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Verschiedenes 

NABU-Waldmedaille 2024 geht an Forstamt Hachenburg in Rheinland-Pfalz

NABU-Waldmedaille 2024 geht an Forstamt Hachenburg in Rheinland-Pfalz
Nabu-Waldmedaille 2024 (c) Christian Söder / nabu

Monika Runkel und Andreas Schäfer als Quellen der Inspiration für einen ökologischen Umgang mit unseren Wäldern ausgezeichnet

Berlin/Hachenburg, Okt. 2024 – Für ihr vorbildliches Engagement in der ökologischen Waldbewirtschaftung sowie der beruflichen Bildung werden Monika Runkel und Andreas Schäfer vom Forstamt Hachenburg in Rheinland-Pfalz mit der NABU-Waldmedaille 2024 ausgezeichnet.

Monika Runkel leitet das Forstamt Hachenburg (Westerwald) im Norden von Rheinland-Pfalz sowie das dortige Waldbildungszentrum. Mit innovativen Konzepten zum dezentralen Wasserschutz und der ökologischen Wiederbewaldung verantwortet sie, dass kommende Generationen von Praktiker*innen nachhaltige Waldbewirtschaftung zeitgemäß interpretieren. Mit Wortbeiträgen, Exkursionen und wissenschaftlichen Kooperationen für Forstleute aber auch kommunale Entscheidungsträger*innen, Naturschutzverbände und engagierten Bürger*innen setzt sie sich für ein konsequentes Arbeiten mit der Natur in der Waldbewirtschaftung ein.

Andreas Schäfer leitet das Bildungsrevier Marienstatt. Charakteristisch für sein Revier sind die naturnahe Baumartenzusammensetzung, eine Vielzahl von Habitatbäumen und zahlreiche Quellen in den Waldbeständen. Seit Jahrzehnten macht es sich Andreas Schäfer zur Aufgabe, den naturnahen Zustand dieser Quellen zu erhalten bzw. naturferne Quellbereiche zu renaturieren und weiterzuentwickeln. Zudem hat er – schon nach den Stürmen 1990 – maßgeblich die natürliche Wiederbewaldung und den Umbau von Nadelholzreinbeständen im Westerwald vorangebracht. Nicht zuletzt engagiert er sich im Waldbildungszentrum Rheinland-Pfalz in Hachenburg für alle waldbezogenen Berufsgruppen in der Aus- und Weiterbildung. In dieser Rolle vermittelt er jungen Menschen die Grundzüge des Naturschutzes und der ökologischen Waldbewirtschaftung mit praxisnahen Beispielen.

NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger würdigt das Engagement der beiden Preisträger*innen: “In Zeiten großer Klimarisiken für Gesellschaft und Forstbetriebe machen Frau Runkel und Herr Schäfer deutlich, dass es gewinnbringend ist, ökologische und ökonomische Anforderungen in der Waldpraxis in Einklang zu bringen. Mit ihrem herausragenden Engagement geben die beiden Preisträger*innen ein leuchtendes Beispiel dafür, wie wissenschaftliche Erkenntnisse und sektorenübergreifende Zusammenarbeit praktisch umgesetzt werden können. Es sind die Geschichten, die unsere Gesellschaft sicherer und besser machen. Mit dieser Auszeichnung sollen sie noch sichtbarer werden.”

Cosima Lindemann, Vorsitzende des NABU Rheinland-Pfalz: “Nur etwa 15 Prozent der Quellen im rheinland-pfälzischen Wald befinden sich in einem naturnahen Zustand. Dabei sind sie nicht nur ein wichtiger Lebensraum für die Artenvielfalt. Sie werden in Zeiten zunehmender Trockenheit und Dürren auch dringend benötigt. Durch seinen Einsatz erweckt Andreas Schäfer die für die Region typischen Quellen zu neuem Leben und entwickelt sie kontinuierlich weiter. Monika Runkel motiviert im Waldbildungszentrum Hachenburg vor allem junge Menschen sich für den Wald als Ökosystem einzubringen. Dieses Engagement verdient unsere volle Anerkennung!”

“Nur intakte Wälder können die Ökosystemleistungen erbringen, die wir Menschen existenziell benötigen. Holznutzung kann ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz sein, wenn wir dies ökosystemgerecht tun und das Holz langfristig verwenden. Weltweit braucht es einen besseren Umgang mit dem Wald. Er ist unsere Lebensgrundlage und die unserer Enkel. Der Weg zur Veränderung geht über die Menschen, weshalb unsere Bildungsarbeit von so großer Bedeutung ist”, sagt Preisträgerin Monika Runkel. Und Andreas Schäfer ergänzt: “Um den Lebens- und Wirtschaftsraum Wald zu erhalten, müssen wir verantwortungsvoll mit ihm umgehen. Lebenslanges Lernen und vernetztes Denken aller Akteure sind dabei unabdingbare Basis des Gesamterfolges. Ich freue mich, dass diesem wichtigen Anliegen durch die NABU-Waldmedaille Rechnung getragen wird.”

Über das Forstamt Hachenburg
Die Fläche des Forstamtes Hachenburg umfasst rund 13.500 Hektar Wald, davon sind über dreiviertel im kommunalen Eigentum. Von 2018 bis 2022 sind ca. 25 % der Waldflächen infolge Dürre und Borkenkäferbefall abgestorben. Die verbliebenen abwechslungsreichen Laubmischwälder werden – im Sinne einer langfristigen, ökologischen Waldentwicklung – naturnah bewirtschaftet und erfüllen die Kriterien der Zertifizierungsrichtlinien von PEFC und FSC. Die Mitarbeiter*innen setzen auf Naturnähe und Vielfalt bei der Baumartenwahl, standortgerechte und strukturreiche Mischbestände, natürliche Waldverjüngung, ökologische Wiederbewaldung sowie integrierten Biotop- und Artenschutz. Das Forstamt trägt durch seine Walderlebnisveranstaltungen zur Umweltbildung bei.

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Veranstaltungen 

„Zu Schutzmaßnahmen am Freiburger Münster im Zeiten Weltkrieg“

„Zu Schutzmaßnahmen am Freiburger Münster im Zeiten Weltkrieg“
Das Freiburger Münster (c) Foto: Hartmann / DSD

Das Ortskuratorium Freiburg lädt zu einem Vortrag ein

Das Ortskuratorium Freiburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) lädt am Donnerstag, den 14. November 2024 um 18.30 Uhr in den Parlersaal in der Münsterbauhütte des Freiburger Münsterbauvereins, Schoferstraße 4 in 79098 Freiburg im Breisgau ein zu dem Vortrag „Zu Schutzmaßnahmen am Freiburger Münster im Zeiten Weltkrieg“. Es referiert Heike Mittmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Freiburger Münsterbauverein. Der Eintritt ist frei, um Spenden für die Arbeit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz wird gebeten.

Der Vortrag findet anlässlich des 80. Gedenktages der Zerstörung Freiburgs statt. Am 27. November 1944 verwandelte sich die Stadt Freiburg in eine Trümmerwüste. Das Münster jedoch blieb von Bombentreffern nahezu verschont. Fast unbeschadet überstanden die durch Schutzbauten gesicherten Figurenportale des Gotteshauses den Angriff. Ebenso die kostbaren Skulpturen der Westturmhalle, deren Eingangsportal mit einer massiven Backsteinwand zugemauert worden war. Die Ausstattung des Münsters blieb weitgehend erhalten, weil sie rechtzeitig geborgen und in Schutzräumen des Münsters aufbewahrt wurde. Der Vortrag stellt die im Zweiten Weltkrieg frühzeitig eingeleiteten Schutzmaßnahmen für das gotische Bauwerk detailliert vor.





Verschiedenes 

Studie: Textilrecycling hat großes Potenzial

NABU fordert Herstellerverantwortung für Textilien

Berlin, 17.10.24 – In Deutschland werden nur 26 Prozent der Alttextilien stofflich verwertet, meist zu Putzlappen und Dämmmaterial. Der große Rest wird in andere Länder exportiert oder verbrannt. Ein hochwertiges Recycling von Altfasern zu neuen Textilfasern steht erst am Anfang. Das Öko-Institut hat darum im Auftrag des NABU in einer Studie die Potenziale und Hemmnisse von Textilrecycling analysiert.

„Wir brauchen nicht noch mehr Putzlappen“, sagt Anna Hanisch, NABU-Expertin für Kreislaufwirtschaft, „Unsere Studie zeigt, dass es großes Potenzial für ein hochwertigeres Recycling gibt, damit aus Alttextilien wieder Textilien entstehen können. Dafür muss das Faser-zu-Faser Recycling ausgebaut werden. Voraussetzung dafür ist eine automatische Sortierung nach Faserzusammensetzung. Denn vor dem Recycling müssen die nicht wiederverwendbaren Alttextilien zwingend sortiert werden. Dies geschieht derzeit per Hand. Eine technische Lösung macht das Recycling erst wirtschaftlich.“

Das bisher zumeist eingesetzte mechanische Recycling verkürzt die Fasern, so dass nur wenige recycelte Fasern für den Einsatz in neuen Textilien geeignet sind. Daher werden Verfahren der Depolymerisierung entwickelt. Diese haben einen höheren Energie- und Chemikalienbedarf, ermöglichen aber qualitativ hochwertigere recycelte Fasern für neue Textilien. Um diese Verfahren zu finanzieren und zu etablieren, ist eine erweiterte Herstellerverantwortung notwendig. Diese muss die ab 2025 in der EU geltende Pflicht der Getrenntsammlung von Alttextilien ergänzen.

Um die Umweltbelastungen, die mit der Textilproduktion einhergehen, zu reduzieren, braucht es verschiedene Ansätze: Priorität sollte eine längere Nutzung der Textilien sein. Doch auch das Recycling von nicht mehr nutzbaren Alttextilien ist Teil der Lösung und muss quantitativ und qualitativ ausgebaut werden. Hanisch: „Kreislaufwirtschaft fängt beim Design an: Damit Textilien recycelt werden können, sollten sie zum Beispiel möglichst wenige unterschiedliche Materialien enthalten. Dafür brauchen wir ambitionierte Ökodesign-Anforderungen für Textilien. Der Fokus muss dabei auf Langlebigkeit und Recyclingfähigkeit liegen. Vor allem braucht es aber Anreize, Recyclingrohstoffe aus Alttextilien auch wieder einzusetzen. Freiwillig passiert das bisher kaum.“

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Welternährungstag 2024

Welternährungstag 2024
Agrarökologie (c) Wolfgang Borrs

Ernährungssicherheit gibt es nur, wenn wir dem Schutz von Klima und Umwelt und dem Wohl der Menschen den Vorrang geben

16.10.2024 – Der Welternährungstag erinnert uns jedes Jahr daran, dass alle Menschen das Recht auf angemessene Nahrung haben. Klimawandel, Konflikte, Land Grabbing und vor allem eine industrielle Landwirtschaft, die auf der Ausbeutung und Verschwendung der natürlichen Ressourcen basiert, lassen das Ziel der Ernährungssicherheit für alle Menschen in weite Ferne rücken. Dem entgegen setzt Slow Food eine Landwirtschaft, die Menschen und Umwelt respektiert und nach agrarökologischen Prinzipien gute, saubere und faire Lebensmittel erzeugt.

Landwirtschaft und Ernährungssicherheit sind untrennbar miteinander verbunden. Was und wie wir es anbauen hat einen enormen Einfluss auf das Leben der Menschen in der Region und auf ihren Zugang zu Lebensmitteln und Ressourcen. Das Landwirtschaftsmodell, das von der konventionellen Agrarindustrie diktiert wird, setzt den Profit vor die Ernährungssicherheit und vor das Wohl der Menschen und der Ökosysteme. Ein Weg aus dieser Sackgasse ist aus Slow-Food-Sicht die Umstellung des Landwirtschaftssystems auf Agrarökologie.

Die Agrarökologie ist ein Ansatz, der als Gegenpol zum Entwicklungsmodell der Grünen Revolution entstanden ist. Diese zielte ab den 1970er Jahren darauf ab, die Nahrungsmittelproduktion durch den massiven Einsatz synthetischer Düngemittel und die Mechanisierung der Landwirtschaft exponentiell zu steigern. Die zerstörerischen Auswirkungen dieses Vorgehens – auf Umwelt, biologische Vielfalt und Klima und nicht zuletzt auf die traditionellen bäuerlichen Gemeinschaften - sind heute nicht zu übersehen; dafür ist das Ziel der Ernährungssicherheit alles andere als erreicht. Heute spricht man von einer zweiten Grünen Revolution, die mit Hilfe von Bio- und Gentechnik die Lebensmittelversorgung bei einer schnell wachsenden Weltbevölkerung gewährleisten soll.

Gerade im Hinblick auf die Herausforderungen, vor die uns die Klimakrise schon jetzt und in Zukunft noch mehr stellen wird, ist es wichtig, die komplexen Beziehungen zwischen Böden, Gewässern, Pflanzen, Tieren und Menschen zu verstehen. Die Agrarökologie berücksichtigt das Zusammenspiel all dieser Elemente. Sie schützt nicht nur Umwelt und Klima, sondern fördert auch die Autonomie der lokalen Gemeinschaften, macht sie resilienter, stabilisiert deren Ernährungssystem und stärkt den sozialen Zusammenhalt, indem sie die Kultur respektiert, etablierte bäuerliche Arbeitsweisen wertschätzt und der Landflucht und Abwanderung entgegenwirkt.

„Das Wort ‚Agrarökologie‘ mag neu klingen, aber im Grunde bezeichnet es die Art Landwirtschaft, für die sich Slow Food schon immer stark macht. Es geht um ein nachhaltiges Landwirtschaftssystem, das traditionelles Wissen mit modernem wissenschaftlichem Know-how verbindet und die Wechselwirkung ökologischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Faktoren berücksichtigt“, so Dr. Rupert Ebner, Vorsitzender von Slow Food Deutschland e.V. „Agrarökologie steht für einen schonenden und verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen wie Boden und Wasser, für eine nachhaltige Steigerung von Erträgen sowie für die Förderung von Wohlbefinden, Resilienz und Ernährungssouveränität der Menschen.“

Slow Food Deutschland fordert die Politik auf Bundes- und EU-Ebene auf, landwirtschaftliche Betriebe zu unterstützen, die agrarökologische Praktiken anwenden. Als internationale Bewegung unterstützt Slow Food auch den globalen Übergang zu einem gerechteren und widerstandsfähigeren Landwirtschaftsmodell. Mit dem neuen Projekt "Slow Food Farms" ist ein weltweites Netzwerk entstanden, das dem ausbeuterischen System der Agrarindustrie mit Hilfe der Agrarökologie entgegenwirkt. Mit diesem positiven Ansatz schützen Bäuerinnen und Bauern ihre natürlichen Ressourcen und entwickeln krisenfeste lokale Lebensmittelsysteme: die beste Voraussetzung für die eigene Ernährungssicherheit.

Zum Positionspapier von Slow Food Deutschland zur Agrarökologie klicken Sie auf "mehr"

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Der Hausrotschwanz ist der Vogel des Jahres 2025

Der Hausrotschwanz ist der Vogel des Jahres 2025
Hausrotschwanz (c) Foto: Frank Derer / nabu

Mehr als 143.000 Menschen haben bei der öffentlichen Wahl mitgemacht

Berlin, 10.10.24 – Deutschland hat gewählt: Der Hausrotschwanz ist Vogel des Jahres 2025 und löst damit den Kiebitz ab. Bei der fünften öffentlichen Wahl vom NABU und seinem bayerischen Partner, dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV), haben insgesamt 143.390 Stimmen Menschen mitgemacht – so viele wie bisher noch nie. 43.235 (30,2 Prozent) der Stimmen entfielen dabei auf den Hausrotschwanz, 40.455 (28,2 Prozent) auf die Waldohreule, 22.656 (15,8 Prozent) auf den Schwarzspecht, 20.839 (14,5 Prozent) auf den Schwarzstorch und 16.205 (11,3 Prozent) auf den Kranich.

„Weit über 143.000 Menschen aus ganz Deutschland haben mitgemacht und ihren Favoriten unter den fünf Kandidaten gewählt. Über die bisher höchste Beteiligung bei einer Vogelwahl freuen wir uns sehr. Sie zeigt: Vögel und die Natur bewegen die Menschen“, sagt NABU-Vogelschutzexperte Martin Rümmler. „Und noch nie war es so spannend wie diesmal: Hausrotschwanz und Waldohreule haben sich bis zuletzt ein Schnabel-an-Schnabel-Rennen geliefert.“

Der Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros) ist ein graziler Singvogel, der häufig in menschlichen Siedlungen unterwegs ist, weil er hier gute Bedingungen zum Brüten findet. Er ist ein echter Early Bird – schon 70 Minuten vor Sonnenaufgang ist er aktiv und lässt seinen melodischen Gesang lautstark erklingen. Damit ist er die erste Stimme im morgendlichen Vogelkonzert. Hausrotschwänze wirken nervös und agil, sie sitzen selten still, sondern flitzen umher, knicksen mit den Beinen und zittern mit dem Schwanz. Den Winter verbringt der Hausrotschwanz meist in Nordafrika oder dem Nahen Osten. Einige Vögel bleiben auch den Winter über bei uns. Als Insektenfresser ist er vom Insektenrückgang durch die intensive Landwirtschaft und naturferne Gärten stark betroffen. Außerdem gehört er zu den Gebäudebrütern, die es durch Sanierungen immer schwerer hat, Nistmöglichkeiten zu finden. Sein Wahlslogan war darum: „Mut zur Lücke!“

Der „Vogel des Jahres“ wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1971 gekürt. Seit 2021 wird er durch eine öffentliche Wahl bestimmt.

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EFFEKTE: Schlechte Ernten im globalen Süden und die eigene Klimabilanz

EFFEKTE: Schlechte Ernten im globalen Süden und die eigene Klimabilanz
Bewässerungsanlage © HKA, Jan Hoinkis

Wissenschaftsreihe EFFEKTE zeigt Herausforderungen der Erderwärmung in Afrika und hierzulande

Immer schlechtere Ernten in Afrika, immer wieder Wüstenstaub aus der Sahara und die große Herausforderung, unsere eigene Klimabilanz in den Griff zu bekommen – darum geht es bei der nächsten Ausgabe der EFFEKTE-Wissenschaftsreihe am Dienstag, 15. Oktober 2024. Beginn ist um 19:30 Uhr im "TRIANGEL Transfer | Kultur | Raum" am Kronenplatz. Der Eintritt ist kostenfrei.
Neuartige und wassersparende Bewässerungstechniken

Die Menschen, die auf der südlichen Welthalbkugel leben, sind deutlich massiver vom Klimawandel betroffen als der Rest der Welt. Starke Hitze, Wasserknappheit und langanhaltende Dürrephasen führen zunehmend zur Versalzung von Böden und Grundwasser im Norden und Osten Afrikas. Sauberes Wasser für die Felder ist Mangelware, was die Ernten gering ausfallen lässt. Professor Dr.-Ing. Jan Hoinkis, Leiter der Forschungsgruppe Wassertechnologie am Institut für Kälte-, Klima- und Umwelttechnik der Hochschule Karlsruhe (HKA), und Dr.-Ing. Edgardo Cañas Kurz, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Gruppe Wassertechnologie des Instituts, stellen in ihrem Vortrag neuartige und wassersparende Bewässerungstechniken vor. Diese führen in Kombination mit speziellen Entsalzungstechniken zu mehr Ernteertrag und damit zu einer besseren Versorgungslage der Menschen. Das zeigen Beispiele aus Marokko. Außerdem wird in einem weiteren Projekt eine nachhaltige und energieautonome Trinkwasseranlage für Krankenhäuser und Apotheken entwickelt.
In unserer Region klimapositiv werden

Den konkreten Blick auf unser Leben hier vor Ort wirft Professor Dr. Heinrich Braun von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Karlsruhe. Denn: Ausgerechnet im technologisch fortschrittlichen Deutschland verursacht im Durchschnitt jeder Mensch jährlich rund zehn Tonnen Kohlenstoffdioxid. Diese extrem negative Klimabilanz ist der schwere Rucksack jedes einzelnen Menschen, der jeden positiven Beitrag gegen den Klimawandel beinahe nutzlos erscheinen lässt. Während alle anderen Lebewesen eine positive Umweltbilanz schaffen, scheitert also ausgerechnet die "Krone der Schöpfung"? Prof. Dr. Heinrich Braun erläutert in seinem Vortrag, wie die Menschen hier in der Region klimapositiv werden, und dabei wirtschaftlich und sozial gerecht leben können – bei weiterhin hoher Lebensqualität.

Kühlt oder wärmt Mineralstaub das Klima?

In diesem Jahr wehte er besonders oft über uns hinweg: Mineralstaub aus der Wüste, besser als Saharastaub bekannt. Er trübt die Atmosphäre, verstärkt die Wolkenbildung und führt zu mehr Regenfall. Viele empfinden den Staub als lästig, weil er sich über Fenster und Autos legt. Hannah Meyer, Doktorandin am Institut für Meteorologie und Klimaforschung am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), erforscht, wie die kleinen Partikel mit Wetter und Klima zusammenwirken und welche Rolle Mineralstaub im komplexen Gefüge unseres Klimasystems spielt. Die spannenden Fragen lauten: Kühlt oder wärmt Mineralstaub das Klima? Und: Welche Auswirkungen hat der Staub auf die Umwelt und welche Herausforderungen könnten in Zukunft auf die Menschen zukommen?

Wissenschaftsreihe EFFEKTE

Veranstaltet wird die Wissenschaftsreihe EFFEKTE unter dem Titel „Freiheit im Wandel“ vom Wissenschaftsbüro der Wirtschaftsförderung der Stadt Karlsruhe. Immer am „Wissenschaftsdienstag“ präsentieren sich einmal im Monat Karlsruher Hochschul- und Forschungseinrichtungen und geben Einblick in ihre Forschung. Die Vortragsreihe steht in Anlehnung an das Wissenschaftsjahr 2024 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Motto „Freiheit“. Weitere Infos zur Wissenschaftsreihe EFFEKTE unter www.effekte-karlsruhe.de.

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Ursula Hudson Preis 2025

Ursula Hudson Preis 2025
Ursula Hudson Preis Trophäe 2024 (c) Ingo Hilger

Auszeichnung für inspirierende Gesichter und Projekte der Ernährungswende startet in die fünfte Runde

2025 verleiht Slow Food Deutschland den Ursula Hudson Preis zum fünften Mal. Der Bildungspreis zeichnet Menschen oder Initiativen aus, die aktiv zu einem nachhaltigen, fairen und genussvollen Wandel unseres Ernährungssystems beitragen. Bis zum 15. Dezember 2024 können Bewerbungen eingereicht werden.

Mit dem Ursula Hudson Preis macht Slow Food Deutschland (SFD) jedes Jahr auf Menschen oder Initiativen aufmerksam, die aktiv zu einem nachhaltigen, fairen und genussvollen Wandel unseres Ernährungssystems beitragen. Der Preis richtet sich an Engagierte aller Altersgruppen und Disziplinen, die entlang der gesamten Lebensmittelwertschöpfungskette oder in den Bereichen Ernährungspolitik und -bildung tätig sind. Ihre Arbeit soll Vorbildcharakter haben und einen Beitrag zur Ernährungswende leisten. Bewerben können sich die Akteur*innen selbst, oder sie werden von Dritten vorgeschlagen.

Die Vergabe des Preises erfolgt durch ein unabhängiges Kuratorium. Mitglieder sind die Autorin und Moderatorin Dr. Tanja Busse, der ehemalige Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel, die Slow-Food-Engagierte Barbara Assheuer, die Vorsitzende der Freien Bäcker Anke Kähler und Caroline Barth, die sich jahrelang in der Leitung von Slow Food Youth Deutschland engagierte und jetzt beim Bioland-Betrieb Gut Wilhelmsdorf in Bielefeld arbeitet. Benannt ist der Preis nach Dr. Ursula Hudson, der langjährigen, im Sommer 2020 verstorbenen Vorsitzenden von Slow Food Deutschland.

„Ursula Hudsons Botschaft war: Essen ist politisch. Deshalb ist Slow Food auch politisch. Genuss, Lebensfreude, Esskultur und politischer Kampf für eine bessere Welt gehören zusammen“, so Dr. Tanja Busse, Vorsitzende des Kuratoriums. „Der Ursula Hudson Preis ist ein Lichtblick. Denn in der Jury beschäftigen wir uns mit Menschen, die nicht aufgeben, sondern die anpacken, loslegen und die Welt besser machen.“

Einen Überblick zu den vergangenen Preisträger*innen erhalten Sie unter www.slowfood.de/uhp_preistraeger-innen.

Slow Food Deutschland freut sich auf überzeugende und inspirierende Bewerbungen und Nominierungen! Für die Teilnahme ist nur wenig Text nötig, der Aufwand überschaubar. Das Bewerbungsformular sowie weitere Informationen stehen online unter www.slowfood.de/uhp_bewerbung_2025 bereit.

Das Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro soll die Preisträgerin/den Preisträger bei der Wissensvermittlung unterstützen. Die Preisverleihung findet im April 2025 statt, im Rahmen des Markt des guten Geschmacks - der Slow Food Messe in Stuttgart (24. - 27.04.2025) und wird in Kooperation mit dem oekom verlag sowie der Landesmesse Stuttgart umgesetzt.





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Führung durch den Japangarten Karlsruhe

Führung durch den Japangarten Karlsruhe
© Stadt Karlsruhe, GBA, Paul Kuhnert

Das Gartenbauamt lädt am Sonntag, den 13. Oktober 2024, von 10:30 bis circa 12 Uhr zu einer Führung durch den Japangarten im Zoologischen schlossgarten ein – einen der ältesten Japangärten Deutschlands. Bei der Führung wird seine ereignisreiche Entwicklungsgeschichte anhand verschiedener original japanischer Ausstattungselemente im Garten beleuchtet.

Eine Besonderheit ist der alte und vielfältige japanische Gehölzbestand – oftmals ein Gastgeschenk japanischer Besucherdelegationen an die Stadt Karlsruhe. Viele der verwendeten Gehölze warten im Herbst nochmals mit einer leuchtenden Herbstfärbung des Laubes auf. Horst Schmidt weiß als ehemaliger Leiter des Gartenbauamtes und Autor des 2014 erschienen Buches „Der Japangarten in Karlsruhe“ allerhand spannende Geschichten rund um dieses besondere Kleinod zu erzählen. Neben historischen Gegebenheiten wird viel Wissenswertes zur japanischen Gartengestaltung und -philosophie vermittelt werden.

Treffpunkt ist der Stadtgarteneingang bei der Nancyhalle. Die Führung selbst ist kostenfrei, jedoch ist der Erwerb einer gültigen Eintrittskarte erforderlich. Diese kann über das Online-Ticketbuchungssystem oder vor Ort an den Kassenhäuschen erworben werden.







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