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Verschiedenes 

Zoo Karlsruhe: Kleiner Eisbär im Zoo Karlsruhe ist wohlauf

Zoo Karlsruhe: Kleiner Eisbär im Zoo Karlsruhe ist wohlauf
© Zoo Karlsruhe, Timo Deible

Erste Aufnahmen des Jungtiers / Muttertier weiter sehr entspannt

Der kleine Eisbär im Zoo Karlsruhe fängt an zu krabbeln. Nachdem er über die an der Scheibe angebrachte Kamera gesehen wurde, konnten jetzt auch die ersten Aufnahmen an der Anlage gemacht werden. "Die Tierpfleger haben vor einigen Tagen angefangen, wieder direkt an die Anlage zu gehen und das Muttertier Nuka langsam wieder zuzufüttern. Sie ist sehr entspannt. Diesen Kontakt halten wir aber noch sehr gering", sagt Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt.

Nuka hatte am 2. November zwei Jungtiere zur Welt gebracht. Es war für sie die erste Geburt. Statt der vorbereiteten Innenhöhle hatte sie die Jungtiere jedoch in einer Halbhöhle auf der Außenanlage zur Welt gebracht. Damit waren vor allem wegen möglicher Störungen, auf die Eisbären teilweise auch mit dem Auffressen der Jungtiere reagieren, und Wettereinflüsse eine große Gefahr für den Nachwuchs. Eines der Jungtiere ist wahrscheinlich in den ersten Tagen gestorben. Über Tonaufnahmen aus der Anlage war immer nur ein Jungtier zu hören. "Das hat sich aber prächtig entwickelt. Jetzt sind wir sehr viel optimistischer, dass es durchkommt", freut sich Reinschmidt.

In den kommenden Wochen bleibt der Bereich rund um die Anlage jedoch weiterhin abgesperrt. "Wir geben Mutter- und Jungtier die notwendige Zeit. In der Natur kommen die Jungtiere erst nach drei- bis vier Monaten aus der Schnee- und Eishöhle. Auch unser Jungtier verlässt die Halbhöhle auf der Außenanlage noch nicht", erläutert der Zoodirektor. Der männliche Eisbär Kap ist bereits seit einigen Monaten abgetrennt und für die Zoogäste weiter auf der großen Außenanlage zu sehen. Da männliche Eisbären auch ihre eigenen Jungtiere töten, bleibt er weiterhin getrennt. "Eisbären sind von Natur aus Einzelgänger, daher ist das kein Problem", so Reinschmidt.

Im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) wurde Nuka im März vom Zoo Pairi Daiza in der belgischen Provinz Hennegauins ins Badische gebracht. Sie selbst wurde am 26. November 2016 im Aalborg Zoo in Dänemark geboren. Kap, der am 16. Oktober 2000 in Moskau auf die Welt kam, gilt als einer der genetisch besonders wertvollen Eisbären im EEP. Er hatte sich zuvor nur einmal in Hamburg fortgepflanzt.

Mitte April wurden Paarungen bei den beiden Bären beobachtet. Bei Eisbären nisten sich befruchtete Eizellen nicht gleich ein, es kommt zu einer sogenannten Keimruhe. Die Einnistung in der Gebärmutter erfolgt erst im Herbst. Es folgt eine kurze Trächtigkeit von normalerweise lediglich etwas mehr als zwei Monaten. Meist werden dann ein oder zwei noch sehr gering entwickelte Jungtiere geboren, die äußerst klein sind, vergleichbar mit der Größe eines Meerschweinchens.

Der Eisbär gilt laut Roter Liste der Weltnaturschutzunion IUCN als "gefährdet". Der Bestand in der Natur wird auf rund 20.000 bis 25.000 Tiere geschätzt. Das Vorkommen ist fragmentiert und verteilt sich auf unterschiedliche Gebiete des Nordpolargebiets. Mit dem EEP soll eine Reservepopulation in Menschenobhut erhalten werden. In der Natur ist die Art durch den Klimawandel und das damit schwindende Eis, aber auch die verstärkte Förderung von Erdöl und Erdgas in den arktischen Regionen gefährdet.








Verschiedenes 

Jahresrückblick in der Wilhelma

Jahresrückblick in der Wilhelma
Schabrackentapir Melati © Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann

Ein ereignisreiches Jahr im Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgart

Die Wilhelma in Stuttgart blickt wieder einmal auf ein erfolgreiches Jahr zurück: Mit mehr als 1,83 Millionen Besucherinnen und Besuchern konnte das Rekordergebnis des Vorjahres leicht übertroffen werden.

Eine Welle der Begeisterung, weit über die Grenzen von Baden-Württemberg hinaus, hat der Koala-Nachwuchs ausgelöst: Kurz vor Weihnachten schauten gleich zwei Jungtiere erstmals aus den Beuteln ihrer Mütter. Nachzuchten gab es bei zahlreichen Arten: Beide Brutpaare der schwierig zu züchtenden Riesentukane haben erfolgreich Jungvögel großgezogen. Für viel Aufsehen hat außerdem die Geburt des Schabrackentapir-Jungtiers Melati im Oktober gesorgt. Bei den Bonobos lagen Freude und Trauer nahe beieinander. Gleich zweimal wurden Jungtiere geboren. Leider verstarb der Säugling Kasita im September im Alter von nur sechs Monaten, da sich der Nährstoffgehalt der Muttermilch der 31 Jahre alten Chipita unerwartet verschlechtert hatte.

Auch neue Arten zogen 2024 in die Wilhelma ein: Von gefiederten Neuzugängen wie Rotschnabelhokkos und Zwergglanzenten bis hin zu Reptilien wie Biberschwanzagamen und Buntwaranen. Letztere haben im September ein 21 m² großes Terrarium bezogen. Die Hälfte der Kosten von insgesamt 150.000 Euro für den Bau dieser Anlage wurde vom Verein der Freunde und Förderer der Wilhelma getragen.

Der Fachbereich Botanik hat das ganze Jahr über mit Wechselausstellungen die facettenreiche Pflanzenwelt der Wilhelma zur Geltung gebracht – von der Zitrusschau über Australische Landschaften bis hin zur Chili-Ausstellung. Auch im Artenschutz wurde in Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium Stuttgart beachtliches geleistet: Übergangsweise beherbergt die Wilhelma Dutzende Exemplare der in Baden-Württemberg als gefährdet geltenden Glänzenden Seerose, so lange ihr Heimatgewässer saniert wird. Außerdem wurden in der Wilhelma angezogene Pflänzchen der Borstigen Glockenblume, die landesweit als vom Aussterben bedroht eingestuft ist, auf der Schwäbischen Alb neu ausgepflanzt.

Die Wilhelma hat sich auch international für den Artenschutz engagiert. 2024 wurden erneut über 1 Million Euro in mehr als 40 Projekte rund um den Globus investiert. Die dafür notwendigen Mittel wurden in erster Linie mit Hilfe des über den Eintrittspreis freiwillig gezahlten Artenschutz-Euro und über den Verein der Freunde und Förderer der Wilhelma generiert. Davon profitierten unter anderem Orang-Utans in Indonesien, Bilbys in Australien und Hochland-Kärpflinge in Mexiko. Mit einem Betrag von 170.000 Euro wurde die ecuadorianische Organisation Jocotoco beim Kauf und der Renaturierung von 240 Hektar Land unterstützt, die einen Lebensraum für seltene Magnolien und zahlreiche Tierarten darstellen. Über einen speziellen Nothilfe-Fonds wurden über die Aktionsgemeinschaft Artenschutz 20.000 Euro bereitgestellt, um in Südafrika nach Stürmen angespülte junge Meeresschildkröten zu versorgen. Auch durch eigene Nachzuchten hat die Wilhelma den Artenschutz gefördert: Für ein Wiederansiedlungsprojekt im Großarltal in Österreich wurden Alpensteinböcke aus eigener Nachzucht zur Verfügung gestellt. Um die Vernetzung internationaler Akteure im Artenschutz zu fördern, war die Wilhelma zudem Gold Sponsor des ersten World Species Congress. An dieser von der Bewegung „Reverse the Red“ und dem Weltverband der Zoos und Aquarien WAZA ins Leben gerufenen globale Online-Veranstaltung nahmen über 100 Initiativen aus aller Welt teil.

Für noch mehr Nachhaltigkeit hat sich der Fachbereich Parkpflege tatkräftig eingesetzt: Im historischen Parkteil der Wilhelma wurden Wechselflorbeete, die bisher mehrmals im Jahr neu bepflanzt wurden, komplett umgestaltet: Nun gedeiht dort eine Dauerbepflanzung, die von trockenheitsresistenten und insektenfreundlichen Stauden geprägt ist. So wird zum einen Wasser gespart, zum anderen ein Beitrag für mehr Artenvielfalt geleistet. In den außerhalb des zoologisch-botanischen Gartens gelegenen landeseigenen Grünflächen, die in Stuttgart ebenfalls von der Wilhelma betreut werden, sind schon jetzt zwei Drittel aller Mähflächen als einheimische Blühwiesen angelegt. Mehrfach nahmen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Parkpflege an Weiterbildungen statt, um den Biodiversitätsausbau in Stuttgart noch stärker voranzutreiben. Für die Betriebsstelle Schlossgarten drehte sich im Sommer 2024 vieles um ein anderes Thema: Den Fußball. Die Parkanlagen nahe der Fanmeile während der Fußball-Europameisterschaft sauber und gepflegt zu halten, war eine Herausforderung, welche die Gärtnerinnenn und Gärtner mit Bravour meisterten.

Die Wilhelma hat 2024 nicht nur mit ihrer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt und ihren historischen Parkanlagen, sondern auch mit einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm begeistert: Das Team der Wilhelmaschule hat mit den Wilden Wochenenden, verschiedenen Thementagen, dem Artenschutztag und zahlreichen Führungen für Schulklassen und Kindergruppen ein umfangreiches zoopädagogisches Angebot auf die Beine gestellt. An Halloween zeigte sich die Wilhelma außerdem wieder von ihrer grusligen Seite. Rund 60 Freiwillige, zumeist eigene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, hatten sich für diesen Anlass in schaurige Gestalten verwandelt. Das Highlight des Winters kann man noch bis Sonntag, 12. Januar 2025 erleben: Bis dahin taucht die Veranstaltung Christmas Garden die Anlagen der Wilhelma jeden Abend von 17.00 bis 22.00 Uhr in eine faszinierende Welt aus Lichtern und Farben.

Auch 2025 wird ein spannendes Jahr für die Wilhelma. Direktor Dr. Thomas Kölpin verrät einen der Gründe: „Wir freuen uns schon jetzt auf die im Sommer stattfindende Einweihung der Anlage für Amur-Tiger. Auf mehr als 5.000 m² werden wir neue Maßstäbe für die Haltung und Zucht dieser faszinierenden Großkatzen setzen, deren Bestände in der Natur leider stark gefährdet sind.“

zum Bild oben:
Anfang Oktober kam Schabrackentapir Melati zur Welt. © Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann





Veranstaltungen 

Wer fliegt da durchs mild-nasse Winterwetter?

Vom 10. bis 12. Januar ruft der NABU wieder zur „Stunde der Wintervögel“ auf

Berlin – Von Winterwetter bisher kaum eine Spur, trotzdem findet vom 10. bis 12. Januar wieder die „Stunde der Wintervögel“ statt. Der NABU und sein bayerischer Partner LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) rufen dazu auf, eine Stunde lang Vögel zu zählen und zu melden.

„Seit Wochen ist unser Wetter vor allem von Hochnebel, Sprühregen und recht milden Temperaturen bestimmt. Das wirkt sich auch auf die Vogelwelt aus“, sagt NABU-Vogelschutzexperte Martin Rümmler. „Bei Hochnebel sind Amsel, Meise, Spatz und Co. weniger aktiv. Wanderbewegungen sind dann zum Teil eingeschränkt.“ Das trübe Wetter scheine nicht nur Menschen, sondern auch die Vögel schläfrig zu machen. Bei Nebel ist ihr Aktivitätsradius kleiner. Dadurch haben sie womöglich weniger Futter zur Verfügung, so Rümmler. Der Vogelschutzexperte empfiehlt daher das Zufüttern mit qualitativ hochwertigem Körnerfutter. Noch wichtiger sei aber, dass der Garten vogelfreundlich gestaltet wird: mit Wildobststräuchern, wie Holunder und Kornelkirsche, Laub- und Reisighaufen sowie heimischen Stauden, deren Samenstände über den Winter stehen bleiben. In einem so naturnah gestalteten Garten lassen sich auch bei nassem Wetter viele Vögel sehen und zählen.

Rümmler: „Egal, wie das Wetter am Zählwochenende wird, wichtig ist, dass möglichst viele Menschen mitmachen. Nur so bekommen wir genug Daten, um uns ein Bild von der Situation der Vögel in unseren Siedlungen zu machen.“

Die „Stunde der Wintervögel“ ist Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion und findet bereits zum 15. Mal statt. Im vergangenen Jahr haben rund 130.000 Menschen mitgezählt. Wer mitmachen will, beobachtet eine Stunde lang die Vögel vor dem Fenster, im Garten oder im Park und meldet die Ergebnisse dem NABU. Von jeder Art wird die höchste Anzahl Vögel notiert, die während der Stunde gleichzeitig gesichtet wurde. Die Beobachtungen können unter www.stundederwintervoegel.de und mit der App „NABU Vogelwelt“ bis zum 20. Januar gemeldet werden.

Die NAJU lädt mit der „Schulstunde der Wintervögel“ vom 13. bis 17. Januar alle Kinder ein, die heimischen Wintervögel spielerisch kennenzulernen, zu beobachten und zu zählen. Alle Infos unter www.naju.de/sdw.

Mehr Infos zur Aktion, Artenporträts, Fütterungstipps und E-Learning-Tool Vogeltrainer: www.stundederwintervoegel.de

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Verschiedenes 

Die St. Wolfgangskapelle in Aichstetten

Die St. Wolfgangskapelle in Aichstetten
Aichstetten: Kapelle St.Wolfgang (c) Eckhard Wegner / DSD

Umfangreiche Maßnahmen restauratorisch unterschiedlicher Disziplinen sind nötig

Für die Instandsetzung der Fundamente der St. Wolfgangskapelle in Aichstetten stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 30.000 Euro zur Verfügung. Das Gotteshaus gehört nunmehr zu den über 420 Denkmalen, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Baden-Württemberg fördern konnte.

Zum Objekt:
Bei der nordöstlich von Aichstetten in einer Straßengabelung gelegenen barocken Kapelle handelt es sich um ein anschauliches Zeugnis der gelebten und baulich zum Ausdruck gebrachten Religiosität in der frühen Neuzeit. Als einstiges Wallfahrtsziel dokumentiert die Kapelle die traditionellen Formen katholischer Frömmigkeit. Mit der sehr gut erhaltenen bauzeitlichen Ausstattung kommt ihr eine wichtige kulturgeschichtliche Bedeutung zu.

Der mittelalterliche Bau stammt im Kern womöglich aus dem 10. Jahrhundert. Seine jetzige Gestaltung geht auf einen barocken Umbau der Jahre 1711 bis 1719 zurück. Es handelt sich um einen verputzten, flachgedeckten Saalbau mit Satteldach, offenem Dachreiter und dreiseitigem, gewölbten Chor mit abgewalmtem Dach sowie einem nördlichen Sakristeianbau.

Die historische Ausstattung hat in der Vergangenheit geIitten bedingt durch die bestehenden klimatischen Verhältnisse. Um Verluste historischer Substanz zu vermeiden sind umfangreiche, substanzsichernde Maßnahmen notwendig. Hierbei sind restauratorisch unterschiedliche Disziplinen gefragt. Die Maßnahmen werden mit dem Landesdenkmalamt eng abgestimmt. Zum langfristigen und nachhaltigen Erhalt sollen auch die klimatischen Bedingungen in der Kapelle verbesset werden.





Verschiedenes 

NABU-Negativpreis „Dinosaurier des Jahres 2024“ geht an „Schneller-Bauen-Gesetz“

Krüger: Gesetz fördert Flächenfraß ohne Problem zu lösen

Berlin, 30.12.24– Der NABU verleiht den Negativpreis „Dinosaurier des Jahres 2024“ an das „Schneller-Bauen-Gesetz“ des Berliner Senats. Das Gesetz steht aus Sicht des NABU symbolisch für eine Politik, die eine dringend notwendige ökologische und soziale Stadtentwicklung zugunsten vermeintlich schnellerer Bauvorhaben opfert.

NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger erklärt die Entscheidung: „Ja, die Wohnungskrise in Berlin braucht dringend Lösungen, aber das Schneller-Bauen-Gesetz setzt an den falschen Stellen an. Unter dem Vorwand des Bürokratieabbaus werden Regelungen gestrichen, die für den Klimaschutz, die Artenvielfalt und die Lebensqualität in den Städten unverzichtbar sind. Eine nachhaltige Stadtentwicklung hat die Aufgabe, zwischen unterschiedlichen sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Interessen, aber auch Belangen des Umweltschutzes und der Gesunderhaltung der Bevölkerung abzuwägen und zu vermitteln. Die einseitige Bevorzugung des Wohnungsbaus führt zwangsläufig zur Verletzung anderer, berechtigter Interessen. Das gefährdet den sozialen Frieden und erinnert stark an § 246e BauGB auf Bundesebene.“

Grünflächen sind kein Luxus, sondern unverzichtbar für die Zukunftsfähigkeit unserer Städte, insbesondere angesichts der Auswirkungen der Klimakrise. Diese zeigt sich auch in Berlin immer deutlicher: Viele Menschen leiden unter Rekordtemperaturen, Hitzeinseln, Starkregen und Stürmen. Die Folgen sind schlechte Luft, abgedeckte Dächer, vollgelaufene Keller und umgestürzte Bäume.

Der Berliner Senat hat nun ein Gesetz formuliert, das diese Probleme noch verschärft. Es erlaubt Eingriffe in geschützte Naturräume, oft ohne ausreichenden Ausgleich. Gleichzeitig werden die Beteiligungsrechte der Bezirke durch eingeschränkte Mitspracherechte massiv beschnitten.

Dr. Melanie von Orlow, Geschäftsführerin des NABU-Landesverbandes Berlin: „Der Berliner Senat suggeriert mit seinem Gesetz schnelle und praktikable Lösungen, die aber Natur und Mensch über Gebühr belasten. Das Gesetz wird zu einem massiven Nettoverlust an Stadtgrün führen, da Ersatzmaßnahmen künftig kaum noch kontrolliert werden oder teilweise sogar entfallen dürfen. Berlins Naturschätze wie beispielsweise der Emmauswald in Neukölln, die Moorlinse in Buch oder die Elisabeth-Aue im Norden Berlins sind dadurch akut bedroht.”

Tatsächlich bietet Berlin noch ungenutzte Potenziale, durch Bauen auf versiegelten Flächen könnte Platz für weitere 75.000 Wohnungen geschaffen werden, ohne weitere Grünflächen zu zerstören. Doch stattdessen werden ökologisch wertvolle Flächen geopfert. Auch ist die Idee des schnelleren Bauens nicht gleichbedeutend damit, dass bezahlbarer Wohnraum entsteht. Von Orlow betont: „Wohnungsnot ist ein drängendes Problem, aber dieses Gesetz löst es nicht. Es zerstört Natur, heizt das Klima an und verhindert eine nachhaltige Stadtentwicklung. Was wir brauchen, sind intelligente Wohnkonzepte und bedarfsgerechtes Bauen vorzugsweise auf bereits versiegelten Flächen.”

Das sieht auch NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger so: „Das Schneller-Bauen-Gesetz ist keine Lösung für die Zukunft, sondern ein Rückschritt in die Vergangenheit. Der Erhalt von Natur ist kein Selbstzweck, sondern eine Lebensversicherung – gerade für Städte wie Berlin.“

Städte wie Wien, Kopenhagen und zunehmend auch Paris zeigen, dass es auch anders geht. Dort werden Freiräume erhalten oder wiederhergestellt, Nachverdichtung sinnvoll umgesetzt und die Bürgerinnen und Bürger stärker beteiligt. Diese Ansätze fördern den sozialen Frieden und den Klimaschutz gleichermaßen - und machen die Städte lebenswerter. „Berlin sollte sich an diesen Vorbildern orientieren, statt weiter auf rückwärtsgewandte Strategien zu setzen“, fordert Krüger.

„Dinosaurier des Jahres“: Symbol für rückschrittliche Umweltpolitik

Mit dem "Dinosaurier des Jahres", einer 2,6 Kilogramm schweren Nachbildung einer Riesenechse, zeichnet der NABU seit 1993 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus, die sich durch besonders rückschrittliches öffentliches Engagement in Sachen Natur- und Umweltschutz hervorgetan haben. Seit 2020 werden nicht mehr Personen, sondern konkrete Projekte als Umweltsauerei des Jahres ausgezeichnet. Preisträger 2023 war der „Beschleunigungspakt“ der Ministerpräsidentenkonferenz, 2022 die Umweltkatastrophe an der Oder.

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1 Million Euro für den Artenschutz

1 Million Euro für den Artenschutz
Brauner Brüllaffe in Brasilien © Daniel de Granville

Die Wilhelma zieht eine Jahresbilanz ihrer Artenschutzprojekte

Während sich das Jahr 2024 dem Ende zuneigt, zieht die Wilhelma eine Bilanz ihres internationalen Engagements im Artenschutz. Erneut wurden rund 1 Million Euro in mehr als 40 Artenschutzprojekte in aller Welt investiert – von Wiederaufforstungen in Lebensräumen des Orang-Utans in Indonesien, der Schaffung und Überwachung von Brutplätzen für Hornvögel in Thailand, Auswilderungen von Braunen Brüllaffen und Taubenhalsamazonen in Brasilien, dem Schutz von Berggorillas und Bonobos in der Demokratischen Republik Kongo bis hin zu einem Projekt zum Erhalt des Bilbys, einer Beuteltierart in Australien. Ein Meilenstein des Artenschutzes war die Rettung der Goldenen Skiffia: Diese zu den Hochlandkärpflingen zählende Fischart war in ihrer natürlichen Heimat, dem Rio Teuchitlán in Mexiko, bereits ausgestorben. Dank des Engagements von Zoos und Aquarien sowie fachkundiger Privatleute konnte die Art in Menschenobhut erhalten und nach der Renaturierung ihres Lebensraums in Zusammenarbeit mit der Initiative „Plan G“ wiederangesiedelt werden.

Besonders effektiv für den Erhalt bedrohter Arten ist der Schutz von Lebensraum. Mit einem Betrag von 170.000 Euro hat der Zoologisch-Botanische Garten Stuttgart daher auch 2024 wieder die ecuadorianische Organisation Jocotoco beim Kauf und der Renaturierung von insgesamt 240 Hektar Land in drei verschiedenen Schutzgebieten unterstützt. Beispielsweise wurden damit Flächen innerhalb des Buenaventura-Reservats erworben - der Heimat von 330 Vogelarten sowie endemischer Froscharten. Bei von der Wilhelma finanzierten Expeditionen wurden wenige Jahre zuvor gleich zwei der Wissenschaft unbekannte Magnolienarten entdeckt, die kurz vor dem Aussterben standen. Ohne Schutzmaßnahmen wären die Arten verschwunden. Mit Setzlingen einheimischer Baumarten, darunter auch der neu entdeckten Magnolien, wurden ehemalige Weideflächen innerhalb der angekauften Parzellen neu aufgeforstet und eine Wiedervernetzung von Lebensräumen erreicht.

In der Regel erfordert Artenschutz sorgfältige und langfristige Planung. Manchmal muss es aber vor allem schnell gehen: So wurden im Frühjahr vor der Küste Südafrikas nach starken Stürmen etliche Jungtiere der Unechten Karettschildkröte angespült. Die geschwächten Tiere mussten geborgen, versorgt und wieder ausgewildert werden. Über ihren Nothilfe-Fonds hat die Wilhelma dafür in Zusammenarbeit mit der Aktionsgemeinschaft Artenschutz einen Betrag von rund 20.000 € bereitgestellt.

Das Engagement der Wilhelma kam 2024 nicht nur Projekten in Afrika, Südamerika, Asien und Australien zugute – sondern auch dem Schutz gefährdeter Pflanzenarten in Baden-Württemberg. Aktuell beherbergt die Wilhelma im Auftrag des Regierungspräsidiums Stuttgart Dutzende Exemplare der landesweit stark gefährdeten Glänzenden Seerose (Nymphae candida). Ihr Lebensraum, ein Weiher im Landkreis Schwäbisch-Hall, war über die Jahrzehnte so verschlammt, dass er temporär abgelassen und saniert werden musste. Sobald diese Maßnahmen abgeschlossen sind, werden die Seerosen wohlbehalten an ihren Ursprungsort zurückkehren. Ebenfalls auf der Liste der bedrohten Arten in Baden-Württemberg steht die Borstige Glockenblume (Campanula cervicaria). An einem ihrer letzten Standorte auf der Schwäbischen Alb, der kurz vor dem Erlöschen stand, wurden im Vorjahr Samen gesammelt. Die daraus herangezogenen Pflänzchen wurden im Oktober 2024 auf der Alb in einem weiteren Habitat, in dem die Art bereits verschwunden war, neu ausgepflanzt.

Für die Wilhelma als wissenschaftlich geleiteter zoologischer Garten hat Artenschutz oberste Priorität. Daher war es Ehrensache, den ersten World Species Congress als Gold Sponsor zu unterstützen. Die von der Bewegung „Reverse the Red“ – einer Initiative der Weltnaturschutzunion IUCN und dem Weltverband der Zoos und Aquarien WAZA – ins Leben gerufene Veranstaltung fand am 15. Mai 2024 als globales Online-Event statt. Mehr als hundert Artenschutz-Initiativen nutzten die Gelegenheit, über einen Zeitraum von 24 Stunden ihre Projekte vorzustellen, für Unterstützung zu werben und Erfahrungen auszutauschen. Hinzu kamen Satellitenevents an verschiedenen Orten auf der ganzen Welt, so auch in der Wilhelma. Nicht nur der World Species Congress verstärkte die internationale Vernetzung im Artenschutz: So legte im Sommer ein Team des von der Wilhelma unterstützten CSFI Shipstern-Reservats in Belize während einer Europa-Reise einen Besuch in Stuttgart ein. Im Herbst durfte die Wilhelma zudem Dr Purnima Barman begrüßen: Die Biologin ist die Gründerin der Hargila Army – einem Zusammenschluss von über 10.000 Frauen, die sich dem Schutz des Argala-Marabus im Norden Indiens verschrieben haben. Die Gäste aus Belize und Indien nutzten die Gelegenheit, sich mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des zoologisch-botanischen Gartens auszutauschen und über ihre Projekte zu informieren, die schon seit Jahren von der Wilhelma gefördert werden.

Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin: „Die Erfolge, die wir zusammen mit unseren internationalen Projektpartnern im Artenschutz erzielen, wären ohne unsere Besucherinnen und Besucher nicht realisierbar. Der Artenschutz-Euro, der freiwillig über den Eintritt gezahlt wird, gibt uns die Möglichkeit, gemeinsam viel in Bewegung zu setzen, um Tiere, Pflanzen und ihre Lebensräume für die kommenden Generationen zu erhalten. Außerdem danken wir dem Verein der Freunde und Förderer der Wilhelma, der ausgewählte Projekte mit erheblichen Summen unterstützt.“





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Der Zolli beendet sein 150. Jubiläumsjahr mit einem Tag der offenen Tür

Der Zolli beendet sein 150. Jubiläumsjahr mit einem Tag der offenen Tür
Königspinguin (c) Zoo Basel

Der Zolli verabschiedet das Jahr 2024 mit einem Gratistag: Am Dienstag, 31. Dezember 2024, gewährt er allen Besucherinnen und Besuchern zum Abschluss seines 150-Jahr-Jubiläums kostenlosen Eintritt. Es gelten die regulären Öffnungszeiten von 8.00 bis 17.30 Uhr; ein Rahmenprogramm ist nicht vorgesehen. Auch die Zoo-Restaurants und der Zoo-Shop sind normal geöffnet.

Mit grossen Schritten neigt sich das Jahr 2024 dem Ende zu – und mit ihm die zahlreichen Aktivitäten rund um das 150. Zolli-Jubiläum. Zum krönenden Abschluss seines Jubeljahres lädt der Zoo Basel die Bevölkerung am Dienstag, 31. Dezember 2024, ein zu einem «Tag der offenen Tür» mit freiem Eintritt für alle. Abgesehen von Pinguinspaziergang, Seelöwen- und Pelikanfütterungen sowie den grösstenteils Ende Jahr auslaufenden Jubiläumsaktivitäten ist für besagten Tag kein spezielles Programm geplant.

Willkommen in der Stadt-Oase
Gemäss Zoo-Direktor Olivier Pagan ist ein Zolli-Besuch zu jeder Jahreszeit etwas Besonderes: «Verbringen Sie den letzten Tag des Jahres in unserer Stadt-Oase und blicken Sie mit uns nochmals zurück auf 150 Jahre Zoo Basel. Sei es beim Reinhören in eine Alltagsgeschichte, beim Anschauen eines Videos, das Türen und Tore ‹hinter die Kulissen› öffnet, oder beim Eintauchen in die Vergangenheit mithilfe der Geschichtsausstellung ‹Auf Zeitreise› oder mit dem Audiowalk. Wir freuen uns, unser Jubiläumsjahr gemeinsam mit Ihnen zu beenden und heissen Sie herzlich willkommen.»

Der Zolli ist am letzten Tag des Jahres von 8.00 bis 17.30 Uhr geöffnet, wobei die Tierhäuser zehn Minuten früher schliessen. Die Zoo-Restaurants laden von 9.00 bis 17.00 Uhr zum Aufwärmen, Speisen und Verweilen ein. Der Zoo-Shop ist von 10.00 bis 17.15 Uhr offen. Hinsichtlich der für besagten Tag geplanten Jubiläumsaktivitäten sei auf die Besucher-App verwiesen.

Besucher-App: Alle Infos für den Zolli-Besuch zum Mitnehmen
Nach dem Eintritt den QR-Code am Bildschirm beim Haupteingang scannen und alle relevanten Informationen rund um den Zoobesuch zu jeder Zeit auf dem Handy verfügbar haben. Ob Jubiläumsaktivitäten, Zooplan, Jungtiere oder Verpflegung: Die Zolli-Besucher-App, als Web-App konzipiert, vereint alles Wissenswerte auf einen Klick!





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Ohne Böller und Raketen ins neue Jahr

Wildtiere leiden unter der Knallerei / NABU fordert Verbot von privatem Feuerwerk

Berlin, 19.12.24 – Pfeifende Raketen und krachende Böller: Silvester ist die Nacht laut, bunt und voller Feinstaub. Doch seit einigen Jahren ist der Brauch, das neue Jahr mit Feuerwerk zu begrüßen, zunehmend umstritten. Silvester-Feuerwerk bringt nicht nur starke Feinstaubbelastung und enorme Müllmengen mit sich, es hat außerdem schädliche Auswirkungen auf Wildtiere. Der NABU fordert darum ein Verbot privater Silvesterknallerei und eine Beschränkung auf zentral organisierte Feuerwerke.

„Vor allem Vögel reagieren stark auf Böller und Raketen“, sagt NABU-Vogelschutzexperte Martin Rümmler. „Sie fliehen in große Höhen, landen für lange Zeit nicht und kehren nur zögerlich zu ihren Rast- und Schlafplätzen zurück.“ Wasservögel reagieren noch in vier bis sieben Kilometern Entfernung auf Feuerwerk mit Flucht. Wenn Vögel in Schwärmen in großer Panik flüchten, können sie gegen Glasscheiben oder Stromleitungen prallen. Aber auch andere Wildtiere wie Füchse, Biber und Fledermäuse werden durch den starken Lärm gestresst. „Der Familienhund versteckt sich unter dem Sofa, wenn die stundenlange Knallerei losgeht – so ängstlich reagieren auch Wildtiere“, so Rümmler. „Bei ihnen löst der heftige Lärm den Fluchtreflex aus.“ Dadurch verbrauchen sie viel Energie, die sie zum Überleben in der kalten Jahreszeit benötigen. Rümmler: „Das kann schnell lebensbedrohend werden.“

Auf Feuerwerk an Silvester muss aber nicht komplett verzichtet werden. Hier schlägt der NABU vor, dass Städte und Gemeinden zentrale Feuerwerke organisieren, vorzugweise Lichtshows. Die Konzentration auf bestimmte Orte reduziert Müll und Lärm – so kann das neue Jahr umwelt- und naturfreundlicher begrüßt werden.

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