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Verschiedenes 

Wild, schön und vielfältig: Unordnung hilft der Artenvielfalt im Garten

Projekt gARTENreich zeigt, wie Gartenbesitzende die Biodiversität fördern können

Berlin, 28.06.24 - Kurz gemähter Rasen, exakt angelegte Beete, kein bisschen Wildwuchs und dazu viele exotische Pflanzen. Was bei der Gartengestaltung lange Zeit als ästhetisch ansprechend galt, ist oft das Gegenteil von intakter Natur. Besonders „ordentliche“ Gärten machen nicht nur viel Arbeit, sie bieten zudem Tieren kaum Rückzugsmöglichkeiten und Nahrung. Im Forschungsprojekt gARTENreich, an dem der NABU beteiligt ist, wurde deshalb untersucht, wie die Biodiversität in Gärten gefördert werden kann.

Auf die Größe des Gartens kommt es dabei nicht an, wie die aktuelle Untersuchung der Universität Jena im Forschungsprojekt gARTENreich zeigt: Auch ein kleiner Garten kann einen wertvollen Beitrag zur Artenvielfalt leisten. Zudem variiert die Anzahl der Arten stark: In den artenreichsten Gärten wurden knapp 300 verschiedene Pflanzenarten gefunden, in anderen Gärten waren es weniger als 30 Arten. Diese Ergebnisse zeigen, dass Gärten wichtige Trittsteinbiotope zum Erhalt der Artenvielfalt darstellen können. Trittsteinbiotope sind kleine Flächen, die Tieren oder Pflanzen helfen, die Entfernungen zwischen ihren Kernlebensräumen zu überbrücken. „Alle Gärten haben das Potenzial, eine hohe Artenvielfalt zu beherbergen, allerdings nur, wenn sie entsprechend gestaltet sind. Dafür sind heimische Wildpflanzen und naturnahe Strukturen besonders wichtig. Es geht also auch darum, mehr Natur im Garten zuzulassen,” sagt Jessica Rusch vom NABU.

Beispielsweise hilft es Tieren, wenn unterschiedliche kleine Lebensräume gestaltet werden – eine Wiese oder Wildstaudenbeete für blütenbesuchende Insekten, ein Reisighaufen als Rückzugs- und Überwinterungsraum oder Hecken aus heimischen Sträuchern wie Holunder, Kornelkirsche, Schlehe oder Felsenbirne.

Esther Felgentreff von der Universität Jena erklärt: „Oftmals wird das Potenzial eines Gartens als Trittsteinbiotop bei weitem nicht ausgeschöpft. Die klassischen Gärten mit kurzem Rasen und wenigen exotischen Sträuchern sind meistens artenarm. Wenn man aber berücksichtigt, dass es 17 Millionen Gärten in Deutschland gibt, wird klar, wie viel es ausmachen kann, wenn mehr Gärten biodiversitätsfreundlich gestaltet werden.“

Infopaket mit Biodiversitäts-Selbsttest, Tipps und Anleitungen für einen artenreichen Garten: www.NABU.de/gartenreich

Hintergrund:
Das Projekt gARTENreich wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der FEdA-Initiative zum Erhalt der Artenvielfalt gefördert (Infos unter www.feda.bio). Es ist ein Verbundprojekt mehrerer Institutionen aus Wissenschaft und Praxis. Projektpartner sind das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), der NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V., die Friedich-Schiller Universität Jena, der Verein NaturGarten e.V., die Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin, die Stadt Gütersloh und die Gemeinde Aumühle.

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Veranstaltungen 

Wilhelma informiert über Gorilla, Bonobo & Co.

Wilhelma informiert über Gorilla, Bonobo & Co.
Foto: Wilhelma Stuttgart / Birger Meierjohann

Am 30. Juni dreht sich alles um unsere nächsten Verwandten

Am Sonntag, 30. Juni richtet sich in der Wilhelma der Blick auf die Menschenaffen: Im Rahmen der Wilden Wochenenden informiert die Wilhelmaschule über die nächsten Verwandten des Menschen. Oft stellt sich die Frage, woran man Menschenaffen erkennt und wie sie sich von anderen Primaten unterscheiden. Das Team der Wilhelmaschule erklärt daher die Merkmale aller Menschenaffenarten und zeigt auf, aus welchen Regionen der Welt sie stammen und wie sie sich dort ernähren. Wer hätte gedacht, dass Menschenaffen sogar Heilpflanzen nutzen? Auch das wird vor Ort mit echten Pflanzen veranschaulicht. Viel Lernspaß ist beim Menschaffenquiz garantiert – hier kann man sogar kleine Überraschungen gewinnen. Ein besonderes Highlight ist, wenn Groß und Klein unter Anleitung dabei helfen kann, Beschäftigungsmaterialien für die Menschenaffen der Wilhelma zu basteln – schließlich müssen die intelligenten Tiere immer auf Trab gehalten werden, damit sie sich rundum wohlfühlen. Das Programm in der Wilhelmaschule findet von 11 bis 17 Uhr statt und ist für alle Besuchenden kostenlos.

In ihren natürlichen Lebensräumen sind leider alle Arten der Menschenaffen – mit Ausnahme des Menschen selbst – in ihrem Bestand bedroht. Eine Ursache für die Gefährdung des Orang-Utans in Südostasien ist beispielsweise die Rodung des Regenwaldes für den großflächigen Anbau von Ölpalmen. Die Zoopädagoginnen und Zoopädagogen klären daher darüber auf, in welchen Produkten Palmöl enthalten ist und worauf man beim Kauf achten sollte. Außerdem berichten sie über ein Wiederaufforstungsprojekt im indonesischen Lamandau-Reservat. Durch die Neuanpflanzung von Wald mit einheimischen, in einer eigenen Baumschule vor Ort herangezogenen Setzlingen wurden noch bestehende Lebensräume der Orang-Utans wieder miteinander verbunden. In dem Gebiet konnten bereits aus illegaler Haltung befreite Orang-Utans erfolgreich ausgewildert werden. Das Projekt wird vom Verein der Freunde und Förderer der Wilhelma mit jährlich 30.000 Euro unterstützt.

In der Wilhelma gibt es zwei Arten von Menschenaffen zu sehen: Die Westlichen Flachlandgorillas und die Bonobos – beides Arten aus dem tropischen Afrika. Dabei sind alle Generationen vertreten: Von der über 60 Jahre alten Gorilla-Ur-Ur-Großmutter Mimi bis zu Kasita, einem Bonobo-Baby, das erst im März 2024 geboren wurde. Viele der in der Wilhelma in den vergangenen Jahrzehnten zur Welt gekommenen Menschenaffen leben heute – koordiniert durch die Ex-Situ-Zuchtprogramme des europäischen Zooverbandes EAZA – in führenden Zoos in ganz Europa. Auf diese Weise wurden Reservepopulationen aufgebaut, die angesichts der fortschreitenden Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume eines Tages entscheidend sein können, um die Arten vor dem Aussterben zu bewahren.

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Der älteste Menschenaffe in der Wilhelma ist die über 60 Jahre alte Gorilla-Dame Mimi.
Foto: Wilhelma Stuttgart / Birger Meierjohann

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Veranstaltungen 

Karlsruher Nacht-Zoo

Karlsruher Nacht-Zoo
© Zoologischer Stadtgarten, Timo Deible

Führungen, kommentierte Fütterungen, Live-Musik und Food-Trucks

Veranstaltung am 28. und 29. Juni / Vorverkauf hat begonnen

An einem Sommerabend die besondere Stimmung des Zoos genießen: Das ist am Freitag, 28. Juni, und Samstag, 29. Juni, möglich. Dann öffnet der Karlsruher Nacht-Zoo wieder seine Pforten. Generell haben alle Tierhäuser an beiden Abenden bis 22 Uhr geöffnet. Bis 22:30 Uhr können die Besucher auf dem Gelände bleiben. Anschließend kehrt wieder Ruhe im Zoo ein, damit die Tiere nicht in ihrem Tag-Nacht-Rhythmus gestört werden. Der Eintritt ist ab 17 Uhr zum Abendtarif (50 Prozent des regulären Einzeleintritts) möglich, auch Jahreskarten haben an den Abenden Gültigkeit. Die Tickets sind an den Kassen erhältlich. Um unnötige Wartezeiten zu vermeiden, wird jedoch empfohlen, die Karten online unter zoo-karlsruhe.ticketfritz.de zu erwerben.

Die Zoopädagogik bietet kostenlose Führungen an. Tierpfleger aus vielen Revieren informieren bei zahlreichen kommentierten Fütterungen, Tierbeschäftigungen und dem "Keeper's Talk" über ihre Tiere. So gibt es aus erster Hand Interessantes über Elefanten, Flusspferde, Seelöwen und Co. zu erfahren. Auch die große Tiergemeinschaft des Exotenhauses wird den Zoogästen näher gebracht. Zudem gibt es unter dem Titel „Frag den Direktor“ eine Veranstaltungsreihe des Naturkundemuseums Karlsruhe jeweils um 20:30 Uhr vor der Elefantenaußenanlage zu erleben. Neben dem Direktor des Naturkundemuseums, Prof. Dr. Martin Husemann, können die Gäste des Nacht-Zoos auch Zoodirektor Prof. Dr. Matthias Reinschmidt live vor Ort Fragen stellen. Die Gondoletta-Boote werden bis zur Dämmerung in Betrieb sein (letzter Einstieg 21 Uhr), so lässt sich die besondere Atmosphäre des abendlichen Zoologischen Stadtgartens auch vom Wasser aus genießen.

Live-Musik gibt es in diesem Jahr von zwei Bands, Standorte sind die Wiese gegenüber des Streichelzoos und auf der Stadtgartenseite der Pavillon beim Wolfsbrunnen. Es tritt zum einen die Band "Masons Delight" auf. Sie besteht aus drei jungen Frauen und einem Mann, die in verschiedenen Bandprojekten bereits große musikalische Erfahrungen gesammelt haben. Gespielt wird ein bunter Mix aus Rock und Pop von den 70ern bis heute. Zum anderen ist die Band "FreiGang" zu erleben, sie besteht aus zwei Generationen erfahrener Musiker, die sich dem Bluesrock verschrieben haben. Die Bands treten an beiden Abenden jeweils von 19 bis 22 Uhr auf. Über den Park verteilt stehen an den Tagen zusätzliche gastronomische Angebote bereit, darunter mehrere Food-Trucks.

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An einem Sommerabend die besondere Stimmung des Zoos genießen: Das ist am Freitag, 28. Juni, und Samstag, 29. Juni, beim Karlsruher Nacht-Zoo wieder möglich.
© Zoologischer Stadtgarten, Timo Deible





Verschiedenes 

Farbexplosion bei den Fuchsien

Farbexplosion bei den Fuchsien
Foto: Wilhelma Stuttgart / Birger Meierjohann

Blütenpracht in der historischen Gewächshauszeile der Wilhelma

Wer die historische Gewächshauszeilen der Wilhelma erkundet, wird momentan schlichtweg überwältigt von der Pracht der Fuchsien. Ihr Farbspektrum reicht von Pastellweiß über zartes Rosa, knalliges Pink, kräftige Rottöne bis hin zu sattem Lila.

Fuchsien gehören zu den Nachtkerzengewächsen. Der Großteil der über hundert weltweit vorkommenden Fuchsienarten stammt aus Mittel- und Südamerika. Dort wachsen sie zumeist im feucht-kühlen Klima von Berghängen bis in Höhenlagen von rund 3.000 Meter über dem Meeresspiegel. Bestäubt werden Fuchsien in der Natur vor allem von Kolibris.

1695 wurden Fuchsien im Gebiet der heutigen Dominikanischen Republik von dem französischen Botaniker Charles Plumier erstmals für die europäische Wissenschaft beschrieben. Er benannte die neu entdeckte Gattung nach Leonhart Fuchs, der im 16. Jahrhundert in Tübingen wirkte und als einer der „Väter der Botanik“ gilt.

Mit ihren farbenfrohen, an Ballettröckchen erinnernden Blüten erlangten die leicht kreuzbaren Fuchsien eine so große Beliebtheit als Zierpflanze, dass heute rund 12.000 gezüchtete Sorten existieren. Die Wilhelma zeigt dieses Jahr mit über 600 Pflanzen aus rund 40 Arten und 170 Sorten einen im wahrsten Sinne des Wortes bunten Querschnitt dieser Vielfalt. Eine Besonderheit sind mehrere 40 bis 50 Jahre alte Fuchsien, welche erst kürzlich aus Privathänden in die Wilhelma gelangten.

Die Fuchsien-Ausstellung ist Teil der botanischen Wechselschauen des zoologisch-botanischen Gartens. Bereits seit Ende Mai sind die Fuchsien zu sehen, präsentieren sich aber erst seit der zweiten Junihälfte in voller Pracht. Die Blütezeit erstreckt sich bis in den September: Danach macht die Fuchsienausstellung Platz für die nächste Wechselschau.

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Die Fuchsien in der Wilhelma sorgen für eine wahre Farbexplosion.
Foto: Wilhelma Stuttgart / Birger Meierjohann





Verschiedenes 

Familienzusammenführung: Asiatischer Elefant im Zoo Karlsruhe angekommen

Familienzusammenführung: Asiatischer Elefant im Zoo Karlsruhe angekommen
© Zoo Karlsruhe/Timo Deible

Indra aus dem Tierpark Hagenbeck trifft nach 13 Jahren wieder auf ihre Mutter Saida

Im Zoo Karlsruhe lebt seit heute (18. Juni) eine neue Elefantenkuh. Die 27 Jahre alte Indra aus dem Tierpark Hagenbeck in Hamburg ist somit der dritte Elefant, der in der Fächerstadt sein Zuhause findet. Der rund vier Tonnen schwere und etwa 2,7 Meter hohe Asiatische Elefant hat bereits enge Beziehungen nach Karlsruhe.

Mitten in der Nacht ist der Transporter aus der Hansestadt eingetroffen. Auf dem Anhänger: ein Spezialcontainer. Bereits in den frühen Morgenstunden wird dieser per großem Autokran vom Lkw gehoben, der die besondere Fracht 634 Kilometer von Norddeutschland in den Südwesten gebracht hat. Mehrere Meter hebt sich der Container in die Luft, schwebt am Dickhäuterhaus vorbei und wird vor dem großen Tor abgesetzt, dass die Innen- mit der Außenanlage der Asiatischen Elefanten verbindet.

"Das ist immer ein ganz besonderer Moment, wenn solch ein mächtiges Tier bei uns ankommt – alles andere als alltäglich", betont Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt. Nicht alltäglich ist auch, dass Indra in Karlsruhe eine Familienzusammenführung erleben wird. Auf die Welt kam sie am 1. Juli 1996 in Hamburg, gezeugt vom 2012 gestorbenen Bullen Hussein. Geboren wurde Indra von Saida. Jene Elefantenkuh, die seit 2021 in Karlsruhe lebt.

"Die Bindung bleibt sehr eng"

"Bei den Asiatischen Elefanten gibt es komplexe Sozialstrukturen. Die engsten Verbindungen sind zwischen den Muttertieren und ihrem Nachwuchs zu beobachten. Während Jungbullen in der Natur nach wenigen Jahren aus der Gruppe ausgestoßen werden, bleiben die weiblichen Jungtiere meist in der Gruppe, die Bindung bleibt sehr eng", erläutert Biologin Claudia Vollhardt, die als Kuratorin für die Elefanten im Zoo Karlsruhe zuständig ist. "Es ist bekannt, dass sich Elefanten auch nach vielen Jahren Trennung direkt wieder erkennen."

Die nächsten Tage wird es sehr spannend, das Tierpflege-Team gibt den Elefanten die nötige Zeit und Ruhe. Deshalb bleibt das Dickhäuterhaus vorerst geschlossen. Die Zusammenführung soll mit Bedacht angegangen werden. Herausfordernd könnte dabei das Verhalten der dritten Elefantenkuh Jenny werden. Sie galt wie Saida früher im Verhalten problematisch gegenüber anderen Elefanten. Jenny kennt Indra ebenfalls aus Hamburg, hat sie aber 18 Jahre nicht mehr getroffen. "Saida und Jenny verstehen sich mittlerweile bestens, wie es mit allen drei Tieren gemeinsam wird, lässt sich nicht vorhersagen", erläutert die Biologin.

Reinschmidt: "Das Tierwohl verbessern"

Während früher die Zuchtgruppen in Zoos hauptsächlich nach genetischen Linien zusammengestellt wurden, berücksichtigt das Erhaltungszuchtprogramm (EEP) des Europäischen Zooverbands EAZA mittlerweile Sozialbindungen. Saida und Indra waren bis heute 13 Jahre voneinander getrennt. "Bislang haben wir ältere Elefantenkühe bei uns aufgenommen, bei Indra gehen wir jedoch mit diesem Hintergrund gerne einen anderen Weg. Diese Zusammenführung soll das Tierwohl verbessern", sagt Reinschmidt.

Nach dem Andocken des Containers werden die Transportsicherungen entfernt und es öffnen sich für Indra erstmals die Tore in die für sie noch unbekannte Anlage. „Elefanten können sich schon am Geruch erkennen. Wir sind uns sicher, dass sie in dem Moment bereits sehr bekannte Düfte wahrnimmt. Das erleichtert Indra sicher das Ankommen“, berichtet Vollhardt. „In den kommenden Tagen werden sich die Tiere durch Abtrennungen hindurch erst sehen, dann berüsseln dürfen. Wann wir sie direkt zusammen lassen, machen wir vom Verhalten abhängig.“

Hintergrund

Die Europäischen Erhaltungszuchtprogramme (EAZA Ex-situ Programme) kümmern sich um den Erhalt von Reservepopulationen in der Natur bedrohter Arten in Menschenobhut. Dabei wird für die Zucht auf möglichst große genetische Diversität geachtet, es können aber weitere Faktoren einfließen. Indra ist jetzt auf Empfehlung des EEP nach Karlsruhe gekommen. Sie hatte bereits 2012 und 2017 Nachwuchs. Das erste Kalb kam bereits tot zur Welt, das zweite starb nach einer Woche. Zukünftig ist sie nicht mehr für die Zucht vorgesehen.

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Die Asiatische Elefantenkuh Indra ist vorerst im Innenbereich des Dickhäuterhauses und soll sich dort in Ruhe einleben.
© Zoo Karlsruhe/Timo Deible

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Verschiedenes 

Gorilla-Dame Mutasi wird 30 Jahre alt

Gorilla-Dame Mutasi wird 30 Jahre alt
Foto: Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann

Die Wilhelma feiert Erfolge im Artenschutz

Am 12. Juni 1994 erblickte Gorilla-Baby Mutasi in der Wilhelma das Licht der Welt. Heute ist Mutasi 30 Jahre alt und mehrfache Mutter.

Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin erklärt: „Westliche Flachlandgorillas sind in ihrem natürlichen Lebensraum in West- und Zentralafrika vom Aussterben bedroht. Zu den Gründen gehören neben der Abholzung der Regenwälder und dem illegalen Handel mit so genanntem ‚Bush Meat‘ auch die Anfälligkeit der Gorillas für das Ebola-Virus. Die Nachzucht in menschlicher Obhut ist darum ein wichtiger Baustein für die Rettung der Gorillas. Um darauf aufmerksam zu machen, würdigen wir heute den 30. Geburtstag von Mutasi – einem Weibchen, das schon viel für den Arterhalt geleistet hat“.

Kuratorin Kerstin Ludmann ergänzt: „Früher gab es bei unseren Gorillas immer eine Geburtstagsfeier mit Gemüsetorte. Um unseren Besuchenden ein realistischeres Bild der Tiere zu vermitteln und einer Vermenschlichung vorzubeugen, haben wir diese Tradition aber mittlerweile eingestellt. Natürlich sorgt unsere Tierpflege ohnehin täglich für abwechslungsreise Ernährung und tiergerechte Beschäftigung.“

Mutasi hat schon fünfmal Nachwuchs bekommen. Ihre erstgeborene Tochter starb 2003 leider bereits wenige Tage nach ihrer Geburt. Es folgten die drei Töchter Shira, Mawenzi und Milele sowie der Sohn Masani. Vater war in allen Fällen der heute 33 Jahre alte Kibo. Shira, Mawenzi und Milele leben heute in den Zoos von Schmiding (Österreich), Givskud (Dänemark) und Frankfurt am Main. Masani ist noch immer Teil der achtköpfigen Gorillagruppe in der Wilhelma. Die Gorilla-Population in Europa wird über ein Ex-Situ-Programm des europäischen Zooverbandes EAZA koordiniert. Der zuständige Programmkoordinator hat die Aufgabe, sicherzustellen, dass international vernetzt erfolgreich gezüchtet und Inzucht vermieden wird. Die teilnehmenden Zoos erklären sich bereit, auf Grundlage von Transferempfehlungen Tiere aus dem eigenen Bestand an andere Einrichtungen abzugeben und für die eigene Nachzucht geeignete Tiere aus anderen Zoos aufzunehmen. Gorillas leben in Haremsgruppen, die aus einem erwachsenen Männchen, mehreren Weibchen und dem gemeinsamen Nachwuchs bestehen. Mit Einsetzen der Geschlechtsreife würden junge Gorillas ihre Familie verlassen und eine neue Gruppe suchen. Durch das europäische Ex-Situ-Programm wird dafür gesorgt, dass alle Gorillas der teilnehmenden Zoos in diesem Alter ein passendes Zuhause bekommen. Manchmal kann das auch bedeuten, dass vor allem junge Männchen zunächst in einer so genannten Bachelorgruppe leben, bis ihnen ein neuer Harem zugeteilt wird.

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Gorilla-Dame Mutasi wurde am 12. Juni 2024 30 Jahre alt.
Foto: Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann





Veranstaltungen 

„Entdeckertage Affen“ im Zoo Leipzig

„Entdeckertage Affen“ im Zoo Leipzig
© Zoo Leipzig

Schimpansenjungtier & Co.

Vielfältigkeit zu den „Entdeckertagen Affen“: Ob Krallenaffen, Menschenaffen oder Lemuren – die Ordnung der Herrentiere ist vielfältig, und diese Vielfältigkeit wird während der Entdeckertage Affen vom 15. und 16. Juni mit insgesamt 18 Affenarten im Zoo Leipzig anschaulich unter Beweis gestellt und spiegelt sich auch im Programm wider: Kulissenblicke in Pongoland sowie Entdeckertouren zu den Affen (vorab buchbar Entdeckertour Affen - Zoo Leipzig (zoo-leipzig.de)), verschiedenste Kommentierungen und Fütterungen, Futterausstellungen, Quizaktionen und Bastelstände laden ein, mehr über die zahlreichen Affenarten im Zoo Leipzig zu erfahren. Wissbegierige sollten außerdem an der Affen-Zoo-Rallye teilnehmen und den Ausführungen der Auszubildenden lauschen, die von Artenschutz-Leitprojekten, wie der Affenauffangstation in Vietnam, berichten. Zoo-Maskottchen Tammi ist ebenso unterwegs, und auch der Freundes- und Förderverein des Zoos und der Orang-Utan e.V. ergänzen das Tagesprogramm mit ihren Informationsangeboten von 10 bis 18 Uhr. Außerdem können Besucher in der Menschenaffenanlage Pongoland einen Blick auf das jüngste Gruppenmitglied der Westafrikanischen Schimpansen (Pan troglodytes versus) werfen. Das am 4. Juni geborene Schimpansenjungtier entwickelt sich altersgerecht, trinkt inzwischen regelmäßig und ist ein Männchen. Schimpansenweibchen Changa (13) kümmert sich nach wie vor vorbildlich um ihr Junges.

Nachwuchs gab es auch in anderen Tierbereichen: So konnten sich die Pfleger in Südamerika über zweifachen Nachwuchs bei den Weißrüssel-Nasenbären (Nasua narica) freuen. Weißrüssel-Nasenbärweibchen Nina brachte am 15. Mai ihre Jungtiere zur Welt, die sie in einer rückwärtig eingerichteten Mutterstube zusammen mit einem weiteren Weibchen intensiv versorgt. Bis die Jungtiere auf der Pantanalanlage zu sehen sein werden, wird noch etwas Zeit vergehen. Vater ist der 7 Jahre alte Nasenbär Carlos, der zusammen mit zwei weiteren Tieren aus der Gruppe im Schaubereich der Anlage zu sehen ist.

In der begehbaren Wellensittich-Oase gegenüber des Koala-Hauses herrscht ebenfalls ein munteres Treiben bei den aus Zentralaustralien stammenden Wellensittichen (Melopsittacus undulatus). Circa 50 Jungvögel sind bereits ausgeflogen, weitere befinden sich noch in den Nistkästen und werden in den nächsten Wochen ihre ersten Flugversuche unternehmen. Besucher sind eingeladen, die Jungvögel bei ihren Erstflügen zu beobachten.

Prof. Jörg Junhold
Zoodirektor

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Schimpansengruppe mit Beschäftigungsmaterialen auf der Außenanlage von Pongoland
© Zoo Leipzig

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Verschiedenes 

Europawahl: Der Green Deal muss leben

Krüger: EU trägt Verantwortung für zukunftsrelevante Politikfelder

Berlin/Brüssel, 11.6.24 - Europa steht vor großen Herausforderungen. Die damit verbundenen Unsicherheiten haben sich auch in den Ergebnissen der Europawahlen niedergeschlagen. Für den Wirtschaftsstandort Europa, die soziale Sicherheit und den Frieden hängt viel davon ab, dass die ökologischen Grenzen nicht weiter überschritten werden. Naturgesetze lassen sich schließlich nicht durch Wahlen beeinflussen. Dennoch standen für viele Wählerinnen und Wähler die Sorgen um Arbeit und Wirtschaft, soziale Sicherheit und militärische Sicherheit im Vordergrund. NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger sieht deshalb bei der Bildung der nächsten EU-Kommission eine große Verantwortung auf den Schultern der europäischen Regierungschefs und Parlamentarier:

"Die EU hat entscheidenden Einfluss darauf, ob die Gesellschaft weiter Vertrauen in politische Systeme verliert. Scheindebatten verdrängen zu oft wichtige Diskussionen über kurz- und langfristige Interessen. Politik bedeutet aber Verantwortung. Wir brauchen eine ehrliche Zukunftsdebatte. Von EVP und Union erwarten wir, dass sie den Green Deal weiter stützen, mit Leben füllen und die wirtschaftliche Transformation vorantreiben. Gesamtgesellschaftliche Interessen müssen Vorrang vor Individualinteressen haben. Wir können uns keine schlechte Politik mehr leisten.”

In folgenden Bereichen der Umweltpolitik ist die EU gefordert, eine spürbar größere Wirksamkeit entfalten:

1. Umgang mit Wasser

Wir erleben Überschwemmungen und Dürren. Unsere Landschaften sind auf beides nicht vorbereitet. Es geht um Wasserrückhalt und -speicherung in der Landschaft, um Gewässerrenaturierung und Überschwemmungsflächen, um Entsiegelung und Schwammstädte. Das Wissen ist vorhanden, wird aber nicht ausreichend genutzt. Ein dramatisches Beispiel ist auch die aktuelle Warnung vor einer erneuten Vergiftung der Oder.

2. Biodiversitätsverluste

Der Artenverlust bei Tieren und Pflanzen ist so groß, dass Wissenschaftler inzwischen vom sechsten großen Artensterben sprechen. Weltweit sind zwei Millionen Arten vom Aussterben bedroht, in Europa jede fünfte. In Deutschland sind seit 1980 35 Prozent aller Feldvögel verschwunden, bei den Insekten gehen Experten von einem Biomasseverlust von 75 Prozent seit 1989 aus. Das hat wirtschaftliche Folgen, zum Beispiel bei der Bestäubung unserer Nahrungspflanzen. Um dieser Fehlentwicklung entgegenzuwirken, müssen Schutzgebiete auf 30 Prozent der Land- und Meeresfläche ausgeweitet und wirksam geschützt werden. Das EU-Naturwiederherstellungsgesetz muss in der kommenden Woche endlich beschlossen werden. Außerdem brauchen wir wirksamere Lösungen gegen den schädlichen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, Überdüngung und Überfischung einschließlich der Beantwortung der wirtschaftlichen Fragen.

3. Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft

Wir verschließen die Augen vor dem Überverbrauch von natürlichen Ressourcen und schaden damit unserem Planeten. Wir stoßen immer noch zu viel CO2 aus. Selbst die Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 2 Grad erscheint damit kaum noch realistisch. Deshalb darf es beim Ausstieg aus den fossilen Energien kein Zurück mehr geben. Das hat große Auswirkungen auf Verkehr, Bauen und Energie. Deshalb sind verbindliche Pfade so wichtig, die nicht bei der nächsten Gelegenheit wieder aufgeweicht werden. Dies hätte unter anderem zur Folge, dass zwar kurzfristig Arbeitsplätze gesichert werden, langfristig aber Zukunftstechnologien abwandern, siehe Solarenergie.







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