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Karlsruher Nacht-Zoo

An einem Sommerabend die besondere Stimmung des Zoos genießen: Das ist am Freitag, 27., und Samstag, 28. Juni, möglich. Dann öffnet der Karlsruher Nacht-Zoo wieder seine Pforten. Generell haben alle Tierhäuser an beiden Abenden bis 22 Uhr geöffnet. Bis 22:30 Uhr können die Besucher auf dem Gelände bleiben. Anschließend kehrt wieder Ruhe im Zoo ein, damit die Tiere nicht in ihrem Tag-Nacht-Rhythmus gestört werden.
Der Eintritt ist ab 17 Uhr zum Abendtarif, 50 Prozent des regulären Einzeleintritts, möglich, auch Jahreskarten haben an den Abenden Gültigkeit. Karten können ab kommenden Montag, 16. Juni, im Vorverkauf erworben werden. Die Tickets sind an den Kassen erhältlich. Um unnötige Wartezeiten zu vermeiden, wird jedoch empfohlen, die Karten online unter zoo-karlsruhe.de zu erwerben.
Die Zoopädagogik bietet kostenlose Führungen zum Thema „Tiere der Nacht“ an. Tierpflegerinnen und Tierpfleger aus vielen Revieren informieren bei zahlreichen kommentierten Fütterungen, Tierbeschäftigungen und dem "Keeper's Talk" über ihre Tiere. So gibt es aus erster Hand Interessantes über Elefanten, Seelöwen, Erdmännchen und Co. zu erfahren. Auch die große Tiergemeinschaft des Exotenhauses wird den Zoogästen näher gebracht. Die Gondoletta-Boote werden bis 21:30 Uhr in Betrieb sein (letzter Zustieg halbe Fahrt um 21 Uhr, letzter Zustieg Rundfahrt um 20:40 Uhr). So lässt sich die besondere Atmosphäre des abendlichen Zoologischen Stadtgartens auch vom Wasser aus genießen.
Live-Musik mit der Band "Endless Enigma " ist an beiden Tagen von 18 bis 22 Uhr auf der Wiese gegenüber des Streichelzoos zu erleben. Die Band besteht aus vier jungen Mitgliedern der Region, die in verschiedenen Bandprojekten bereits große musikalische Erfahrungen gesammelt haben. Gespielt wird ein bunter Mix aus Rock und Pop von den 70ern bis heute. Über die Wiese verteilt gibt es an den Tagen zusätzliche gastronomische Angebote.
Bis in die Dämmerung mit der Gondoletta fahren: Das ist beim Karlsruher Nacht-Zoo am 27. und 28. Juni möglich.
© Timo Deible, Zoo Karlsruhe
Die Pflanzenwelt am 34. Breitengrad
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Eine botanische Reise auf zwei Hemisphären
In der historischen Gewächshauszeile der Wilhelma hat die Sonderausstellung „34. Breitengrad“ begonnen. Eines haben fast alle Regionen entlang dieses Breitengrades gemeinsam: Ein Klima, das durch heiße, trockene Sommer und feucht-kühle, meist frostfreie Winter geprägt ist. Ob in der Macchia im Mittelmeerraum oder im südafrikanischen Fynbos – die Pflanzenwelt hat sich rund um den 34. Breitengrad auf beiden Hemisphären auf eine ähnliche Art und Weise angepasst. Mit ledrigen oder wasserspeichernden Blättern sind einige Arten vor hoher Sonneneinstrahlung und erhöhter Verdunstung geschützt. Andere wehren mit Hilfe von Dornen oder ätherischen Ölen Fressfeinde ab.
In der Wilhelma werden im Rahmen der alle drei Jahre stattfindenden botanischen Wechselschau Ausschnitte aus den Lebensräumen entlang des 34. Breitengrades präsentiert: Der Weg beginnt in Chile mit Arten wie Araukarie, Chilenischer Myrte und der attraktiv blühenden Schönranke. Weiter geht es nach Kalifornien mit Pflanzen wie Kalifornischer Lorbeer und Gelber Gauklerblume. Am Mittelmeer treffen Bäume wie Olive und Pinie auf leuchtend gefärbte Blumen wie die Kronen-Lichtnelke oder die Zistrose. Die südafrikanischen Pflanzengesellschaften beeindrucken mit prächtig blühenden Proteen und Erika-Gewächsen. Die botanische Reise endet im Süden Australiens mit Eukalyptus, Banksien und Myrtenheide. Die Sonderausstellung „34. Breitengrad“ ist noch bis in den späten Sommer geöffnet.
zum Bild oben:
Die Königs-Protea gehört zu den imposantesten Vertretern der südafrikanischen Flora.
© Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann
Zoo: Erhaltungszucht wird aus Karlsruhe koordiniert

Mit einer maximalen Höhe von 180 Zentimetern und einer Flügelspannweite von bis zu 280 Zentimetern gilt der Indische Saruskranich als der größte Kranich überhaupt. Ursprünglich kommt er kommt im Süden Pakistans, im Norden von Indien und Nepal vor, zwei weitere Unterarten kommen aus Australien und Südostasien. Vor allem Austrocknung der Feuchtwiesen sowie Pestizide und andere Gifte bedrohen den Bestand. Deshalb ordnet die Weltnaturschutzunion IUCN die Art auf der Roten Liste als „gefährdet“ ein. Ein Erhaltungszuchtprogramm der Europäischen Zoovereinigung EAZA soll zukünftig eine stabile Reservepopulation in Menschenobhut ermöglichen. Geführt wird es im Zoo Karlsruhe.
„Um so ein Programm neu auf die Beine zu stellen, hat es eine jahrelange Vorplanung der Expertengruppe für Kranichartige gegeben“, erzählt der Karlsruher Zootierarzt Dr. Lukas Reese, der auch Kurator für das Exotenhaus und das zugehörige Vogelrevier ist. Max Birkendorf, Kurator beim Zoo Neuwied, hatte in den vergangenen Jahren bereits ein Monitoring der Art gestartet, eine Vorstufe zum Erhaltungszuchtprogramm. Birkendorf war es dann auch, der den Karlsruher Kollegen angesprochen hat, ob er die Koordinierung des Programms übernehmen würde, was jetzt von der EAZA bestätigt wurde.
„Ich empfinde diese Aufgabe als große Ehre, freue mich absolut darauf und bin stolz, selbst wenn es viel zusätzliche Arbeit bedeutet. Allein die Einarbeitung wird ordentlich Zeit in Anspruch nehmen“, sagt Reese. „Für uns als Zoo Karlsruhe ist es eine Auszeichnung, dass neben dem Erhaltungszuchtprogramm für die Persischen Kropfgazellen nun auch das Programm für die Saruskraniche bei uns koordiniert wird. Es zeigt unsere wichtige Rolle in der Europäischen Zoogemeinschaft“, betont Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt.
Passende Paare zusammenzustellen ist schwierig
Die Europäischen Erhaltungszuchtprogramme (auch EAZA Ex-situ Programme genannt, kurz: EEP) sollen die gezielte und koordinierte Zucht von in Zoos gehaltenen Tierarten ermöglichen. Der Koordinator führt dazu das Zuchtbuch und gibt Empfehlungen zur Verpaarung einzelner Tiere, um einen möglichst breiten genetischen Pool aufrechtzuerhalten. „Die Schwierigkeit beim Saruskranich liegt aber nicht nur in den Verwandtschaftsverhältnissen, sondern hauptsächlich darin, harmonisierende Paare zusammenzustellen, die auch für Nachwuchs sorgen“, berichtet Reese.
„In Karlsruhe haben wir ein Paar, das wunderbar zusammenpasst. Seit 2013 gab es bei den beiden Tieren 13 Jungvögel“, erläutert Reinschmidt. Das ist somit die derzeit erfolgreichste Zucht im EAZA-Raum. Insgesamt werden in den der EAZA zugehörigen Einrichtungen insgesamt 40 Saruskraniche gehalten. Neben Karlsruhe wurde jedoch im vergangenen Jahr lediglich in zwei weiteren Zoos gezüchtet. Diese Quote durch Neuzusammenstellungen der Paare zu verbessern und eventuell weitere Zoos für die Haltung der beeindruckenden Vögel zu gewinnen, wird die zukünftige Aufgabe von Reese sein.
„Wir wissen, wie schnell gerade kleinere Populationen von Arten in der Natur durch äußere Einflüsse einbrechen können. Zwar ist es immer das Beste, dies zu verhindern. Falls eine Tierart in der Natur aber doch einmal verschwunden sein sollte, kann auf die Reservepopulation des Erhaltungszuchtprogramms zurückgegriffen werden“, stellt Reese heraus und ergänzt: „Ein EEP kann so die Lebensversicherung einer bedrohten Art sein.“
zum Bild oben:
Dr. Lukas Reese koordiniert zukünftig das Europäische Erhaltungszuchtprogramm für die beeindruckenden und gefährdeten Saruskraniche.
© Zoo Karlsruhe, Timo Deible
EU-Wasserstrategie: NABU fordert konkrete Maßnahmen gegen Wasserknappheit
Weyland: Um uns gegen Dürre zu wappnen, braucht es kluge Investitionen & konsequente Umsetzung von EU-Umweltgesetzen
Berlin/Brüssel, 4. Juni – Heute veröffentlicht die EU-Kommission die sogenannte Wasser-Resilienz-Strategie. Sie soll die Widerstandsfähigkeit Europas gegenüber Dürren und Übernutzung stärken und einen nachhaltigeren Umgang mit Wasser fördern. Der NABU begrüßt, dass die EU-Kommission sich mit dem Thema Wasserknappheit und Trockenheit in Europa befasst. Die Herausforderungen durch zunehmende Dürren, schwindende Grundwasserspiegel und übernutzte Wasserressourcen sind längst auch in Deutschland spürbar – umso dringender sind jetzt entschlossene politische Maßnahmen gefragt, so Raphael Weyland, NABU-Büroleiter in Brüssel:
„Wir begrüßen, dass die EU-Kommission mit der Wasser-Resilienz- Strategie den Ernst der Lage anerkennt – sie ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, und dringend nötig für die Ernährungssicherheit und unser Überleben. Damit aus der unverbindlichen Strategie aber tatsächlich spürbare Verbesserungen auf Feldern, in Flussauen oder Städten erwachsen, braucht es nun politischen Willen, kluge Investitionen und die konsequente Umsetzung bestehender EU-Umweltgesetze – sowohl seitens der Bundesregierung als auch durch die Länder.“
Der NABU fordert, dass die Strategie mit konkreten Förderinstrumenten und verbindlichen Zielen unterlegt wird. Im kommenden Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) muss ausreichend EU-Budget für sogenannte naturbasierte Lösungen bereitgestellt werden – zum Beispiel für die Renaturierung von Flüssen, Auen und Mooren im Rahmen der EU-Naturwiederherstellungsverordnung.
Ein besonderer Fokus muss auf der Landwirtschaft liegen: Hier braucht es Anreize für mehr Wasserrückhalt in der Fläche, etwa durch humusreiche Böden, Fruchtfolgevielfalt oder Rückbau von Drainagen. Gleichzeitig muss die Wasserentnahme stärker reguliert werden – besonders in Zeiten klimabedingter Engpässe. Mit der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) gibt es bereits ein zentrales Instrument, um Wasserkrisen und den Verlust aquatischer Ökosysteme in Europa zu bekämpfen. Doch viele EU-Staaten – auch Deutschland – verfehlen die Ziele. “Hier müssen Bund und Länder endlich anpacken und die WRRL konsequent umsetzen“, so Weyland.
„Das Gefühl Teil eines Größeren zu sein“

Maurer und Lehmbauer aus Quedlinburg setzt sich für flutgeschädigte Bauten im Ahrtal ein
Seit mittlerweile 25 Jahren ist er in der Denkmalpflege tätig, Naturstein- und Lehmarbeiten sind seine Fachgebiete – Andreas Schael ist gelernter Maurer und Lehmbauer und seit fünf Jahren Anleiter des Mobilen Teams der Jugendbauhütte in Quedlinburg. Mit seinem Team aus drei jungen Leuten, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in der Denkmalpflege in der Jugendbauhütte Quedlinburg absolvieren, setzt er sich aktiv für den Erhalt und die Pflege von Baudenkmalen in der Welterbestadt im Harz ein. Die Anleitung der jungen Menschen ist ihm ein Herzensanliegen: „Mich fasziniert der ständige Lernprozess, den man bei Arbeiten in der Denkmalpflege hat. Alte Techniken zu entdecken, historische Rezepturen zu erproben und immer mit dem Gedanken, da war schon mal einer dran, manchmal vor vielen hundert Jahren – und es steht alles noch. Diese Faszination möchte ich gern weitergeben und freue mich jedes Jahr aufs Neue, wenn meine Freiwilligen anfangen die Reise in die Geschichte zu machen. Am Anfang begegnet man sich als Unbekannte, am Ende fließen oft Tränen, weil man sich wieder trennen muss“, sagt Andreas Schael über seine Arbeit mit den jungen Menschen.
Vom 5. Juli 2025 bis zum 20. Juli 2025 reist Andreas Schael jetzt gemeinsam mit seinen Freiwilligen im Rahmen des Fluthilfecamps der Jugendbauhütten ins Ahrtal. Es ist bereits das dritte Mal, dass er am Fluthilfecamp teilnimmt. Vorher half er auch schon im Flutgebiet, gleich nach der Flut in Bad Münstereifel. Am historischen Entenmarkt half er im Herbst 2021 gemeinsam mit den Freiwilligen aus dem Mobilen Team der Jugendbauhütte Quedlinburg dabei eine Reihe von Fachwerkhäusern in kurzer Zeit wieder bewohnbar zu machen. „Dank der finanziellen und logistischen Unterstützung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und andere Jugendbauhütten konnten wir den Flutgeschädigten schnell wieder Mut fassen helfen. Immerhin ist es uns gelungen, innerhalb von drei Tagen drei Häuser wieder dicht zu machen. Schön war auch, dass uns andere Jugendbauhütten folgten und jede Hütte mit ihrer ganz eigenen Expertise die Arbeiten fortsetzte. Es war wie ein Staffellauf und gab das unmittelbare Gefühl, Teil eines Größeren zu sein“, erzählt Schael über seine Zeit in der Eifel, die ihm tief in Erinnerung geblieben ist.
Schael freut sich nun sehr auf das bevorstehende Fluthilfecamp, die Arbeiten an rund 20 historischen Objekten im Ahrtal und die wertvollen und prägenden Erfahrungen, die seine Freiwilligen vor Ort machen dürfen. „Ich erinnere mich noch lebhaft an den Abschied in Bad Münstereifel. Diese unglaubliche Dankbarkeit der Betroffenen, nicht allein zu sein. Das war Schule fürs Leben, nicht nur für das FSJ.“
Kindersegen bei Gepardin Niara
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Nachwuchs bei den gefleckten Katzen in der Wilhelma
Aufmerksame Besucherinnen und Besucher können auf der Gepardenanlage in der Wilhelma mehrere Jungtiere beobachten: Das Weibchen Niara hat nämlich bereits Ende April 2025 sechs Welpen zur Welt gebracht. Für die Geburt und die ersten Lebenswochen ihres Nachwuchses hatte die sieben Jahre alte Gepardin eine Wurfbox hinter den Kulissen aufgesucht. Anfang Juni hat sie ihre Jungtiere dann selbst in einen Unterstand im Außenbereich der Anlage hinübergetragen. Ganz zaghaft wagen diese bereits hin und wieder die ersten Schritte aus ihrem neuen Versteck.
2022 gelang der Wilhelma erstmals die Nachzucht von Geparden. Damals wurden fünf Jungtiere geboren, die zwischenzeitlich ausgewachsen sind und in anderen Zoos in Europa eine neue Heimat gefunden haben. Kuratorin Dr. Ulrike Rademacher erklärt den Schlüssel für den Zuchterfolg: „Geparden-Weibchen leben in der Natur einzelgängerisch, die Männchen dagegen leben mit Brüdern in kleinen Männergruppen. Nur zur Paarung treffen beide Geschlechter aufeinander. Werden Katze und Kater im Zoo längere Zeit zusammen gehalten, entwickelt sich meist eine eher geschwisterliche Beziehung – und Nachwuchs bleibt aus. Aus diesem Grund gibt es in der Wilhelma zwei räumlich voneinander getrennte Geparden-Anlagen: Eine für das Weibchen Niara, die andere für die beiden Brüder Zawadi und Haraka. Wir sind sehr froh, dass Niara beim letzten Besuch von Zawadi gleich trächtig geworden ist und gesunden Nachwuchs bekommen hat.“ Niara bewohnt mit ihren Jungtieren die ehemalige Eisbär-Anlage, die vor einigen Jahren mit finanzieller Unterstützung durch den Verein der Freunde und Förderer der Wilhelma gepardengerecht umgestaltet worden ist.
Geparden waren einst in weiten Teilen Afrikas, im Nahen Osten und sogar in Indien verbreitet. Heute konzentriert sich der überwiegende Teil des Bestands auf das östliche und südliche Afrika. Im Sahelbereich kommen nur noch wenige Hundert Tiere vor. Auch die asiatische Unterart ist bis auf eine kleine Population im Iran bereits verschwunden. Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin betont, wie wichtig es ist, dass sich Zoos für die schnellste Katze der Welt einsetzen: „Durch die Nachzucht von Geparden bei uns in der Wilhelma tragen wir im Rahmen des Ex Situ-Programms des europäischen Zooverbands EAZA aktiv dazu bei, eine Reservepopulation der Art in menschlicher Obhut aufzubauen. In der Natur gelten Geparden als gefährdet. Grund ist nicht nur der Lebensraumverlust: Da sie auch Weidevieh erbeuten, werden sie gezielt getötet. Zusammen mit unserem Förderverein finanzieren wir daher ein Projekt in Namibia, welches Herdenschutzhunde ausbildet und an Hirten vermittelt. Der Schutz der Herden führt dazu, dass Geparden im Projektgebiet zunehmend toleriert und nicht mehr verfolgt werden.“
“Gemeinsam Boden gut machen”
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12 Bio-Betriebe mit Förderpreis ausgezeichnet
Krüger: Preisträger*innen leisten wertvollen Beitrag für Schutz von Arten & Ökosystemen / Rund 21.000 ha Ökolandbau gefördert
Berlin – Zwölf Landwirt*innen aus acht verschiedenen Bundesländern sind am Sonntag im Rahmen des Umweltfestivals in Berlin mit dem NABU-Förderpreis „Gemeinsam Boden gut machen“ geehrt worden – für ihren beispielhaften Wechsel von konventioneller zu ökologischer Landwirtschaft. Die prämierten Betriebe produzieren Gemüse, Obst und Getreide sowie Fleisch und Milch nach ökologischen Standards – konsequent ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel oder Kunstdünger – und setzen zugleich auf besonders tiergerechte Haltungsbedingungen. Die finanzielle Förderung soll den Öko-Betrieben helfen, die Umstellungskosten zu stemmen und die zweijährige Übergangsphase zu überbrücken, in der sie bereits ökologisch arbeiten, aber noch keine Bio-Preise erzielen können.
Mit dem Projekt möchte der NABU – in Kooperation mit der „Alnatura Bio-Bauern-Initiative“ (ABBI), REWE sowie weiteren Partnern aus der Bio-Branche – die ökologische Landwirtschaft in Deutschland weiter voranbringen. Ziel ist es, einen konkreten Beitrag zum Klimaschutz, zur Erhaltung fruchtbarer Böden und sauberer Gewässer sowie zur Förderung der Artenvielfalt zu leisten.
Seit Beginn des Programms im Jahr 2015 wurde die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft auf rund 21.000 Hektar Fläche unterstützt – das entspricht mehr als dem Doppelten der Fläche von Sylt. Insgesamt wurden mehr als 130 Betriebe mit einem Gesamtvolumen von mehr als dreieinhalb Millionen Euro gefördert.
„Intakte Böden, sauberes Grundwasser und artenreiche Landschaften – angesichts der sich zuspitzenden Klima- und Naturkrise leisten die ausgezeichneten Landwirt*innen einen wertvollen Beitrag für unsere Ökosysteme und die biologische Vielfalt. Mit Eigeninitiative und großem Engagement zeigen sie, wie Landwirtschaft umweltverträglich und klimarobust gestaltet werden kann. Das verdient großen Respekt. Seit mehr als zehn Jahren steht der NABU diesen Betrieben bei der oft schwierigen Umstellung auf Bio-Landwirtschaft zur Seite.“ (NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger)
Seit 2015 fördert Alnatura mit dem NABU das Projekt „Gemeinsam Boden gut machen“, welches die Umstellung auf Bio unterstützt und einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung des Bio-Landbaus in Deutschland leistet. Mit der Alnatura Bio-Bauern-Initiative sichern wir unsere finanzielle Unterstützung in diesem wichtigen Nachhaltigkeitsprojekt. Die Alnatura Kundinnen und Kunden haben durch den Einkauf der ABBI-Produkte insgesamt bereits eine Fördersumme von rund drei Millionen Euro ermöglicht. Unser Wunsch an dieser Stelle ist es, dass auch die Politik die vielfältigen Gemeinwohlleistungen des Bio-Landbaus anerkennt und Hindernisse beim Erhalt und Ausbau der ökologischen Landwirtschaft reduziert." (Götz Rehn, Gründer und Geschäftsführer von Alnatura)
„Ökologischer Landbau leistet einen zentralen Beitrag für eine nachhaltige Landwirtschaft der Zukunft. Als REWE Group setzen wir uns seit Jahrzehnten für Bio-Produkte und faire Partnerschaften entlang der Wertschöpfungskette ein. Mit unserer Unterstützung des NABU-Förderpreises ‚Gemeinsam Boden gut machen‘ stärken wir gezielt Betriebe, die den Wandel aktiv mitgestalten.“ (Dr. Daniela Büchel, Mitglied des Vorstands der REWE Group)
Das sind die Preisträger*innen:
Klaus Buck, Baden-Württemberg (Bioland)
Jan Raude, Nordrhein-Westfalen (Bioland)
Jörg Schröder, Sachsen-Anhalt (Naturland)
David Büchler, Nordrhein-Westfalen (Bioland)
Christina & Klaas, Niedersachsen (Bioland)
Ludwig Georg, Bayern (Naturland)
Karen Stehr, Hamburg (Naturland)
Veronika & Florian Berger, Bayern (Naturland)
Julius von Gadenstedt & Oliver Rollwage, Niedersachsen (Naturland)
Nicole Albs, Mecklenburg-Vorpommern (Biokreis)
Christine Pieroth, Rheinland-Pfalz (Ecovin)
Wolfgang Bender, Rheinland-Pfalz (Ecovin)
Wer ist förderfähig?
Beim Projekt „Gemeinsam Boden gut machen“ kann sich bewerben, wer seinen gesamten landwirtschaftlichen Betrieb auf ökologische Bewirtschaftung umstellt oder seinen bestehenden Öko-Betrieb um mindestens 30 Prozent erweitert. Der Betrieb muss sich einem in Deutschland ansässigen Bio-Anbauverband anschließen. Gefördert werden können auch Betriebe, die am Hof Verarbeitung und Vermarktung betreiben – einschließlich Restauration oder Urlaub am Bauernhof. Bewerbungen für die aktuelle Bewerbungsrunde werden seit dem 1. April 2025 angenommen. Ausführliche Informationen unter www.nabu.de/gbgm
Hintergrund: Ökolandbau und EU-Agrarpolitik in Deutschland
Deutschland will den Ökolandbau deutlich ausbauen. Dafür braucht es gezielte politische Unterstützung – etwa durch Förderprogramme entlang der Wertschöpfungskette und in der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung sowie eine EU-Agrarpolitik, die Umweltleistungen konsequent honoriert – wovon der Ökolandbau besonders profitiert.
zum Bild oben:
(v.l.n.r.): Stella Eichhorst (Alnatura), Christine Pieroth (PIRI Naturel), Steffi Lemke (ehm. Bundesumweltministerin)
(c) Sebastian Hennigs / NABU
Die Geheimnisse des Kaffees entschlüsseln
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Stuttgarter Kaffee-Rösterei engagiert sich für Studie in der Wilhelma
Kaffee ist ein Getränk, das im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde ist. Sein Ursprung liegt in Äthiopien, der Heimat der dort wild vorkommenden Art Coffea arabica. Der Siegeszug des Kaffees begann, als er im 14. Jahrhundert erstmals auf die Arabische Halbinsel gelangte und danach zunächst im osmanischen und dann auch im europäischen Kulturkreis zu einem heißbegehrten Genussmittel wurde. Der Anbau von Kaffee erweiterte sich vom afrikanischen und arabischen Raum bis nach Ostasien, Süd- und Mittelamerika und die Karibik. Über die Jahrhunderte hinweg entstanden unzählige Züchtungen, nicht nur auf Grundlage des Coffea arabica, sondern auch anderer Wildformen wie Coffea liberica und Coffea canephora.
Da sich die kommerzielle Landwirtschaft heute auf nur wenige, besonders ertragreiche Sorten konzentriert, geraten viele andere Varietäten in Vergessenheit – obwohl sie dank individueller Anpassungen an unterschiedliche Klima- und Bodenverhältnisse einen unbeschreiblichen genetischen Schatz bilden. Die Wilhelma hat daher schon vor mehreren Jahren begonnen, eine Erhaltungssammlung für Kaffeevarietäten aufzubauen. Sollte eine Sorte in ihrem Ursprungsgebiet verschwinden, z. B. im Zusammenhang mit Dürren, Überschwemmungen oder Pflanzenkrankheiten, könnte Sie dank der Sammlung in der Wilhelma wieder zurückgebracht werden. Die Erhaltungssammlung umfasst mittlerweile mehr als 120 verschiedene Sorten.
Um diese nicht nur aufgrund ihrer anatomisch-morphologischen Merkmale, sondern auch aufgrund von Unterschieden in ihrer DNA unterscheiden zu können, sind umfangreiche genetische Untersuchungen erforderlich. Diese konnten nun dank der Unterstützung der in Stuttgart ansässigen Rösterei „Hochland Kaffee Hunzelmann“ in Angriff genommen werden. Diese hat dem Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgart im April 2025 eine Spende in Höhe von 2.500 € überreicht. Dank dieser Starthilfe konnten die ersten 25 seltenen Kaffeesorten genetisch sequenziert werden.
Dr. Björn Schäfer, Leiter des Fachbereichs Botanik in der Wilhelma, erklärt: „Die über die Jahrhunderte auf verschiedenen Kontinenten entstandenen Kaffeevarietäten bilden ein Kulturgut von unschätzbarem Wert. Mit der abschließenden genetischen Sequenzierung schaffen wir wissenschaftliche Fakten. Erst wenn sowohl die optisch erkennbaren Merkmale als auch das Ergebnis des genetischen Fingerabdrucks übereinstimmen, können wir zu 100 % garantieren, dass es sich bei den in unserer Sammlung befindlichen Kaffee-Pflanzen um die zuvor vermuteten Sorten handelt. Durch den Vergleich der Untersuchungsergebnisse können wir darüber hinaus weitere Erkenntnisse über die Entstehung dieser einmaligen Sortenvielfalt gewinnen. Wir sind der Firma Hochland Kaffee Hunzelmann sehr dankbar, dass sie uns dabei unterstützt.“ Josué Ruiz, der Geschäftsführer der Stuttgarter Rösterei, betont: „Dieses Projekt verbindet meine Wurzeln in Panama mit meiner Arbeit in Stuttgart – das macht es für mich so besonders.“
zum Bild oben:
Der in Äthiopien wild wachsende Coffe arabica ist der Ursprung vieler Kaffeevarietäten
© Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann
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