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Verschiedenes 

Heimische Bäume stärken – keine „Wunderbäume“ auf Kosten der Natur

Heimische Bäume stärken – keine „Wunderbäume“ auf Kosten der Natur
Kratt-Eichen am Morgen (c) NABU/CEWE/Alexander Kopp

Selbert: Ökosystemfremde Baumarten können Stabilität des Waldes gefährden

Berlin – Zum Tages des Baumes (er war am 25.4.) macht der NABU auf die besondere Bedeutung heimischer Baumarten in der Forstwirtschaft aufmerksam. Ob Stieleiche, Rotbuche, Weißtanne, Spitzahorn oder Sommerlinde – heimische Bäume bieten enormes Potenzial, um unsere Wälder naturnah im Klimawandel weiterzuentwickeln. Diese heimischen Bäume stehen in ständigem Austausch mit unzähligen Tier- und Pflanzenarten. Ihr komplexes Zusammenspiel sorgt dafür, dass sich Wälder aus eigener Kraft erneuern, weiterentwickeln und über lange Zeit bestehen können. Artenreiche Wälder sind dadurch nicht nur produktiver, sondern auch widerstandsfähiger gegen Gefahren wie Stürme, Trockenheit, Hitze, Brände oder Schädlinge. Gleichzeitig warnt der NABU vor einer starken Überprägung der heimischen Waldökosysteme durch übermäßigen und großflächigen Anbau ökosystemfremder Baumarten wie Douglasie, Roteiche oder Blauglockenbaum.

“Der Klimawandel stellt die Forstwirtschaft vor große Herausforderungen. Zunehmend gewinnen Vorschläge an Gewicht, heimische Baumarten vermehrt durch fremde Arten zu ersetzen. Doch diese sind oft nur unzureichend in unsere heimischen Ökosysteme eingebunden. Sie drohen die Entwicklung des Waldes in eine Sackgasse zu führen - mit erheblichen ökologischen wie wirtschaftlichen Risiken“, betont NABU-Waldexperte Sven Selbert. “Es gibt keine Wunderbäume: Hitze und Dürre betreffen nicht nur heimische Arten, sondern längst auch vorgeblich resiliente, eingeführte Forstpflanzen. Eine starke forstliche Überformung des Waldes führt dabei zu einer ökologischen Verarmung, die neue Verwundbarkeiten schafft – etwa durch später ebenfalls eingeschleppte Schädlinge, denen natürliche Gegenspieler fehlen.”

Der NABU spricht sich für einen ökologisch fundierten Waldumbau aus, bei dem standortangepasste, heimische Baumarten gezielt gefördert werden. Der Anteil nicht-heimischer Baumarten sollte hingegen nicht höher als 20 bis maximal 30 Prozent sein, um die widerstandsfähigen Waldgesellschaften nicht zu gefährden. In besonders geschützten Wäldern soll ganz darauf verzichtet werden, fremde Baumarten anzupflanzen. Der NABU fordert Bund und Länder außerdem dazu auf, Förderprogramme konsequent auf naturnahe Waldbewirtschaftung auszurichten und die Risiken großflächiger Anpflanzungen nicht heimischer Arten stärker zu berücksichtigen.

Weitere Informationen online

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Frühe Vögel: Morgendliche Vogelstimmen-Erkundung in Schramberg

Frühe Vögel: Morgendliche Vogelstimmen-Erkundung in Schramberg
Vogelstimmenspaziergang in Schramberg (c) Sarah Hujer

Zilp-Zalp und Co. sind die Stars der Vogel-Tour mit Reinhard Günter und Karl Pröbstle vom BUND-Ortsverband Schramberg. Wenn die Zugvögel aus ihren Winterquartieren heimkehren und die Brutzeit beginnt, zeigen die männlichen Zwitscherkünstler zum Sonnenaufgang lautstark, was sie können, um ihr Revier zu verteidigen und die Weibchen auf sich aufmerksam zu machen. Beste Bedingungen für ein Naturkonzert.

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Unaufhaltsam?

Asiatische Hornisse erreicht immer mehr Regionen in Deutschland

Breitkreuz: Invasive Arten als einer der Haupttreiber der Artenkrise ernst nehmen

Berlin – Eine Verbreitung mit Folgen: Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) nimmt in Deutschland weiter zu – und wird damit zum mahnenden Beispiel für das rasante Verbreitungspotential von invasiven Arten mit potenziell verheerenden Folgen für die heimische Artenvielfalt.

Im März wurde das Insekt von der Bunderegierung offiziell als “etabliert” in ganz Deutschland eingestuft. Diese Bewertung bedeutet, dass sie sich dauerhaft in bestimmten Regionen angesiedelt hat, sie bislang aber noch keineswegs flächendeckend verbreitet ist. In Deutschland gilt sie insbesondere in Westdeutschland als etabliert.

Mit der Umstufung entfällt die behördliche Bekämpfungspflicht. Dies mindert einerseits den Handlungsdruck für bereits stark belastete Naturschutzbehörden eine als etabliert geltende Art einzudämmen, könnte jedoch andererseits die Ausbreitung in Bundesländern wie Bayern, Brandenburg oder Sachsen beschleunigen. Kritisch bewertet der NABU im Zusammenhang der Umstufung insbesondere, dass nun notwendige Managementmaßnahmen, um ihre weitere Verbreitung zumindest zu verlangsamen, im vorgeschlagenen Maßnahmenplan zu kurz greifen. Gleichzeitig fordert der NABU den Aufbau eines bundesweiten Meldesystems für invasive Arten, um Funde schnell erfassen und koordinierte Maßnahmen einleiten zu können. Insbesondere Untere Naturschutzbehörden müssen dazu personell und finanziell ausreichend ausgestattet sein, um auf solche Bedrohungen ausreichend reagieren zu können.

„Vespa velutina steht nicht zufällig auf der EU-Liste invasiver Arten – sie ist ein Paradebeispiel dafür, wie eingeschleppte Arten heimische Ökosysteme gefährden und zeigt exemplarisch, wie unaufhaltsam sich manche Arten ausbreiten können, wenn nicht frühzeitig gegengesteuert wird“, betont NABU-Insektenexpertin Dr. Laura Breitkreuz. “Hornissen jagen mit hoher Effizienz Honig- und Wildbienen sowie andere Insekten. Weil die Völker der Asiatischen Hornisse besonders groß sind, kann sie lokal Bestände massiv dezimieren. Dazu kommen dokumentierte Ernteverluste in Südeuropa, etwa durch das Anfressen von Früchten.“

Laut Weltbiodiversitätsrat ist die Ausbreitung invasiver Arten einer der fünf Haupttreiber für den globalen Verlust an Biodiversität. Zudem geht weltweit ein Verlust von mehr als 600 Billionen Euro in Land-, Forstwirtschaft und Fischerei in den letzten 50 Jahren auf invasive Arten zurück.

Sie ergänzt: „Die Asiatische Hornisse ist nicht die letzte invasive Art, die sich durch den Klimawandel und den globalen Handel bei uns ansiedeln wird“, warnt Breitkreuz. „Wir müssen aus diesem Fall lernen – und bereit sein, entschieden zu handeln.“

Was tun bei einer Sichtung?

Der NABU mahnt zu einem besonnenen Umgang mit der Asiatischen Hornisse. Während sie effektiv bekämpft werden muss, darf dies nicht zu einer grundlosen Angst vor Hornissen führen. Die heimische Europäische Hornisse spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem und steht unter Schutz. Um Panikmache zu vermeiden, braucht es fundierte Informationen und durchdachte Strategien.

- Verwechslung vermeiden: Die besonders geschützte Europäische Hornisse wird oft irrtümlich für Vespa velutina gehalten. Im Gegensatz zur Europäischen Hornisse, die braune Beine hat, erkennt man die Asiatische Hornisse an ihren gelben Füßen – ein wichtiges Merkmal, um Verwechslungen zu vermeiden.


- Fund melden: Sichtungen sollten umgehend an die zuständigen Behörden oder Meldeplattformen der Bundesländer weitergeleitet werden.

- Nest nur von Fachleuten entfernen lassen: Die Tiere reagieren aggressiv, wenn ihr Nest gestört wird. Kontakte vermittelt der NABU oder die Untere Naturschutzbehörde.

- Hilfreiche Erkennungsmerkmale und Meldeplattformen gibt es hier: www.NABU.de/Asiatische-Hornisse

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Zoologische Raritäten mit besonderen Fähigkeiten

Zoologische Raritäten mit besonderen Fähigkeiten
© Zoologischer Stadtgarten, Timo Deible

Vicente Baumsteiger, Niceforo Baumsteiger und Granulierter Glasfrosch neu zu sehen im Exotenhaus Karlsruhe

Sie sind klein und nicht besonders leicht zu entdecken. Dennoch sind die drei neuen Froscharten im Exotenhaus des Karlsruher Zoos kleine Sensationen. Sie werden kaum bis gar nicht in Zoos gehalten, zudem haben sie weitere Besonderheiten – vom Bedrohungsstatus bis zum „Unsichtbarmachen“. Eine weitere Amphibienart soll in den kommenden Wochen in der Ausstellung folgen.

Zootierarzt Dr. Lukas Reese ist in seinem Element. Als Amphibienspezialist und Kurator für das Exotenhaus hat er die neuen, spannenden Frösche in die Terrarien im Untergeschoss umgesetzt: „Da sind Arten dabei, die kennt fast niemand.“ Zuvor wurde noch der Pflanzenbesatz angepasst. „Es gibt Amphibien, die sind sehr eng mit bestimmten Pflanzenarten verbunden. Dann versuchen wir das für die Lebensräume bei uns möglichst gut anzupassen“, erläutert Reese.

Eine dieser Arten mit besonderem Flora-Bezug ist der Vicente Baumsteiger (Oophaga vicentei). Im Gegensatz zu seinen Verwandten hält sich die Art bevorzugt in hohen Bäumen auf. Sie nutzen die auf den Ästen wachsenden Bromelien als Aufzuchtort für die Kaulquappen. Aktuell werden Vicente Baumsteiger nur in zwei weiteren Zoos gehalten. „Die Tiere in unserem Zoo sind vom Zoll beschlagnahmte Tiere“, sagt Reese. Gemeinsam mit den Zoos Frankfurt und Zürich soll nun versucht werden, eine Reservepopulation in Menschenobhut aufzubauen. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) stuft den Vicente Baumsteiger auf der Roten Liste als „stark gefährdet“ ein.

Eine verwandte Art, der Niceforo Baumsteiger (Ameerega ingeri), ist im Terrarium nebenan eingezogen. „Bei ihm handelt es sich um eine kaum erforschte Art, die bisher ausschließlich an sechs Standorten im kolumbianischen Amazonasgebiet gesichtet wurde“, berichtet der Zootierarzt. Die Tiere kommen aus einer wissenschaftlichen Zuchtstation in Kolumbien. Der Zoo Karlsruhe ist die erste Einrichtung in Europa, die diese äußerst seltene Art hält.

„Diese Frösche leben in keinem weiteren Zoo in Europa.“

Im selben Terrarium ist außerdem der ebenfalls aus Kolumbien stammende Lehmanns Baumsteiger (Oophaga lehmanni) zu sehen. Die Art war zuvor in einem anderen Terrarium untergebracht. Auf der Roten Liste der IUCN wird der Lehmanns Baumsteiger als „vom Aussterben bedroht“ geführt. Neben der Zerstörung seines Lebensraums spielt bei dieser Art auch der illegale Handel mit Wildfängen für den Heimtiermarkt eine wichtige Rolle für seinen Bedrohungsgrad. In Europäischen Zoos wird der Lehmanns Baumsteiger nur in Karlsruhe gehalten.

Als weitere neue Art ist jetzt auch der Granulierte Glasfrosch (Cochranella granulosa) in einem Terrarium zu beobachten. „Auch diese Frösche sind eine echte Rarität“, berichtet Reese stolz. „Der Zoo Karlsruhe hat mit den neuen Arten nun einen echten Amphibien-Schatz.“ Das besondere am Glasfrosch ist dessen Fähigkeit fast unsichtbar zu werden. „Sie haben nur ganz wenig Farbpigmente und können bei Bedarf sogar fast ihr gesamtes Blut in die Leber pumpen. Wenn sie dann auf dem richtigen Blatt sitzen, sieht das für andere Tiere nur noch wie eine Sonnenreflexion aus“, erklärt der Amphibienfachmann.

In den kommenden Wochen soll eine weitere Art erstmals in Karlsruhe gezeigt werden. Die Wampukrum Harlekinkröte (Atelopus spec.) stammt ursprünglich aus der Cordillera del Condor an der Ostflanke der Anden. Eine wissenschaftliche Beschreibung der Art steht noch aus. Nachgezüchtet wurde sie im Centro Jambatu in Ecuador. Dort wird sowohl Artenschutz- und Forschungsarbeit in der Natur betrieben, aber auch Frösche gehalten und vermehrt. Neun Wampukrum Harlekinkröten sind von dort vergangenes Jahr nach Karlsruhe gekommen und seitdem im Backstage-Bereich gepflegt worden. Nun sollen sie auch für die Zoogäste sichtbar werden.

zum Bild oben:
Der Niceforo Baumsteiger ist eine kaum erforschte Art aus dem kolumbianischen Amazonasgebiet.
© Zoologischer Stadtgarten, Timo Deible

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Gestatten? Borobi und Jimbelung

Gestatten? Borobi und Jimbelung
Jungtier Borobi mit seiner Mutter Scar © Wilhelma Stuttgart/Marcel Schneider

First Nations aus Australien entscheiden über Namen von Koala-Nachwuchs in der Wilhelma

In der Wilhelma erblickten 2024 zwei junge Koalas das Licht der Welt. Die ersten Lebensmonate verbrachten Sie rund um die Uhr in den Beuteln ihrer Mütter. Kurz vor Weihnachten wagten sie erstmals den Blick nach draußen. Im Laufe des Februars konnten die Tierpflegerinnen und Tierpfleger der Terra Australis, der Australienwelt der Wilhelma, erstmals zweifelsfrei die Geschlechter der Jungtiere erkennen. Seitdem steht fest: Es handelt sich um ein Männchen und ein Weibchen.

Mittlerweile haben die beiden kleinen Koalas auch ihre Namen erhalten. Üblicherweise erfolgt die Namensvergabe in der Wilhelma durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des zuständigen Reviers. In diesem Fall wurden die Namen von Vertreterinnen und Vertretern der Yugambeh, einem Volk der First Nations in Australien, ausgewählt. Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin verrät: „Das von Koala-Mutter Scar zur Welt gebrachte männliche Jungtier heißt nun Borobi. Das bedeutet in der Sprache der Yugambeh im Südosten von Queensland ‚Koala‘. Die Tochter von Auburn trägt den Namen Jimbelung, was ‚Freund‘ oder ‚Freundin‘ bedeutet. Für uns ist die Namensgebung ein Zeichen des Respekts vor der indigenen Bevölkerung Australiens. Es war eine große Ehre, als uns die australische Regierung 2023 als Leihgabe die beiden weiblichen Koalas Scar und Auburn sowie die beiden Männchen Navy und Aero zu Verfügung stellte, um frisches Blut in die europäische Reservepopulation des Koalas zu bringen. Für uns bedeutet das eine hohe Verantwortung. Schließlich gelten Koalas in ihren natürlichen Lebensräumen vor allem aufgrund von Habitatverlust und Buschbränden als gefährdet, sodass ihre Bestände weiter sinken.“

Warum die Tiere überhaupt Namen bekommen? Kölpin erklärt: „Natürlich sind Namen ein menschliches Konzept. Aber für unsere Tierpflegerinnen und Tierpfleger macht es die tägliche Arbeit viel einfacher, wenn sie über ihre Schützlinge mit einem Namen und nicht nur einer Identifikationsnummer sprechen. Außerdem haben unsere Tiere eine Botschafterfunktion. Indem wir Emotionen wecken, schaffen wir bei unseren Besucherinnen und Besuchern Begeisterung für Biodiversität und Artenschutz“.





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WO DIE WÖLFE HEULEN

WO DIE WÖLFE HEULEN
Wolfswagen mit einer Seite im Wolfsgehege (c) TMBW / Gert Krautbauer

Bei einer Übernachtung im Wildpark Bad Mergentheim kommt man den scheuen Tieren ganz nah

Heult mal wie die Wölfe“, ruft Tierpfleger Marco, „dann werden sie neugierig und antworten euch vielleicht.“ Das lässt sich die zehnjährige Kloa nicht zweimal sagen, gemeinsam mit ihrem Vater Sokol und Mutter Klodjana jault sie laut auf, immer wieder, bis auf einmal, in der Ferne, ein erster Wolf antwortet. Dann ein zweiter, ein dritter. Schließlich stimmt das ganze Rudel ein und ein lang gezogenes Heulen erfüllt die Luft. Die Familie macht bei der Spezialführung „Wolfsgeheul“ mit, die der Wildpark Bad Mergentheim auf Anfrage anbietet. Dabei kann man die Wölfe bei einer Fütterung beobachten und anschließend gemeinsam zum Heulen animieren. Jetzt tauchen die Tiere langsam zwischen den Bäumen auf. Ein Wolf nach dem anderen schleicht sich auf die Lichtung und auf einmal ist die ganze Wiese voller Wölfe, die miteinander rangeln und um die Wette laufen.

Gerade hat Marco erklärt, dass Wölfe eigentlich sehr scheue Tiere sind und meist mehr Angst vor Menschen haben als andersherum. „Kommt ein neuer Tierpfleger das erste Mal ins Gehege, zieht sich das Rudel zunächst auf die andere Seite des Areals zurück.“ Nur weil ein Graben und Holzzaun zwischen der Familie und den Tieren liegt, trauen sich diese näher heran. Vielleicht hat auch das gemeinsame Heulen ihr Interesse geweckt. Und sicher tut der Futtereimer mit Fleischbrocken sein Übriges, den Marco gerade ins Gehege gebracht hat. Den kennen die Wölfe schon und kommen schnell angerannt, um sich ihren Anteil zu sichern.

Auge in Auge mit den Tieren

Das Rudel im Wildpark Bad Mergentheim ist das größte in Europa. Etwa 30 Tiere leben hier in einem großen Freigehege. Auch die anderen Arten im Park haben viel Platz in ihren Arealen. Neben den Wölfen leben noch 70 andere Tierarten auf den über 35 Hektar des Wildparks. Unter anderem sieht man hier, mit etwas Glück, Braunbären, Elche, Biber, Seeadler und Bussarde. Besonders schön ist, dass man den Tieren auf Augenhöhe begegnet. Ganz ohne Gitterstäbe und Maschendrahtzäune. Auch nach der Wolfsgeheul-Führung mit Fütterung bleibt es spannend. Denn Kloa und ihre Familie übernachten heute bei den Wölfen. Also fast: Ein gemütliches Tiny House – der Wolfswagen – steht am Rand des Geheges, mit einer großen Glasscheibe zwischen Mensch und Tier. Zwei Erwachsene und zwei Kinder haben hier genug Platz zum Schlafen. Nur auf gelegentliche Ruhestörung durch heulende Wölfe sollte man gefasst sein, aber das ist ja Teil des Abenteuers.

Mit den Wölfen einschlafen

Kloa macht es sich gleich gemütlich auf dem großen Bett und schaut aus dem Fenster zu den Wölfen. Und die schauen zurück, neugierig auf die Gäste so nah an ihrem Zuhause. Vor dem Zubettgehen gibt es noch Abendessen und Lagerfeuerstimmung an der Feuerstelle neben dem Wolfswagen. Die Flammen lodern und knistern. Immer wieder knacken die Holzscheite und Kloa fachsimpelt mit ihrem Vater über Superkräfte. „Willst du lieber unsichtbar sein oder fliegen können?“, fragt sie. Sokol meint, es wäre doch spannend, mit Tieren sprechen zu können und die Wölfe zu fragen, was sie von den eigenartigen Zweibeinern halten, die heute mit ihnen um die Wette geheult haben.

Zusatz: Wildparks im Land

Alternativer Bärenpark Schwarzwald

Die Bären stammen aus schlechten Haltebedingungen und finden hier einen Rückzugsort. In der 10 Hektar großen Freianlage bei Bad Rippoldsau-Schapbach haben die Tiere genug Platz, sich auch mal zurückzuziehen. Neben Bären leben im Park auch einige Wölfe und Luchse. baer.de

Wildpark Pforzheim

Bisons verbindet man mit den weiten Ebenen Nordamerikas, doch auch in Europa gibt es Verwandte dieser großen Paarhufer – die Wisente. Etwa im Wildpark Pforzheim. Aber auch Elche, Otter und Wildschweine leben im Park. www.pforzheim.de

Wildpark Tripsdrill

Über 60 vorwiegend einheimische Tierarten leben im naturnah gehaltenen Wildpark Tripsdrill: von Wolf und Luchs bis Fischotter und Rotmilan. Bei einer abendlichen Tour mit einem Tierpfleger bekommen Interessierte ab 8 Jahren einen Einblick in ihre Lebensweise. tripsdrill.de

Info-Kasten:

Infos zum Wolfswagen und zum Wildpark Bad Mergentheim findet man hier: wildtierpark.de und liebliches-taubertal.de

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Alarmierende Kehrtwende beim Artenschutz

Turteltaube erneut im Visier der Jäger

Krüger: Erhalt bedrohter Arten bedarf weiterhin Priorität

Berlin/Brüssel – Der NABU zeigt sich äußerst besorgt über die Entscheidung der Europäischen Union, das seit 2021 bestehende Jagdverbot auf Turteltauben in Spanien, Frankreich und Italien aufzuheben. Diese Maßnahme erlaubt es, jährlich bis zu 132.000 dieser gefährdeten Vögel zu schießen. Dabei gilt die Art europaweit inzwischen als stark gefährdet. In Deutschland sind die Bestände der Turteltaube laut NABU seit 1980 um rund 90 Prozent eingebrochen.

NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: "Die Turteltaube ist eine der am stärksten bedrohten Vogelarten Europas. Das nun aufgehobene Jagdverbot hatte bereits positive Effekte auf die Bestände gezeigt. Die erneute Zulassung der Jagd gefährdet diese Fortschritte und steht im Widerspruch zu den Bemühungen um den Schutz der biologischen Vielfalt."

Ein besonderes Problem stellt die Jagd auf Turteltauben während ihrer Zugzeiten dar. Nach EU-Recht ist eine Bejagung nur nach der Brutsaison im Herbst zulässig. Dennoch hat der maltesische Ornis-Ausschuss – ein nationales Beratungsgremium für Jagd- und Vogelschutzfragen – die Frühjahrsjagd erneut genehmigt. Die Europäische Kommission hat Malta zuletzt mehrfach aufgefordert, diese Praxis zu unterlassen. Besonders alarmierend ist, dass Malta sogar den seit 2011 verbotenen Fallenfang wieder erlaubt hat. “Diese Entwicklungen zeigen in besorgniserregender Weise, wie geltendes Naturschutzrecht missachtet und der Schutz bedrohter Arten systematisch untergraben wird”, so Krüger.

Der NABU fordert die EU-Mitgliedstaaten auf, die Entscheidung zu überdenken und Maßnahmen zu ergreifen, die den Schutz der Turteltaube und anderer gefährdeter Arten gewährleisten.





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Ein Brillenbär auf Hochzeitsreise

Ein Brillenbär auf Hochzeitsreise
Brillenbär Hubärt in der Wilhelma © Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann

Hoffnung auf Brillenbär-Nachwuchs in der Wilhelma

Eine Hochzeitsreise der besonderen Art unternimmt momentan der Brillenbär Hubärt: Das 17-jährige Männchen ist eigentlich in der österreichischen Tierwelt Herberstein zu Hause. Seit Ende März 2025 ist er in der Wilhelma in Stuttgart zu Gast – und zwar, um für Nachwuchs zu sorgen.

Eigentlich ist die Felsenanlage in der Wilhelma das Reich der 22 Jahre alten Brillenbärin Cashu und ihrer siebenjährigen Tochter Suyana. Im Rahmen des Ex Situ- Zuchtprogramms des Europäischen Zooverbandes EAZA wurde die Entscheidung getroffen, dem jungen Weibchen einen Geschlechtspartner zu suchen. Fündig wurde man mit dem erfahrenen Hubärt aus der Tierwelt Herberstein.

Am 4. April waren Hubärt und Suyana erstmals gemeinsam auf ihrer Anlage. Die Annäherungsversuche verliefen so, wie bei Brillenbären üblich: Hubärt bewies ein großes Interesse an seiner Artgenossin. Diese zeigte dem deutlich größeren Männchen allerdings mit lautem Fauchen und sogar den ersten Ohrfeigen seine Grenzen. Hubärt reagierte mit dem notwendigen Respekt – bei Brillenbären eine gute Voraussetzung für die Anbahnung einer harmonischen Kurzzeitbeziehung.

Volker Grün, Leiter des Fachbereichs Zoologie in der Wilhelma, erklärt: „Wir hoffen, dass sich Hubärt und Suyana weiter annähern und es zu einer erfolgreichen Paarung kommt. Nach einer Tragzeit von rund sieben Monaten dürften wir dann Nachwuchs begrüßen. Außerhalb der Paarungszeit treffen männliche und weibliche Brillenbären nur während der Paarungszeit zusammen. Ansonsten gehen sie getrennte Wege. Hubärt wird daher nicht auf Dauer in der Wilhelma bleiben, sondern im Laufe der nächsten Monate wieder zurück nach Österreich reisen.“

Wilhelma-Direktor Dr. Kölpin fügt hinzu: „Wir betreiben diesen hohen organisatorischen Aufwand nicht ohne Grund. Die Bestände des Brillenbärs gehen in seinem natürlichen Verbreitungsgebiet, den Anden in Südamerika, immer mehr zurück. Die Ursache dafür ist vor allem die Zerstörung seiner Lebensräume, aber auch Mensch-Tier-Konflikte, aufgrund derer viele Brillenbären illegal erlegt werden. Auf der Roten Liste der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur, der IUCN, wird die Art bereits als gefährdet eingestuft. Daher ist es wichtig, dass Zoos eine Verantwortung für den Erhalt der Art übernehmen und eine Reservepopulation aufbauen.







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