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Die Kapelle von Schloss Türnich in Kerpen

Ein außergewöhnliches Denkmal mit Treuhandstiftungen
Für die Schlosskapelle Türnich in Kerpen wurde zur Wiederherstellung und regelmäßigen Pflege 2005 die treuhänderische Stiftung Schlosskapelle Türnich eingerichtet. Die Kapelle ist ein einmaliges Gesamtkunstwerk des Rheinischen Historismus. Das dazugehörende stattliche Herrenhaus ließ Carl-Ludwig Freiherr von Rolshausen von 1757 bis 1766 errichten. Der zweigeschossige Bau des Maison de plaisance und der vorgelagerte Wirtschaftshof umgibt ein doppeltes Grabensystem und ein Park. Knapp einhundert Jahre später kaufte Karl Eugen Reichsgraf von und zu Hoensbroich das Schloss. Um 1890 begannen mit Franz-Eugen von und zu Hoensbroich Umbauten am Herrenhaus. Der frühe tragische Tod seiner Frau Herminegilde veranlasste ihn dazu, von 1893 bis 1898 an der Nord-Ost-Ecke des barocken Hauses eine kostbar ausgestattete einschiffige Kapelle nach einem Entwurf des Regierungsbaumeisters Heinrich Krings aus Köln anbauen zu lassen – ein kleines Schatzkästlein.
Wirkt die Schlosskapelle in Türnich von außen eher unscheinbar, offenbart sich im Inneren der besondere Wert des späthistoristischen Gesamtkunstwerks. Der der Heiligen Elisabeth von Thüringen geweihte Gebetsraum zeigt einen kostbar mit Marmor, Mosaiken und Malereien verkleideten Innenraum im neobyzantinischen Stil, den kreuzgratige Gewölbefelder überspannen. Der Altar in der Ostapsis besteht aus weißem Carrara-Marmor mit Porphyr- und Onyxsäulen, Alabaster-Engeln und Bleikristallkugeln. Das Apsis-Fresko zeigt das Jüngste Gericht von Franz Guillery, einem Lieblingsmotiv der Nazarener. Gerade aufgrund der Malereien Guillerys zählt die Elisabethkapelle zu den wichtigsten Bauten aus der Spätphase des Rheinischen Historismus.
Der Kölner Goldschmied Hermeling – bekannt als Schöpfer des Kölner Ratssilbers – schmückte das Kreuz nach byzantinischen Mustern mit Perlen, Edelsteinen und Emaillen. Er gestaltete auch die Leuchter und Wandornamente. Auf dem Fußboden ist in einem zentralen Mosaik die Sonne dargestellt, die die Sternbilder umkreisen. Der Boden wurde mit weiteren Mosaikelementen in der Kapelle von der Rheinischen Mosaikwerkstätte Peter Beyer & Söhne geschaffen. In den Fenstern, die von der Kölner Werkstatt Schneider und Schmolz angefertigt wurden, sind Szenen aus dem Leben der heiligen Elisabeth von Thüringen, der Patronin der Kapelle, dargestellt. So liest sich die Schlosskapelle Türnich wegen der hier beteiligten Kunsthandwerker wieder wie das Who is Who-Lexikon des Kölner Kunsthandwerks um 1900.
Kapellen wie die in Türnich bilden unter den sakralen Bauten eine ganz besondere Gruppe. Der kleine Betraum kann sich in Kirchen, Schlössern und Privathäusern befinden oder auch allein und freistehend errichtet sein. Seine Übersichtlichkeit und Privatheit rühren die Besucher eher an als so manche große Stadtkirche. Allgemein dienen Kapellen dem Gottesdienst oder der Andacht. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) hat in den 40 Jahren ihres Bestehens über 275 Schlosskapellen, Gruftkapellen, Gnadenkapellen, Hospitalkapellen, Wallfahrtskapellen und Kapellen auf dem Lande dank der Hilfe ihrer Förderer unterstützt. Manche davon mehrfach und jahrelang, manche nur ein einziges Mal. Manchmal wurde ein Kanzelaltar restauriert wie in der Johanniskapelle in Quedlinburg, Fresken wie in der Peterskapelle in Spay oder der Mosaikboden in der Gnadenkapelle in Kevelaer – die Maßnahmen variieren wie die Größe der Bauten.
Kapellen liegen manchen Menschen derart am Herzen, das die Betroffenen dafür eine treuhänderische Stiftung in der Obhut der Deutschen Stiftung Denkmalschutz errichten. Aus einem fest angelegten Kapital kann zunächst die Restaurierung des Bauwerks und danach dauerhaft die erforderliche regelmäßige Baupflege gewährleistet werden. Diese – wie die Kapelle zur Erinnerung an Herminegilde – auf die Ewigkeit angelegte Unterstützung für bestimmte Zwecke oder Einzeldenkmale hat sich zu einem wichtigen Förderinstrument entwickelt, das aus der deutschen Denkmallandschaft nicht mehr wegzudenken ist. Mittlerweile vertritt die DSD rund 300 Stiftungen treuhänderisch. Die Treuhandstiftungen sind ein eindrucksvolles Zeichen für bürgerschaftliches Engagement, weshalb die Deutsche Stiftung Denkmalschutz das Stiftungskonzept auch mit einem eigens eingerichteten Stifter-Service fördert.
Seit ihrer Gründung vor 40 Jahren förderte die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) über 6.880 Maßnahmen an „Sakralen Bauten“, darunter 275 Kapellen. Die 1985 gegründete spendensammelnde Stiftung unterstützt engagierte private, kirchliche und kommunale Denkmaleigentümer beim Erhalt ihrer Bauwerke. Denkmalpflege als staatliche Aufgabe wird mit bürgerschaftlicher Unterstützung zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe. Die DSD konnte bisher für den Erhalt von 7.400 Denkmalen unserer Baukulturlandschaft mehr als eine dreiviertel Milliarde Euro zur Verfügung stellen und damit ein deutliches Zeichen setzen.
Brasilianische Artenschützerin zu Gast in der Wilhelma

Vanessa Kanaan informiert über Projekte zum Schutz bedrohter Papageien und Affen
Dr. Vanessa Kanaan leitet in ihrer brasilianischen Heimat das Instituto Fauna Brasil, einer Organisation, welche sich dem Schutz bedrohter Tierarten verschrieben hat. Am 26. Juni 2025 hat die Biologin im Rahmen einer Europa-Reise Station in der Wilhelma gemacht. Die Artenschützerin nutzte die Gelegenheit, sich mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Zoologisch-Botanischen Gartens auszutauschen und sie über den Fortschritt der von ihr koordinierten und von der Wilhelma seit 2021 mit mehr als 200.000 € geförderten Projekte zu informieren.
Schon seit mehreren Jahren unterstützt die Wilhelma über die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) die Rehabilitation und Auswilderung von aus illegaler Haltung und Schmuggel befreiten Taubenhalsamazonen, einer stark gefährdeten Papageienart, im brasilianischen Araucárias-Nationalpark. Das Instituto Fauna Brasil betreibt hier außerdem ein wissenschaftlich fundiertes Monitoring der wieder angesiedelten Amazonenpopulation, setzt sich für den Lebensraumschutz ein und führt Maßnahmen durch, um die Bevölkerung vor Ort für die Artenvielfalt ihrer Region zu begeistern. Später kam ein weiteres Projekt hinzu: Die Wiederansiedlung von Braunen Brüllaffen auf der 424 km² großen Insel Santa Catarina vor der Südküste von Brasilien. Die Tiere, die zuvor in einer Auffangstation gelebt hatten, wurden 2024 nach gründlicher medizinischer Untersuchung per Boot in ihr Auswilderungsgehege auf Santa Catarina gebracht. Dort konnten sich die Primaten langsam an ihre neue Umgebung gewöhnen, bis sie schließlich in ihren natürlichen Lebensraum entlassen wurden. Monitoring-Maßnahmen zeigen: Die Ansiedlung der ersten Familiengruppen war erfolgreich. Nach 260 Jahren leben dank Vanessa Kanaan und ihrem Team wieder Braune Brüllaffen in den Wäldern von Santa Catarina.
Vanessa Kanaan betont: „Unsere Erfolge bei der Wiederansiedlung von Taubenhalsamazonen und Braunen Brüllaffen wären ohne die Wilhelma nicht zu erreichen gewesen. Zoos sind für uns und andere Artenschutzorganisationen weltweit allerdings längst nicht nur als Geldgeber unverzichtbar. Auch ihr Know-how in der Tierpflege und Tiermedizin hilft uns dabei, Tiere auf ihre Auswilderung vorzubereiten.“
Wilhelma-Direktor Dr. Kölpin ergänzt: „Artenschutz gehört zu den wichtigsten Aufgaben zoologischer Gärten. Der Artenschutz-Euro, den unsere Besucherinnen und Besucher freiwillig über den Eintritt zahlen, ermöglicht es uns, jedes Jahr erhebliche Beträge in momentan rund 40 Projekte in aller Welt zu investieren. 2023 und 2024 sind dabei jeweils über 1 Mio. € zusammengekommen. Die Beispiele aus Brasilien zeigen, dass das Geld vor Ort ankommt und zielgerichtet verwendet wird. Unser Dank gilt daher engagierten Persönlichkeiten wie Vanessa Kanaan, die nicht nur über Artenschutz reden – sondern handeln und erfolgreiche Projekte umsetzen“.
zum Bild oben:
Zu den Erfolgen von Vanessa Kanaan und ihrem Team gehören die Auswilderung von Taubenhalsamazonen im Araucárias-Nationalpark und die Wiederansiedlung von Braunen Brüllaffen auf der Insel Santa Catarina.
© Daniel de Granville/Silvestres SC
Schloss Hartenfels in Torgau
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Ein exemplarisches Beispiel für Herrschaftliche Bauten
690 Schlösser und über 120 Burgen hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) seit 1985 deutschlandweit gefördert. Bekannte und unbekannte, große und kleinere. Zu den frühesten Beispielen ihrer Fördertätigkeit gehört das aus einer Burg ausgebaute Schloss Hartenfels in Torgau. Das Gebäude ist im wahrsten Sinne Symbol fürstlicher Machtdemonstration und zählt zu den bedeutendsten Bauten der deutschen Frührenaissance.
Die erste Fördermaßnahme fand rasch nach der Wiedervereinigung statt. Die DSD unterstützte 1991 zunächst die Arbeiten an der Hoffassade am Kapellenturm. Von 2001 bis 2003 förderte die Stiftung die Restaurierung des Großen Wendelsteins. Der Große Wendelstein wurde von 1533 bis 1536 als architektonischer und bildkünstlerischer Höhepunkt des Schlosses erbaut. Die zum Hof hin offene Treppe erschließt die vier Geschosse des Johann-Friedrich-Baus. In einer einzigartigen Konstruktion entwickelt sich die Treppe über einem kubischen Sockelgeschoss als freitragende Spirale mit offenem Treppenauge. Ohne tragende Mittelsäule trägt die elegante Steinkonstruktion der Treppe sich selbst. Stabilisiert wird die Treppenspirale durch sechs Pfeiler und die dazwischenliegenden Brüstungsplatten, die sich dem Lauf der Treppe folgend emporschrauben. Jede einzelne Stufe ist aus einem einzigen Sandsteinstück herausgearbeitet. Überspannt wird das Treppenhaus von einem aufwendigen Gewölbe, dessen Gewicht auf den schlanken Pfeilern ruht. Direkt über dem Gewölbe liegt die Spiegelstube, ein helles Turmzimmer mit Wandmalereien aus der Cranach-Werkstatt von 1534. Das Gewicht dieser Turmstube einschließlich des Dachs und des Giebels verhindern, dass die schlanken Pfeiler durch das aufliegende Gewölbe auseinander gedrückt werden.
2016 ging es mit der Freilegung und Restaurierung der Cranach-Wandmalerei weiter. Die Wandmalereien der Renaissancezeit von 1543/1544 waren größtenteils von mehreren monochromen Kalktünchen bedeckt, die unterschiedlich dick auflagen. Ursprünglich handelte es sich um reichhaltige Ausmalungen mit vegetabilen Motiven, wie nachweislich an der Westwand der Schlosskapelle und in den Fenster- und Friesbereichen der Kurfürstlichen Gemächer. Die Wandmalereien weisen maltechnische und stilistische Parallelen auf.
Kaiser Karl V. nannte Schloss Hartenfels bei seinem Einzug 1547 „eine recht kaiserliche Burg“. Sie erhebt sich 10 Meter über der Elbe zur Sicherung der Furt auf einem Porphyrfelsen mit einer weiten Ausstrahlung in die Auenlandschaft hinein. Unter Herzog Albrecht und Kurfürst Ernst entstand seit 1470 das große Renaissance-Schloss als unregelmäßiger Vierflügelbau. Ab 1485 residierten hier die Ernestiner, bis Stadt und Veste nach der Schlacht bei Mühlberg 1547 an die Albertiner übergingen. Das Schloss blieb bis ins 17. Jahrhundert eine wichtige Residenz.
Nach der Entmachtung der ernestinischen Kurfürsten infolge der Niederlage des Schmalkaldischen Bundes 1547 bei Mühlberg wurde Schloss Hartenfels nur noch zeitweise vom nunmehr Dresdner kurfürstlichen Hof genutzt. Durch den Siebenjährigen Krieg verwahrlost, wurde es ab 1771 zum Zucht- und Arbeitshaus umgebaut, ab 1780 zum Armen- und Waisenhaus. Unter den Preußen diente das Schloss seit dem 19. Jahrhundert als Kaserne, ehe es für ein Lehrerinnenseminar, das Amtsgericht und die Justizverwaltung umgebaut wurde. 1945 fand die erste Begegnung der West-Alliierten mit den sowjetischen Truppen am Fuße des Schlosses auf der Elbebrücke statt.
Insbesondere der von 1533 bis 1538 errichtete Johann-Friedrich-Bau mit dem „Großen Wendelstein“ und der Kapellenflügel mit dem „Schönen Erker“ von 1544 sind Hauptleistungen der Frührenaissance in Deutschland. Der Große Wendelstein weist eine so kühne Konstruktion der spiralförmigen Stiege auf, dass ihr Erhalt bis zum heutigen Tag wie ein Wunder erscheint.
Seit ihrer Gründung vor 40 Jahren förderte die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) über 2.130 Maßnahmen an „Herrschaftlichen Bauten“. Die 1985 gegründete spendensammelnde Stiftung unterstützt engagierte private, kirchliche und kommunale Denkmaleigentümer beim Erhalt ihrer Bauwerke. Denkmalpflege als staatliche Aufgabe wird mit bürgerschaftlicher Unterstützung zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe. Die DSD konnte bisher für den Erhalt von 7.400 Denkmalen unserer Baukulturlandschaft mehr als eine dreiviertel Milliarde Euro zur Verfügung stellen und damit ein deutliches Zeichen setzen.
Kükenparade bei den Nandus
Fünf kleine Laufvögel auf der Südamerika-Anlage der Wilhelma
Sie sind bereits Mitte Juni aus dem Ei geschlüpft, aber schon voll aktiv: Fünf Nanduküken. Auf Schritt und Tritt folgen sie ihrem Vater, der sich fürsorglich um seinen Nachwuchs kümmert. Warum das nicht die Mutter übernimmt? Genau wie bei Emus, den Laufvögeln aus Australien, sind auch bei den südamerikanischen Nandus Brut und Aufzucht der Jungvögel Männersache. Es ist dabei gar nicht ungewöhnlich, dass gleich mehrere Nanduhennen ihre Eier in die vom Hahn in den Erdboden gescharrte Brutmulde ablegen. Danach überlassen sie das Brutgeschäft dem Männchen und gehen ihrer Wege.
Auch auf der Südamerika-Anlage der Wilhelma war das der Fall: Hier hat der sechs Jahre alte Nandu-Hahn Peter rund 40 Tage lang auf insgesamt zehn Eiern gebrütet, welche ihm die elf Jahre alte Nyla und die fast zweijährige Evi gelegt hatten. Beide Weibchen halten sich seitdem zusammen mit den Vikunjas und den Maras auf einer benachbarten Gemeinschaftsanlage auf. Das Männchen dagegen hatte einen geschützten Brutplatz am Rande der Anlage für Flachlandtapire. Nachdem sich bei fünf Eiern Bruterfolg eingestellt hat und Küken geschlüpft sind, erkundet der Nachwuchs mit seinem Vater mittlerweile schon ausgiebig sein Gehege.
Die natürliche Heimat des Nandus sind die offenen Savannenlandschaften Südamerikas. Sie ernähren sich in erster Linie von Samen, Knospen und anderen Pflanzenteilen, fressen in der Zeit der Jungvogelaufzucht aber auch gerne Insekten und andere Kleintiere. Aufgrund von Lebensraumzerstörung und Jagd nehmen die Populationen des Nandus in Südamerika ab. Die Art gilt daher mittlerweile als „potentiell gefährdet.“ In Teilen Norddeutschlands hat sich der Nandu dagegen als so genannter Neozoa – also einer gebietsfremden, durch den Menschen eingebürgerten Art – etabliert, nachdem vor rund 25 Jahren einige Tiere aus privater Haltung entwichen sind.
Zuchterfolg bei ausgewilderten Feldhamstern

Artenschutzprojekt »LIFE4HamsterSaxony« durch EU in Millionenhöhe gefördert
Nachwuchs auf der Auswilderungsfläche und in der Zuchtstation: Im Mai startete das Artenschutzprojekt zur Rettung der vom Aussterben bedrohten Feldhamster in das zweite Auswilderungsjahr. Insgesamt wurden 179 Feldhamster auf zwei feldhamsterfreundlich bewirtschaftete Äcker in Nordsachen ausgewildert. Inzwischen wurden mittels Wildkameras die ersten Jungtiere auf dem Feld gesichtet. Parallel zum Nachwuchserfolg auf dem Feld können sich die Pfleger in der zooeigenen Zuchtstation ebenfalls über Nachkommen freuen. „Bislang haben wir 9 Würfe, zwei davon konnten wir bereits in Augenschein nehmen mit insgesamt 15 gesunden Jungtieren. Um dem Muttertier ausreichend Ruhe zu gewähren und die Aufzucht der Jungtiere in der sensiblen Anfangsphase möglich wenig zu stören, öffnen wir die Nester erst nach 2 bis 3 Wochen. Dabei kontrollieren wir die Wurfgröße, dass Geschlechterverhältnis und führen einen Gesundheitscheck durch. Die Zahl der Jungtiere wird sich sicherlich in den nächsten Wochen weiter erhöhen“, erklärt Projektmanager Thomas Liebenstein, der das Feldhamsterschutzprojekt maßgeblich betreut. Die erfolgreiche Etablierung der ausgewilderten Nachzuchttiere aus dem Jahr 2024, die sich durch die ersten Jungtiere auf dem Feld abbildet, sowie der Nachwuchs in der Zuchtstation unterstreichen den erneuten Erfolg dieses Artenschutzprojektes, das ab dem 1. Oktober von der Europäischen Union gefördert wird.
Europäische Union (EU) unterstützt Artenschutzprojekt: Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) hat eine Fördervereinbarung für das Feldhamsterschutzprojekt LIFE4HamsterSaxony mit der Europäischen Union abgeschlossen. Das Projekt mit einer Laufzeit von sechs Jahren und einem Gesamtvolumen von 12,2 Millionen Euro wird durch die Europäische Union mit einem Anteil von 75% unterstützt. Im Herbst letzten Jahres wurde durch die Projektpartner LfULG (Leadpartner) sowie den Zoo Leipzig und das Landratsamt Nordsachsen ein umfangreicher, gemeinsamer Projektantrag bei der EU eingereicht.
Die Anstrengungen des im Jahr 2008 gegründeten Arbeitskreises für kooperativen Feldhamsterschutz waren eine entscheidende Voraussetzung für den Erfolg des Antrages, insbesondere die entwickelte „Strategie zum kooperativen Schutz des Feldhamsters im Freistaat Sachsen“. „Der positive Bescheid über die Förderung des Feldhamsterschutzprojekts ist für alle beteiligten Akteure der ´Ritterschlag´ im Europäischen Artenschutz und eine Bestätigung unserer kontinuierlichen Arbeit. Bisher gibt es mit dem Waldrapp-Projekt des Tiergartens Wien-Schönbrunn nur ein LIFE-Projekt mit Zoobeteiligung. Für die harte Arbeit und die gute Zusammenarbeit möchte ich mich bei den Projektpartnern sowie allen weiteren Arbeitskreismitgliedern bedanken. Die zugesagten Mittel ermöglichen uns, das Projekt, im Verbund mit den regionalen Landwirten, auf ein gesichertes Fundament zu heben, langfristig eine stabile Feldhamster-Population aufzubauen und gleichzeitig die Biodiversität in Mitteldeutschland zu erhöhen“, betont Zoodirektor Prof. Jörg Junhold.
Weiterführende Angaben zum erteilten Förderungsbescheid der EU und zu den Hintergründen des LIFE-Antrags können Sie auch aus der offiziellen Medieninformation des LfULG entnehmen: Neue Chance für den Feldhamster in Sachsen (klicke auf "mehr")
Prof. Jörg Junhold
Zoodirektor
Stadtgrün statt Hitzefalle: NABU warnt vor Folgen von Versiegelung
Petzold: Stadtgrün ist der wichtigste Schutz vor Hitze
Berlin, 4.7.25 – Angesichts der aktuellen Hitzewelle betont der NABU die dringende Notwendigkeit, das Stadtgrün zu erhalten, anstatt die Versiegelung und damit die Hitze in der Stadt weiter zu befeuern. „Das Grün in der Stadt ist nicht verzichtbar, sondern essenziell für unsere Gesundheit, denn naturnahe Grünflächen wirken der Hitze in der Stadt am besten entgegen“, erklärt Stefan Petzold, NABU-Experte für Siedlungsentwicklung.
Die Bedeutung wird auch vom EU-Renaturierungsgesetz unterstrichen. Es sieht vor, eine Trendwende beim Verlust von Stadtgrün einzuleiten und langfristig sogar mehr Grün in den Städten zu schaffen. „Die Länder müssen das EU-Renaturierungsgesetz so schnell wie möglich umsetzen“, fordert Petzold. „Der Erhalt und die Erweiterung des Stadtgrüns, also von schattenspendenden Bäumen und Grünflächen, ist der beste, wenn nicht sogar der einzige wirksame Schutz vor Hitze in der Stadt.“
Frischluftschneisen, also mit dem Umland verbundene, unbebaute Flächen, sind besonders wichtig, da sie für die Zirkulation von Sauerstoff und kühler Luft im Siedlungsbereich notwendig sind. Materialien wie Asphalt, Beton, Glas und Metall hingegen speichern die Hitze lange und verhindern, dass die Städte „atmen“ können.
Vor diesem Hintergrund fordert der NABU Bund und Länder auf, den Flächenfraß und die Versiegelung zu stoppen. Die geplante Novelle des Baugesetzbuches, die kommende Woche im Bundestag diskutiert wird, könnte fatale Auswirkungen auf das Stadtklima haben. „Der NABU befürwortet sozialverträglichen Wohnungsbau, er ist unverzichtbar und drängend; aber so wie das Gesetz gestaltet ist, konzentriert es sich nicht auf die Potenziale im Bestand, sondern auf unbebaute Flächen“, kritisiert Petzold. „Das wird zu Lasten der Lebensqualität und Gesundheit gehen, insbesondere im innerstädtischen Raum, da kleinste Grünflächen, die für das Mikro- und Makroklima elementar sind, noch öfter bebaut werden und so verschwinden.“ Er fasst zusammen: „Nur wenn wir hier eine Trendwende einleiten, können wir die Hitzebelastung wirksam begrenzen.“
Die Welt der Amphibien und Reptilien

Thementag im Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgart
Am Sonntag, dem 6. Juli 2025, dreht sich in der Wilhelmaschule im Rahmen der Wilden Wochenenden alles um Amphibien und Reptilien. Unter der Anleitung von Zoopädagoginnen und Zoopädagogen gibt es an mehreren Stationen viel zu entdecken: Von Schlangen- und Froschhäuten bis hin zu Krokodileiern. Eine Leseecke, ein Basteltisch und ein Quiz laden zum längeren Verweilen ein. Unterstützt wird das Team der Wilhelmaschule von der Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA). Sie bietet einen Einblick in das von der Wilhelma über den Artenschutz-Euro geförderte Projekt Bahari Hai, welches sich für den Schutz von Meeresschildkröten in Kenia einsetzt.
Zu den Reptilien zählen u. a. Eidechsen, Warane, Krokodile, Schlangen und Schildkröten. Reptilien sind oft – aber längst nicht immer – an trockene Lebensraumbedingungen angepasst. Ihr schützendes Schuppenkleid hilft einigen Arten, sogar lebensfeindliche Wüsten zu besiedeln. Krokodile und viele Schildkröten sind dagegen auf Gewässer als Lebensraum angewiesen. Genau wie Amphibien legen auch die meisten Reptilien Eier. Allerdings gibt es bei ihnen auch zahlreiche Arten, bei denen die Jungtiere lebend zur Welt kommen oder während der Eiablage schlüpfen. Eines haben Amphibien und Reptilien gemeinsam: Sie sind wechselwarm, das heißt, ihre Körperwärme ist direkt von der Außentemperatur abhängig. Viele Reptilien, speziell Schlangen, stoßen nicht überall auf Sympathie. Um Berührungsängste abzubauen, gibt es daher am 6. Juli mehrmals am Tag die Möglichkeit, einem echten Königspython und anderen Reptilien aus nächster Nähe zu begegnen.
Die meisten Amphibien, zu denen u. a. Frösche, Kröten, Molche oder Salamander gehören, zeichnet ihre Abhängigkeit vom Wasser aus: Zwar leben viele Arten einen Großteil des Jahres an Land – aber fast alle von ihnen legen ihren Laich im Wasser ab. Aus diesem schlüpfen zunächst die noch mit Kiemen atmenden Kaulquappen, die sich dann durch Metamorphose in das vollständig entwickelte und lungenatmende Tier verwandeln. Einige wenige Arten, wie der Alpensalamander, sind lebendgebärend. Ein weiteres Charakteristikum von Amphibien ist ihre dünne und wasserdurchlässige Haut.
Der Aktionstag findet in der Wilhelmaschule von 11.00 bis 17.00 Uhr statt. Wie bei allen Terminen der Wilden Wochenenden ist das Programm bereits im Eintritt in die Wilhelma enthalten.
zum Bild oben:
Am 6. Juli informiert die Wilhelmaschule über Amphibien und Reptilien. Feuersalamander, Gefleckte Baumkröte, Buntwaran und Würfelnatter sind nur einige Beispiele für in der Wilhelma gehaltene Arten
© Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann
Das Münster St. Stephan in Breisach

Restauratorische Arbeiten am Lettner mit dem Sakramentshaus und dem Heiligen Grab
Dr. Dagmar Zimdars, Ortskuratorin Freiburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), übergibt bei einem Pressetermin vor Ort am Dienstag, den 24. Juni 2025 um 16.00 Uhr im Beisein von Bärbel Rankl von Lotto Baden-Württemberg dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale einen Fördervertrag in Höhe von 30.000 Euro an den Vorsitzenden des Pfarrgemeinderates Martin Hau. Die Mittel stehen für die restauratorischen Arbeiten am Lettner mit dem Sakramentshaus und dem Heiligen Grab zur Verfügung. Das Gotteshaus gehört seit 2005 zu den über 430 Denkmalen, die die private DSD, die dieses Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum feiert, dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Baden-Württemberg fördern konnte.
Zum Objekt:
Weithin sichtbar erhebt sich das Breisacher Münster am Südrand der Oberstadt über dem Rhein. Die katholische Stadtpfarrkirche St. Stephan wird 1146 erstmals urkundlich erwähnt. Es handelt sich um eine kreuzförmige Gewölbebasilika im gebundenen System mit zahlreichen Unregelmäßigkeiten im Grundriss. An das romanische Schiff schließt sich im Osten ein steil aufragender hochgotischer Chor mit Flankentürmen an, im Westen ein spätgotischer Querriegel mit flachem Mittelturm.
Das Innere ist reich ausgestattet. Hervorzuheben sind insbesondere die Wandmalereien im Westbau, die im ausgehenden 15. Jahrhundert von Martin Schongauer geschaffen wurden, der um 1490 entstandene Lettner, der geschnitzte Hochaltar von 1523/1526 und der silberne Reliquienschrein der hl. Stadtpatrone Gervasius und Protasius von 1496, der 1996 in den neu geschaffenen Zelebrationsaltar integriert wurde.
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