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Kindersegen bei Gepardin Niara
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Nachwuchs bei den gefleckten Katzen in der Wilhelma
Aufmerksame Besucherinnen und Besucher können auf der Gepardenanlage in der Wilhelma mehrere Jungtiere beobachten: Das Weibchen Niara hat nämlich bereits Ende April 2025 sechs Welpen zur Welt gebracht. Für die Geburt und die ersten Lebenswochen ihres Nachwuchses hatte die sieben Jahre alte Gepardin eine Wurfbox hinter den Kulissen aufgesucht. Anfang Juni hat sie ihre Jungtiere dann selbst in einen Unterstand im Außenbereich der Anlage hinübergetragen. Ganz zaghaft wagen diese bereits hin und wieder die ersten Schritte aus ihrem neuen Versteck.
2022 gelang der Wilhelma erstmals die Nachzucht von Geparden. Damals wurden fünf Jungtiere geboren, die zwischenzeitlich ausgewachsen sind und in anderen Zoos in Europa eine neue Heimat gefunden haben. Kuratorin Dr. Ulrike Rademacher erklärt den Schlüssel für den Zuchterfolg: „Geparden-Weibchen leben in der Natur einzelgängerisch, die Männchen dagegen leben mit Brüdern in kleinen Männergruppen. Nur zur Paarung treffen beide Geschlechter aufeinander. Werden Katze und Kater im Zoo längere Zeit zusammen gehalten, entwickelt sich meist eine eher geschwisterliche Beziehung – und Nachwuchs bleibt aus. Aus diesem Grund gibt es in der Wilhelma zwei räumlich voneinander getrennte Geparden-Anlagen: Eine für das Weibchen Niara, die andere für die beiden Brüder Zawadi und Haraka. Wir sind sehr froh, dass Niara beim letzten Besuch von Zawadi gleich trächtig geworden ist und gesunden Nachwuchs bekommen hat.“ Niara bewohnt mit ihren Jungtieren die ehemalige Eisbär-Anlage, die vor einigen Jahren mit finanzieller Unterstützung durch den Verein der Freunde und Förderer der Wilhelma gepardengerecht umgestaltet worden ist.
Geparden waren einst in weiten Teilen Afrikas, im Nahen Osten und sogar in Indien verbreitet. Heute konzentriert sich der überwiegende Teil des Bestands auf das östliche und südliche Afrika. Im Sahelbereich kommen nur noch wenige Hundert Tiere vor. Auch die asiatische Unterart ist bis auf eine kleine Population im Iran bereits verschwunden. Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin betont, wie wichtig es ist, dass sich Zoos für die schnellste Katze der Welt einsetzen: „Durch die Nachzucht von Geparden bei uns in der Wilhelma tragen wir im Rahmen des Ex Situ-Programms des europäischen Zooverbands EAZA aktiv dazu bei, eine Reservepopulation der Art in menschlicher Obhut aufzubauen. In der Natur gelten Geparden als gefährdet. Grund ist nicht nur der Lebensraumverlust: Da sie auch Weidevieh erbeuten, werden sie gezielt getötet. Zusammen mit unserem Förderverein finanzieren wir daher ein Projekt in Namibia, welches Herdenschutzhunde ausbildet und an Hirten vermittelt. Der Schutz der Herden führt dazu, dass Geparden im Projektgebiet zunehmend toleriert und nicht mehr verfolgt werden.“
“Gemeinsam Boden gut machen”
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12 Bio-Betriebe mit Förderpreis ausgezeichnet
Krüger: Preisträger*innen leisten wertvollen Beitrag für Schutz von Arten & Ökosystemen / Rund 21.000 ha Ökolandbau gefördert
Berlin – Zwölf Landwirt*innen aus acht verschiedenen Bundesländern sind am Sonntag im Rahmen des Umweltfestivals in Berlin mit dem NABU-Förderpreis „Gemeinsam Boden gut machen“ geehrt worden – für ihren beispielhaften Wechsel von konventioneller zu ökologischer Landwirtschaft. Die prämierten Betriebe produzieren Gemüse, Obst und Getreide sowie Fleisch und Milch nach ökologischen Standards – konsequent ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel oder Kunstdünger – und setzen zugleich auf besonders tiergerechte Haltungsbedingungen. Die finanzielle Förderung soll den Öko-Betrieben helfen, die Umstellungskosten zu stemmen und die zweijährige Übergangsphase zu überbrücken, in der sie bereits ökologisch arbeiten, aber noch keine Bio-Preise erzielen können.
Mit dem Projekt möchte der NABU – in Kooperation mit der „Alnatura Bio-Bauern-Initiative“ (ABBI), REWE sowie weiteren Partnern aus der Bio-Branche – die ökologische Landwirtschaft in Deutschland weiter voranbringen. Ziel ist es, einen konkreten Beitrag zum Klimaschutz, zur Erhaltung fruchtbarer Böden und sauberer Gewässer sowie zur Förderung der Artenvielfalt zu leisten.
Seit Beginn des Programms im Jahr 2015 wurde die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft auf rund 21.000 Hektar Fläche unterstützt – das entspricht mehr als dem Doppelten der Fläche von Sylt. Insgesamt wurden mehr als 130 Betriebe mit einem Gesamtvolumen von mehr als dreieinhalb Millionen Euro gefördert.
„Intakte Böden, sauberes Grundwasser und artenreiche Landschaften – angesichts der sich zuspitzenden Klima- und Naturkrise leisten die ausgezeichneten Landwirt*innen einen wertvollen Beitrag für unsere Ökosysteme und die biologische Vielfalt. Mit Eigeninitiative und großem Engagement zeigen sie, wie Landwirtschaft umweltverträglich und klimarobust gestaltet werden kann. Das verdient großen Respekt. Seit mehr als zehn Jahren steht der NABU diesen Betrieben bei der oft schwierigen Umstellung auf Bio-Landwirtschaft zur Seite.“ (NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger)
Seit 2015 fördert Alnatura mit dem NABU das Projekt „Gemeinsam Boden gut machen“, welches die Umstellung auf Bio unterstützt und einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung des Bio-Landbaus in Deutschland leistet. Mit der Alnatura Bio-Bauern-Initiative sichern wir unsere finanzielle Unterstützung in diesem wichtigen Nachhaltigkeitsprojekt. Die Alnatura Kundinnen und Kunden haben durch den Einkauf der ABBI-Produkte insgesamt bereits eine Fördersumme von rund drei Millionen Euro ermöglicht. Unser Wunsch an dieser Stelle ist es, dass auch die Politik die vielfältigen Gemeinwohlleistungen des Bio-Landbaus anerkennt und Hindernisse beim Erhalt und Ausbau der ökologischen Landwirtschaft reduziert." (Götz Rehn, Gründer und Geschäftsführer von Alnatura)
„Ökologischer Landbau leistet einen zentralen Beitrag für eine nachhaltige Landwirtschaft der Zukunft. Als REWE Group setzen wir uns seit Jahrzehnten für Bio-Produkte und faire Partnerschaften entlang der Wertschöpfungskette ein. Mit unserer Unterstützung des NABU-Förderpreises ‚Gemeinsam Boden gut machen‘ stärken wir gezielt Betriebe, die den Wandel aktiv mitgestalten.“ (Dr. Daniela Büchel, Mitglied des Vorstands der REWE Group)
Das sind die Preisträger*innen:
Klaus Buck, Baden-Württemberg (Bioland)
Jan Raude, Nordrhein-Westfalen (Bioland)
Jörg Schröder, Sachsen-Anhalt (Naturland)
David Büchler, Nordrhein-Westfalen (Bioland)
Christina & Klaas, Niedersachsen (Bioland)
Ludwig Georg, Bayern (Naturland)
Karen Stehr, Hamburg (Naturland)
Veronika & Florian Berger, Bayern (Naturland)
Julius von Gadenstedt & Oliver Rollwage, Niedersachsen (Naturland)
Nicole Albs, Mecklenburg-Vorpommern (Biokreis)
Christine Pieroth, Rheinland-Pfalz (Ecovin)
Wolfgang Bender, Rheinland-Pfalz (Ecovin)
Wer ist förderfähig?
Beim Projekt „Gemeinsam Boden gut machen“ kann sich bewerben, wer seinen gesamten landwirtschaftlichen Betrieb auf ökologische Bewirtschaftung umstellt oder seinen bestehenden Öko-Betrieb um mindestens 30 Prozent erweitert. Der Betrieb muss sich einem in Deutschland ansässigen Bio-Anbauverband anschließen. Gefördert werden können auch Betriebe, die am Hof Verarbeitung und Vermarktung betreiben – einschließlich Restauration oder Urlaub am Bauernhof. Bewerbungen für die aktuelle Bewerbungsrunde werden seit dem 1. April 2025 angenommen. Ausführliche Informationen unter www.nabu.de/gbgm
Hintergrund: Ökolandbau und EU-Agrarpolitik in Deutschland
Deutschland will den Ökolandbau deutlich ausbauen. Dafür braucht es gezielte politische Unterstützung – etwa durch Förderprogramme entlang der Wertschöpfungskette und in der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung sowie eine EU-Agrarpolitik, die Umweltleistungen konsequent honoriert – wovon der Ökolandbau besonders profitiert.
zum Bild oben:
(v.l.n.r.): Stella Eichhorst (Alnatura), Christine Pieroth (PIRI Naturel), Steffi Lemke (ehm. Bundesumweltministerin)
(c) Sebastian Hennigs / NABU
Die Geheimnisse des Kaffees entschlüsseln
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Stuttgarter Kaffee-Rösterei engagiert sich für Studie in der Wilhelma
Kaffee ist ein Getränk, das im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde ist. Sein Ursprung liegt in Äthiopien, der Heimat der dort wild vorkommenden Art Coffea arabica. Der Siegeszug des Kaffees begann, als er im 14. Jahrhundert erstmals auf die Arabische Halbinsel gelangte und danach zunächst im osmanischen und dann auch im europäischen Kulturkreis zu einem heißbegehrten Genussmittel wurde. Der Anbau von Kaffee erweiterte sich vom afrikanischen und arabischen Raum bis nach Ostasien, Süd- und Mittelamerika und die Karibik. Über die Jahrhunderte hinweg entstanden unzählige Züchtungen, nicht nur auf Grundlage des Coffea arabica, sondern auch anderer Wildformen wie Coffea liberica und Coffea canephora.
Da sich die kommerzielle Landwirtschaft heute auf nur wenige, besonders ertragreiche Sorten konzentriert, geraten viele andere Varietäten in Vergessenheit – obwohl sie dank individueller Anpassungen an unterschiedliche Klima- und Bodenverhältnisse einen unbeschreiblichen genetischen Schatz bilden. Die Wilhelma hat daher schon vor mehreren Jahren begonnen, eine Erhaltungssammlung für Kaffeevarietäten aufzubauen. Sollte eine Sorte in ihrem Ursprungsgebiet verschwinden, z. B. im Zusammenhang mit Dürren, Überschwemmungen oder Pflanzenkrankheiten, könnte Sie dank der Sammlung in der Wilhelma wieder zurückgebracht werden. Die Erhaltungssammlung umfasst mittlerweile mehr als 120 verschiedene Sorten.
Um diese nicht nur aufgrund ihrer anatomisch-morphologischen Merkmale, sondern auch aufgrund von Unterschieden in ihrer DNA unterscheiden zu können, sind umfangreiche genetische Untersuchungen erforderlich. Diese konnten nun dank der Unterstützung der in Stuttgart ansässigen Rösterei „Hochland Kaffee Hunzelmann“ in Angriff genommen werden. Diese hat dem Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgart im April 2025 eine Spende in Höhe von 2.500 € überreicht. Dank dieser Starthilfe konnten die ersten 25 seltenen Kaffeesorten genetisch sequenziert werden.
Dr. Björn Schäfer, Leiter des Fachbereichs Botanik in der Wilhelma, erklärt: „Die über die Jahrhunderte auf verschiedenen Kontinenten entstandenen Kaffeevarietäten bilden ein Kulturgut von unschätzbarem Wert. Mit der abschließenden genetischen Sequenzierung schaffen wir wissenschaftliche Fakten. Erst wenn sowohl die optisch erkennbaren Merkmale als auch das Ergebnis des genetischen Fingerabdrucks übereinstimmen, können wir zu 100 % garantieren, dass es sich bei den in unserer Sammlung befindlichen Kaffee-Pflanzen um die zuvor vermuteten Sorten handelt. Durch den Vergleich der Untersuchungsergebnisse können wir darüber hinaus weitere Erkenntnisse über die Entstehung dieser einmaligen Sortenvielfalt gewinnen. Wir sind der Firma Hochland Kaffee Hunzelmann sehr dankbar, dass sie uns dabei unterstützt.“ Josué Ruiz, der Geschäftsführer der Stuttgarter Rösterei, betont: „Dieses Projekt verbindet meine Wurzeln in Panama mit meiner Arbeit in Stuttgart – das macht es für mich so besonders.“
zum Bild oben:
Der in Äthiopien wild wachsende Coffe arabica ist der Ursprung vieler Kaffeevarietäten
© Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann
Die Erlmühle in Dentlein am Forst

Ein exemplarisches Beispiel für Mühlen als technische Denkmale
Die Erwähnung mag überflüssig sein: Doch bei technischen Denkmalen stellt die Denkmalpflege die Technik unter Schutz! …auch wenn sie gleich ein ganzes Gebäude in den Schutz mit einbezieht. Das Bauwerk mag den Blick des Betrachters auf sich ziehen, aber es sind die technischen Anlagen, die für die Entwicklung der menschlichen Wirtschaftsgeschichte Zeugnis ablegen. Das erfordert manchmal Überzeugungsarbeit, gerade bei Mühlenbauten. Denn eine Windmühle mit ihren Flügeln zu erhalten, während man zugleich die Mahlgänge und Technik ausbaut, hat eben dadurch das Denkmal zerstört.
267 Mühlen hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) bislang retten helfen können. Schloss- und Klostermühlen, Wind- und Wassermühlen, Bock- und Holländerwindmühlen, Lohmühlen, Papiermühlen, Erlmühlen, Gipsmühlen, Meutemühlen, Ölmühlen, Schrotmühlen. Und das – vielleicht überraschenderweise – in jedem Bundesland außer Berlin. Das erste Mühlen-Förderprojekt der DSD war die Öl- und Graupenmühle im thüringischen Mühlberg. Die Mühle am Rande des Ortes besteht aus mehreren Fachwerkbauten, dem Wohnhaus, einigen Scheunen und dem Mühlenhaus. Zur Erhaltung der Mühlentechnik musste das völlig desolate Mühlengebäude erneuert werden. Heute klappert die Mühle wieder an ihrem Bach.
Auch die Erlmühle in gleichnamigen Ortsteil in Dentlein am Forst in Bayern gehört zu diesen technischen Denkmalen mit besonderer Technik. Auch bei ihr ist die Mühlentechnik das Schützenswerte, insbesondere die Eingattersäge, von der es heißt, sie sei wahrhaft einzigartig.
Die Instandsetzung mit Reaktivierung der historischen Mühltechnik umfasste das Sägewerk, den Wasserkasten und die Gerinne, das oberschlächtige Wasserrad, das Kammrad und eben die Eingattersäge, das Unikat. Von ihren Anfängen 1475 bis über die Veränderungen im 18. und 19. Jahrhundert tat die Mühle das ihre, um die Versorgung des Umlandes abzusichern. Das braucht sie heute nicht mehr. Künftig soll die Mühlenanlage bei bestimmten Anlässen für die Öffentlichkeit zu Schauzwecken geöffnet werden.
Die Erlmühle ist ein denkmalgeschützter Einfirsthof. Der erdgeschossige Massivbau mit seinem tief heruntergezogenen Satteldach wird durch einen angefügten Sägewerksbau ergänzt. Im Inneren der Mühle war, als 2020 die Restaurierungsarbeiten begannen, zwar noch das zum Getreidemahlen dienende alte Mahlwerk erhalten, aber zerlegt und unrestauriert. Weiterer Vorteil: Die Transmissionstechnik inklusive des 25 Jahre zuvor restaurierten Mühlrades zum Antrieb der Getreidemühle war ebenfalls noch vorhanden.
Schließlich befand sich im bereits restaurierten Sägewerksgebäude die durch ein Wasserrad angetriebene seltene Eingattersäge, ebenfalls sauber zerlegt und der Restaurierung harrend. In Deutschland gibt es sie in dieser Art angeblich nur noch ein weiteres Mal. Hier ist das gesamte Objekt natürlich inklusive seiner seltenen Technik denkmalgeschützt.
Durch den Fördervertrag wurde die Instandsetzung und Reaktivierung der historischen Mühltechnik unterstützt. Die vom Holzwurm befallene und dringend sanierungsbedürftige originale Mahlmühlanlage, die eingefallene Sandsteinmauer am Mühlengraben, Wasserkasten und Gerinne, die verrotteten eichernen Holzteile wie beispielsweise die Schaufeln des Wasserrads, die nicht mehr verwendbaren Zähne am Kammrad waren wiederherzustellen, ebenso die Sägetechnik mit Schlitten, Getriebemechanik und Eingattersäge.
Seit der Antike bis in die 1940er Jahre waren Mühlen unverzichtbar und überall verbreitet, wie schon der Name Müller zeigt. Sie waren die Kraftmaschinen der vorindustriellen Zeit. Mit dem seither bis heute anhaltenden Mühlensterben ging der Verlust alter Handwerkstechniken einher. Mühlenbau, Wind- und Wassermüllerei wurden ausrangiert. Im Wirtschaftsjahr 2022/23 vermahlten noch 176 deutsche Handelsmühlen Getreide, Hartweizen, Dinkel, Roggen und Weichweizen, fünf weniger als im Jahr zuvor. Doch faszinieren gerade die alten Mühlen weiterhin die Besucher. Der jährliche Deutsche Mühlentag am Pfingstmontag bezeugt das durch reichliche Besucherzahlen.
Seit ihrer Gründung vor 40 Jahren förderte die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) über 750 Maßnahmen an „Technischen Denkmalen“. Die 1985 gegründete spendensammelnde Stiftung unterstützt engagierte private, kirchliche und kommunale Denkmaleigentümer beim Erhalt ihrer Bauwerke. Denkmalpflege als staatliche Aufgabe wird mit bürgerschaftlicher Unterstützung zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe. Die DSD konnte bisher für den Erhalt von 7.400 Denkmalen unserer Baukulturlandschaft mehr als eine dreiviertel Milliarde Euro zur Verfügung stellen und damit ein deutliches Zeichen setzen.
Amsel, Drossel, Fink und Star – alle sind nicht mehr da
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Bei der „Stunde der Gartenvögel“ 2025 setzt sich der Abwärtstrend der gesichteten Vögel pro Garten deutlich fort
Berlin, 26. Mai – In Deutschlands Gärten und Parks piept und zwitschert es immer weniger. Bei der bundesweiten „Stunde der Gartenvögel“ am zweiten Maiwochenende wurden im Schnitt nur noch 28,45 Vögel pro Garten gezählt. Das ist ein deutlicher Abfall zu 2024, wo es noch knapp 30 waren. Vor zehn Jahren wurden sogar noch 36 Vögel pro Garten gesichtet, 2021 waren es 33 Vögel.
Dass die Zahl der gesichteten und gemeldeten Vögel immer weiter abnimmt, ist für NABU-Vogelschutzexperten Martin Rümmler keine Überraschung. „Neben Einzeleffekten wie die Verbreitung von Krankheiten für bestimmte Arten haben viele Populationen, die in unsere Städte und Dörfer kommen, mit fehlender Nahrung, Hitze, Trockenheit und anderen Problemen zu kämpfen“, sagt Rümmler, „Wenn es weniger Biodiversität auf unseren Äckern, am Waldrand, in Gärten gibt, fehlt immer mehr Vögeln die Nahrung, der Nistplatz, der Lebensraum.“
Bei der Zählung stand die Amsel besonders im Fokus. Hier bestand der Verdacht, dass das in einigen Regionen im vergangenen Sommer wieder stark aufgetretene Usutu-Virus sich bei den Sichtungen bemerkbar machen könnte. „Das scheint sich leider zu bewahrheiten“, so Rümmler, „Im vergangenen Jahr wurden uns vor allem aus Norddeutschland mehr Verdachtsfälle zu Infektionen mit dem Virus gemeldet als bisher. Dort wurden jetzt bei der Vogelzählung im Mai deutlich weniger Amseln pro Garten gemeldet.“
Eine Infektion mit dem tropischen Virus verläuft bei Amseln häufig tödlich, was den Bruterfolg im Vorjahr deutlich beeinflusst haben kann und sich nun offenbar in den verminderten Sichtungen niederschlägt. Negativer Spitzenreiter ist Schleswig-Holstein mit 31 Prozent weniger Amseln im Vergleich zum Vorjahr. In Niedersachsen sind es 27 Prozent weniger Amselsichtungen, ebenso wie in Mecklenburg-Vorpommern.
Die Vogelzählung des NABU fand bereits zum 21. Mal statt. Die NABU-Ornithologen können sich dank der zahlreichen engagierten Teilnehmenden ein gutes Bild der Bestandtrends über die Jahre machen. Bei der diesjährigen „Stunde der Gartenvögel“ haben über 57.000 Menschen mitgemacht und Vögel aus mehr als 39.000 Gärten und Parks in ganz Deutschland gemeldet.
Ein Fohlen mit schwarz-weißen Streifen
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Nachwuchs bei den Grevyzebras in der Wilhelma
Bei den Grevyzebras in der Wilhelma hat Mitte Mai 2025 ein Fohlen das Licht der Welt erblickt. Die Mutter des kleinen Hengstes ist die 20 Jahre alte Milly, die schon seit 2013 in der Wilhelma lebt. Für Dr. Ulrike Rademacher, die für Huftiere zuständige Kuratorin, ein Grund zur Freude: „Unsere Stute Milly hat zuletzt vor acht Jahren ein Fohlen geboren. Dass es trotz ihres fortgeschrittenen Alters noch einmal geklappt hat, freut uns sehr. Auch genetisch ist unser kleiner Hengst sehr wertvoll. Wir hoffen, dass er eines Tages eine wichtige Rolle im europäischen Ex Situ-Zuchtprogramm für Grevyzebras einnehmen wird.“
Zebras gehören zu den bekanntesten Savannentieren Afrikas. Man unterscheidet bei ihnen zwischen drei Arten: Dem Steppenzebra, dessen Verbreitungsgebiet vom Süden Äthiopiens bis nach Südafrika und Namibia reicht, dem Bergzebra, das nur im südlichen Afrika vorkommt und dem Grevyzebra – der seltensten der drei Arten. Vom Bergzebra und Steppenzebra unterscheidet es sich durch seinen größeren, massigeren Körperbau und die deutlich feineren schwarz-weißen Streifen.
Die Grevyzebra-Gruppe in der Wilhelma besteht neben Milly und ihrem Fohlen noch aus der 13 Jahre alten Serdtse und der 22 Jahre alten Lady. Der Vater des Fohlens, der fast sieben Jahre alte Imbe, ist einen Großteil des Jahres auf dem Tennhof, der Außenstelle der Wilhelma, zuhause. Auch in der Natur bilden Grevyzebras – im Gegensatz zu Steppen- und Bergzebras – keine Haremsgruppen. Grevyzebra-Hengste leben meist entweder als Einzelgänger oder in Hengstherden. Zusammenschlüsse von Hengsten und Stuten sind bei ihnen in der Regel nur temporär.
Der Bestand des Grevyzebras konzentriert sich auf die Trockenregionen im Norden Kenias bis in den Süden Äthiopiens. Die IUCN, die Internationale Union zur Bewahrung der Natur und der natürlichen Ressourcen, geht von nur noch rund 3.000 Tieren in der Natur aus. Die Zerstörung und Zerschneidung von Lebensräumen sowie die Konkurrenz mit Viehherden um Wasserstellen und Weidegründe setzen die Wildpopulation unter einen hohen Druck. Auf der Roten Liste wird das Grevyzebra daher als „stark gefährdet“ eingestuft. Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin erklärt, was die Wilhelma dagegen tut: „Schon seit vielen Jahren unterstützen wir die Organisation Marwell Wildlife, welche sich für den Schutz des Grevyzebras in seinem natürlichen Lebensraum einsetzt. Über den Artenschutz-Euro, den wir 2019 eingeführt haben, flossen seitdem insgesamt 73.000 € in das Projekt. Damit haben unsere Besucherinnen und Besucher der Wilhelma einen wichtigen Beitrag für den Erhalt der Grevyzebras geleistet.“
Villa Pittroff in Helmbrechts

Ein exemplarisches Beispiel für historische Wohnbauten
Rund ein Viertel der bislang 7.400 Förderprojekte der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) sind Wohnbauten. Bauwerke also, die vielfach von den Eigentümern bis heute bewohnt werden. Die DSD hilft ihnen, den Denkmalwert ihres Kleinods zu erhalten, eventuell anfallende denkmalpflegerische Mehrkosten zu tragen und Verunstaltungen der Vergangenheit wieder zu beseitigen. Hier kommt die Nachhaltigkeit der Denkmalpflege durch erhaltende Maßnahmen und langfristige Nutzung eindrucksvoll zur Anschauung. Gleichzeitig ist es die Denkmalgattung, in die die Eigentümer bei der tatkräftigen Bewahrung ihrer Schätze auch viel Herzblut stecken.
Ein Beispiel für vorbildliches privates Engagement aus tiefer Heimatverbundenheit ist die Wiederherstellung eines stark geschädigten Baudenkmals am äußersten Nordrand Bayerns. Die nach ihrem Erbauer benannte Fabrikantenvilla Pittroff in Helmbrechts zeugt von der einst in der Region vielfältigen Industrielandschaft, geprägt durch Maschinenbau und Textilindustrie. Beides ist heute weitgehend verschwunden. Nur in einigen wenigen Orten haben sich bauliche Zeugnisse der einst für die Entwicklung der Region wichtigen Industrien und der vornehmlich um die Jahrhundertwende entstandenen zugehörigen Fabrikantenvillen erhalten.
Die 1904 erbaute Villa Pittroff liegt an der Münchberger Straße. Den zweigeschossigen traufständigen Massivbau schmücken ein Ziergiebel und Erker. Seine besondere Eigenständigkeit erhält das Baudenkmal durch den reich ausstaffierten Erker im Obergeschoss aus rotem Sandstein. Die ansonsten ganz weiß glasierte Klinkerfassade gliedern Rotsandsteinelemente.
Im Inneren überrascht die noch weitgehend erhaltene, vom Jugendstil geprägte exquisite Originalausstattung. Es haben sich viele Elemente der reichen Einrichtung erhalten: farbige Bleiverglasungen, Stuck- und Kassettendecken, Kachelöfen, Füllungstüren mit Beschlägen, ornamentaler Steinzeugbelag am Hauseingang und Lincrusta-Tapeten im Entree und im Treppenhaus. Der Detailreichtum insbesondere im Inneren zeugt vom Anspruch des August Pittroff, eines erfolgreichen Textilfabrikanten. Allein die erst kurz zuvor erstmals in England produzierten Lincrusta-Tapeten mit ihrer ornamentreichen Motivik und dem optischen Effekt einer Ledertapete bzw. einer Holzoberfläche spielt an auf die Pracht hochherrschaftlicher Häuser.
Die Villa Pittroff stand lange Zeit leer, bevor die neue Eigentümerin, geboren in Helmbrechts, sie 2015 erwarb, um zukünftig dort selbst zu wohnen. Durch ein undichtes Dach war Feuchtigkeit eingedrungen, wodurch umfangreicher Hausschwammbefall im zweiten Obergeschoss entstand. Zunächst hinter Verkleidungen und unter dem Parkett verborgen, führte der Schwamm zu einem akuten Tragwerksverlust. Die Bauherrin ließ sich von der unvorhergesehenen Steigerung der Baukosten nicht abschrecken. Nach der Hausschwammbekämpfung wurden die vorhandenen Wand- und Deckengestaltungen restauriert und teilweise ergänzt. Die DSD unterstützte die Denkmaleigentümerin bei der Instandsetzung der historischen Fenster. Vorhandene Hölzer und Beschläge wurden repariert bzw. überarbeitet. Vor das teils farbige, teils durchsichtige Bleiglas wurde sowohl innen- als auch außenseitig ein schmales Isolierglas gesetzt.
Beim Tag des offenen Denkmals 2019 konnte die Eigentümerin Iris Selch ihr Denkmal öffnen. Knapp 300 Besucher wurden in das Jahr 1904 zurückversetzt und erfuhren, welche Überraschungen die frisch renovierte Villa Pittroff während der Sanierung preisgab. Viele interessierten sich insbesondere dafür, wie es sich in einem mehrfach ausgezeichneten Denkmal lebt.
Der Tag des offenen Denkmals, der immer am zweiten Sonntag im September von der DSD bundesweit koordiniert wird, bietet historisch Interessierten die Gelegenheit, Denkmale zu besichtigen, die sonst nicht ständig frei zugänglich sind. Dadurch erhalten sie jede Menge aufschlussreiche Informationen und spüren die Begeisterung ihrer Gastgeber. Etwa dadurch, dass Iris Selch die an gut sichtbarer Stelle angebrachte Bronzetafel der DSD mit der Aufschrift „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der Glücksspirale“ als Auszeichnung empfindet.
Seit ihrer Gründung vor 40 Jahren förderte die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) über 2.630 Maßnahmen an „Wohnbauten“. Die 1985 gegründete spendensammelnde Stiftung unterstützt engagierte private, kirchliche und kommunale Denkmaleigentümer beim Erhalt ihrer Bauwerke. Denkmalpflege als staatliche Aufgabe wird mit bürgerschaftlicher Unterstützung zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe. Die DSD konnte bisher für den Erhalt von 7.400 Denkmalen unserer Baukulturlandschaft mehr als eine dreiviertel Milliarde Euro zur Verfügung stellen und damit ein deutliches Zeichen setzen.
"Der Klimawandel und seine Auswirkungen auf den Garten"
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Führung am Sonntag im Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe
Trockenheit und Starkregenfälle problematisch
Im Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe wird am kommenden Sonntag, 25. Mai, von 10:30 bis 12 Uhr, eine Führung unter dem Titel "Der Klimawandel und seine Auswirkungen auf den Garten" angeboten.
Zu den Auswirkungen gehören etwa Blütezeitverschiebungen, Zunahme von invasiven Arten und neue Schädlinge. Michaela Senk vom Gartenbauamt stellt robuste Pflanzenkonzepte für den Garten vor, beispielsweise die Anlage von Wildstaudenbeeten – nach dem Motto Vielfalt statt Monokulturen. Nicht nur Trockenheit, auch zunehmende Starkregenfälle machen Gartenbesitzern zu schaffen. Das Prinzip der Schwammstadt wird vorgestellt, sowie Umsetzungsmöglichkeiten im Privatgarten. Zudem wird das Thema Boden und Bodenbeschaffenheit Bestandteil der Führung sein. Es werden auch Fragen der Gruppe beantwortet.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, Treffpunkt ist am Eingang Nord bei der Nancyhalle. Die Führung selbst ist kostenfrei, jedoch ist der Kauf einer gültigen Eintrittskarte erforderlich. Diese kann über www.zoo-karlsruhe.de oder vor Ort an den Kassen erworben werden.
zum Bild oben:
Welche Auswirkungen der Klimawandel auf die heimische Fauna hat und wie Gartenbesitzer sich darauf einstellen können, wird bei einer Führung des Gartenbauamts erklärt.
© Stadt Karlsruhe, Zoologischer Stadtgarten, Maike Kindinger
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