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Karlsruhe: Versteckte Plätze im Grünen entdecken
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In Rüppurr und Stupferich laden in dieser Woche zwei Hausgärten ein
Gartenbegeisterte können sich in dieser Woche zwei Termine im Kalender anstreichen. Die vom Gartenbauamt initiierte "Offene Pforte" lädt ein, zwei Hausgärten im Süden und Südosten der Stadt zu entdecken. Eine weitere grüne Oase in der Nordweststadt steht von Juni bis August nach telefonischer Anmeldung zur Besichtigung bereit.
Durch Hecken gestaltete Gartenräume
Im Hausgarten der Fischerstraße 8 können Besucherinnen und Besucher am Samstag, 18. Juni, von 14 bis 17 Uhr zwischen den unterschiedlichen Heckenwänden durch mehrere Räume spazieren. Ein Zürgelbaum, der ein tragendes Element für eine Ramblerrose darstellt, prägt den zentralen Aufenthaltsbereich des Rüppurrer Gartens. Auch ein Nutzgarten und Sonnenbereich finden Platz.
Private grüne Oase mit Weitblick
Am gleichen Tag dürfen Naturbegeisterte von 14 bis 18 Uhr den sonst privaten Ausblick der Eigentümer des Hausgartens in der Burgunderstraße 8 genießen. Das rund 500 Quadratmeter große Areal in Stupferich gewährt durch seine leichte Hanglage einen Blick auf die Ausläufer des Schwarzwalds. Der vielfältig bepflanzte Garten bietet neben Kiefer, Ilex und Eibe im japanischen Formschnitt überdies Raum für einen kleinen Teich, Gemüsebeete und Obstbäume.
Nach telefonischer Anmeldung im Juni, Juli und August
Wer sich von einem naturnahen Hausgarten für die eigene grüne Oase inspirieren lassen möchte, kann dies von Juni bis August in der Nordweststadt tun. Nach telefonischer Anmeldung – Kontaktdaten finden sich in der Broschüre – öffnet die Eigentümerin die Gartenpforte zur Dürkheimer Straße 6. Die Blüten der Wildrosen, Rankpflanzen, Stauden und Obstbäume ziehen viele Insekten an. Ein Trockenbeet bietet Kräutern und mediterranen Arten einen geeigneten Standort.
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Dem Garten in der Fischerstraße verleihen unterschiedliche Hecken und Bäume seinen besonderen Charakter.
© Stadt Karlsruhe
NABU zur Gemeinsamen Agrarpolitik: Systemwandel nicht aufschieben
Krüger: Nationalen Strategieplan nachbessern - auch unter Zeitdruck
Berlin, 10.6.2022 - Am Donnerstag hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit einem offiziellen Schreiben auf den sogenannten “Observation Letter” der Europäischen Kommission geantwortet.
Der Brief der Kommission kritisierte den von Deutschland eingereichten Nationalen Strategieplan (NSP) der Gemeinsamen Agrarpolitik massiv und forderte Nachbesserungen im Sinne des Klima- und Naturschutzes. Im Antwortschreiben des BMEL wird ersichtlich, dass Deutschland die Kritik zwar annimmt. Gleichzeitig wird jedoch auch auf den hohen Zeitdruck verwiesen. Der Plan soll bis Herbst genehmigt sein, um der Landwirtschaft diese wichtige Planungsgrundlage rechtzeitig zur Verfügung zu stellen.
NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger merkt an: “Die von der Kommission geforderten Nachbesserungen und Anpassungen sind trotz des Zeitdrucks jetzt richtig und wichtig. Gleichzeitig darf nicht vergessen werden, dass das System der Gemeinsamen Agrarpolitik grundlegend verändert werden muss. Seit Jahrzehnten wird eine natur- und umweltschädliche Form der Landwirtschaft mit hohen Steuergeldern subventioniert. Die pauschalen Flächenprämien müssen abgeschafft und in ein System einer fairen, gemeinwohlorientierten Honorierung von Landwirtinnen und Landwirten für öffentliche Leistungen umgewandelt werden – damit unsere natürlichen Lebensgrundlagen auch für die Zukunft erhalten bleiben. Es gilt, landwirtschaftliche Betriebe dabei zu unterstützen werden, ihre Betriebe fit für die Zukunft zu machen.“
Dazu braucht es neben ökologisch wirksamen Maßnahmen auch eine ausreichende Finanzierung. Die EU-Kommission zweifelt an, dass ausreichend finanzielle Mittel für Umwelt-, Natur- und Klimaschutzbelange zur Verfügung gestellt werden.
NABU-Agrarexpertin Laura Henningson: “Im Bereich Finanzierung sollten vor allem die Ökoregelungen besser ausgestattet werden, um dieses neue Instrument der grünen Architektur der GAP auch ein Erfolg werden zu lassen. Neben der Neuberechnung der Prämien - angepasst an die neue Marktlage - muss das Budget der Ökoregelungen insgesamt auf mindestens 25 Prozent vergrößert werden.”
Ein zentraler Kritikpunkt aus Brüssel war das nicht Vorhandensein der EU-Green-Deal-Ziele im NSP. Laut BMEL wird diese Kritik ernst genommen und es soll geprüft werden, ob die Ziele nicht noch quantifizierbar seien. Für den Erhalt der Artenvielfalt werden mindestens zehn Prozent Flächen wie Brachen und Hecken benötigt, die als Lebens-, Nahrungs- und Rückzugsraum für Insekten und Vögel zur Verfügung stehen. Diese zehn Prozent müssen im NSP verankert werden. Um auch noch Klima, Wasser und den Boden zu schützen, müssen im Bereich Pestizide und Düngemittel ebenfalls ehrgeizige Reduktionsziele die Transformation der Landwirtschaft stützen.
Mit mehr als 875.000 Mitgliedern und Fördernden ist der 1899 gegründete NABU der älteste und mitgliederstärkste Umweltverband Deutschlands. Der NABU engagiert sich für den Erhalt der Lebensraum- und Artenvielfalt, den Klimaschutz sowie die Nachhaltigkeit der Land-, Wald- und Wasserwirtschaft. Zu den zentralen NABU-Anliegen gehören auch die Vermittlung von Naturerlebnissen und die Förderung naturkundlicher Kenntnisse.
Vom Traum zum grünen Wunder

NABU-Naturerlebniszentrum Blumberger Mühle feiert 25-jähriges Jubiläum
Berlin/Angermünde, 10. Juni 2022 – Das NABU-Naturerlebniszentrum Blumberger Mühle in Brandenburg feiert am 18. Juni sein 25-jähriges Jubiläum. Jedes Jahr kommen mehr als 30.000 Besucherinnen und Besucher auf das 14 Hektar große Gelände in der Schorfheide, erleben die Artenvielfalt von Streuobstwiesen, Naturgarten und Teichen hautnah und können seltenen Tierarten wie Sumpfschildkröte, Seeadler und Biber beobachten.
„Die Realisierung des ,Grünen Wunders‘ vor den Toren von Angermünde war nur möglich, weil sich viele Akteure und Institutionen gemeinsam auf den Weg gemacht haben, dieses Projekt zu verwirklichen“, erzählt Dr. Aija Torkler, Leiterin des Zentrums. Von Anfang an waren Prof. Michael Succow und Dr. Eberhard Henne, der damalige Leiter des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin, dabei. Es begann schon zu DDR-Zeiten mit einer sehr aktiven Umweltgruppe. Dr. Eberhard Henne und Klaus Dürkop, damaliger Präsident des Deutschen Bundes für Vogelschutz (DBV), standen im Jahr 1990 an den Teichen der Blumberger Mühle. In dem Moment, als 27 Seeadler gleichzeitig über den Teichen kreisten, muss die Entscheidung gefallen sein: „Das müssen wir den Menschen aus nah und fern zeigen. Das müssen sie erleben. Hier muss ein Naturerlebniszentrum entstehen.“
Die Politik wurde ins Boot geholt und der NABU als Träger gewonnen. Die Umsetzung der Idee erforderte sieben Millionen Euro Förderung, der Großteil davon kam von der Deutsche Bundesstiftung Umwelt. Wenn Dr. Henne davon berichtet, merkt man, dass es turbulente Zeiten waren: „Es war eine gemeinsame Aufbruchstimmung, natürlich auch mit Matthias Platzeck als Umweltminister, der sich den ersten Spatenstich nicht nehmen ließ.“ Architekt Bernd Kühn hat das ungewöhnliche Gebäude entworfen, für dessen Gestaltung er sich von der Natur inspirieren ließ. So ist ein Gebäude entstanden, das an einen Baumstumpf erinnert. Nach zweijähriger Bauzeit wurde die Blumberger Mühle 1997 als Natur- und Umweltzentrum eröffnet.
Es ist das größte und wohl auch ungewöhnlichste Informationszentrum des NABU und das einzige Besucherzentrum des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin. Ein hervorstechendes Merkmal der Blumberger Mühle ist das weitläufige Freigelände mit den angrenzenden Fischteichen. Es eignet sich hervorragend, biologische Vielfalt erlebbar zu machen. Leif Miller, NABU-Bundesgeschäftsführer: „Die Blumberger Mühle steht seit 25 Jahren für Naturerfahrung aus erster Hand. Wir bilden dort kleine Naturschutzmacher und Naturschutzmacherinnen aus. Die Abenteuer, die Kinder zusammen mit der Schulklasse am Froschteich oder im Wald erleben, sorgen für eine positive und starke Beziehung zur Natur. Diese Erlebnisse prägen ganz entscheidend das Bewusstsein für die Dringlichkeit von Arten- und Naturschutz.“
Die Blumberger Mühle wandelt sich ständig, um attraktiv zu bleiben. Das Motto des Teams der Blumberger Mühle ist: „Mit neuen Ideen, Konzepten und Aktionen wollen wir auch in Zukunft die Menschen für Natur und Umwelt begeistern.“
Hintergrundinformation:
Die Blumberger Mühle ist eins von mehr als 80 NABU-Naturschutzzentren in ganz Deutschland. Es liegt mitten im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin in Brandenburg. Durch eine Ausstellung und Führungen können Besucher hier eine vielseitige Tier- und Pflanzenwelt erleben. Dem Gelände schließen sich mehr als 20 Fischteiche an, die im Herbst ein beliebter Rastplatz für Zugvögel sind. Eine Moorlandschaft, Wiesen und verschilfte Teiche warten mit einer reichen Tier- und Pflanzenwelt auf: Biber und Europäische Sumpfschildkröte sind hier zu Hause, ebenso Seeadler, Beutelmeise und Rohrweihe.
NABU zum Wind-an-Land-Gesetz: Das Wo entscheidet
Krüger: Bei den pauschalen Abständen zur Wohnbebauung ist für den Naturschutz noch nachzubessern, dann sind wir auf einem guten Weg
Berlin, 9.6.22 - Die Bundesregierung plant, das Wind-an-Land-Gesetz vorzulegen. Darin soll geregelt werden, wie zwei Prozent der Bundesfläche für die Windenergie auf die Länder verteilt werden sollen. Der jetzt bekannt gewordene Entwurf hat damit das Potenzial, den Ausbau der Windenergie durch den Fokus auf die Auswahl konfliktarmer Flächen naturverträglich auszugestalten und zu beschleunigen. Dafür muss aber noch nachgearbeitet werden.
NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger kommentiert: “Wir brauchen mehr Tempo beim Ausbau der Erneuerbaren, vor allem der Windenergie. Der Standort, an dem Anlagen gebaut werden, ist entscheidend für die Frage, ob es zu Konflikten mit dem Naturschutz kommt. Sensible Naturbereiche und wertvolle Lebensräume sollten bei der Flächenauswahl tabu sein. Der vorgelegte Gesetzesentwurf ist grundsätzlich ein guter Ansatz. Jetzt gilt es, den Naturschutz bei der Frage der Umsetzung des 2-Prozent-Ziels maßgeblich zu berücksichtigen. Auch in den kommenden Jahren sollen in einigen Bundesländern pauschale Abstandsregelungen zur Wohnbebauung gelten, die die Windparks in natursensible Bereiche verschieben - die Natur zahlt dann einen hohen Preis für die Energiewende. Hier müssen die Länder stärker in die Pflicht genommen und die pauschalen Abstände auf die für den Lärmschutz wichtigen Abstände eingekürzt werden. Angesichts der fortschreitenden Naturkrise brauchen wir hier Lösungen im Einklang mit der Natur.”
Zum Hintergrund
Viele der derzeit diskutierten Gesetzesvorhaben dienen dem Klimaschutz und sollen die Energiewende beschleunigen. Dabei fehlt eine ausgewogene Berücksichtigung der Schutzinteressen der Natur. Die Zwillingskrisen von Natur und Klima können jedoch nur gemeinsam und nicht gegeneinander gelöst werden. Die Bekämpfung beider Krisen muss im überragenden öffentlichen Interesse liegen.
Mit dem Entwurf eines Wind-an-Land-Gesetzes regelt die Bundesregierung erstmals die Frage, wie die Bundesländer dazu gebracht werden können, zwei Prozent der Fläche für den Ausbau der Windenergie bereitzustellen. Durch eine gezielte Steuerung, welche Flächen für die Windenergie genutzt und welche frei bleiben sollten, können Konflikte zwischen der Windenergie und dem Naturschutz frühzeitig minimiert oder ganz vermieden werden. Entscheidend ist dabei, dass naturschutzfachlich sensible Bereiche vom Ausbau freigehalten werden. Wichtig an dem Entwurf ist deshalb der Ansatz, dass Windenergieanlagen im Regelfall nicht mehr außerhalb der ausgewiesenen Flächen errichtet werden können, wenn ein Land den im Gesetz festgelegten Flächenwert erreicht. Diese Regelung hat das Potenzial, den Ausbau der Windenergie wirksam räumlich zu steuern. Zu einer besseren räumlichen Steuerung trägt auch der Ansatz bei, dass der Bau von Windenergieanlagen auf ausgewiesenen Flächen einen Vorrang besitzen soll. Die jetzt vorgeschlagene Regelung ließe aber bei einem Nichterreichen der Flächenziele durch die Bundesländer einen Ausbau der Windenergie überall und stets mit einer baurechtlichen Privilegierung zu. Die steuernde und konfliktreduzierende Wirkung entfiele somit. Der Erfolg des Ansatzes und die Frage, ob eine naturverträgliche Flächenplanung möglich ist, hängt also von dem Willen der Länder ab, ausreichend Flächen auszuweisen.
Eine naturverträgliche Flächenausweisung kann auch nur dann erfolgen, wenn die verfügbaren Flächen nicht künstlich verknappt werden. Ein Grund dafür sind pauschale Abstände zur Wohnbebauung. Den Schutz der Anwohner*innen vor Lärm und Schattenwurf regelt das Bundesimmissionsschutzgesetz mit Grenzwerten, die nicht überschritten werden dürfen. Windenergieanlagen werden also nicht direkt neben ein Wohngebiet gebaut, sondern müssen ohnehin ausreichend Abstand einhalten. Zusätzliche pauschale Abstände, wie die 1.000m-Regel in NRW, bieten für die Anwohner*innen keinen zusätzlichen Schutz. Gleichzeitig wird der Bau der Windparks aber weiter in den Naturraum hinein verschoben, wodurch sich die Konflikte mit dem Naturschutz erhöhen. Diese pauschalen Abstände zur Wohnbebauung müssen im Wind-an-Land-Gesetz deshalb komplett abgeschafft werden. Die jetzige Regelung, die Abstände dann auszusetzen, wenn die Flächenziele nicht erreicht werden, reicht für eine naturverträgliche Energiewende nicht aus. Denn zu einer Verschiebung in sensible Naturräume kommt es dadurch trotzdem.
Mit mehr als 875.000 Mitgliedern und Fördernden ist der 1899 gegründete NABU der älteste und mitgliederstärkste Umweltverband Deutschlands. Der NABU engagiert sich für den Erhalt der Lebensraum- und Artenvielfalt, den Klimaschutz sowie die Nachhaltigkeit der Land-, Wald- und Wasserwirtschaft. Zu den zentralen NABU-Anliegen gehören auch die Vermittlung von Naturerlebnissen und die Förderung naturkundlicher Kenntnisse.
Botanischer Rundgang durch den Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe

Rosen stehen im Mittelpunkt der Führung des Gartenbauamts
Das Gartenbauamt lädt am kommenden Sonntag, 12. Juni, zu einer Führung zum Thema "Rosen" im Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe ein. Treffpunkt ist um 10:30 Uhr beim Eingang Nord (Kongress). Die Führung selbst ist kostenfrei, es ist jedoch eine Eintrittskarte erforderlich. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Im Rahmen der Führung wird die bis weit ins vorchristliche Zeitalter
reichende Geschichte der Rose, ihre Entdeckung, Vermehrung und Verehrung sowie die Verwendung und Bedeutung der "Königin der Blumen" näher beleuchtet. Der Karlsruher Rosengarten mit seinen etwa 15.000 Rosen, die sich aus 130 Sorten zusammensetzen, ist weit über die Grenzen der Stadt bekannt. Rosenfreunde haben bei der Führung die Gelegenheit, sich von fachkundiger Seite viele praktische Tipps geben zu lassen.
zum Bild oben:
Etwa 15.000 Rosen aus 130 Sorten gibt es bei der Führung des Gartenbauamts am kommenden Sonntag im Zoologischen Stadtgarten zu entdecken. (Foto: Ida Jaag/Zoo Karlsruhe)
Buchtipp: Jason Hickel "Weniger ist mehr"

Warum der Kapitalismus den Planeten zerstört und wir ohne Wachstum glücklicher sind
Wege in eine postkapitalistische Welt: In seinem neuen Buch »Weniger ist mehr« rechnet Jason Hickel mit dem Kapitalismus ab, doch seine Alternativen heißen weder Kommunismus noch radikaler Verzicht. Stattdessen schlägt er konkrete Schritte für ein Wirtschaftssystem vor, das innovativ und naheliegend zugleich ist; ein System, das unsere Lebensgrundlagen erhält und zum Wohle aller agiert.
Seit rund einem halben Jahrhundert ist bekannt, dass die menschliche Zivilisation auf dem Spiel steht. Dennoch hat es bei den Bemühungen, den ökologischen Zusammenbruch aufzuhalten, bislang keine nennens-werten Fortschritte gegeben. Für den renommierten Anthropologen Jason Hickel liegen die eigentlichen Ursachen dafür auf der Hand: Es ist unser Wirtschaftssystem, das den gesamten Planeten unter seine zerstörerische Herrschaft gebracht und soziale Ungleichheiten massiv verschärft hat – der Kapitalismus.
In seinem gerade erschienenen Buch »Weniger ist mehr. Warum der Kapitalismus den Planeten zerstört und wir ohne Wachstum glücklicher sind« erklärt der Autor, warum grünes Wachstum schlicht unmöglich ist – und entwickelt gleichzeitig eine klare Vorstellung davon, wie eine andere, bessere Wirtschaft aussehen könnte; eine Wirtschaft, in der das Geld an die Menschen fließt, die es benötigen; in der Menschen nützliche und langlebige Güter und Dienstleistungen produzieren und verkaufen und dabei für ihre Arbeit gerecht entschädigt werden; und ein System, das gesunde Ökosysteme aufrechterhält, ohne die es sonst schon bald keine Wirtschaft mehr gäbe.
»Wenn wir das Anthropozän überleben wollen, müssen wir den Kapitalismus überwinden«, warnt Hickel. Sein Buch liefert dazu Antworten – und zugleich einen wichtigen Beitrag zu der Frage, wie der Schutz unseres Planeten auch sozial gerecht umgesetzt werden kann.
oekom Verlag 2022, 352 Seiten, € 24,00 (D), 24,70 (A) /
ISBN 978-3-96238-284-1
Karlsruhe: Privatgartenschau "Offene Pforte" lädt in naturnahe Hausgärten ein

Streifzüge durch das sonst verschlossene Grün bieten Anregung und Inspiration
Was sich in Karlsruhe hinter fremden Gartenzäunen verbirgt, steht im Rahmen der "Offenen Pforte" zur Erkundung bereit. Die vom Gartenbauamt initiierte Aktion bietet von Frühsommer bis Herbst die Möglichkeit, private Gärten und Höfe zu besuchen.
Kunst im frühsommerlichen Garten
Zum letzten Mal in diesem Jahr kommen Kunst- und Gartenfreunde in der Kirchhofstraße 11 gleichermaßen auf ihre Kosten. Der durch einen großen Nussbaum geprägte Garten in Neureut empfängt am Samstag, 4. Juni, von 11 bis 17 Uhr Besucher, die sich zuvor telefonisch angemeldet haben. Die Kontaktdaten sind in der Broschüre hinterlegt. Pflanzbeete mit Stauden und Rosen durchziehen den Garten und bieten Keramiken Raum, die Interessierte hier ebenfalls erwerben können.
Artenvielfalt auf der Wildwiese
Von Juni bis August lädt ein naturnaher Hausgarten in der Nordweststadt zur Entdeckung ein. Nach telefonischer Anmeldung – Kontaktdaten finden sich in der Broschüre – öffnet die Eigentümerin das rund 400 Quadratmeter große Areal in der Dürkheimer Straße 6. Die Blütenvielfalt der Wildrosen, Rankpflanzen, Stauden und Obstbäume zieht das ganze Jahr über zahlreiche Insekten an. Zusätzlich wachsen in einem Trockenbeet heimische Kräuter und mediterrane Arten.
zum Bild oben:
Den Neureuter Hausgarten zieren nicht nur vielseitig bepflanzte Beete und ein großer Nussbaum, sondern auch verschiedene Keramiken.
© Stadt Karlsruhe, Gartenbauamt
NABU: Hummeln am Hintern erkennen
Insektensommer startet am 3. Juni / Alle können mitmachen und Insekten zählen
Berlin - Augen auf, Lupe raus und Stift gezückt: Der NABU Insektensommer steht wieder vor der Tür. Vom 3. bis 12. Juni und vom 5. bis 14. August heißt es Sechsbeiner beobachten und zählen. Groß und Klein sind aufgerufen, eine Stunde an einem schönen Platz mit Blick in die Natur wichtige Daten für die Artenvielfalt zu sammeln.
Putzig, pelzig und mit einem ganz eigenen Streifenmuster: Hummeln stehen in diesem Jahr ganz besonders im Fokus der Aktion. „Kannst Du Hummeln am Hintern erkennen?“, lautet die Entdeckungsfrage 2022 für alle, die zum ersten Mal genauer bei den Insekten hinschauen. Ackerhummel, Steinhummel und Erdhummel sind die häufigsten Arten, die bei uns vorkommen. Und jede hat ihr ganz eigenes Muster auf dem Hinterteil, mit dem man sie auseinanderhalten kann. Gezählt werden können aber alle Sechsbeiner, die entdeckt werden.
„Insekten sind unverzichtbar für uns Menschen und die gesamte Natur. In unseren Ökosystemen tragen sie zur Vermehrung von Pflanzen und zur Fruchtbarkeit des Bodens bei. Studien zeigen, dass die Insekten in Deutschland deutlich zurückgehen. Intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden und die Ausräumung der Landschaft sind nur einige Gründe dafür“, betont NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Man schützt bekanntlich das, was man kennt. Mit dem Insektensommer wollen wir für den Schutz dieser wichtigen Tiergruppe sensibilisieren.“
Stück für Stück mit viel Freude die faszinierende Welt der Sechsbeiner entdecken und sie zu bestimmen lernen – das leistet dieses Citizen Science Projekt jeden Sommer aufs Neue. Die gemeinsame Aktion von NABU und seinem bayerischen Partner, dem Landesbund für Vogelschutz, ist einzigartig beim Insektenzählen. In diesem Jahr feiert sie außerdem ein kleines Jubiläum: Seit fünf Jahren werden jedes Jahr im Juni und August tausende Menschen zu Hobbyforschern. Die Daten der Zählaktion werden in Zusammenarbeit mit der Plattform www.naturgucker.de erfasst. Die Ergebnisse werden vom NABU ausgewertet und zeitnah auf www.NABU.de/insektensommer-ergebnisse veröffentlicht.
Rund 33.000 heimische Insektenarten gibt es allein in Deutschland. “Bei so einer riesigen und vielfältigen Tiergruppe kann wirklich jeder immer wieder etwas Spannendes und Wunderbares entdecken. Und das Abenteuer Insektenwelt beginnt direkt vor der eigenen Haustür!”, freut sich Daniela Franzisi, Projektleiterin des Insektensommers.
Beobachten und zählen kann jeder und das fast überall: Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich, Bach oder Fluss. Das Beobachtungsgebiet soll nicht größer sein als etwa zehn Meter in jede Richtung vom eigenen Standort aus. Gezählt wird bis zu eine Stunde lang. Gemeldet werden die Beobachtungen per Online-Formular oder mit der kostenlosen Web-App NABU Insektensommer. Beide Meldewege sind unter www.insektensommer.de zum Aktionsstart abrufbar.
Mithilfe des NABU-Insektentrainers (www.insektentrainer.de) lassen sich die Krabbeltiere ganz einfach erkennen und unterscheiden.
Der NABU-Insektensommer hat auch in diesem Jahr prominente Unterstützung durch die Moderatorin Ruth Moschner, den forensischen Entomologen Dr. Mark Benecke, die Schauspielerin Dr. Maria Furtwängler oder die bekannte Figur Biene Maja und ihre Freunde. (www.diebienemaja-bienenschutz.de).
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