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Nachwuchs im Zolli: Verantwortung und Aufgaben des Tierärzte-Teams
Die Betreuung von Jungtieren ist für das Tierärzte-Team des Zoo Basel eine wichtige Tätigkeit in ihrem Arbeitsalltag. Dies zeigt sich am Beispiel der am 19. Juni 2024 im Zolli geborenen drei Schneeleoparden. Vaya, das weibliche Jungtier, ist im zweiten Lebensmonat überraschend verstorben. Ihr Bruder Vakaris musste am rechten Augenlid operiert werden. Nebst Routineuntersuchungen der Zolli-Tierärzte gehört für das Kuratoren-Team die Koordination mit dem EAZA Ex-situ-Programm (EEP, Erhaltungszuchtprogramm der European Association of Zoos and Aquaria) zu einer bedeutenden Aufgabe.
Am 19. Juni 2024 wurden zum zweiten Mal in Folge drei Schneeleoparden, ein Weibchen und zwei Männchen, im Zoo Basel geboren. Die ersten Wochen versteckten sie sich in ihrer Wurfbox. Das Weibchen Vaya und ihre beiden Brüder Vakaris und Vishal erwiesen sich als erstaunlich keck und zeigten sich bereits nach sechs Wochen dem Zoo-Publikum. Schneeleoparden verbringen in der Natur die ersten zwei Monate in ihrer Geburtshöhle. Mutter der Jungtiere ist Rangi (9), Vater der ebenfalls neunjährige Mekong. Die Drillinge sind bereits ihr zweiter Wurf.
Tierärztliche Aufgaben
In der Regel finden Tiergeburten im Zolli ungestört, das bedeutet ohne veterinärmedizinische Unterstützung, statt. Auf das Tierärzte-Team warten nach einer Geburt verantwortungsvolle Aufgaben. Zu den ersten Untersuchungen gehören unter anderem die Geschlechtserkennung, eine Impfung, die Entwurmung, die Einpflanzung eines Mikrochips und die Kontrolle der Gewichtsentwicklung. Für diese Untersuchungen wurden die jungen Schneeleoparden für wenige Minuten von den Elterntieren abgetrennt.
Ein tierärztlicher Zugriff auf im Zolli geborene Jungtiere ist nicht in jedem Fall möglich. Es findet immer eine Risikoabwägung statt, ob eine Störung gerechtfertigt, tiermedizinisch notwendig oder schlicht unmöglich ist. Eine Bisonkuh beispielsweise beschützt ihr neugeborenes Kalb so konsequent, dass ein Abtrennen nicht möglich ist. Auch Affenmütter werden ungestört gelassen, da sie ihr Jungtier am Bauch oder Rücken tragen. Hier muss sich die Arztvisite auf eine visuelle Kontrolle beschränken. Dabei geht es um Fragen wie: Hält das Jungtier sich gut fest und säugt es? Geht es dem Muttertier gut und sorgt es sich um den Nachwuchs? Ist die Nachgeburt abgegangen?
Überraschender Tod und Eingriff am Auge
Am 23. August 2024, im Alter von neun Wochen, verstarb das weibliche Schneeleoparden-Jungtier. Der Welpe war gegenüber den Wurfgeschwistern im Wachstum zurückgeblieben und zeigte eine Gangstörung der Hintergliedmassen, welche auf dem Bauch rutschend nachgezogen wurden. Dieser «Kriechgang» ist bei (Raub-)Katzenwelpen in den ersten Lebenswochen normal, sie sollten dann aber nach einigen Wochen normal auffussen und stehen können. Der Körper des Jungtieres wurde – wie bei allen Tieren, die im Zolli sterben oder getötet werden müssen – in die Tierpathologie der Universität Bern überführt und dort untersucht. Erste Resultate weisen auf eine angeborene beidseitige Fehlbildung der Hüftpfanne, eine sogenannte Hüftdysplasie, hin. Der endgültige Pathologiebericht wird noch erwartet.
Eines der männlichen Jungtiere fiel durch sein ständig tränendes und verklebtes rechtes Auge auf. Bei der Untersuchung wurde festgestellt, dass das Unterlid leicht eingerollt (Entropium) und die Hornhaut des rechten Auges einer ständigen Irritation ausgesetzt war. Bei einem kleinen Eingriff in Narkose wurde das Unterlid mittels einer Spezialnaht und einer Injektion von Hyaluronsäure gestrafft und so in die normale Position gebracht. Seither klingen die Symptome ab.
Erfolgreiche Koordination
Der Zolli hatte vom EAZA Ex-situ-Programm (EEP, Erhaltungzuchtprogramm der European Association of Zoos and Aquaria) für dieses Jahr noch keine Zuchtempfehlung für die Schneeleoparden erhalten. Deshalb wurden Kater Mekong und Katze Rangi konsequent voneinander getrennt, sobald das Weibchen rollig war. Am 14. März 2024, als die Jungtiere des letzten Wurfs für den Transport in andere Zoos vorbereitet wurden, mussten die beiden Alttiere aus logistischen Gründen für einen Moment zusammengelassen werden. An jenem Tag war Rangi empfängnisbereit und dabei kam es zur erfolgreichen Paarung. Der verantwortliche Kurator des Zoo Basel stand seit Kenntnisnahme der Trächtigkeit mit dem EAZA Ex-situ-Programm in Kontakt. Trotz fehlender Zuchtempfehlung zeichnet sich eine erfolgreiche Platzierung für die Jungtiere ab. Bis die zwei jungen Schneeleoparden den Zoo Basel verlassen, werden allerdings noch bis zu zwei Jahre vergehen.
Eine von 48 Stationen: Tag des offenen Denkmals – auch im Stadtarchiv
Das Stadtarchiv Karlsruhe bezog 1990 das denkmalgeschützte Gebäude in der Markgrafenstraße 29. Das Haus war 1906 als Städtische Pfandleihe erbaut worden und bietet heute dem „Gedächtnis der Stadt“ gute räumliche Bedingungen.
Zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September, finden drei Führungen mit exklusiven Einblicken hinter die Kulissen des Stadtarchivs statt. Um 10 Uhr wird Dr. Katrin Dort bei ihrer Führung zum Thema „Von der Pfandleihe zum Stadtarchiv“ den Innenbereich des Gebäudes und die Aufgaben des Stadtarchivs vorstellen. Nachmittags gibt es zwei Hausführungen durch die Räumlichkeiten des Stadtarchivs: um 13 Uhr mit Lisa Hauser und um 15 Uhr mit Dr. Katrin Dort. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Das Gebäude ist weitestgehend barrierefrei zugänglich.
Von 10 bis 16:30 Uhr werden im Lesesaal im 2. Obergeschoss ein Bücherflohmarkt angeboten und eine Ausstellung mit Archivalien und Objekten zum Thema „Essen und Trinken“ gezeigt.
zum Bild oben:
ußenansicht des Stadtarchivs mit Eingang
© Stadt Karlsruhe, Kulturamt, Kulturbüro, Foto: Gabi Glutsch
Freiburg: Schauinslandbahn
Am Sonntag, den 08.9.2024 ist Tag des offenen Denkmals bei der Schauinslandbahn
Die denkmalgeschützte Schauinslandbahn ist ein „kulturhistorisch bedeutendes Transportmittel“, das seit 1930 der Naherholung in Freiburg dient. Sie gilt als „weltweit wegweisend in ihrer Technik“. Das Umlaufprinzip, nach dem die Bahn in den Jahren 1929 und 1930 errichtet wurde, entwickelte sich in der Folgezeit zu einem Vorbild, das in der ganzen Welt Nachahmer fand. Nur durch gemeinsame Anstrengungen von Betreiber, Denkmalschutz und Behörden konnte die Schauinslandbahn mit ihren Bauwerken in ihrer ursprünglichen Form über nunmehr 94 Jahre erhalten werden.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz veranstaltet am 08. September den Tag des offenen Denkmals, der in diesem Jahr mit seinem Motto „Wahr-Zeichen- Zeitzeugen der Geschichte“ steht. Auch die Schauinslandbahn beteiligt sich an diesem jährlich stattfinden Veranstaltungtag.
Sprechen Sie uns gerne auf Ihre Lieblingsthemen an. Die Betriebsleiter und Mitarbeitenden der Schauinslandbahn geben an diesem Tag zwischen 11 und 16 Uhr Interessierten Informationen und Einblicke zu folgendenThemen:
Bau der Seilbahn und Eröffnung im Jahr 1930
Engländerunglück von 1936
Die Bedeutung der Seilbahn im 2. Weltkrieg
legendäres Schauinslandrennen
Nachhaltigkeit und CO2-Neutralität
Technikführungen im laufenden Seilbahnbetrieb
Des Weiteren werden an diesem Tag kostenlose Technikführungen angeboten - Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen der Schauinslandbahn.
Uhrzeit: jeweils 11:00, 15:00 und 16:00 Uhr
Dauer: ca. 45 Minuten
Treffpunkt: Bergstation Schauinslandbahn
Anmeldung:bis spätestens 30 Minuten vor Beginn der Führung in der Talstation oder bis zwei Stunden
vorher unter Tel.+49 761 4511 777
max. Teilnahmerzahl:12 Pers. pro Führung, Mindestalter: 12 Jahre
Schaffner-Touren mit Timewalking/timetalking
Ebenfalls kostenlos sind am 8.9. die beiden Schaffner-Touren jeweils um 13 und 14 Uhr. Auch diese starten an der Bergstation. Dauer ca. 60 Minuten; Altersempfehlung ab 14 Jahre Anmeldung unter https://www.bergundbahn.de/schaffner-tour oder bis spätestens 45 Min vor Führungsbeginn in der Talstation oder 15 Min vor Führungsbeginn an der Bergstation.
Die Schauinslandbahn ist an diesem Tag durchgehend von 9 bis 18 Uhr geöffnet.
Infos unter www.schauinslandbahn.de
Anfahrt ab Freiburg mit der Stadtbahnlinie 2 bis Endhaltestelle Günterstal, weiter mit dem Bus der Linie 21 zur Talstation.
Mitmachen beim achten Artenschutztag
37 Institutionen und Vereine beteiligen sich am Sonntag im Zoo Karlsruhe
Im Zoo Karlsruhe steht am Sonntag, 8. September, der ganze Tag im Zeichen des Artenschutzes. Diesmal sind über das gesamte Gelände 37 Stände mit interessanten Infos und Mitmach-Angeboten zu finden. Der Artenschutztag wird bereits zum achten Mal ausgerichtet.
„Artenschutz ist das Fundament unseres Zoos. Jedes Jahr richten wir den Artenschutztag aus, um diese Thematik unseren Zoogästen näherzubringen. Dabei können sich viele Institutionen, die selbst in dem Themenbereich agieren, bei uns präsentieren. So möchten wir den Artenschutz vor Ort und in der gesamten Welt voranbringen – und zeigen, wie vielfältig dieser sein kann“, erläutert Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt.
„Wir engagieren uns als Zoo selbst enorm im Artenschutz, sei es bei uns in der direkten Umgebung oder mit Projekten weltweit. Wir müssen den Menschen zeigen, was wir alles tun. Es gilt, ein breites Bewusstsein für dieses wichtige Anliegen zu schaffen. Artenschutz ist grundlegend für einen modernen Zoo", fügt Artenschutzkuratorin Sandra Dollhäupl hinzu.
Unter anderem neu dabei: Yaqu Pacha
Von 10 bis 17 Uhr informieren die Institutionen und Vereine am letzten Sonntag der Schulsommerferien an insgesamt 37 Stationen. Der Zoo selbst gibt Einblicke in die Themenfelder Biodiversität und Artenschutz sowie die Arbeit der Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe. Neu dabei ist Yaqu Pacha, eine Gesellschaft zum Schutz wasserlebender Säugetierarten Lateinamerikas, die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) sowie die Fundación Atelopus aus Kolumbien, die sich dem Schutz der Harlekinfrösche verschrieben hat.
An einem eigenen Stand wird über die Luchs-Auswilderungen in Baden-Württemberg informiert. Das vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) ins Leben gerufene Projekt zur Bestandsstützung der Luchse im Schwarzwald wird von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in Kooperation mit dem Landesjagdverband, dem WWF Deutschland, der Luchsinitiative und dem Zoo Karlsruhe umgesetzt. Alle Projektpartner werden vor Ort sein.
Der BNA, Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz, das Naturkundemuseum Karlsruhe, Plumploris, ein Verein, der sich für den Schutz, die Erforschung und die Bekanntheit von Plumploris einsetzt, sowie das Red Panda Network, die sich im Schutz der Roten Pandas engagieren, sind mit zahlreichen Informationen und Aktionen vertreten.
Nationalpark Schwarzwald und Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord dabei
Als Institutionen, die sich für den Erhalt der Natur in der Region einsetzen, sind der Nationalpark Schwarzwald und der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord dabei. Unter den Teilnehmern, die sich am Artenschutztag mit einem Stand präsentieren, sind zudem langjährige Förderer wie die Zoofreunde Karlsruhe. Die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP), der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Sphenisco – Schutz des Humboldt-Pinguins, Greenpeace Karlsruhe, das Liegenschaftsamt und die Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur (KEK) präsentieren ihr Engagement ebenfalls.
Themen rund um die Jagd und das Wildtiermanagement bringen in diesem Jahr der Deutsche Falkenorden und die Jägervereinigung Karlsruhe mit. Das Team Sauberes Karlsruhe ist ebenfalls wieder mit dabei. Das Gartenbauamt bringt das Thema naturnahe Pflanzungen zum Erhalt der Biodiversität vor der Haustür näher. Artenkenntnis und Artenschutz im Wald rund um Karlsruhe wird von der Waldpädagogik präsentiert. Das Umweltamt informiert über Projekte der Stadt Karlsruhe, das Regierungspräsidium ist mit dem Ökomobil vor Ort. Der Amphibienschutz in Untergrombach und Grötzingen stellt zudem seine Projekte vor.
Auch mit dabei sind die Karlsruher Hobby-Imker, das Naturschutzzentrum Rappenwört, der NABU Deutschland, die Wildtieranlaufstelle Karlsruhe (WITAS), das Almada Mata Altântica Project, das Forstamt der Stadt Karlsruhe, Red Rhino, die Stiftung Artenschutz und das Hauptzollamt. An vielen Ständen werden speziell für Kinder Quiz-, Rätsel- oder Mitmachaktionen angeboten. Wissensvermittlung für die gesamte Familie stehen an diesem Tag im Mittelpunkt. Der Artenschutztag ist im Rahmen des üblichen Zooeintritts für die Besuchenden kostenfrei.
zum Bild oben:
Verteilt über den gesamten Zoologischen Stadtgarten wird am kommenden Sonntag an insgesamt 37 Ständen über unterschiedlichste Artenschutzprojekte informiert.
© Zoo Karlsruhe, Timo Deible
Wer wird Vogel des Jahres 2025?
Hausrotschwanz, Kranich, Schwarzspecht, Schwarzstorch und Waldohreule stehen zur Wahl
Berlin – Am 3. September starten NABU und sein bayerischer Partner LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) zum fünften Mal die öffentliche Wahl – alle können mitmachen und entscheiden, wer der nächste Jahresvogel werden und dem Kiebitz nachfolgen soll. „Mit Hausrotschwanz, Kranich, Schwarzspecht, Schwarzstorch und Waldohreule stellen sich fünf sehr unterschiedliche und spannende Kandidaten zur Wahl“, sagt NABU-Vogelschutzexperte Martin Rümmler. „Jeder von ihnen steht für ein Naturschutzthema, das unsere Aufmerksamkeit braucht – jeder der fünf hat es verdient, gewählt zu werden.“
Der Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros) ist ein früher Vogel – schon 70 Minuten vor Sonnenaufgang ertönt sein melodischer und lautstarker Gesang. Den Winter verbringt der zierliche Singvogel in Nordafrika. Als Insektenfresser ist er vom Insektenrückgang durch die intensive Landwirtschaft und naturferne Gärten stark betroffen. Außerdem vertritt er die Gruppe der Gebäudebrüter, die es durch Sanierungen immer schwerer hat, Nistmöglichkeiten zu finden. Sein Wahlslogan lautet daher: „Mut zur Lücke!“
Mit seinem typischen Trompeten stellt sich der Kranich (Grus grus) zur Wahl. Der Zugvogel ist in vielerlei Hinsicht ein spektakulärer Kandidat. Mit bis zu 116 cm Körperhöhe ist er größer als ein Weißstorch. Seine eleganten Balztänze im Frühjahr und sein Zug in großen Keilformationen im Herbst sind Naturschauspiele, die jedes Jahr viele Menschen anlocken und faszinieren. In vielen Ländern gilt er als Symbol für Glück und Frieden. Weil er Feuchtgebiete zur Rast und Brut braucht, lautet sein Slogan: „Nasse Füße fürs Klima!“
Der etwa krähengroße Schwarzspecht (Dryocopus martius) bewohnt am liebsten alte Mischwälder. Der Vogelkandidat ist leicht zu erkennen: Sein Gefieder ist schwarz bis auf den tiefroten Mittelscheitel. Er frisst baumbewohnende Insekten und deren Larven. Für seine Bruthöhlen, die er mit spitzem Schnabel in den Stamm hämmert, braucht er alte Bäume. Er ist der Zimmermann des Waldes, denn seine Höhlen werden von über 60 verschiedenen „Nachmietern“ genutzt, unter anderem von Siebenschläfer, Fledermaus und Hohltaube. „Trommeln für Vielfalt!“ ist darum sein Wahlslogan.
Kandidat Nummer vier ist viel scheuer und daher seltener zu sehen als sein weißer Namensvetter: Der Schwarzstorch (Ciconia nigra). Sein Gefieder ist überwiegend schwarz mit grünlich violettem Metallglanz. Er lebt zurückgezogen in großen Waldflächen und zieht einen Monat später als der Weißstorch nach Afrika zum Überwintern. Zur Nahrungssuche begibt er sich häufig an Gewässer, wo er unter anderem Frösche und Fische fängt. Daher sein Wahlspruch: „Freiheit für Flüsse!“
Die Waldohreule (Asio otus) ist neben dem Waldkauz die häufigste Eule in Deutschland. Optisch ähnelt sie dem Uhu, ist aber kleiner und schlanker. Ihre „Ohren“ sind keine, sondern Federpuschel, die nichts mit der Hörfunktion zu tun haben. Die Wahlohreule lebt beispielsweise in lichten Wäldern, jagt Mäuse und Wühlmäuse im Offenland und nistet gern in alten Krähennestern. Wie alle Eulen kann sie völlig geräuschlos fliegen. Bei der nächtlichen Jagd ortet sie ihre Beute akustisch. Ihr Wahlslogan: „Ohren auf: Natur an!“
Am 3. September um 9 Uhr wird das virtuelle Wahllokal unter www.vogeldesjahres.de freigeschaltet. Bis zum 10. Oktober, 11 Uhr, kann abgestimmt werden. Noch am selben Tag wird der Sieger bekanntgegeben. Der „Vogel des Jahres“ wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1971 gekürt. Seit 2021 wird er durch eine öffentliche Wahl bestimmt.
Mehr Infos und Stimmabgabe online
Mit Slow Food auf kulinarischer Reise durch Deutschland
Die besten Gasthäuser und Restaurants
In Zeiten der Inflation und des Restaurantsterbens richtig gute Häuser entdecken, die nach Slow Food-Kriterien unbedingt empfehlenswert sind, und dort bewusst und unbeschwert genießen? Aber ja doch! Der neue »Slow Food Genussführer« ist der perfekte Begleiter für alle, die handwerklich zubereitetes, ehrliches und schmackhaftes Essen schätzen. Ab dem 2. September 2024 können Liebhaber*innen der nachhaltigen Küche den Restaurantführer im Handel erwerben.
Der »Slow Food Genussführer 2025/26« präsentiert seine Auswahl der besten Gasthäuser und Restaurants Deutschlands. Die Mission ist unverändert: Restaurants zu finden, die ihren Gästen Gutes tun, indem sie auf unverfälschtes Kochhandwerk und die Umwelt gleichermaßen achten. Hier gibt es Gerichte ohne unerwünschte Geschmacksverstärker und Zusatzstoffe. Die verwendeten Lebensmittel kommen aus vertrauenswürdiger regionaler Erzeugung und werden mit bestem handwerklichem Können zubereitet. Echt »slow« eben!
Die sechste Ausgabe versammelt über 440 Restaurants und Gasthäuser. Sie bieten vorwiegend eine regional-traditionelle Küche an, die häufig zeitgenössisch angepasst ist. Doch finden sich auch neuere gastronomische Konzepte, die den Vorstellungen von Slow Food in besonderer Weise entsprechen. Bedeutende Kennzeichnungen für biozertifizierte Lokale, Brauereigasthöfe, Gasthöfe mit Weingut oder Restaurants mit herausragendem vegetarischem Angebot sind klar markiert und erleichtern die Auswahl. Das beliebte »ABC der regionalen Spezialitäten«, in dem regionale Köstlichkeiten und traditionelle Zubereitungsmethoden vorgestellt werden, wurde fortgeschrieben und bereichert den Serviceteil.
Statt Sterne zu vergeben oder Rankings aufzustellen, beeindruckt der Slow Food Genussführer mit liebevollen individuellen Beschreibungen der Gasthäuser und zahlreichen Details zu ihren Gerichten. Deren Preise werden genannt, um eine Auswahl entsprechend des eigenen Geldbeutels zu ermöglichen. Der Slow Food Genussführer leistet einen wichtigen Beitrag zur Stärkung einer Gastronomie, die sich Fairness, Sauberkeit und Transparenz, Engagement für Natur und Umwelt und eine hohe handwerkliche Kochkunst auf ihre Fahnen geschrieben hat.
Slow Food Deutschland e. V. (Hrsg.): »Slow Food Genussführer 2025/26. Die besten Restaurants und Gasthäuser in Deutschland «, oekom verlag 2024, 600 Seiten, ISBN 978-3-98726-097-1, Print: 38 € (D) / 39,10 € (A), eBook 29,99 € (D) / 30,99 (A)
Evolutives Erfolgsmodell und Weltenbummler
Europäischer Aal braucht mehr Schutz
Schlechter Zustand der Gewässer und Überfischung bedrohen Bestand
Berlin, August 2024 – Er existiert seit 200 Millionen Jahren und wandert zum Laichen über 10.000 km durch den Atlantik, in die Sargassosee östlich von Florida. Dort schlüpfen die Larven, die dann ihre Rückreise antreten - bis in die entlegensten Flüsse Europas, wenn sie könnten. Der Europäische Aal, Fisch des Jahres 2009, hat alle erdgeschichtlichen Veränderungen überstanden und scheitert nun an dem vom Menschen verursachten schlechten Zustand der Fließgewässer. Zum Tag des Fisches am 22. August macht der NABU auf die bedrohte Lage des schlangenförmigen Wasserbewohners aufmerksam.
"Durch Begradigung, Querverbauungen und Verschlammung sind 50 Prozent der Lebensräume des Europäischen Aals verloren gegangen", erklärt Diana Nenz, Referentin für Gewässerpolitik beim NABU. "Zusätzlich setzen Landwirtschaft, Industrieabwässer und steigende Wassertemperaturen den Beständen zu. Turbinen von Wasserkraftwerken stellen eine große Gefahr für die Tiere dar.“ Aale können nicht gezüchtet werden, daher werden Jungtiere bei hohen Transportverlusten vor Frankreich abgefangen und in deutschen Gewässern ausgesetzt, von wo sie jedoch nicht zum Laichen zurückkehren. Millionen von Besatzaalen gaukeln so eine Erholung vor, die es nicht gibt. Der Besatz nützt Fischern und Freizeitanglern nur kurzfristig, während das Aussterben der Art beschleunigt wird.
Das wirtschaftliche Interesse am Aal ist ungebrochen. Obgleich seit den 70er Jahren bis heute 98 Prozent des Aalbestandes verloren gegangen sind, findet sich die akut aussterbende Art bis heute als Räucherware in jedem “gut sortierten” Fischgeschäft und sogar in Supermärkten. In China und anderen asiatischen Ländern gelten vor allem Glasaale als Delikatesse. Die hohen Gewinnspannen machen auch den illegalen Fang und Handel sehr attraktiv.
"Um den Aalbestand wieder aufzubauen, sind andere Maßnahmen als Besatz erforderlich", erklärt Nenz. "Die seit diesem Jahr geltende sechsmonatige Schonzeit ist ein Anfang, gilt jedoch nur für Meeresgewässer. Auf die Freizeitfischerei auf Aal sollte ganz verzichtet werden. Hier hat Deutschland echten Nachholbedarf, andere europäische Länder sind da schon viel weiter und haben zum Beispiel die Aalfischerei teilweise komplett eingestellt. Grundvoraussetzung für eine Bestandserholung ist aber auch, dass sich der ökologische Zustand unserer Gewässer verbessert und die Flüsse wieder frei passierbar werden, um den Aal wirksam zu schützen. ”
Der NABU empfiehlt auf den Konsum von Aal zu verzichten. Alternativen, die mit ökologisch gutem Gewissen gekauft werden können, finden sich auf der Guter-Fisch-Liste der Verbraucherzentralen.
Buchtipp: Bernhard König "Musik und Klima"
Musik und Klima – Teil der Lösung oder Teil des Problems?
Musik und Klima: Auf den ersten Blick haben die beiden Themen wenig miteinander zu tun. Doch der Klimawandel bedroht auch unser musikalisches Erbe: Mit jedem Zehntelgrad Temperaturanstieg schwinden die Spielräume für Schönes. Aber was heißt das für diejenigen, die Musik produzieren, aufführen, lehren oder einfach nur gerne hören? Ist Musik Teil des Problems? Oder kann sie zur Lösung beitragen? Diesen Fragen geht der Komponist und Autor Bernhard König in seinem Buch nach.
Auch die Musikbranche ist durch die Klimakatastrophe in Bedrängnis geraten: Konzerte müssen hitzebedingt abgesagt werden, einige regionale Musikkulturen sind zur Gänze bedroht. Gleichzeitig trägt die Branche durch Streaming und Musiktourismus selbst ihren Teil zum Klimawandel bei. Für Bernhard König ist klar: Ein »Weiter wie bisher« in der Musikszene verschließt die Augen vor den Tatsachen und ist auf Dauer selbstzerstörerisch.
Doch der Autor zeigt auch Chancen auf und verknüpft dafür die Perspektive des Musizierens und der musikalischen Ästhetik mit der des Klimaschutzes. Anhand zahlreicher überraschender Beispiele zeigt er, dass Musik schon immer eine treibende Kraft des Wandels war, die Veränderungen in anderen Gesellschaftsbereichen begleitet und unterstützt hat. Ein klima- und umweltverträgliches Musikleben – so sein ermutigendes Fazit – könnte reicher, vielfältiger und lebendiger sein, als es manche Teile unseres gegenwärtigen Musiklebens sind.
oekom verlag & ConBrio Verlagsgesellschaft 2024, 520 Seiten, € 36,00 (D), 37,10 (A)
ISBN 978-3-98726-109-1,
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