrem wertvoll für unsere Reservepopulation. Fakt ist, dass Todesfälle bei Jungtieren in der Natur deutlich häufiger vorkommen als in Zoos. Dennoch sind wir zutiefst traurig über den Verlust von Jimbelung. Und genau wie in der Natur liegen auch jetzt Freud und Leid nahe beieinander: Jimbelungs Mutter Auburn hat nämlich wieder ein Jungtier zur Welt gebracht. Es ist aber erst wenige Wochen alt. Wir hoffen, dass es sich gut entwickeln und im Laufe des Winters erstmals aus dem Beutel schauen wird.“
Umgebindehäuser in Seifhennersdorf
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Rettung einer wertvollen Hauslandschaft
Menschen brauchen Wohnraum. Zu den von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz geförderten Wohnbauten gehören Bürger- und Bauernhäuser, aber auch Pfarrhäuser, Villen und Siedlungen. Eine Spezialität in Sachsen sind die Umgebindehäuser. Von ihnen hat die Stiftung über 50 gerettet. Womit sie eine wertvolle Hauslandschaft hat retten helfen können.
Die für die Oberlausitz typischen Umgebindehäuser sind ein spezieller Holzbautyp. Die Bauwerke bestehen aus einer separat errichteten Stube mit Blockwänden, einer die Blockstube „umbindenden“ Tragkonstruktion und dem in Fachwerk ausgeführten Obergeschoss. Das Traggerüst besteht aus Säulen, Spannriegeln und Kopfbändern oder Knaggen und trägt die Last des Daches und des Obergeschosses. Fränkische Siedler, die sich um 1200 in der Oberlausitz niederließen, brachten diese Fachwerkbauweise mit in die Region, in der der Holzreichtum traditionell zum Errichten von Blockhäusern führte. An den Umgebindehäusern haben sich recht spezifische Bauornamente und Techniken der Holzverbindungen entwickelt. Zwei besondere Häuser seien hier kurz vorgestellt:
Das historische Umgebindehaus in der Conradstraße 2 in Seifhennersdorf wird in der Architektur als Doppelstubenhaus bezeichnet. Bei dieser Bauart befindet sich je eine Blockstube an den Giebelseiten. In der Mitte des Hauses ist der Haupteingang. Der ist mit Granit und Sandstein, die angrenzenden Blockstuben mit einem Umgebinde verziert. Das erste Obergeschoss wurde in Fachwerkbaustil ausgeführt und besitzt an den Giebelseiten zum einen eine Verschieferung, zum anderen die Ausfachung des Fachwerkes. Das Dach ist nach beiden Giebelseiten als Krüppelwalmdach ausgeführt und hat in einer unteren Zeile drei und in einer oberen Zeile zwei Fledermausgauben. Deren mittlere ist größer und mit einem Ochsenauge gefüllt.
Der fast quadratische Treppenraum hat eine gestalterische Besonderheit aufzuweisen. Bis etwa 30 Zentimeter unter der Decke befindet sich eine Marmorimitation auf der Wandfläche. Die Form- und Farbgebung ist in ihrer Gestaltung bislang einzigartig. Die Adern werden ultramarinblau mit mittelgroßen gerundeten Einschlüssen auf hellgrauem Untergrund dargestellt, seine raffinierte Linienführung lässt den Marmor wie eine Wasseroberfläche schimmern. Die Marmorimitation sollte einen Eindruck von großem finanziellem Einsatz geben.
Ein weiterer Beweis für die höherwertige Gestaltung ist die Ausmalung eines kleinen Raumes im ersten Obergeschoss, der eine gewisse Herrschaftlichkeit erzeugt. Und ein weiteres, das größte Zimmer im ersten Obergeschoss mutet wie ein griechischer Tempel an. Die Fenster und ehemaligen Türöffnungen werden flankiert von korinthisch inspirierten Säulen, auf denen als oberer Abschluss ein gemalter Architrav aufliegt. Die Decke wurde mit mehreren farblich passenden Begleitstrichen und einem changierenden Blaugrau gestaltet. Der Rahm ist in einem dunklen Grau gefasst und bildet damit das Fundament „des Tempels“. Das Deckengesims ist in einem lichten Braun gefasst. Selbst in einem kleineren Zimmer wurde eine hochrangige Deckenbemalung mit dazu passender Tapete im Stil des Klassizismus gestaltet.
Ein weiteres Haus weist andere Besonderheiten auf: Das Bulnheimsche Anwesen nimmt eine zentrale Lage im Zentrum der Stadt Seifhennersdorf ein. Das Anwesen umfasst ein repräsentatives Umgebindehaus, ein Nebengebäude mit Arkadengang, eine rekonstruierte Hofdurchfahrt und eine sich anschließende Kulturscheune. Das Gebäudeensemble steht am Hang und umschließt eine rund 200 Jahre alte Linde.
Das Wohnhaus des Dreiseithofes, das nach den letzten privaten Eigentümern benannt wurde, zählt zu den wertvollsten Oberlausitzer Umgebindehäusern im ländlichen Barockstil. Im Jahr 1754 als Faktorenhaus errichtet, beeindruckt es durch seine stattliche Kubatur ebenso wie durch seinen hochrangigen barocken Innenausbau. Schwerpunkte der repräsentativen, authentisch erhaltenen Raumfolge sind im Erdgeschoss zwei Blockstuben und eine gewölbte Haushalle, im Obergeschoss eine große Diele und ein barockes "Paradezimmer" mit floraler Deckenbemalung. Dem Gebäude südlich vorgelagert ist ein terrassierter Garten mit großer Freitreppe, die auf den Haupteingang ausgerichtet ist. Dieser original erhaltene Eingangsbereich mit ornamentiertem Türstock, kassettierter Eingangstür und geschwungener Treppe ist zweifellos der schönste und aufwendigste seiner Art bei einem Oberlausitzer Umgebindehaus.
Vergleichbare Denkmale aus Ihrer Region stellen wir Ihnen gerne mit Bild und Text zur Verfügung.
Seit ihrer Gründung vor 40 Jahren förderte die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) über 2.670 Maßnahmen an „Wohnbauten“, davon 65 an Umgebindehäusern. Die 1985 gegründete spendensammelnde Stiftung unterstützt engagierte private, kirchliche und kommunale Denkmaleigentümer beim Erhalt ihrer Bauwerke. Denkmalpflege als staatliche Aufgabe wird wie dank dieser bürgerschaftlichen Unterstützung zu einem gesamtgesellschaftlichen Auftrag. Die DSD konnte bisher für den Erhalt von 7.400 Denkmalen unserer Baukulturlandschaft mehr als eine dreiviertel Milliarde Euro zur Verfügung stellen und damit ein deutliches Zeichen setzen.
Guck mal, wer da summt

NABU und NABU|naturgucker rufen dazu auf, Hornissen zu melden
Berlin – Sie ist gekommen, um zu bleiben: Die Asiatische Hornisse breitet sich in Deutschland von West nach Ost weiter aus. 2014 war sie erstmals in Deutschland beobachtet worden, mittlerweile gilt die eingeschleppte Art als etabliert. Der NABU ruft zusammen mit seinem Partner NABU|naturgucker dazu auf, Hornissen und deren Nester zu fotografieren und online zu melden (www.NABU.de/Hornissen-melden). So sollen weitere Erkenntnisse über die Verbreitung gewonnen werden.
Gemeldet werden soll nicht nur die Asiatische, sondern auch die Europäische Hornisse. Diese steht unter besonderem Schutz, wird aber häufig mit ihrer asiatischen Verwandten verwechselt, was fatale Konsequenzen für die heimische Art haben kann.
„Die Europäische Hornisse spielt in unserem Ökosystem eine unverzichtbare Rolle, indem sie die Bestände von Fliegen, Bremsen, Mücken, Wespen und vielen anderen Insekten in Schach hält“, erläutert Theresa Seidel, NABU-Expertin für Citizen Science. „Sie ist auch eine nützliche Bestäuberin.“ Das gilt zwar auch für die Asiatische Hornisse, jedoch bildet sie im Vergleich zur Europäischen Hornisse viel größere Völker und hat nur wenige natürliche Feinde, weshalb ihre Ausbreitung negative Konsequenzen für die Natur haben kann. Daher sei es wichtig, Menschen über die verschiedenen Hornissenarten aufzuklären, so Seidel.
„Wir wollen wissen, wie weit sich die Asiatische Hornisse inzwischen verbreitet hat“, so Seidel weiter. „Mit den Daten können wir uns ein Bild von der Lage machen und daraus Schutzkonzepte für die Europäische Hornisse ableiten. Das ist auch für die Imkerei wichtig, die durch die invasive Art Verluste ihrer Bienenvölker befürchtet.“
Die Hornissen-Meldeaktion wird bis mindestens in den Spätherbst laufen.
Eine Patenschaft für eine Gorilla-Uroma
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Radiologiezentrum Stuttgart beweist Unterstützung für die Wilhelma
Schon seit 2010 ist das Radiologiezentrum Stuttgart Pate von Undi – einer 53 Jahre alten Gorilladame in der Wilhelma. Im Sommer 2025 wurde die Patenschaft um ein weiteres Jahr verlängert. Dr. med. Ann-Marie Tomm, Fachärztin des Radiologiezentrums Stuttgart, nahm die Übergabe der neuen Patenschaftsurkunde zum Anlass, den Gorillas der Wilhelma persönlich einen Besuch abzustatten.
Ann-Marie Tomm erklärt: „Wir verstehen uns als eine Praxis mit Herz. Das gilt nicht nur für unsere Patientinnen und Patienten – sondern auch für die Tiere in der Wilhelma.“ Dr. Thomas Kölpin, der Direktor des Zoologisch-Botanischen Gartens Stuttgart, zeigt sich dankbar: „Die Tierhaltung bei uns in der Wilhelma entwickelt sich kontinuierlich weiter. Die mit Patenschaften erzielten Mittel helfen uns sehr dabei, unsere Ziele umzusetzen. Wir danken dem Radiologiezentrum Stuttgart für die langjährige Unterstützung.“
Bei den Gorillas in der Wilhelma handelt es sich um eine achtköpfige Gruppe Westlicher Flachlandgorillas. Den natürlichen Lebensraum dieser Menschenaffen bilden die tropischen Regenwälder im äquatorialen Westafrika. Die Weltnaturschutzunion IUCN geht dort zwar noch von rund 300.000 Tieren aus. Aufgrund der hohen Nachfrage nach so genanntem „Bush Meat“ wird der Art allerdings von Wilderern massiv nachgestellt. Die Holzwirtschaft, die Anlage von Ölpalmen-Plantagen und der Bergbau sowie die für diese Zwecke angelegten Straßen zerstören den Lebensraum der Gorillas und bilden weitere Einfallschneisen für Wilderei. Auch Krankheiten wie das Ebola-Virus stellen eine große Bedrohung für den Westlichen Flachlandgorilla dar und haben Teilpopulationen bereits erheblich dezimiert. Die Art gilt daher als vom Aussterben bedroht. Den Erhaltungszuchtprogrammen in wissenschaftlich geführten Zoos kommt daher eine wichtige Aufgabe zu. Dr. Thomas Kölpin erläutert, wie auch Gorilladame Undi bereits zum Gedeihen des Europäischen Ex Situ-Programms beigetragen hat: „Unsere Undi kam 1973 – wie es in damaligen Zeiten noch üblich war – als Wildfang in die Wilhelma. Sie zog bei uns sechs Jungtiere groß. Ihre Nachkommen leben allerdings nicht in Stuttgart, sondern in Zoos in Spanien und Schweden. Der koordinierte Austausch mit anderen zoologischen Einrichtungen stellt sicher, dass die genetische Vielfalt in der Reservepopulation erhalten bleibt.“
zum Bild oben:
Undi ist eine mittlerweile schon 53 Jahre alte Gorilladame in der Wilhelma.
Foto: Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann
Der Turm der Oberen Burg in Talheim

Der Eckturm Schneck wurde benannt nach der schneckenförmigen Wendeltreppe in seinem Inneren
Am Dienstag, den 12. August 2025 um 14.00 Uhr übergibt Claus Brechter, Ortskurator Bad Wimpfen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), bei einem Pressetermin vor Ort im Beisein von Christoph Grüber von Lotto Baden-Württemberg dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale einen symbolischen Fördervertrag in Höhe von 40.000 Euro für die Natursteinarbeiten an der Turmfassade der Oberen Burg in Talheim an Bürgermeister Rainer Grässle. Die Burg gehört nunmehr zu den über 430 Denkmalen, die die private DSD, die in diesem Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum feiert, dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Baden-Württemberg fördern konnte.
Zum Objekt:
Die Burg Talheim liegt auf einem Sporn oberhalb des gleichnamigen Ortes nahe des Neckars. Die Obere Burg wurde im 12. und 13. Jahrhundert von den adligen Herren von Talheim erbaut. Die Burganlage besteht aus Schildmauer, Ringmauer, Zwinger und Burgfried und wurde im 16. Jahrhundert verändert. Es entstanden drei aufgereihte Fachwerkgebäude auf der 14 Meter hohen Schildmauer. Erhalten blieb der Eckturm Schneck, benannt nach der schneckenförmigen Wendeltreppe in seinem Inneren. Der Turm ist aus sichtbarem Natursteinmauerwerk.
Ab dem 18. Jahrhundert ist die Anlage geprägt vom Leben der jüdischen Gemeinde, die im westlichen Burginnenhof ein Backhaus errichtete, das später zur Synagoge wurde. Unter dem Regime der Nationalsozialisten wurde die Synagoge niedergebrannt. Gedenktafeln im Innenhof erinnern daran.
Prächtige Vielfalt am Seerosenteich
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Blüte der tropischen Seerosen in der Wilhelma
Der Hochsommer ist die Zeit, in der sich die tropischen Seerosen in der Wilhelma von ihrer üppigsten Seite zeigen. Nachdem das Wetter in den zurückliegenden Wochen oft trüben Himmel und Regenschauer mit sich gebracht hat, spielen die bevorstehenden Sonnentage den Seerosen in die Karten. Wilhelma-Gärtner Achim Bauer-Henriques erklärt: „Unsere tropischen Seerosen sind wahre Sonnenanbeter. Wenn es sonnig und warm ist, entwickeln sie sich am besten. Dass der Sommer bisher eher zurückhaltend war, hat unsere Seerosenblüte verlangsamt. Rekorde werden wir damit dieses Jahr zwar nicht mehr feiern. Da es jetzt wieder sonniger und wärmer werden soll, wird die Blüte aber noch einmal richtig vorangetrieben.“
Die Blütenpracht im 650 m² großen Seerosenteichs, der mit 800.000 Litern des im Maurischen Garten entspringenden Mineralwassers gefüllt ist, zeigt sich aber dennoch nicht nur bei strahlendem Sonnenschein: Man unterscheidet bei den Seerosen nämlich zwischen Tag- und Nachtblühern. Letztere öffnen ihre meist weiß oder rötlich gefärbten Blüten am späten Nachmittag – sie blühen dann über Nacht bis in die Morgenstunden hinein. Die Tagblüher dagegen entfalten ihre in der Regel blauen oder gelben Blüten im Laufe des Vormittags. Gegen Abend schließen sie sich wieder. Nicht weniger beeindruckend als die Blütenvielfalt sind die auf der Wasseroberfläche aufliegenden Schwimmblätter der Seerosen. Einen spektakulären Anblick bieten die wagenradgroßen Blätter der Viktorien, der Riesenseerosen aus dem Amazonasgebiet. Am Seerosenteich der Wilhelma bilden die tragfähigen Blätter komfortable Ruheplätze für die heimischen Wasservögel – von den Teichrallen, die mitten im Seerosenteich brüten, bis zu den Graureihern, die hier auch den einen oder anderen Fisch erbeuten.
Tropische Seerosen haben in der Wilhelma eine lange Tradition: Schon König Wilhelm I. von Württemberg hat 1851 die Victoria amazonica züchten lassen – allerdings in seinen Gewächshäusern. Gut hundert Jahre später hielten die tropischen Seerosen dann Einzug im großen Mittelbecken im Maurischen Garten, wo ihr Anblick auch heute noch in den Sommermonaten für Begeisterung sorgt. Aktuell gedeihen dort jedes Jahr rund 40 unterschiedliche Arten und Sorten.
Während der Seerosenteich in erster Linie eine Attraktion für die Besucherinnen und Besucher darstellt, engagiert sich der Fachbereich Botanik der Wilhelma hinter den Kulissen auch für den Erhalt seltener Seerosenarten: Bereits 2024 wurden im Auftrag des Regierungspräsidiums Stuttgart Dutzende Exemplare der landesweit als stark gefährdet geltenden Glänzenden Seerose vorübergehend in den Bestand der Wilhelma aufgenommen, da ihr Heimatgewässer im Landkreis Schwäbisch-Hall einer Sanierung unterzogen werden muss. Eine noch größere Rarität ist die Nymphaea thermarum – die kleinste Seerose der Welt mit Blüten von der Größe einer Ein-Cent-Münze. Sie hat in der Natur ein sehr kleines Verbreitungsgebiet im Südwesten von Rwanda. Im Freiland galt sie mehrere Jahre als ausgestorben, bis sie 2023 wiederentdeckt wurde. Weiterhin gilt sie als vom Aussterben bedroht. Dr. Björn Schäfer, Leiter des Fachbereichs Botanik in der Wilhelma, erläutert: „Seit Juli haben wir die kleinste Seerose der Welt in unserer Obhut. Noch befindet sie sich hinter den Kulissen. Wir haben aber schon Ideen, wie wir sie unseren Besucherinnern und Besuchern ab dem nächsten Jahr präsentieren werden."
Tierisches Vergnügen vor dem Ernst des Lebens

Schulanfänger-Wochenende im Zoo Leipzig
Leipzig, 7. August. Knapp zwei Wochen ist die Tochter von Rothschildgiraffe Tamika jetzt alt – und während die kleine Giraffe spannende Begegnungen auf der Kiwara-Savanne erlebt, die sie zunächst mit der Giraffenherde und nun mit den vielen anderen Tierarten teilt, fiebern die ABC-Schützen dem bevorstehenden Schulstart entgegen. Doch vorher finden nah und fern zahlreiche Einschulungsfeiern statt. Auch im Zoo Leipzig heißt es am Samstag und Sonntag: Pforten auf für das Schulanfänger-Wochenende! Ein buntes Programm mit Feuerwehrmann Sam, tierischen Überraschungen, Puppentheater und kostenfreiem Eintritt für die neuen Erstklässler steht bevor! Ob der Schulanfang direkt am Sonnabend im Zoo gefeiert wird oder die Familien einen tierisch vergnügten Tag vor dem Start in den „Ernst des Lebens“ am Sonntag verbringen möchten, obliegt ganz ihnen. Denn sowohl das Programm als auch die tierischen Erlebnisse versprechen täglich spannende Beobachtungen und Entdeckungen. Tierische Neuigkeiten
Nach zwei behüteten Wochen mit Mutter Tamika lernt die junge Rothschildgiraffe täglich neue Mitbewohner in der Erlebniswelt Afrika kennen. Zunächst galt es, die Herde mit Vater Matyas kennenzulernen, seit heute läuft die Vergesellschaftung mit Zebra, Antilopen & Co. „Das Miteinander verschiedener Tierarten ist für die Tiere genauso spannende wie für die Besucher. Die junge Giraffe muss lernen, das Verhalten der anderen zu erkennen und selbst richtig zu agieren, um der Herde zu folgen und möglichen Gefahren aus dem Weg zu gehen“, sagt Seniorkurator Johannes Pfleiderer. Auch in der Erlebniswelt Südamerika entdeckt ein Neuzugang das naturnah gestaltete Gehege: Ein neuer Eber bei den Chakopekaris ist eingezogen und wurde bereits in die Rotte integriert. „Er macht das gut. Er ist noch etwas zurückhaltend und steht manchmal noch ein bisschen abseits, nimmt aber Kontakt zu den Artgenossen auf“, sagt Bereichsleiterin Janet Pambor.
Das gesamte Programm des gegenwärtig stattfindenden Abenteuer-Sommers findet sich unter www.zoo-leipzig.de. Tickets können vor dem Zoobesuch online erworben und zur Anreise mit dem ÖPNV genutzt werden.
Graue Küken bei schneeweißen Eulen
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Vier Jungvögel bei den Schneeeulen in der Wilhelma
Ende Juni sind in der Wilhelma vier junge Schneeeulen geschlüpft. Zunächst blieb das den Augen der Besucherinnen und Besucher verborgen: Der Brutplatz befand sich auf einer nicht von außen einsehbaren Plattform. Dort hatte das Schneeeulen-Weibchen im Frühjahr mit der Eiablage begonnen: Im Abstand von jeweils zwei Tagen legte sie insgesamt vier Eier in eine flache, von den Altvögeln in das Bodensubstrat der Brutplattform gescharrten Mulde. Etwa einen Monat später schlüpften – wieder im Abstand von jeweils zwei Tagen – die damals noch winzigen Jungeulen: Diese sind seitdem kräftig gewachsen: Noch sind die von einem dichten, grauen Federkleid eingehüllten Jungvögel zwar nicht flugfähig, haben aber bereits den Brutplatz verlassen. Laufend, kletternd und flatternd erkunden sie ihre Voliere.
Bei den Schneeeulen sind die erwachsenen Männchen tatsächlich oft schneeweiß. Das Gefieder der Weibchen ist dagegen eher schwarz-weiß gebändert, was Ihnen dabei hilft, dass sie während der am Boden stattfindenden Brut nicht zu stark auffallen. Die Brut der Schneeeulen in den polaren Tundren Nordamerikas, Europas und Asiens beginnt nämlich erst dann, wenn der Frühling Einzug gehalten hat und der Schnee abgetaut ist – das ist auch die Zeit, wenn die Vermehrung der Lemminge als Hauptnahrungsgrundlage der Schneeeulen beginnt. Das Nestlingskleid der Jungvögel hat zunächst eine graue Tarnfarbe, was einen noch besseren Schutz vor Beutegreifern wie dem Polarfuchs bietet. Das Gefieder der Jungeulen wird im Alter von rund zwei Monaten fast vollständig entwickelt sein, aber ebenfalls noch viele dunkle Partien aufweisen.
In ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet gilt die Schneeeule als gefährdet. Ihre Bestände sind stark rückläufig. Die Weltnaturschutzunion IUCN geht von nur noch 14.000 bis 28.000 von ehemals 200.000 bis 300.000 adulten Vögeln aus. Die Gründe für den Populationsrückgang hängen vermutlich mit dem Klimawandel und dadurch bedingten Veränderungen bei den Vermehrungszyklen der Lemminge zusammen. Die zunehmende menschliche Inanspruchnahme der Arktis birgt weitere Störungspotentiale und auch Gefahren für die Eulen.
Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin unterstreicht: „Die Nachzucht unterschiedlicher Eulenarten in Zoos hat in der Vergangenheit schon mehrfach die Grundlage für erfolgreiche Wiederansiedlungen in der Natur gebildet. Darum sind Reservepopulationen in menschlicher Obhut so wichtig – auch bei der Schneeeule, die wir regelmäßig im Rahmen des europäischen Ex Situ-Programms nachzüchten.“
Einer der Jungvögel bettelt um Futter (c) Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann
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