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EU möchte Wolf nicht länger streng schützen
NABU mahnt Rückkehr zu konstruktiver Debatte an
Brüssel/Berlin - Die Bundesregierung unterstützt einen Vorschlag von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Dieser sieht vor, den Schutzstatus des Wolfes in der Berner Konvention von „streng geschützt“ auf „geschützt“ abzusenken. Der NABU lehnt diese Veränderung im Interesse eines starken Natur- und Artenschutzes ab.
„Den Schutzstatus der Wölfe zu senken, bringt den Weidetierhaltern keine Vorteile, könnte aber den Artenschutz generell enorm schwächen“, erklärt Marie Neuwald, Wolfs- und Beweidungsreferentin des NABU. „In der stark emotionalisierten Debatte wird bewusst nicht thematisiert, dass auch in der bestehenden Rechtslage der Abschuss von Wölfen, die ernste Schäden verursachen, angeordnet werden kann. Es mangelt jedoch an klaren Vorgaben über Kriterien, Zuständigkeiten und den Vollzug vor Ort. Daran wird auch ein abgeschwächter Schutz im Völker- und EU-Recht nichts ändern. Wer annimmt, dass durch den erleichterten Abschuss von Wölfen das Risiko von Rissen verschwindet, irrt. Auch wenige Wölfe können großen Schaden anrichten, wenn sie auf ungeschützte Herden treffen. Daher wird Herdenschutz immer ein Teil der Lösung sein müssen. Alle Akteure, auch die Bundesregierung, sollten ihre Energie auf echte Fortschritte konzentrieren, statt in Scheinlösungen zu investieren.“
Eröffnung von Großterrarium für australische Reptilienart
Buntwarane: Australischer Neuzugang in der Wilhelma
Am 20. September 2024 wurde in der Wilhelma ein neues Großterrarium eröffnet: Bewohnt wird die 21 m² große Anlage, die sich im Aquarium/Terrarium schräg gegenüber vom Eingang zur Krokodilhalle befindet, von zwei Buntwaranen.
Buntwarane sind ursprünglich in lichten Wäldern im Osten Australiens beheimatet. Sie können ein Gewicht von rund 14 Kilogramm und eine Körperlänge von bis zu zwei Metern erreichen. Als sehr gute Kletterer sind Buntwarane in der Lage, sogar in den Bäumen auf die Jagd zu gehen und dort vor allem kleine Beuteltiere und Vögel zu erbeuten. Namensgebend für den Buntwaran ist seine Färbung mit meist gelblichen Mustern und Querbinden auf der eigentlich dunklen Haut. Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin freut sich über die Neuzugänge: „Mit den Buntwaranen hat ein unverwechselbares Reptil aus Australien bei uns Einzug gehalten. Im vergangenen Jahr haben wir die Terra Australis eingeweiht. Seitdem gehören Koala, Quokka & Co. zu unseren Publikumslieblingen. Zur Artenvielfalt des fünften Kontinents gehören natürlich nicht nur die Beuteltiere. Ich freue mich sehr, dass wir nun auch in unserem Aquarium/Terrarium eine weitere Art aus Down Under begrüßen dürfen.“
Das neue Großterrarium zeigt eine australische Felslandschaft: Diese wurde mit Hilfe von Kunstfels auf einer Konstruktion aus Stahlgewebe anhand von echten Beispielen aus Australien naturgetreu modelliert. Vollendet wurde das Gesamtbild durch Illusionsmalereien, die der Anlage eine räumliche Tiefe verleihen und den Besucherinnen und Besucher einen Eindruck vom natürlichen Lebensraum des Buntwarans vermitteln. Sowohl Kunstfels als auch die Malereien wurden von dem aus Berlin stammenden Künstler Uwe Thürnau erstellt, der schon in zahlreichen Zoos und Museen der Natur nachempfundene Kulissen erschaffen hat. Beim Bau der Anlage wurden unter anderem sechs Paletten Spezialbeton verarbeitet. Die bis zu 250 Kilogramm schweren Glasscheiben mussten mit einem speziellen Hebefahrzeug einzeln in die Konstruktion eingesetzt werden. Die Baukosten betrugen rund 150.000 €. Die Hälfte dieser Summe wurde vom Verein der Freunde und Förderer der Wilhelma finanziert.
Nach rund zwölf Wochen reiner Bauzeit war das neue Terrarium am 23. August 2024 bezugsbereit: Die beiden Warane durften einziehen. Um eine schonende Eingewöhnung zu gewährleisten, war die Anlage die ersten Wochen durch eine Zwischenwand von den Blicken der Besucherinnen und Besuchern abgeschirmt. Wie alle Reptilien sind Buntwarane wechselwarm und entsprechend wärmeliebend. Für eine wohlige Grundtemperatur von 28°C sorgen Heizflächen, die unterhalb des Terrariums im Untergeschoss des Gebäudes installiert sind. Über einen im Kunstfels integrierten Lüftungskanal kann zusätzlich warme Luft in das Terrarium strömen. Mehrere Strahler gewährleisten, dass den Tieren Wärmespots mit einer Temperatur von 38°C zur Verfügung stehen und sie ausreichend UV-Strahlung erhalten. An diesen Punkten können die Warane oft beim Wärmetanken beobachtet werden. Für ein Bad steht ihnen ein beheiztes Wasserbecken zur Verfügung. Die Tiere können sich jederzeit in so genannte Schlupfkästen zurückziehen. Diese sind so angeordnet, dass die Tierpflegerinnen und Tierpfleger aus den Bereichen hinter den Kulissen einen direkten Blick auf die Reptilien haben. Die durch einen Schieber von der Anlage getrennten Schlupfkisten können mitsamt den Tieren entnommen werden, sodass beispielsweise ein stressarmer Transport im Falle von Untersuchungen in der Krankenstation möglich ist.
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Seit Freitag, dem 20. September 2024 können in der Wilhelma zwei Buntwarane in ihrem neuen Großterrarium beobachtet werden
Foto: Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann
Europäische Kommission erklärt Finkenjagd auf Malta für illegal
Europäische Kommission erklärt Finkenjagd auf Malta für illegal
Tennhardt: Überfälliger Schritt für die konsequente Umsetzung des Vogelschutzes in Europa
Berlin/Valletta, 20. Sept. – Die Europäische Kommission hat die Finkenjagd auf Malta für illegal erklärt. Der NABU begrüßt diese Entscheidung und wertet sie als längst überfälligen Schritt. „Das Fangen und Töten freilebender Vögel ist laut EU-Vogelschutzrichtlinie verboten“, so Thomas Tennhardt, NABU-Direktor Internationales. „Ausnahmen sind für Mitgliedsstaaten unter gewissen Umständen jedoch zulässig. Seit seinem Beitritt in die EU macht sich Malta diesen Umstand immer wieder zunutze, zuletzt mit einer Ausnahmeregelung im Jahr 2020, mit der der Fang sieben verschiedener Finkenarten wieder genehmigt wurde.“
Die offizielle Begründung für die Ausnahmeregelung seien Forschungszwecke – ein Deckmantel, um die Finkenjagd, die bei der lokalen Inselbevölkerung Tradition habe, weiterführen zu können. Dies habe jetzt auch die Europäische Kommission so eingeordnet, woraufhin der Europäische Gerichtshof die Finkenjagd auf Malta offiziell für verboten erklärt hat.
„Das Urteil sendet eine klare Botschaft an die maltesische Regierung, den Finkenfang endgültig zu beenden und ist ein wichtiger Schritt für die konsequente Umsetzung des Vogelschutzes in Europa“, so Tennhardt weiter. „Neben einem Verbot zum Finkenfang muss nun ein Jagdverbot auf Turteltauben und Wachteln folgen. Die Ausnahmegenehmigungen sind es, die der illegalen Jagd auf Malta Tür und Tor öffnen und eine Kontrolle der Schutzbestimmungen fast unmöglich machen.“
Aktuell verlassen über 100 Millionen Zugvögel ihre Brutgebiete in Deutschland und begeben sich auf ihre bis zu 14.000 Kilometer langen Zugwege in die Überwinterungsgebiete auf der Südhalbkugel. 25 Millionen von ihnen finden dabei unter anderem auf Malta den Tod. Die getöteten Vögel werden verkauft, als Delikatesse verzehrt, als Trophäe ausgestellt oder einfach entsorgt. Bei der Jagd kommen Leimruten, Fangnetze und Gewehre zum Einsatz – Methoden, die vielerorts längst verboten sind.
Um die Zugvögel auf ihrer gefährlichen Reise zu schützen, sind der NABU und seine Partner aus dem BirdLife-Netzwerk seit vielen Jahren im Mittelmeerraum im Einsatz. Mit Vogelschutz-Camps, Informationskampagnen und der Errichtung von Schutzgebieten erzielen sie Erfolge gegen die illegale Jagd in Ägypten, auf Malta und Zypern.
Nachwuchs bei den Luchsen
Jungtiere aus dem Zoo Karlsruhe könnten später ausgewildert werden
Die Luchse Eva und Viorel im Zoo Karlsruhe haben Nachwuchs bekommen. Die zwei etwa sechs bis acht Wochen alten Jungtiere sind jetzt das erste Mal von einer Überwachungskamera gefilmt worden. Nach im Frühjahr beobachteten Paarungen hatten die Verantwortlichen bereits im Mai mit kleinen Luchsen gerechnet, was aber nicht eintrat. „Das ist sensationell, dass es doch noch geklappt hat, obwohl es so spät im Jahr eher unwahrscheinlich war“, sagt Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt.
Die Freude beim Zoochef ist auch deshalb so groß, da die Nachkommen von Viorel und Eva von ihrer Genetik her potentiell für eine Auswilderung geeignet sind. Luchse waren ursprünglich auch in den Wäldern Baden-Württembergs heimisch und wurden vor rund 200 Jahren ausgerottet. In den vergangenen zwei Jahrzehnten konnten immer wieder Zuwanderungen von einzelnen – allerdings ausschließlich männlichen – Luchsen nachgewiesen werden.
Um die Situation der Luchse im Land und damit auch in den angrenzenden Vorkommen zu verbessern, wurde im vergangenem Winter der erste Luchs, ein Weibchen, im Land zur Bestandsstützung ausgewildert. Das weibliche Tier starb allerdings an der Infektionskrankheit Staupe, die nur äußerst selten durch Füchse auf Luchse übertragen wird. Trotz dieses Tiefschlags stehen alle Beteiligten weiter uneingeschränkt hinter den Auswilderungen, ohne die keine eigenständige Luchspopulation im Schwarzwald denkbar ist.
Das vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) ins Leben gerufene Projekt zur Bestandsstützung der Luchse im Schwarzwald wird von der Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in Kooperation mit dem Landesjagdverband, dem WWF Deutschland und dem Zoo Karlsruhe als Partner umgesetzt. Die Zootierärzte sind auch die Veterinäre des Projekts.
Dr. Roller: „In unserem naturnahen Gehege haben sie gute Voraussetzungen.“
„Wie schön wäre es, wenn auch aus dem Zoo Karlsruhe mal ein Tier für diese Auswilderungen ausgewählt werden würde. Vielleicht ja schon von diesen beiden Jungtieren, die wir jetzt auf den Überwachungskameras entdeckt haben“, freut sich Zootierarzt Dr. Marco Roller. „In unserem naturnahen Gehege haben sie schon mal gute Voraussetzungen. Das zeigt sich schon alleine dadurch, dass wir sie im starken Bewuchs bislang nicht gesehen hatten.“ Die Anlage im Zoo wurde direkt abgesperrt, um die Tiere mit möglichst geringem Menschenkontakt aufwachsen zu lassen.
Im Tierpark Oberwald, der Dependance des Zoo Karlsruhe mitten im Wald, wird noch in diesem Jahr zusätzlich ein 5.000 Quadratmeter großes Gehege gebaut. Darin sollen zukünftig junge Luchse, nachdem sie nicht mehr auf das Muttertier angewiesen sind, auf eine Auswilderung vorbereitet werden. Die Anlage wird vier etwa gleich große Teilbereiche erhalten sowie ein kleineres Separationsgehege. Die geschätzten Baukosten von rund 300.000 Euro werden vom WWF Deutschland, der Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe sowie aus Projektgeldern des MLR bezahlt.
Neben Bestandsstützungen in Baden-Württemberg könnten weitere Projekte in Deutschland und Europa mit Luchsen aus Karlsruhe versorgt werden. Aktuell gibt es mehr als 20 Paare im Erhaltungszuchtprogramm in Tiergärten des Europäischen Zooverbands EAZA, deren zukünftige Jungtiere für Auswilderungen infrage kommen, unter anderem Eva und Viorel im Zoo Karlsruhe.
zum Bild oben:
Auf dem Foto der Überwachungskamera sind zwei Luchsjungtiere zu sehen.
© Zoo Karlsruhe
Feldhamsterzuchtprojekt – erstes positives Fazit
„Entdeckertage Artenschutz“ im Zoo Leipzig
Stolze 224 Jungtiere aus 32 Würfen – das Feldhamsterzuchtprojekt auf Erfolgskurs: „Wir beenden unsere Feldhamsterzuchtsaison mit 224 Jungtieren aus 32 Würfen äußerst erfolgreich und haben dieses Jahr den Grundstein für die nächste Auswilderung der vom Aussterben bedrohten Feldhamster im Jahr 2025 gelegt. Unserem gemeinsam mit dem Arbeitskreis ‘Kooperativer Feldhamsterschutz im Freistaat Sachsen‘ formulierten Ziel, eine stabile und selbständig überlebensfähige Feldhamsterpopulation im letzten sächsischen Verbreitungsgebiet aufzubauen, sind wir damit einen Schritt nähergekommen“, zeigt sich Zoodirektor Prof. Jörg Junhold zufrieden und weist außerdem auf den Zuchterfolg auf der Aussetzungsfläche im Norden von Leipzig hin. Hier konnten durch ein begleitendes wissenschaftliches Monitoring im Verlauf des Sommers mehrere Jungtiere unterschiedlichen Alters an verschiedenen Bauten gesichtet werden. Ebenfalls äußerst erfreulich ist die Tatsache, dass einige Baue außerhalb der geschützten Aussetzungsfläche angelegt wurden. „Das ist für uns ein Zeichen dafür, dass das ausgewählte Areal ausreichende Deckungsmöglichkeiten, ein vielfältiges Nahrungsangebot und somit beste Lebensbedingungen für die Tiere bietet. Leider ist es nicht möglich, die Zahl der Jungtiere auf der Aussetzungsfläche festzustellen. Eine für Herbst anvisierte Kartierung aller Baue jedoch wird zumindest Aufschluss über die Entwicklung der Gesamtpopulation in den letzten Monaten geben“, erklärt Thomas Liebenstein als verantwortlicher Projektmanager für das Feldhamsterprojekt.
Als nächstes gilt es, weitere feldhamsterfreundlich bewirtschaftete Flächen zu finden, mit kooperationsbereiten Landwirten und unseren Partner-Zoos zu sprechen, um die Haltungs- und Auswilderungskapazitäten zu erhöhen. Letzteres ist bereits gelungen: Sowohl der Tierpark Berlin als auch der Bergzoo Halle nehmen während der Winterzeit Nachzuchttiere aus der Zuchtstation in ihre Obhut und unterstützen damit das regionale Artenschutzprojekt
Entdeckertage Artenschutz - Auf der Spur des Artenschutzes
Vom 21. bis 22. September lassen sich die Artenschützer des Zoos über die Schulter blicken und laden ein, mehr über die weltweiten Artenschutzprojekte des Zoos zu erfahren. Verschiedenste Aktionsstände, kommentierte Fütterungen, Mitmachaktionen und (vorab buchbare) Zoolotsentouren bieten ein breites Spektrum, um Hintergrundinformationen zur Artenschutzarbeit des Zoos in Vietnam, Chile oder in Sachsen mit dem Feldhamsterprojekt zu erhalten. Informationsstände des NABU-Naturschutzzentrums, der Stiftung Artenschutz und ZGAP, des Orang-Utan in Not e.V., des Plumploris e.V., des Hauptzollamtes Dresden sowie des Freundes- und Fördervereins ergänzen das informative Tagesprogramm von 10 bis 17 Uhr.
Artenschutz ist eine der zentralen Säulen von wissenschaftlich geführten Zoos, zu deren Aufgaben es auch gehört, Zoobesucher für den Natur- und Umweltschutz zu sensibilisieren. Die Entdeckertage Artenschutz verfolgen genau dieses Ziel und möchten interessierten Zoobesuchern neben tierischen Entdeckungen von Nashorn, Fruchttaube & Co. auch weiterführende Informationen zu den Tieren an die Hand geben.
Prof. Jörg Junhold
Zoodirektor
zum Bild oben:
Feldhamsterjungiter auf der Aussetzungsfläche des Feldhamsterschutzprojektes
(c) Zoo Leipzig
Staudenführung im Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe
Expertin erteilt bei Spaziergang wichtige Standort- und Pflegetipps
Der Sommer neigt sich zwar dem Ende entgegen und dennoch blüht eine Vielzahl von Stauden beharrlich in voller Pracht. Das Gartenbauamt lädt Interessierte, die sich an der Farbenvielfalt erfreuen oder gerne Näheres zum Thema Stauden wissen möchten, herzlich zu einer Fachführung in den Zoologischen Stadtgarten ein. Diese findet am Sonntag, 22. September, von 10:30 bis 12 Uhr statt. Wie in den vergangenen Jahren wird Stauden-Expertin Michaela Senk ihren umfassenden Wissensschatz beim gemeinsamen Spaziergang zu den unterschiedlich gestalteten Staudenbeeten im Stadtgarten teilen. Hierbei erhalten die Teilnehmenden wertvolle Informationen zu den Standortansprüchen, zur optimalen Pflanzenauswahl, zu gelungenen Kombinationsmöglichkeiten, insektenfreundlichen Blühstauden sowie wichtige Pflegetipps für den eigenen Garten. Teilnehmende können sich aber einfach nur am Meer der Farben und Formen erfreuen. Auch Fragen werden beantwortet.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Treffpunkt ist am Eingang Nord bei der Nancyhalle. Die Führung ist kostenfrei, jedoch ist der Erwerb einer gültigen Eintrittskarte erforderlich. Diese kann über das Online-Ticketbuchungssystem oder vor Ort an den Kassenhäuschen erworben werden.
zum Bild oben:
Fruchtstände im Stadtgarten: Bei einem Spaziergang werden gemeinsam mit einer Stauden-Expertin unterschiedlich gestaltete Staudenbeete besucht.
© Paul Kuhnert
Welt-Nashorn-Tag in der Wilhelma
Aktionstag der Wilhelmaschule informiert über die bedrohten Dickhäuter
Am Sonntag, dem 22. September 2024 feiert die Wilhelma den Welt-Nashorn-Tag. An einem Stand vor der Nashornanlage informiert das Team der Wilhelmaschule im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Wilde Wochenenden“ über die Familie der Nashörner – von der einige Arten und Unterarten vom Aussterben bedroht sind.
Die Besucherinnen und Besucher erwartet ein Aktionsstand mit reichlich Anschauungsmaterial, einem Nashorn-Memory und einem Quiz, bei dem es kleine Überraschungen zu gewinnen gibt. Auch ein naturgetreues Replikat eines Horns vom Spitzmaulnashorn kann bewundert werden. Es steht als Symbol dafür, warum Nashörner vielerorts gewildert und an den Rand der Ausrottung getrieben werden. Ihr Horn ist nämlich auf dem Schwarzmarkt ein Vermögen wert. Ausgerechnet der Reiz der Illegalität führt dazu, dass Nashornprodukte in Teilen Asiens rein aus Prestigegründen verwendet werden, z. B. als Pulver, das in Getränke gemischt wird. In gemahlener Form wird es mitunter auch zu medizinischen Zwecken eingesetzt, obwohl es völlig wirkungslos ist. Dennoch wird den Nashörnern in vielen ihrer Herkunftsländer immer noch erbarmungslos nachgestellt.
Die Wilhelma engagiert sich daher für den Schutz von Nashörnern in ihren natürlichen Lebensräumen: Der Greater Kruger National Park in Südafrika beispielsweise ist die Heimat von Breitmaul- und Spitzmaulnashörnern. Hier unterstützt der Zoologisch-Botanische Garten Stuttgart die Black Mambas, eine rein weibliche Ranger-Einheit. Diese sorgt durch ihre Präsenz nicht nur dafür, dass Wilderei verhindert wird, sondern betreibt wichtige Aufklärungsarbeit in den an den Nationalpark angrenzenden Dörfern. Außerdem hat die Wilhelma bereits über 200.000 € für die Rettung des Sumatra-Nashorns in Indonesien investiert. Besonderer Fokus liegt dabei auf dem Way Kambas Nationalpark. In dem angeschlossenen Sumatran Rhino Sanctuary kamen seit 2022 zwei junge Sumatra-Nashörner zur Welt. Erfolge wie diese sind auch den Mitteln zu verdanken, die durch den von den Besucherinnen und Besuchern der Wilhelma entrichteten Artenschutz-Euro zusammenkommen. Auch darüber wird am Welt-Nashorn-Tag berichtet.
In der Wilhelma ist Bruno, ein Bulle der in Indien und Nepal vorkommenden Panzernashörner, Botschafter und Sympathieträger für alle fünf in Asien und Afrika beheimateten Nashornarten. Bruno selbst ist vor fast 40 Jahren in der Wilhelma zur Welt gekommen und hat dort zwischen den Jahren 2000 und 2014 erfolgreich für Nachwuchs gesorgt. Während er seinen Altersruhesitz in der Wilhelma genießt, leben seine 15 Nachkommen aus zwei Generationen heute in unterschiedlichen Zoos u. a. in Frankreich, Spanien, Portugal, Polen, Großbritannien – ein Musterbeispiel dafür, wie durch international koordinierte Zuchtprogramme vitale Reservepopulationen in menschlicher Obhut aufgebaut werden und zur Arterhaltung beitragen.
zum Bild oben:
Panzernashorn Bruno genießt seinen Altersruhesitz in der Wilhelma.
Foto: Wilhelma Stuttgart/Sabine Tomas
Erster bundesweiter Slow Food Tag
Die regionalen Gruppen des Vereins laden zu Verkostungen, langen Tafeln und Genusswanderungen ein.
Slow Food Deutschland vereint Menschen, die ein sozial und ökologisch verantwortungsvolles Lebensmittelsystem fordern, das Mensch, Tier, Umwelt und Klima schützt. Die Vereinigung stößt seit über 30 Jahren die Debatte um eine zukunftsfähige Ernährung an, u.a. mit Bildungsarbeit, Veranstaltungen und Kampagnen auf lokaler, nationaler wie europäischer Ebene. Die Mitglieder, Engagierten und Unterstützer*innen, bundesweit in knapp 90 Gruppen (Convivien) organisiert, verankern Slow Food als ernährungspolitischen Akteur in den Regionen. Rund um den 21.9. feiern sie mit öffentlichen Veranstaltungen den Slow-Food-Gedanken, demzufolge Genuss und Verantwortung einher gehen können und sollten.
Wie wird unser Essen erzeugt? Wie wirken sich Herkunft, Produktion, Verarbeitung und Konsum auf den Planeten und auf die Menschen aus? Seit drei Jahrzehnten macht Slow Food Deutschland Menschen neugierig darauf, selbst Antworten auf diese Fragen zu finden und sie von Politik und Wirtschaft einzufordern. Ernährung und Lebensmittelerzeugung zählen zu den grundsätzlichen Diskussionsthemen unserer Zeit.
Slow-Food-Mitglieder und Unterstützer*innen bewahren mit ihrer Art einzukaufen, zu kochen und zu genießen nicht nur Vielfalt. Mit kleinen alltäglichen Handlungen betonen sie die Forderung nach einer ganzheitlichen Ernährungspolitik, ohne die auch keine Klimawende denkbar ist. Dies ist heute wichtiger denn je, in einer Zeit, in der der Klimawandel zunehmend als „CO₂-Hysterie“ abgetan wird und dringende Maßnahmen in Frage gestellt werden.
Lokale und regionale Gruppen, sog. „Convivien“, sind die Protagonisten des Slow Food Tages am Samstag 21.09.2024. Bundesweit, von Ostfriesland bis zur Lausitz, von Bielefeld bis zur Zugspitze laden sie Bürgerinnen und Bürger am Tag selbst sowie in den Tagen davor und danach zu Verkostungen regionaler Spezialitäten und zu vielfältigen Aktivitäten ein, wie Sauerteig- und Fermentationsworkshops, Kochkursen für Kinder und Pilz- und Wildkräuterwanderungen.
In der suggestiven Kulisse des Freilichtmuseums Beuren stellt der Markt der „Arche des Geschmacks« selten gewordene Lebensmittel vor, die aus Baden-Württemberg stammen, wie Filder-Spitzkraut, Höri Bülle oder der Schwäbische Dickkopf-Landweizen. Produzent*innen aus der Region bieten zudem kulinarische Kostproben an und liefern wertvolle Tipps zur Verarbeitung ihrer Erzeugnisse. Slow Food ist auch in Bonn und Braunschweig mit Ständen und Aktionen zum Mitmachen bei diversen Nachhaltigkeitsfestivals vertreten, und die lokalen Gruppen veranstalten in Hannover und in Braunschweig die inzwischen bekannte und beliebte „Schnippeldisko“. Bei guter Musik und mit guter Laune wird gemeinsam Obst und Gemüse, das nicht marktfähig ist – weil zu krumm, zu klein, zu fleckig etc. – geschnippelt und gekocht, und anschließend gegessen, um mit Freude ein Zeichen gegen die sinnlose Verschwendung aussortierter Lebensmittel zu setzen. Um Ernährungspolitik geht es in Bremen, mit einem für alle offenen Empfang zum Thema „Empfehlungen des Bundesbürgerrats – wie weiter?“.
„Dieser erste bundesweite Slow Food Tag möchte den wichtigen Beitrag unserer regionalen Gruppen sichtbar machen. Mit ihren Aktivitäten stärken sie die Slow-Food-Forderung nach gutem, sauberem und fairem Essen für alle“, so Rupert Ebner, Vorsitzender von Slow Food Deutschland e.V. „Essen ist der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält, und zum großen Teil zu unserem Wohlfühlen beiträgt. Damit unsere Ernährung auch in der Zukunft nachhaltig gesichert ist, kommen wir nicht drum herum, Genuss und Geselligkeit mit Verantwortung für das Klima, die Umwelt und die Menschen zusammen zu denken. Der Tag wird eine hervorragende Gelegenheit sein, mit Bürgerinnen und Bürgern jeden Alters in Austausch zu treten. Wir hoffen auf eine breite Teilnahme und freuen uns auf spannende Gespräche“.
Hier finden Sie eine Übersicht der regionalen Gruppen von Slow Food Deutschland und deren Veranstaltungen am und rund um den Slow Food Tag - klicke auf "mehr"
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