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Verschiedenes 

Waldrentiere ziehen zu den Elchen im Tierpark Oberwald

Waldrentiere ziehen zu den Elchen im Tierpark Oberwald
© Timo Deible, Zoologischer Stadtgarten, Stadt Karlsruhe

Zoo Karlsruhe steigt in Erhaltungszuchtprogramm ein / Männliches Tier folgt

Der Tierpark Oberwald hat neue Bewohner: Ein Spezialtransport aus dem GaiaZoo Kerkrade in den Niederlanden hat zwei weibliche Waldrentiere ins Badische gebracht. Im Gegensatz zur domestizierten Form des Rentiers sind Waldrentiere äußerst selten. Die Weltnaturschutzunion IUCN führt sie auf der roten Liste als gefährdet.

Auch in Zoos und Tierparks ist das Waldrentier selten vertreten, in Deutschland gibt es lediglich sechs weitere Haltungen. Die beiden Weibchen werden zur Eingewöhnung einige Zeit in einem eigenen Gehege im Tierpark Oberwald, der Dependance des Zoos mitten im Wald, verbringen. Danach kommen sie auf die große Naturanlage der Elche. Dort bilden die Waldrentiere mit den Elchen künftig eine Lebensgemeinschaft.

Früher kam das Waldren, wie Experten die die Unterart nennen, in weiten Teilen Nordosteuropas vor, wurde vom Menschen aber immer mehr bejagt. In vielen Gebieten haben wir Menschen es völlig ausgerottet. Heute gibt es noch zwei kleinere Populationen in Finnland mit jeweils etwas mehr als 1000 Tieren und eine etwas größere Population im russischen Teil Kareliens. Diese schätzen Fachleute im Jahr 2002 noch auf 3.000 Individuen. Seitdem ist die dortige Population wohl durch Wilderei jedoch deutlich kleiner geworden.

Karlsruher Zoologischer Garten beteiligt sich an Erhaltungszuchtprogramm

„Für das Waldrentier gibt es ein Erhaltungszuchtprogramm des Europäischen Zooverbands. An diesem möchten wir uns beteiligen, um so die Reservepopulation in Menschenobhut möglichst zu vergrößern“, erläutert Zootierarzt Dr. Marco Roller, der auch Kurator für den Tierpark Oberwald ist. Um züchten zu können, soll noch ein männliches Tier aus Finnland nach Karlsruhe kommen.

Das Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für Waldrentiere wird in Helsinki gemanagt. Dort entschieden die Experten, welche Individuen in welche Einrichtung kommen. Dabei soll Inzucht vermieden und die genetische Variabilität möglichst groß gehalten werden. Der Zoo Karlsruhe beteiligt sich aktuell an insgesamt 53 EEP der Europäischen Zoovereinigung EAZA.

„Mit den Waldrentieren haben wir eine weitere Tierart erhalten, die der Mensch erst an den Rand der Ausrottung gebracht hat und jetzt alles dafür tun muss, dass es nicht geschieht. Das ist die Aufgabe der Zoos, wir sehen uns als modernes Artenschutzzentrum“, betont Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt.

zum Bild oben:
Im Tierpark Oberwald sind Waldrentiere eingezogen
© Timo Deible, Zoologischer Stadtgarten, Stadt Karlsruhe

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Verschiedenes 

Leipzig: Rüssel-Quartett zeitweise zusammen

Leipzig: Rüssel-Quartett zeitweise zusammen
(c) Zoo Leipzig

Entdeckertagen Elefanten am Wochenende

Rüssel-Quartett lernt sich schrittweise kennen: Ranis 10 Tage alte Tochter (geb. am 29. Juli 2023) hat in den vergangenen Tagen nicht nur die Außenanlagen des Elefantentempel Ganesha Mandir kennengelernt, sondern traf auch erstmals direkt auf ihre Halbgeschwister Akito (10 Monate) und Zaya (3 Monate), nachdem sie bisher nur mit Halbschwester Bao Ngoc (7 Monate) die Anlage geteilt hatte. „Wir haben den nächsten konsequenten Schritt in der Herdenzusammenführung vollzogen und können ein erstes positives Fazit ziehen. Vor allem die drei Kälber, die in der Entwicklung Ranis Tochter einiges Voraus haben, zeigten großes Interesse beim ersten Aufeinandertreffen, suchten immer wieder Kontakt zu ihr und wollten sie sichtbar zum Mitspielen animieren. Rani passt allerdings gut auf, dass ihre Tochter immer bei ihr bleibt und schirmt sie auch sanft vor den etwas übermütigen Kälbern ab. In den nächsten Tagen werden wir die Zusammenführung weiter vorantreiben und die Herde stundenweise zusammenlassen“, fasst Seniorkurator Johannes Pfleiderer die aktuelle Situation im Elefantenhaus zusammen und ergänzt, dass sich Rani (15) nach wie vor verlässlich um ihr Jungtier, das sich zufriedenstellend entwickelt, kümmert.

Bei den anstehenden Entdeckertagen Elefanten am 12. und 13. August haben die Zoogäste somit nicht nur die Möglichkeit, das Rüssel-Quartett im Zusammenspiel zu sehen, darüber hinaus bieten die Tage auch die Gelegenheit, mehr über die Pflege und das Handling von Elefanten zu erfahren. Kommentierungen, Elefantenbaden, Infostände und Videoeinblicke ins tägliche Training versprechen spannendende Tage rund um die Asiatischen Elefanten.

zum Bild oben:
Rüssel-Quartett zusammen unterwegs: Akito, Bao Ngoc, Zaya, Rani und Tochter (rechts)
(c) Zoo Leipzig

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Autor: Prof. Jörg Junhold ,Zoodirektor




Verschiedenes 

Schottergärten zeigen besonders im Sommer ihre Schattenseiten

Schottergärten zeigen besonders im Sommer ihre Schattenseiten
Schottergarten (c) NABU/Iris Barthel

Der NABU klärt fünf Mythen rund um den fragwürdigen Gartentrend auf

Berlin – Schotter und Kies soweit das Auge reicht: Der Trend zum Schottergarten ist ungebrochen. Dabei zeigt die private Steinwüste gerade im Sommer ihre Schattenseiten. Der NABU klärt fünf Mythen über Schottergärten auf.

Mythos 1: Schottergärten sind pflegeleicht und günstig
Leider nein. Schon die Materialkosten von Steinen, Schotter und Pflanzen sowie der Bau gehen ins Geld. Kies und Steine können mit der Zeit Moos und Algen ansetzen, was sie ungepflegt wirken lässt. Darum müssen Schotterflächen regelmäßig von Blättern und Pflanzenaufwuchs befreit werden. Dies geschieht oft mit dem Laubbläser oder Hochdruckreiniger. Die Geräte sind laut, verbrauchen viel Energie und schaden außerdem Kleinstlebewesen. Wird die Fläche nach einigen Jahren unansehnlich, muss sie komplett abgetragen, der Kies gewaschen, das Vlies unter dem Kies erneuert und der saubere Kies wieder aufgelegt werden. Auch das ist teuer, aufwändig und verbraucht Energie. In vielen Kommunen gelten Schottergärten zudem als versiegelt oder teilversiegelt. Weil sie die Kanalisation belasten, fallen zusätzlich Abwassergebühren an.

Mythos 2: Schottergärten haben keinen Einfluss auf das Klima in Garten und Haus
Ganz in Gegenteil: Im Sommer erhitzen sich die Steine sehr stark und kühlen auch nachts nicht ab. Versiegelte Böden können kein Wasser aufnehmen und verdunsten, weshalb sie im Sommer nicht zur Kühlung der Luft beitragen. Nicht bepflanzte Flächen fallen als Wasserverdunster und Schattenspender aus. Durch die fehlenden Pflanzen können auch feine Staubpartikel über die Blätter nicht mehr aus der Luft gefiltert werden, Staub und Stickstoffdioxid reichern sich an. Lärm von der Straße wird nicht von Vegetation gedämpft, sondern verstärkt. Mit offenem Fenster zu schlafen, wird so schwierig.

Mythos 3: Dem Boden ist ein Schottergarten egal
Auch das stimmt nicht. Der Boden leidet stark unter versiegelten Flächen. Durch die Bodenverdichtung und unter Folie und Vlies leidet das Bodenleben und die Bodenfruchtbarkeit geht verloren. Angesichts der fortschreitenden Flächenversiegelung und der Klimakrise können wir uns das nicht länger leisten. Starkregen kann auf dem versiegelten Boden ebenfalls zum Problem werden. Zum einen kann Regenwasser weniger gut versickern und die Grundwasservorräte auffüllen. Zum anderen steigt das Risiko für Überschwemmungen: Regnet es sehr stark, können die Kanalisation oder die Vorfluter die oberflächlich abfließenden Wassermassen nicht fassen.

Mythos 4: Steine gehören generell nicht in den Garten
Stimmt nicht! Steine können im Garten ein wichtiges Gestaltungsmittel sein, etwa als Trockenmauer oder Wegebelag. Fachgerecht angelegte naturnahe Kiesgärten oder alpine Steingärten etwa sind meist sehr pflanzen- und artenreich. Wenn auf Folie verzichtet wird, kann auch Wasser in den Boden versickern. Solche Gärten beherbergen spezialisierte Pflanzen, die naturgemäß an sonnigen, trockenen, humus- und nährstoffarmen sowie wasserdurchlässigen Extremstandorten vorkommen, zum Beispiel auf natürlichen Trockenstandorten wie Trockenrasen und Felsheiden oder in Kiesgruben und Steinbrüchen.

Mythos 5: Schottergärten sind erlaubt
Nein, Schottergärten, insbesondere mit Vliesunterlage, entsprechen nicht den Bestimmungen des Baurechts. Alle Länderbauordnungen haben festgeschrieben, dass nicht überbaute Flächen von bebauten Grundstücken wasserdurchlässig zu gestalten und zu begrünen sind. Schottergärten sind darum bereits jetzt nicht erlaubt – auch unabhängig von einem expliziten Verbot. Trotzdem scheint vielerorts Unklarheit darüber zu herrschen, was erlaubt ist oder nicht. Viele Kommunen engagieren sich daher mit Verboten, aber auch positiven Anreizen gegen Schottergärten. Baden-Württemberg verankerte daher 2020 zusätzlich ein Verbot von Schottergärten im Landesnaturschutzgesetz und bestätigte damit die geltende Regelung in der Landesbauordnung. Bundesländer wie Bayern oder Sachsen-Anhalt haben ihre Landesbauordnungen nachgeschärft. Auch in Niedersachsen sind Schottergärten verboten. Das Oberverwaltungsgericht urteilte im Januar 2023, dass sie nicht als Grünflächen anzusehen seien und damit der Niedersächsischen Bauordnung widersprechen. Kommunen können damit ihren Rückbau anordnen.

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Wilde Wälder wagen

Wilde Wälder wagen
(c) oekom Verlag

Wann waren Sie zuletzt im Wald? Haben Sie dort vielleicht dem Rauschen der Blätter gelauscht oder tief den Geruch nach Erde eingeatmet? Für viele Menschen ist der Wald ein Sehnsuchtsort, der Ruhe, Entspannung und Freiraum verspricht. Gleichzeitig ist er ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen, ein Hotspot der Biodiversität. Und im Kampf gegen den Klimawandel ist er als CO2-Speicher unerlässlich.

Deshalb muss er geschützt werden. Weltweit haben sich Nationalparke als das beste Mittel erwiesen, um großräumige Naturlandschaften zu erhalten. In Deutschland gibt es bereits 16 von ihnen – doch es gibt noch Luft nach oben.

Immer wieder gibt es kontroverse Diskussionen um potentielle neue Flächen, zum Beispiel im bayerischen Steigerwald. Warum gerade dieser Ort mit seinen besonderen Buchenwäldern geschützt werden sollte, erklärt die Sonderausgabe »Für den Nationalpark Steigerwald« unserer Zeitschrift Nationalpark, die Sie sich gratis als PDF herunterladen können.

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Löwennachwuchs entwickelt sich gut

Löwennachwuchs entwickelt sich gut
Kigali mit Löwennachwuchs @Zoo Leipzig

Fotoaktion für die Entdeckertage Elefanten

Entspannte Mutter-Jungtier-Zeit in der Wurfkiste: Löwin Kigali versorgt ihre vier Jungtiere weiterhin vorbildlich. Der Nachwuchs ist nun zwei Wochen alt und macht augenscheinlich einen guten Eindruck. Die kleinen Löwen sehen wohlgenährt aus und werden häufig beim Trinken bei Kigali beobachtet. „Kigali erfüllt die Mutterrolle gegenwärtig vorbildlich. Sie versorgt die Kleinen sowohl mit Milch als auch mit Zuwendung und der nötigen Pflege“, sagt Afrika-Bereichsleiter Jens Hirmer. Die Löwin erhält täglich die Möglichkeit, den rückwärtigen Bereich zu verlassen, nimmt diese Option aber nicht wahr und bleibt beim Nachwuchs. „Sie macht das bislang klasse und wir sind stolz, wie sie die Situation meistert, aber wir können noch keine Entwarnung geben. Bei der goldenen Regel ‚drei Tage, drei Wochen, drei Monate‘ haben wir noch einige Etappen vor uns“, sagt Zoodirektor Prof. Jörg Junhold. Die Löwin und der Nachwuchs sind aktuell noch nicht zu sehen. Auch das Geschlecht des Nachwuchses wurde noch nicht festgestellt, da sich die Löwin ausschließlich um die Jungtiere kümmert und noch keine Untersuchung stattgefunden hat.

Fotoschau mit Motiven der Besucher geplant

Bei den Entdeckertagen Elefanten am 12. und 13. August haben die Zoogäste wieder die Möglichkeit, mehr über die Pflege und das Handling von Elefanten zu erfahren. Kommentierungen, Elefantenbaden, Infostände und Videoeinblicke ins tägliche Training versprechen einen spannenden Tag rund um die Asiatischen Elefanten, bei denen gegenwärtig drei Jungtiere in der Herde aufwachsen und eine vierte Geburt noch aussteht. Bei den Vorbereitungen für das Programm der Entdeckertage setzt der Zoo Leipzig auch auf die Mithilfe der Zoofans: Bis zum 07. August haben diese die Möglichkeit, ihre Lieblingsmotive von den Elefanten im Zoo Leipzig im Rahmen einer Fotoaktion digital über die Website www.zoo-leipzig.de/fotowettbewerb einzureichen. Die Bilder sollen an den Entdeckertagen Elefanten für alle Besucher sichtbar gezeigt werden. „Unsere Besucher nehmen sich oft viel Zeit, die Tiere zu beobachten und haben so tolle Motive vor der Linse, an denen wir alle Gäste der Entdeckertage Elefanten teilhaben lassen möchten“, sagt Zoodirektor Junhold.

Der Zoo Leipzig ist täglich von 9 bis 19 Uhr geöffnet. Tickets gibt es an der Tageskasse und online.

Prof. Jörg Junhold
Zoodirektor

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Digitale Hülsenfrüchtekarte: der Einkaufsführer zum Mitmachen

Digitale Hülsenfrüchtekarte: der Einkaufsführer zum Mitmachen
Tiny Farms © Carla Ulrich

Juli 2023 – Bohnen, Erbsen, Lupinen oder auch Kichererbsen: Die biologische und geschmackliche Vielfalt von Hülsenfrüchten ist beachtlich. Angesichts des geringen ökologischen Fußabdrucks der Früchte und Samen sowie der positiven Wirkung der Pflanzen für die Bodenqualität spielen Hülsenfrüchte eine wichtige Rolle für die Zukunft unserer Ernährung. Die heute von Slow Food und Slow Food Youth Deutschland veröffentlichte Hülsenfrüchtekarte stellt heimische Hülsenfrüchte in den Vordergrund und fördert die Verbreitung dieser ressourcen- und klimaschonenden Proteinquelle. Der Einkaufsführer bietet einen Überblick über regionale Verfügbarkeiten und lässt sich durch Einreichen von Vorschlägen stetig erweitern.

Auf der Suche nach heimischen Hülsenfrüchten können Verbraucher*innen ab sofort die digitale » Hülsenfrüchtekarte nutzen. Diese erleichtert ihnen den Kauf heimischer und guter Hülsenfrüchteprodukte. Dafür stehen unterschiedliche Filtermöglichkeiten nach Bundesland und Hülsenfrucht zur Verfügung, auch können über ein Online-Formular neue Einträge eingereicht werden. Dazu ruft Slow Food Deutschland ausdrücklich auf, um lokalen Produzierenden eine Plattform und Verbraucher*innen Orientierung zu bieten. Die Karte soll zudem verdeutlichen, warum es so wichtig ist, Hülsenfrüchte hierzulande anzubauen und zu essen sowie ihre Verbreitung zu fördern.

Carla Ulrich und Elisabeth Berlinghof von Slow Food Youth Deutschland zur Entstehung der Karte: „Obwohl Hülsenfrüchte viele Vorteile bringen, sind sie im Anbau weiterhin eine Nische. Doch immer mehr Landwirt*innen trauen sich, diese unterschätzten Helden wieder auf den Acker zu bringen. Wir hoffen, mit der Karte noch mehr Reichweite für ihre Produkte zu schaffen und so regionale Hülsenfrüchte als Produkte der Zukunft auf die Teller zu bekommen.“ Leguminosen spielen für die Gestaltung einer zukunftsfähigen Ernährung eine große Rolle: Sie fördern die Bodenqualität und mindern unseren Bedarf an industriellen Düngemitteln, da sie die einzigartige Fähigkeit besitzen, Stickstoff aus der Luft zu binden und dem Boden als Dünger verfügbar zu machen, auf ganz natürliche Weise. Außerdem bilden sie eine gute Proteinquelle und eignen sich für eine pflanzenbasierte Ernährung, die aus Slow-Food-Sicht den Grundpfeiler eines nachhaltigen Ernährungssystems bildet und dazu dient, dem Klimawandel und Biodiversitätsverlust zu begegnen. „Eines ist sicher: Unsere Landwirtschaft muss sich dringend ändern. Sie heizt das Klima an, verbraucht Ressourcen und lässt die Insekten auf unseren Feldern verstummen“, so die Ideengeberinnen der Karte weiter. „Heimische Hülsenfrüchte sind außerdem eine wertvolle pflanzliche Quelle von Proteinen, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen, die als Hummus, Pasta e Fagioli, Dal und sogar in Desserts eine unendliche Geschmacksvielfalt bieten. Es ist höchste Zeit, sie wieder zu entdecken“, ergänzt Berlinghof, die ebenfalls im Leguminosen-Netzwerk (LeguNet) tätig ist.

Die Slow-Food-Bewegung hebt die Bedeutung von Hülsenfrüchten auch durch weitere Initiativen hervor. Seit mehr als zehn Jahren bringt u.a. das Slow Bean Netzwerk Landwirte, Köchinnen und Interessenten zusammen, um Erzeugung und Genuss von Hülsenfrüchten bzw. ihrer Samen zu fördern und den Beitrag der dazugehörigen Kulturpflanzen (Leguminosen) zur biologischen Vielfalt herauszustellen.

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Mohn-Mauerbiene: Bedrohte Heldin mit kreativer Ader

Mohn-Mauerbiene: Bedrohte Heldin mit kreativer Ader
Mohn-Mauerbiene (c) NABU/Insecticon

Miller zum Weltbienentag: Insekten sind für uns überlebenswichtig

Berlin - Sie wird nur halb so groß wie eine Honigbiene und mag trockenwarme, sandige Standorte: Die Mohn-Mauerbiene fliegt von Mai bis Juli und ernährt sich bevorzugt von Kreuzblütlern wie Kornblumen. Die Blütenblätter des Mohns nutzt sie übrigens zum Tapezieren ihrer Kinderstube, daher auch ihr Name. In ihrem Nest, das aus einer Kammer besteht, legt sie ein Ei und Pollen ab und vermauert anschließend den Eingang.

Wer sie entdeckt, kann sich sehr glücklich schätzen. Denn sie ist in ihrem Bestand bedroht. So wie mehr als die Hälfte der über 560 in Deutschland lebenden Wildbienenarten. Anlässlich des Weltbienentags am 20. Mai möchte der NABU auf den dramatischen Rückgang von Wildbienen und Insekten insgesamt aufmerksam machen.

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller mahnt: “Sie sind für die Natur und uns Menschen überlebenswichtig. Den Insektenschwund befördern unter anderem strukturarme, monotone Agrarflächen und ein zu hoher Pestizideinsatz. Nur wenn der Einsatz und das Risiko durch Pflanzenschutzmittel halbiert, der Natur sowie ihrer Wiederherstellung deutlich mehr Raum gegeben und Strukturelemente, wie Blühflächen, Hecken und Brachen geschaffen werden, besteht die Chance, die Vielfalt und Anzahl der Insekten zu erhalten oder sogar wieder zu erhöhen.”

Die Umkehr des Rückgangs von Bestäuberpopulationen bis 2030 und danach die Vergrößerung ihrer Populationen zu erreichen, ist ein zentrales Ziel der EU -Wiederherstellungsverordnung, die derzeit auf EU-Ebene verhandelt wird. Der dramatische Verlust an Insekten ist ein Weckruf an politische Entscheidungsträger, sich für die schnelle und ambitionierte Verabschiedung dieses Gesetzes stark zu machen. Der NABU unterstützt die Kampagne #RESTORENATURE, die die Menschen dazu aufruft, sich bei den Europaabgeordneten für ein starkes EU-Wiederherstellungsgesetz einzusetzen.

“Mohn-Mauerbiene, Hosenbiene, Maskenbiene oder Wollbiene: Es gibt so viele verschiedene einzigartige Wildbienen. Sie mögen mitunter klein und unscheinbar wirken, Wildbienen und andere Insekten, wie Käfer, Wespen, Ameisen, Schmetterlinge oder Fliegen sind für funktionierende Ökosysteme aber von extrem hoher Bedeutung. Sie übernehmen nicht nur die Bestäubung von etwa 80 Prozent der Nutz- und Wildpflanzen, sondern haben auch Schlüsselfunktionen bei den natürlichen Nährstoffkreislaufen und dienen vielen weiteren Tierarten als wichtige Nahrungsquelle. Sie haben unser aller Aufmerksamkeit daher mehr als verdient. Mit heimischen Wildblumen und Kräutern und dem Verzicht auf Pestizide kann man beispielsweise auch im eigenen Garten schon einen Beitrag für ihren Erhalt leisten”, ergänzt Dr. Laura Breitkreuz, Insektenexpertin des NABU.

Hintergrund:
Die Insektenvielfalt für funktionierende Ökosysteme ist von extrem hoher Bedeutung. Dennoch gehen die Insektenbeständen dramatisch zurück. Sogar in deutschen Naturschutzgebieten ist die Biomasse fliegender Insekten in den letzten 30 Jahren um etwa drei Viertel gesunken. Auch auf Wiesen, Weiden und im Wald wurden in nur zehn Jahren etwa 35 Prozent weniger Insektenarten gemessen.

Der NABU setzt sich seit langem für den Schutz von Insekten ein. So auch mit der Mitmachaktion Insektensommer, bei der die Hummeln dieses Jahr noch einmal im Mittelpunkt stehen. Sie zählen zu den Wildbienen und mit der Entdeckungsfrage “Kannst Du Hummeln am Hintern erkennen?”, möchte der NABU den Einstieg leicht machen. Gezählt wird vom 2. bis 11. Juni und vom 4. bis 13. August 2023 und das im Garten, am See, im Wald oder auf der Wiese. Gemeldet werden die Beobachtungen per Online-Formular oder mit der kostenlosen Web-App NABU Insektensommer. Beide Meldewege sind unter www.insektensommer.de zum Aktionsstart abrufbar.

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Bundesfreiwilligendienst-Kürzung: fatales Signal für Naturschutz-Engagement

Miller: Mehr als 500 vor allem junge Menschen im NABU zeigen durch ihr Engagement, was Natur- und Umweltschutz in der Fläche bewirken kann

Berlin, 7.7.23 – Im Bundeshaushalt 2024 sollen die Gelder für den Bundesfreiwilligendienst um 53 Millionen Euro gekürzt werden. Dazu kommentiert NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller:

“Freiwilligendienste sind ein wichtiger Ort für Bildung, Orientierung und Engagement. Allein im NABU zeigen jährlich mehr als 500 vor allem junge Menschen durch ihr Engagement, was Natur- und Umweltschutz in der Fläche bewirken kann. Die Kürzungen in diesem ohnehin unterfinanzierte Bereich sind ein bitterer Schlag für alle Menschen, die sich freiwillig für unsere Natur und Artenvielfalt einbringen wollen. Gleichzeitig gehen die Kürzungen an die Substanz der Gesamtstruktur des Bundesfreiwilligendienstes selbst. Gerade jetzt, wo völlig zurecht über die wachsende Bedeutung der Freiwilligendienste diskutiert wird, braucht es keine Kürzung, sondern – im Gegenteil – eine Erhöhung der finanziellen Mittel. Die Bundesregierung muss jetzt starkes Signal setzen und zeigen, dass Engagement vor allem junger Menschen wertschätzt. Sie ist nun in der Verantwortung, ihren Fehler zu korrigieren und den Freiwilligendienst angemessen zu fördern.”

Hintergrund: Bundesfreiwilligendienst im NABU
Von Sylt bis zum Bodensee – deutschlandweit kümmern sich mehr als 500 Bundesfreiwillige im NABU um wertvolle Biotope, bedrohte Pflanzen und Tiere. An knapp 400 Einsatzstellen kartieren sie schützenswerte Natur, vermitteln Kindern und Jugendlichen spannende Naturerlebnisse und entwickeln lokale Umweltprojekte. Anders als beim freiwilligen ökologischen Jahr (FÖJ) gibt es beim Bundesfreiwilligendienst keine Altersgrenze, nur die Vollzeitschulpflicht muss erfüllt sein. Das bedeutet, dass auch Berufstätige, die sich neu orientieren wollen, oder ältere Menschen sinnvolle Möglichkeiten für ein Engagement für die Natur finden können. Begleitet wird der Freiwilligendienst, der von den über 27-Jährigen auch in Teilzeit geleistet werden kann, durch informative und lehrreiche Seminare. Der Bundesfreiwilligendienst kann mit einer Dauer von sechs bis zwölf Monaten absolviert und ggf. auf 18 Monate verlängert werden. Viele BFD-Leistende bleiben den Einsatzstellen anschließend als Ehrenamtliche treu.

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