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Karlsruhe: Tag des offenen Denkmals 2024
Die alte Tabakfabrik in Grünwinkel öffnet ihre Tore
Beim diesjährigen Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September 2024, können Besucherinnen und Besucher die Ursprünge der Alten Tabakfabrik in der Hardecktstraße 2a in Grünwinkel kennenlernen und einen Blick in die künftige Entwicklung des Areals werfen. Die Eigentümerin Karlsruher Fächer Gesellschaft und der Grünwinkler Geschichtskreis bieten hierzu verschiedene Führungen an.
Der Grünwinkler Geschichtskreis informiert in Person von Peter Forcher bei der Führung „Der Ursprung der Alten Tabakfabrik: Die Geschichte der Bau- und Kunsttischlerei Billing & Zoller“ über die Geschichte, den Bau sowie die Ausstattung der ehemaligen Möbelfabrik. Die Besonderheiten der Architektur und frühere Arbeitsabläufe werden im Detail vorgestellt und die Direktorenvilla kann besichtigt werden. Die Führung wird um 11:30 und um 14 Uhr angeboten. Sie dauert jeweils rund 30 Minuten.
Wer sich für die künftige Entwicklung des Areals interessiert, kann in der Führung „Viel Platz für Neues unter alten Dächern – Einblicke in die Entwicklung der Alten Tabakfabrik in Grünwinkel“ der Karlsruher Fächer Gersellschaft den aktuellen Stand der Planungen erfahren. Auch über die nächsten Schritte der Konversion wird informiert. Die rund einstündige Führung beginnt um 15 Uhr.
Da die Platzkontingente für die Führungen begrenzt sind, wird im Vorfeld um Anmeldung per E-Mail gebeten.
Hintergrund
Das Areal der Alten Tabakfabrik inmitten des Sanierungsgebiets Grünwinkel gilt als Schlüsselgrundstück für die zukünftige Entwicklung des Quartiers. Nach Übernahme durch die städtische Tochtergesellschaft Karlsruher Fächer GmbH startete die Konversion des Areals mit einer Leitbildwerkstatt und einer städtebaulichen Planungswerkstatt im vergangenen Jahr. Die Ergebnisse werden derzeit in städtebauliche Rahmenplanungen übersetzt, auf deren Basis die Konversion des Areals Schritt für Schritt umgesetzt werden soll. Auf dem Areal soll künftig Platz geschaffen werden für Handwerk, Kreativwirtschaft, kleinteiliges produzierendes Gewerbe, Dienstleistungen im Bereich Forschung und Wissenschaft sowie Kultur.
Die Begehung des Areals ist am Tag des offenen Denkmals nur im Rahmen der Teilnahme an einer der Führungen möglich. Aufgrund der räumlichen Gegebenheiten sind die Gebäude nicht barrierefrei. Weitere Informationen zum bundesweiten Tag des offenen Denkmals, der unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ veranstaltet wird, sind auf der zugehörigen Webseite abrufbar.
zum Bild oben:
Das Areal der Alten Tabafabrik im Stadtteil Grünwinkel © N. Kazakov
Chimba bringt Jungtier zur Welt
Baby-Triple bei den Bonobos
Bei den Bonobos in der Wilhelma wurde zum dritten Mal binnen eines Jahres ein Jungtier geboren: Am 28. August 2024 wurde die fast 30-jährige Chimba zum zweiten Mal Mutter. Am 21. Dezember 2023 brachte ihre „Mitbewohnerin“ Liboso bereits ihre Tochter Kila zur Welt, gefolgt von Chipita am 5. März 2024 mit ihrem ebenfalls weiblichen Jungtier Kasita.
Chimba selbst wurde um 1995 in der heutigen Demokratischen Republik Kongo geboren – dem einzigen Land der Welt, in dem Bonobos in der Natur vorkommen. Es ist davon auszugehen, dass ihre Mutter von Wilderern getötet und Chimba als Haustier verkauft wurde. Als Jungtier kam sie im Diplomatengepäck über Angola nach Portugal. Als sie erwachsen wurde, gab ihr Besitzer sie dort in einen Zoo, wo sie allerdings nicht mit Artgenossen, sondern mit Schimpansen zusammenlebte. Zwar werden Bonobos auch Zwergschimpansen genannt, allerdings handelt es sich um eine eigenständige Art mit eigenen Verhaltensmustern. Daher wurde Chimba letztendlich von den portugiesischen Behörden beschlagnahmt, um sie unter der Koordination des Ex-Situ Zuchtprogrammes des europäischen Zooverbandes EAZA in die Gesellschaft anderer Bonobos zu bringen. Seit 2008 lebt sie in der Wilhelma. Dort brachte sie 2017 bereits ihren Sohn Kaju zur Welt, der noch immer Teil der nun 25-köpfigen Bonobo-Gruppe in der Wilhelma ist. Kerstin Ludmann, Kuratorin für Menschenaffen, erklärt: „Dass Chimba zum zweiten Mal Mutter geworden ist, zeigt, dass sie sich trotz ihrer Vorgeschichte gut unter unseren Bonobos eingelebt hat. Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Tier, das ohne den Kontakt zu Artgenossen groß geworden ist, zu seinen natürlichen Verhaltensweisen zurückfindet.“
Auch Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin freut sich: „Die Geburt von Menschenaffen ist immer etwas Besonderes. Wir engagieren uns allerdings nicht nur in der Nachzucht von Bonobos im Rahmen der europaweit koordinierten Ex-Situ Programme. Bereits seit 2013 unterstützen wir die Arbeit der Organisation Lola ya Bonobo, die sich in der Demokratischen Republik Kongo für den Schutz der Bonobos vor Ort einsetzt.“
zum Bild oben:
Babyglück bei den Bonobos: Chimba mit ihrem Jungtier
Foto: Wilhelma Stuttgart / Julia Hüfner
Tierpatentage im Zoo Leipzig
Tierpatentage im Zoo Leipzig
Dank an 1.714 Unterstützer
Großes Tierpatentreffen im Zoo Leipzig: Heute und morgen (30./31.8.24) treffen sich auf Einladung des Zoo Leipzig und des Freundes- und Fördervereins (FFV) alle aktiven Tierpaten zum gemeinsamen Zoobesuch und Austausch. Insgesamt verzeichnete der FFV seit dem letzten Patentag im August 2023 insgesamt 1.714 Tierpatenschaften mit einer Gesamtsumme von 405.675 Euro. „Mit dem Zoobesuch und dem damit verbundenen Besuch der Patentiere möchten wir uns bei allen Tierpaten bedanken und freuen uns auf viele weitere gemeinsame Erfolge“, sagt FFV-Präsident Michael Weichert.
Spitzenreiter unter den beliebtesten Patentieren sind die Erdmännchen mit 140 Paten direkt gefolgt von den Rotschulter-Rüsselhündchen mit 111 Paten und dem Kurzohr-Rüsselspringer mit 79 Unterstützern auf Rang drei. Bei den großen Säugetieren sind die Elefanten mit sieben und die Löwen mit 13 Tierpaten sehr gefragt.
An den Tierpatentagen sind zahlreiche ehrenamtliche Helfer des Freundes- und Fördervereins im Zoogelände unterwegs und stehen nicht nur am Aktionszelt an der Tiger-Taiga mit Rat und Tat zur Verfügung. Sie berichten auch aus dem Vereinsleben und über die Tierpatenschaften sowie den Artenschutz, den der FFV seit etwa einem Jahr mit der Verpatung des vom Aussterben bedrohten Feldhamsters unterstützt: Seitdem haben sich 52 Paten gefunden, die damit ihren Beitrag zum aktuellen Artenschutzprojekt des Zoos Leipzig direkt vor den Toren Leipzigs leisten. „Wir sind unglaublich dankbar für den unermüdlichen Einsatz des Freundes- und Fördervereins, seiner Mitglieder und Tierpaten. Ihre Unterstützung hilft uns bei der Umsetzung unserer Projekte und stärkt das gemeinsame Engagement für den Zoo und den Erhalt bedrohter Tierarten“, lobt Zoodirektor Prof. Jörg Junhold die Tierpaten und die Vereinsarbeit gleichermaßen.
Informationen zum Freundes- und Förderverein gibt es unter https://ffv.zoo-leipzig.de/.
Dort können auch Tierpatenschaften online abgeschlossen werden.
Prof. Jörg Junhold
Zoodirektor
Artenschutztag am 1. September
Die Wilhelma feiert den Artenschutz
Am Sonntag, dem 1. September 2024 dreht sich in der Wilhelma alles um den Artenschutz. An rund 10 Stationen, die auf dem Gelände des zoologisch-botanischen Gartens verteilt sind, erfahren die Besucherinnen und Besucher, wie sich Menschen weltweit dafür engagieren, Tiere und Pflanzen vor dem Aussterben zu bewahren – und was jeder Einzelne dazu beitragen kann. So berichtet die Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) über den Schutz von Geparden in Namibia und Meeresschildkröten in Kenia. Der NABU stellt seine Projekte zum Schutz von Schneeleoparden in Kirgisien vor. Der Berggorilla & Regenwald Direkthilfe e.V. wirbt für die Rettung der Gorillas im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) gibt Einblick in Artenschutzprojekte für Riesengürteltiere, Taubenhalsamazonen und Brüllaffen in Brasilien sowie Visaya-Pustelschweine auf den Philippinen. Außerdem wird darüber informiert, wie der WWF die Koexistenz von Mensch und Elefant rund um den Kui Buri-Nationalpark in Thailand fördert. Mitmachaktionen laden dazu ein, spielerisch mehr über den Artenschutz zu lernen. Bei einem Quiz gibt es außerdem tolle Preise zu gewinnen, von Wilhelma-Jahreskarten bis zu Tierbegegnungen und Inside-Führungen.
Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin erklärt: „Eigentlich ist für uns in der Wilhelma 365 Tage im Jahr Artenschutztag – schließlich ist der Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten das, was uns tagtäglich antreibt. Das Artensterben gehört neben dem Klimawandel zu den dringlichsten Problemen unserer Zeit. Durch Ex-Situ Zuchtprogramme trägt die Wilhelma aktiv zum Artenschutz bei. Außerdem unterstützen wir rund 40 Projekte in aller Welt, die sich vor Ort für den Erhalt von Flora, Fauna und natürlichen Lebensräumen einsetzen. Den 1. September nutzen wir daher, um unsere Besucherinnen und Besucher für dieses Thema zu begeistern und über die Erfolge der Wilhelma und ihrer Partnerorganisationen zu informieren.“
Artenschutz hat für die Wilhelma einen hohen Stellenwert. 2018 wurde daher ein eigenes Artenschutzbudget eingerichtet. Im Jahr darauf kam der Artenschutz-Euro hinzu, den fast alle Besucherinnen und Besucher freiwillig über den Eintrittspreis zahlen. Weitere Unterstützung kommt vom Verein der Freunde und Förderer der Wilhelma. Gemeinsam wurde 2023 erstmals binnen eines Jahres die Marke von 1 Million Euro geknackt, die ohne Abzüge in wichtige Artenschutzprojekte investiert wurden. Seit 2022 ist die Wilhelma außerdem Mitglied in der Weltnaturschutzorganisation IUCN (International Union for Conservation of Nature), um sich noch stärker im globalen Artenschutz einzubringen. 2024 war die Wilhelma zudem Gold Sponsor des ersten World Species Congress. Bei diesem Netzwerk-Event für Artenschützerinnen und Artenschützer, das am Mittwoch, 15. Mai stattfand, handelte es sich um eine globale Online-Veranstaltung. Mehr als 100 Artenschutz-Initiativen aus aller Welt nutzten die Möglichkeit, über einen Zeitraum von 24 Stunden ihre Projekte vorzustellen, für Unterstützung zu werben und Erfahrungen auszutauschen.
Die Aktionen im Rahmen des Artenschutztags finden am 1. September von 11 bis 17 Uhr statt. Die Teilnahme ist im Eintritt in die Wilhelma bereits enthalten. Spenden für den Artenschutz werden natürlich gern entgegengenommen.
Usutu-Virus verbreitet sich stark in vielen Regionen Deutschlands
NABU bittet um Meldung von toten und kranken Amseln
Berlin, 27.08.2024 – Seit Wochen werden dem NABU verstärkt kranke oder tote Amseln gemeldet, die sich offenbar mit dem Usutu-Virus infiziert haben. „Vor allem aus Nordwestdeutschland haben sich die Meldungen von Verdachtsfällen vervielfacht“, so NABU-Vogelschutzexperte Martin Rümmler. „Hoffentlich wird sich das massive Amselsterben der Jahre 2018/19 nicht wiederholen.“ Der NABU bittet darum, kranke oder verendete Tiere unter www.nabu.de/usutu-melden zu melden und möglichst ans Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) einzusenden. Die toten Vögel werden vom BNITM untersucht. Bei etwa 25 Prozent wurde bisher Usutu nachgewiesen.
Übertragen wird das Virus durch Stechmücken. Diese haben durch den regenreichen Sommer optimale Bedingungen zur Verbreitung vorgefunden. „In den vergangenen eher trockenen Sommern konnten sich nicht so viele Mücken entwickeln, entsprechend hat sich Usutu weniger verbreitet“, vermutet Rümmler, „Ganz weg war das Virus allerdings nie. In jedem Jahr gab es einige Meldungen.“
Die durch das Virus verursachten Todesfälle treten jeweils während der Stechmückensaison von Mai bis September auf. Infizierte Vögel wirken krank, apathisch, flüchten nicht mehr und sterben meist innerhalb weniger Tage. Fast immer sind es Amseln, bei denen diese Krankheit festgestellt wird, weshalb die Usutu-Epidemie auch als „Amselsterben“ bekannt wurde. Allerdings werden auch andere Vogelarten von diesem Virus befallen und können daran sterben. Rümmler: „Leider kann man Usutu-Infektionen weder verhindern noch behandeln. Daher sollte man seinen Garten naturnah gestalten, damit Amseln und andere Vögel gute Lebensbedingungen vorfinden. So können sie die Verluste durch Bruterfolge wieder ausgleichen.“
Erstmals in Deutschland aufgetreten ist das Virus im Jahr 2011. Seitdem hat sich das Virus in weiten Teilen Deutschlands ausgebreitet. Waren in den ersten Jahren nur wärmebegünstigte Regionen entlang des Rheintals und am Untermain betroffen, konnte seit 2016 eine Ausbreitung über Nordrhein-Westfalen nach Norden und vor allem im Hitzejahr 2018 eine Ausbreitung in die nördlichen und östlichen Landesteile festgestellt werden. Insgesamt wurden dem NABU damals bundesweit 13.420 Verdachtsfälle mit 27.565 toten oder kranken Vögeln gemeldet.
Für Menschen besteht eine nur geringe gesundheitliche Gefahr durch bei Stechmücken-Stichen übertragene Usutu-Viren. Trotzdem sollten tote Vögel nur mit Schutzhandschuhen oder einer umgestülpten Plastiktüte gegriffen werden.
NABU-Klimafonds sichert 3.200 Hektar Moorfläche zur Wiedervernässung
NABU und REWE ziehen erste Erfolgsbilanz / Bis Ende des Jahres 12 Millionen Euro in die Renaturierungsprojekte investiert
Berlin/Cuxhaven, 26.8.24 – Um die deutschen Klimaziele zu erreichen, gilt es, degradierte landwirtschaftlich genutzte Moorböden wiederzuvernässen. Doch die Wiederherstellung der Moore kommt in Deutschland derzeit nur langsam voran. Deshalb hat der NABU gemeinsam mit seinem Kooperationspartner REWE bereits im Jahr 2022 den NABU-Klimafonds gegründet. Mit Investitionen von mindestens 25 Millionen Euro werden naturbasierte Klimaschutzprojekte vorangebracht.
Jetzt ziehen der NABU und REWE eine erste Erfolgsbilanz. Demnach wurden seit Projektbeginn knapp 3.200 Hektar Moorfläche für die Wiedervernässung gesichert. Bis Ende des Jahres kommen weitere 1.100 Hektar hinzu. Rund 12 Millionen Euro sind bis dahin in die Renaturierungsprojekte geflossen. Insgesamt umfasst der NABU-Klimafonds sieben Projekte in fünf europäischen Ländern.
NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: „Moore machen nur einen kleinen Teil der Erdoberfläche aus, sind jedoch unverzichtbar für ein gesundes Klima und unser ökologisches Gleichgewicht. Dafür müssen wir sie wieder in einen guten Zustand versetzen. Im NABU-Klimafonds gehen wir gemeinsam mit unserem vertrauensvollen Partner REWE voran und leisten einen konkreten Beitrag im Kampf gegen die Klimakrise und den Verlust von Arten und Ökosystemen.“
Eines dieser Projekte ist die Wiedervernässung des „Ahlen-Falkenberger Moores“ im Landkreis Cuxhaven mit einer Fläche von rund 200 Hektar degradierter landwirtschaftlich genutzter Hochmoor-Fläche. Mit einer Investitionssumme von rund sechs Millionen Euro soll das Moor in den kommenden Jahren wieder in seinen natürlichen Zustand zurückversetzt werden. So können in den kommenden 25 Jahren fast 200.000 Tonnen CO2 an Treibhausgasemissionen eingespart werden.
Dr. Daniela Büchel, Mitglied des Vorstands der REWE Group: „Die Erderwärmung und das Artensterben sind die beiden größten ökologischen Krisen unserer Zeit – und sie haben direkte Auswirkungen auf uns alle. Wir sehen uns hier klar mit in der Verantwortung und wollen unseren Beitrag leisten. Deswegen ist es uns sehr wichtig, neben einem massiven Engagement zur Emissionsreduktion auch freiwillig Klimaschutzprojekte zu unterstützen. Das Projekt im Ahlen-Falkenberger Moor bei Cuxhaven ist das europaweit größte Renaturierungsprojekt eines landwirtschaftlich genutzten Hochmoores. Es steht beispielhaft für die wichtige Arbeit, die der NABU-Klimafonds beim Schutz des Klimas und der Wiederherstellung natürlicher Lebensräume leistet.“
Im Ahlen-Falkenberger-Moor wird unter anderem der landwirtschaftlich genutzte Oberboden abgetragen. Drainagen werden verschlossen und Gräben verfüllt, um den Wasserabfluss zu stoppen. Nur so kann sich wieder eine für die Landschaft typische Hochmoorvegetation entwickeln. Darüber hinaus wird auf der Fläche eine eigene Torfmoosanzucht mit Wasserreservoir aufgebaut.
Christian Meyer, niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz: „Niedersachsen hat als führendes Moorland eine besondere Verantwortung für den Klima- und Naturschutz. Wir wollen die jährlichen Treibhausgasemissionen aus kohlenstoffreichen Böden bis 2030 um 1,65 Millionen Tonnen pro Jahr reduzieren. Die landwirtschaftliche Nutzung und der Torfabbau haben unsere Moore in den letzten zwei Jahrhunderten stark verändert. Durch die konsequente Wiederherstellung dieser Ökosysteme können sie wieder einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten und bieten Tier- und Pflanzenarten einen vielfältigen Lebensraum. Das Wiedervernässungsprojekt von NABU und REWE im Ahlen-Falkenberger Moor zeigt vorbildhaft, wie der Schutz unserer biologischen Vielfalt und die Reduktion von Treibhausgasemissionen Hand in Hand gehen.“
Betreut wird das Projekt in Kooperation mit der ansässigen NABU-Gruppe Land Hadeln und dem Moorinformationszentrum (MoorIZ). Die Dokumentation von Wasserpegeln und -proben, die Erfassung der Vegetation sowie die Brutvögelkartierung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Institut für Landschaftsökologie der Universität Münster.
Weitere Informationen zum NABU-Klimafonds online
Baden-Württembergs Kleinstädte neu entdecken mit der Zeigmal-App
Per App durch die nächste Kleinstadtperle
STUTTGART, August 2024 – Seit diesem Sommer können Einheimische und Urlaubsgäste die 20 Kleinstadtperlen in Baden-Württemberg mit der Zeigmal-App ganz neu entdecken. Die kostenlose App ermöglicht einen digitalen und interaktiven Stadtrundgang, der mit Audio, Bild, Text und Augmented Reality einen frischen Blick auf die Kleinstädte bietet. Zeigmal ist ein baden-württembergisches Start-up, das als innovative Existenzgründung von Land und Bund gefördert wird.
„Die Kooperation der 20 Kleinstadtperlen mit der Zeigmal-App verbindet das Beste, was Deutschlands Süden zu bieten hat: gelebte Traditionen und wegweisenden Erfindungsgeist“, sagt Andreas Braun, Geschäftsführer der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg (TMBW). „Die historischen Ortskerne unserer schönen Kleinstädte lassen sich darin dank innovativer Technik auf neuartige Weise erkunden.“
Zu den Besonderheiten der App gehören vielseitige Informationen zu Sehenswürdigkeiten und Erlebnismöglichkeiten sowie diverse interaktive Elemente. Neben Audiodateien lokaler Guides ermöglichen vor allem die Augmented-Reality-Stationen einen spielerischen Zugang: Wer sein Smartphone vor bestimmte Gebäude hält, findet in der App historische Aufnahmen des Standorts und kann so in die Geschichte der Stadt eintauchen.
Neben den 20 Städten der Initiative „Kleinstadtperlen“ lassen sich in der Zeigmal-App auch bereits weitere Städte aus Baden-Württemberg entdecken. Die App hat sich auf Städte bis 100.000 Einwohner spezialisiert, um auch für Kleinstädte kreative digitale Lösungen zu bieten. Sie soll nach und nach um zusätzliche Städte erweitert werden.
Zur Städte-Kooperation „Kleinstadtperlen“ gehören aktuell 20 Kleinstädte in Baden-Württemberg, von Weinheim im Norden bis Bad Säckingen im Süden. Sie alle zeichnen sich durch pittoreske Altstädte sowie individuell geführte Geschäfte und Gastronomie aus. Mit der Initiative wirbt die TMBW gemeinsam mit den Industrie- und Handelskammern (IHK) des Landes bereits seit 2018 für Kurzurlaube und Ausflüge in Städte, die abseits der Besucherströme liegen.
INFO:
Die Zeigmal-App gibt es kostenlos in den gängigen App-Stores. Sie kann ohne Registrierung genutzt werden. Mehr Informationen unter zeigmal.digital.
Mehr Informationen zu allen 20 Kleinstadtperlen in Baden-Württemberg online
zum Bild oben:
Zeitreise mittels Augmented Reality: Radolfzell in der Zeigmal-App (c) Zeigmal
Fledermäuse bieten Flugakrobatik in lauen Sommernächten
Die Batnight lädt am 24. und 25. August deutschlandweit zu Veranstaltungen ein
Berlin, 22.08.2024 – Wenn es dämmert, beginnt die Show: Fledermäuse segeln an lauen Sommerabenden lautlos über den Abendhimmel und zeigen ihre Flugkünste. Zur Internationalen Batnight am 24. und 25. August lädt der NABU dazu ein, die faszinierenden Tiere zu erleben.
Insgesamt gibt es in diesem Jahr deutschlandweit rund 200 NABU-Veranstaltungen zur Batnight. NABU-Gruppen informieren über die Lebensweise der fliegenden Säugetiere, machen auf Nachtwanderungen ihre hochfrequenten Rufe mit Bat-Detektoren hörbar und zeigen, wie jeder und jede die Tiere schützen kann. Denn von den 25 in Deutschland lebenden Fledermausarten sind drei akut vom Aussterben bedroht. Vier Arten gelten als stark gefährdet und weitere drei als gefährdet. Es fehlt an Nahrung wegen des Insektensterbens. Durch unbedachte Gebäudesanierungen und das Abholzen alter Bäume geraten sie außerdem in Wohnungsnot.
Fledermäuse leben oft unbemerkt unter uns: auf Dachböden, in Kellern, hinter Rollläden oder Fassaden finden sie Unterschlupf. Doch oft werden die Tiere durch Baumaßnahmen vertrieben. Dabei gibt es gute Möglichkeiten, ihre Quartiere auch nach einer Sanierung zu erhalten. Wer Fledermäusen ein Zuhause geben will, kann Fledermausbretter oder Flachkästen sowie Höhlenkästen anbringen. Diese sind im Fachhandel erhältlich oder einfach nachzubauen. Der NABU bietet eine Bauanleitung für einen Fledermauskasten an. Zudem kann man seinen Garten fledermausfreundlich gestalten, indem man nektarreiche, nachtblühende Pflanzen setzt, ohne Gift gärtnert, einen Teich anlegt und alte Obstbäume stehen lässt.
Veranstaltet wird die bereits zum 28. Mal stattfindende „International Batnight“ von EUROBATS, dem Europäischen Büro für Fledermausschutz. Sie findet in 38 Ländern weltweit statt. In Deutschland wird sie vom NABU organisiert.
Weitere Infos online
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