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Mohn-Mauerbiene: Bedrohte Heldin mit kreativer Ader

Miller zum Weltbienentag: Insekten sind für uns überlebenswichtig
Berlin - Sie wird nur halb so groß wie eine Honigbiene und mag trockenwarme, sandige Standorte: Die Mohn-Mauerbiene fliegt von Mai bis Juli und ernährt sich bevorzugt von Kreuzblütlern wie Kornblumen. Die Blütenblätter des Mohns nutzt sie übrigens zum Tapezieren ihrer Kinderstube, daher auch ihr Name. In ihrem Nest, das aus einer Kammer besteht, legt sie ein Ei und Pollen ab und vermauert anschließend den Eingang.
Wer sie entdeckt, kann sich sehr glücklich schätzen. Denn sie ist in ihrem Bestand bedroht. So wie mehr als die Hälfte der über 560 in Deutschland lebenden Wildbienenarten. Anlässlich des Weltbienentags am 20. Mai möchte der NABU auf den dramatischen Rückgang von Wildbienen und Insekten insgesamt aufmerksam machen.
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller mahnt: “Sie sind für die Natur und uns Menschen überlebenswichtig. Den Insektenschwund befördern unter anderem strukturarme, monotone Agrarflächen und ein zu hoher Pestizideinsatz. Nur wenn der Einsatz und das Risiko durch Pflanzenschutzmittel halbiert, der Natur sowie ihrer Wiederherstellung deutlich mehr Raum gegeben und Strukturelemente, wie Blühflächen, Hecken und Brachen geschaffen werden, besteht die Chance, die Vielfalt und Anzahl der Insekten zu erhalten oder sogar wieder zu erhöhen.”
Die Umkehr des Rückgangs von Bestäuberpopulationen bis 2030 und danach die Vergrößerung ihrer Populationen zu erreichen, ist ein zentrales Ziel der EU -Wiederherstellungsverordnung, die derzeit auf EU-Ebene verhandelt wird. Der dramatische Verlust an Insekten ist ein Weckruf an politische Entscheidungsträger, sich für die schnelle und ambitionierte Verabschiedung dieses Gesetzes stark zu machen. Der NABU unterstützt die Kampagne #RESTORENATURE, die die Menschen dazu aufruft, sich bei den Europaabgeordneten für ein starkes EU-Wiederherstellungsgesetz einzusetzen.
“Mohn-Mauerbiene, Hosenbiene, Maskenbiene oder Wollbiene: Es gibt so viele verschiedene einzigartige Wildbienen. Sie mögen mitunter klein und unscheinbar wirken, Wildbienen und andere Insekten, wie Käfer, Wespen, Ameisen, Schmetterlinge oder Fliegen sind für funktionierende Ökosysteme aber von extrem hoher Bedeutung. Sie übernehmen nicht nur die Bestäubung von etwa 80 Prozent der Nutz- und Wildpflanzen, sondern haben auch Schlüsselfunktionen bei den natürlichen Nährstoffkreislaufen und dienen vielen weiteren Tierarten als wichtige Nahrungsquelle. Sie haben unser aller Aufmerksamkeit daher mehr als verdient. Mit heimischen Wildblumen und Kräutern und dem Verzicht auf Pestizide kann man beispielsweise auch im eigenen Garten schon einen Beitrag für ihren Erhalt leisten”, ergänzt Dr. Laura Breitkreuz, Insektenexpertin des NABU.
Hintergrund:
Die Insektenvielfalt für funktionierende Ökosysteme ist von extrem hoher Bedeutung. Dennoch gehen die Insektenbeständen dramatisch zurück. Sogar in deutschen Naturschutzgebieten ist die Biomasse fliegender Insekten in den letzten 30 Jahren um etwa drei Viertel gesunken. Auch auf Wiesen, Weiden und im Wald wurden in nur zehn Jahren etwa 35 Prozent weniger Insektenarten gemessen.
Der NABU setzt sich seit langem für den Schutz von Insekten ein. So auch mit der Mitmachaktion Insektensommer, bei der die Hummeln dieses Jahr noch einmal im Mittelpunkt stehen. Sie zählen zu den Wildbienen und mit der Entdeckungsfrage “Kannst Du Hummeln am Hintern erkennen?”, möchte der NABU den Einstieg leicht machen. Gezählt wird vom 2. bis 11. Juni und vom 4. bis 13. August 2023 und das im Garten, am See, im Wald oder auf der Wiese. Gemeldet werden die Beobachtungen per Online-Formular oder mit der kostenlosen Web-App NABU Insektensommer. Beide Meldewege sind unter www.insektensommer.de zum Aktionsstart abrufbar.
Bundesfreiwilligendienst-Kürzung: fatales Signal für Naturschutz-Engagement
Miller: Mehr als 500 vor allem junge Menschen im NABU zeigen durch ihr Engagement, was Natur- und Umweltschutz in der Fläche bewirken kann
Berlin, 7.7.23 – Im Bundeshaushalt 2024 sollen die Gelder für den Bundesfreiwilligendienst um 53 Millionen Euro gekürzt werden. Dazu kommentiert NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller:
“Freiwilligendienste sind ein wichtiger Ort für Bildung, Orientierung und Engagement. Allein im NABU zeigen jährlich mehr als 500 vor allem junge Menschen durch ihr Engagement, was Natur- und Umweltschutz in der Fläche bewirken kann. Die Kürzungen in diesem ohnehin unterfinanzierte Bereich sind ein bitterer Schlag für alle Menschen, die sich freiwillig für unsere Natur und Artenvielfalt einbringen wollen. Gleichzeitig gehen die Kürzungen an die Substanz der Gesamtstruktur des Bundesfreiwilligendienstes selbst. Gerade jetzt, wo völlig zurecht über die wachsende Bedeutung der Freiwilligendienste diskutiert wird, braucht es keine Kürzung, sondern – im Gegenteil – eine Erhöhung der finanziellen Mittel. Die Bundesregierung muss jetzt starkes Signal setzen und zeigen, dass Engagement vor allem junger Menschen wertschätzt. Sie ist nun in der Verantwortung, ihren Fehler zu korrigieren und den Freiwilligendienst angemessen zu fördern.”
Hintergrund: Bundesfreiwilligendienst im NABU
Von Sylt bis zum Bodensee – deutschlandweit kümmern sich mehr als 500 Bundesfreiwillige im NABU um wertvolle Biotope, bedrohte Pflanzen und Tiere. An knapp 400 Einsatzstellen kartieren sie schützenswerte Natur, vermitteln Kindern und Jugendlichen spannende Naturerlebnisse und entwickeln lokale Umweltprojekte. Anders als beim freiwilligen ökologischen Jahr (FÖJ) gibt es beim Bundesfreiwilligendienst keine Altersgrenze, nur die Vollzeitschulpflicht muss erfüllt sein. Das bedeutet, dass auch Berufstätige, die sich neu orientieren wollen, oder ältere Menschen sinnvolle Möglichkeiten für ein Engagement für die Natur finden können. Begleitet wird der Freiwilligendienst, der von den über 27-Jährigen auch in Teilzeit geleistet werden kann, durch informative und lehrreiche Seminare. Der Bundesfreiwilligendienst kann mit einer Dauer von sechs bis zwölf Monaten absolviert und ggf. auf 18 Monate verlängert werden. Viele BFD-Leistende bleiben den Einsatzstellen anschließend als Ehrenamtliche treu.
Karlsruhe: Waldspaziergänge mit den städtischen Förstern im Juli
Forstamt klärt über Waldbrandgefahr auf und führt zu sommerlichem Gehölz
Die Waldpädagogik Karlsruhe bietet im Juli zwei kostenlose Waldspaziergänge für interessierte Karlsruherinnen und Karlsruher an.
Am Freitag 14. Juli, können Sie sich von 17 bis 19 Uhr über die Gefahren von Waldbränden im Hardtwald informieren. Revierförster Martin Kurz zeigt auf, wie Waldbrände entstehen und was die Forstverwaltung dagegen unternimmt.
Am Samstag, 15. Juli, nimmt Ulrich Kienzler, Vorsitzender der oberrheinischen Waldfreunde (SDW) Sie von 15 bis 17 Uhr mit auf einen Spaziergang durch den sommerlichen Wald in Rüppurr.
Für beide Veranstaltungen ist eine Anmeldung notwendig, entweder unter waldpaedagogik(at)fa.karlsruhe.de oder telefonisch unter 0721 133-7354. Auf unserer Internetseite finden Sie weitere Veranstaltungshinweise.
Eisbär Kap ist zurück in Karlsruhe

Genetisch bedeutsamer Eisbär soll für Nachwuchs sorgen
Mit dem männlichen Eisbären Kap ist ein alter Bekannter nach Karlsruhe zurückgekehrt. Die vergangenen drei Jahre war er im Tierpark Hagenbeck und konnte sich erfolgreich mit dem dort lebenden Weibchen Victoria fortpflanzen. Mittelfristig soll Kap auch in Karlsruhe für Nachwuchs sorgen.
"Mit ihm haben wir einen der genetisch besonders wertvollen Eisbären bei uns. Seine Linie ist außer bei dem jetzigen Jungtier in Hamburg nirgends vertreten. Für die Erhaltungszucht dieser Art ist er enorm wichtig", erläutert Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt. Dazu müsste es jedoch einen weiteren Tausch im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) geben, da das aktuell in Karlsruhe lebende Weibchen Charlotte nicht für die Zucht vorgesehen ist.
Kap wurde am 16. Oktober 2000 in Moskau geboren und kam bereits 2001 für drei Jahre nach Karlsruhe. Lange Zeit lebte er anschließend in Tierpark Neumünster. "Durch eine Fruchtbarkeitsuntersuchung und den jetzigen Nachwuchs in Hamburg wissen wir, dass er sich fortpflanzen kann. Karlsruhe war früher bereits sehr erfolgreich in der Eisbärenzucht, daran möchten mittelfristig wieder anknüpfen", so Reinschmidt.
Mit einem Spezialtransport war Kap heute (Mittwoch) aus der Hansestadt in den Zoo Karlsruhe gebracht worden. Nach der Ankunft am Abend konnte er seine Spezialtransportkiste verlassen und wird die erste Nacht in der Innenanlage verbringen. "Er ist ein entspanntes Tier mit einem guten Charakter. Wir freuen uns, dass er zurück ist", betont Revierleiter Moritz Ehlers.
zum Bild oben:
Eisbär Kap soll auch in Karlsruhe für Nachwuchs sorgen.
© Timo Deible / Zoo Karlsruhe
Freiburg: Lebendige Straßenränder
Stadtmöblierung schafft in der Ortsmitte von Haslach kleine Oasen
Parkplätze in der Carl-Kistner-Straße und in der Markgrafenstraße weichen Pflanzen und Sitzgelegenheiten
Bänke, Pflanzen und Radbügel: In der Ortsmitte von Haslach stehen vorübergehend Sitzgelegenheiten auf Parkplätzen. So entstehen in der Carl-Kistner-Straße und in der Markgrafenstraße kleine Oasen zum Ausruhen und Verweilen. Die Aktion soll einen Eindruck vermitteln, was im Stadtteil denkbar ist und wie dieser noch attraktiver werden kann. Dort können Freiburgerinnen und Freiburger bis Ende September Platz nehmen oder ihr Fahrrad abstellen.
„Die Pflanzen und Sitzmöglichkeiten werten die Ortsmitte von Haslach auf und bieten Bürgerinnen und Bürgern kleine Plätze zum Verweilen. Es freut uns, dass wir die Aktion in Haslach umsetzen können. Der Pilotversuch soll zeigen, welche Gestaltungsmöglichkeiten in Zukunft denkbar sind“, so Baubürgermeister Martin Haag bei der Einweihung der Stadtmöblierung am heutigen Mittwoch.
Zugunsten der Aufenthaltsqualität entfallen vorübergehend 13 kostenpflichtige Parkplätze. Die restlichen Parkplätze sowie die Lieferzonen in der Carl-Kistner-Straße und der Markgrafenstraße bleiben frei. Die anliegenden Geschäfte und der Bürgerverein wurden über die Aktion informiert.
Die Aktion ist Teil der städtischen Kampagne für klimafreundliche Mobilität unter dem Motto „Jetzt oder Now – Freiburg steigt um: Für Dich. Für die Stadt. Fürs Klima.“ Die Möblierung stellt das Land Baden Württemberg im Rahmen des Projekts „Temporäre Umgestaltung von Ortsmitten“ kostenfrei zur Verfügung. Mehr dazu gibt es unter aktivmobil-bw.de/ortsmitten/temporaere-umgestaltung.
An einer Infostelle können Bürgerinnen und Bürger über einen Briefkasten rückmelden, wie sie die Aktion finden. Ein offenes Ohr für Meinungen, Anregungen und Kommentare zu der Umgestaltung hat auch die Stabstelle Mobilität, stab-mobilitaet@stadt-freiburg.de.
Hintergrund:
Die temporäre Stadtmöblierung soll die Gestaltungsmöglichkeiten verkehrsberuhigender Maßnahmen aufzeigen. Im vergangenen Oktober hat der Mobilitätsausschuss die Stadtverwaltung beauftragt in Haslach eine „Verkehrsberuhigung unter Berücksichtigung der Situation für den Einzelhandel“ zu schaffen. Das war auch ein Anliegen von einigen Bürgerinnen und Bürger vor Ort. Aus diesem Grund erstellt die Stadt momentan in Zusammenarbeit mit einem Verkehrsplanungsbüro ein Verkehrsberuhigungskonzept für Haslach-Egerten und Haslach-Gartenstadt. Das Land fördert die Erstellung dieses Konzepts zur Hälfte.
Abschied im Koala-Haus
Koala-Neuzugang Yuma zu sehen
Leipzig, 28.06.2023. Abschied im Koala-Haus: Gesten hat Koala-Männchen Bouddi (3) auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes (EEP) den Zoo Leipzig in Richtung des belgischen Zoo Planckendael verlassen und ist am späten Nachmittag wohlbehalten dort angekommen. Bouddi war das erste Jungtier von Koala-Weibchen Mandie und die erste Nachzucht überhaupt seit Beginn der Haltung im Jahr 2016 im Zoo Leipzig. Im Zoo Planckendeal soll er, wie der neue Koala-Mann Yuma (3) aus dem Zoo Duisburg, der kürzlich in Leipzig ankam, für Nachwuchs sorgen.
Neuzugang Yuma zu sehen: Mit der Abgabe von Bouddi ist Koala-Neuzugang Yuma ins Nachbargehege von Mandie eingezogen und ist ab sofort für die Besucher sowohl im Haus als auch auf der Außenanlage zu sehen, die er bereits in den letzten Tagen kennengelernt hat. „Yuma hat sich in den letzten Wochen im rückwärtigen Bereich sehr gut bei uns eingelebt und ist erfreulich zugänglich und kooperativ gegenüber seinen Pflegern. Das stimmt uns auch mit Blick auf die Zuchtbestrebungen mit Mandie positiv“, so Seniorkurator Ariel Jacken.
Prof. Jörg Junhold
Zoodirektor
Zoo Leipzig
Pfaffendorfer Straße 29
04105 Leipzig
Recht auf Reparatur
Breites Bündnis fordert bundesweiten Reparaturbonus
Gemeinsame Pressemitteilung von INKOTA-netzwerk e. V., Runder Tisch Reparatur e.V., Germanwatch e. V. und Naturschutzbund Deutschland e. V.
Berlin, 26.6.23 - Reparaturen sollen erschwinglich und attraktiv werden: 20 zivilgesellschaftliche Organisationen und Unternehmen fordern die Bundesregierung auf, einen bundesweiten Reparaturbonus einzuführen. Für Reparaturen an Elektro- und Elektronikgeräten soll der Staat
50 Prozent der Reparaturkosten mit bis zu 200 € erstatten. Dafür startet das Bündnis am heutigen Montag eine gemeinsame Petition, mit der sich Verbraucher*innen der Forderung anschließen können.
„Wir fordern, dass Reparaturen zu 50 Prozent und mit bis zu 200 Euro gefördert werden. Ein Reparaturbonus schont das Klima, minimiert den enormen Ressourcenverbrauch, entlastet Bürger*innen in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten und fördert die lokale Wirtschaft“, so Katrin Meyer, Koordinatorin des Runden Tisch Reparatur.
„Unser viel zu hoher Verbrauch an metallischen Rohstoffen trägt massiv zur Klimakrise bei und führt zu Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung im Globalen Süden. Die Bundesregierung hat sich zwar im Koalitionsvertrag zur Senkung des Rohstoffverbrauchs und zum Recht auf Reparatur bekannt, mehr ist bisher aber nicht passiert“, kritisiert Julius Neu, Referent für Rohstoffpolitik, Wirtschaft und Menschenrechte bei INKOTA. Aktuell erarbeitet die Bundesregierung eine Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie – dort sollte der Reparaturbonus verankert und die Senkung des Rohstoffverbrauchs eingeleitet werden. Das Bündnis ruft die Bundesregierung ebenfalls dazu auf, das Anfang 2022 angekündigte Aktions- und Förderprogramm „Reparieren statt Wegwerfen“ schnellstmöglich zu veröffentlichen.
Hohe Reparaturkosten sind unter anderem dafür verantwortlich, dass weniger repariert wird und Produkte schneller zu Abfall werden. „Der Reparaturbonus ist ein bürgernahes Beispiel dafür, wie zirkuläres Wirtschaften über Recycling hinaus politisch gestützt werden kann", erklärt Luisa Denter, Referentin für Ressourcenpolitik und zirkuläres Wirtschaften bei Germanwatch.
Der Reparaturbonus ist nach Ansicht des Bündnisses nur ein erster Schritt zu einem umfassenden Recht auf Reparatur. Die Regierung ist in der Pflicht, innovative Maßnahmen umzusetzen, um das Reparieren wieder attraktiver für Verbraucher*innen zu machen. „Damit mehr repariert werden kann, muss die Politik kluge Rahmenbedingungen setzen. Angefangen von verfügbaren und erschwinglichen Ersatzteilen bis hin zu Produkten, die langlebig und leicht zu reparieren sind“, so Indra Enterlein, NABU-Teamleitung Ressourcenpolitik.
Jeder Mensch in Deutschland produziert etwa 20 Kilogramm Elektroschrott im Jahr. Nicht einmal ein Viertel aller defekten Elektrogeräte wird aktuell repariert. Dabei zeigen Umfragen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher gern mehr reparieren würden, Reparaturen aber zu aufwändig und teuer sind. In Thüringen und Österreich wurde bereits ein Bonus eingeführt, der stark nachgefragt wird. Die Petition kann on- und offline unterzeichnet werden.
Ein Baumbewohner mit Wohnungsnot

NABU bittet um Rücksicht auf Siebenschläfer / Siebenschläfer-TV wieder gestartet
Berlin/Leverkusen, 23.06.23 – Knopfaugen, buschiger Schwanz und auf der Suche nach einem Zuhause: Zum Siebenschläfertag am 27. Juni macht der NABU auf die schwierige Situation des Kleinsäugers aufmerksam.
Der Siebenschläfer (Glis glis) ist ein nachtaktives Nagetier aus der Familie der Bilche. Er lebt in natürlichen Baumhöhlen in Mischwäldern mit alten Baumbeständen oder alten Streuobstwiesen. Manchmal bezieht er auch Vogelnistkästen. Von Oktober bis Mai sind die Siebenschläfer im Winterschlaf. Ab Ende Mai geht der Bilch dann auf Futter- und Partnersuche. Die Weibchen bekommen nach 30-tägiger Tragezeit vier bis sechs Junge, die blind und ohne Fell geboren werden. Aufgrund der Lebensraumverluste hat es allerdings jede neue Generation schwerer.
„Der Lebensraum für den Siebenschläfer wird knapper, auch weil es immer weniger Streuobstwiesen mit alten Obstbäumen und alte Mischwälder gibt“, sagt Elena Kortmann, NABU-Artenschutzkoordinatorin. „Es fehlen Lebensräume mit alten Bäumen, wo die Siebenschläfer in ausgefaulten Astlöchern, Rissen und Spalten ihre Schlafhöhlen bauen können. Finden sie solche Unterkünfte nicht, gehen sie mitunter auch in menschliche Behausungen und nehmen beispielsweise Dachböden und Gartenhütten in Beschlag.“ Weil sie nachtaktiv sind, werden sie durch Lärm sowie durch Verschmutzungen mit Kot und Urin manchmal auch zu etwas lästigen Untermietern. So mancher Haus- oder Gartenbesitzer versucht dann, die Tiere loszuwerden. „Siebenschläfer stehen allerdings unter Schutz und dürfen weder verletzt noch getötet werden“, betont Kortmann. „Da sie in einigen Gegenden in Deutschland schon deutlich abgenommen haben, sollte man sich an den niedlichen Bilchen trotz kleiner Störungen erfreuen.“ Im Oktober wird es dann ohnehin schon wieder ruhig, denn dann gehen die Siebenschläfer in ihren siebenmonatigen Winterschlaf.
Um den Menschen die geheimnisvolle Welt der Siebenschläfer näher zu bringen und auf ihre schwierige Situation aufmerksam zu machen, hat der NABU Leverkusen wieder sein Siebenschläfer-TV gestartet: von Juni bis Mitte Oktober kann man hier exklusiv den Kobolden der Nacht direkt ins Nest schauen und die Aufzucht der Jungen über zwei Live-Webcams verfolgen, die täglich zwischen 7 und 23 Uhr das Geschehen übertragen
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