Frühstück gefällig? Als Radelstrecke ist die Stutenseer Allee bei Freizeitradlern, aber auch bei Pendlern beliebt. Und so ist nicht verwunderlich, dass auf der Allee schon morgens viele Pedaltreter durch den Hardtwald unterwegs sind. Für eine Überraschung sorgte bei den Radfahrenden am frühen Montagmorgen (16. September) ein "Service-Team", das sie zu einem kleinen Radlerfrühstück einlud. Mit den Worten: "Danke, dass Sie Fahrrad fahren und nicht mit dem Auto einen Stau verursachen", überreichten der Karlsruher Bürgermeister Albert Käuflein und sein Stutenseer Amtskollege Edgar Geißler zusammen mit Stadtplanungsamtsleiterin Prof. Dr. Anke Karmann-Woessner zwischen 7.30 und 8.30 Uhr eine Frühstückstüte mit Apfel und Müsliriegel. Und auch ein kleines Schokoladenherz fehlte nicht als Ankernennung dafür, dass die Angehaltenen vorbildlich auf das Fahrrad als Fortbewegungsmittel setzen.
Die Aktion ist Teil der Pendlerkampagne "Mein Weg. Meine Zeit." der Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen. Ziel der Kampagne ist es, möglichst vielen Pendlern das Fahrrad als Verkehrsmittel auf dem täglichen Weg zur Arbeit "schmackhaft" zu machen - und das geht natürlich mit einem kleinen Frühstück am besten. Bewusst hatten Karlsruhe und Stutensee die Stutenseer Allee für die Aktion ausgewählt, da sie eine viel genutzte Rad-Verbindung zwischen den beiden Städten ist.
Für die kleine Nettigkeit legten Irina Timm und ihre Kinder am Montag gerne einen Zwischenstopp ein: Sie und ihre Kindern radeln, "um die Umwelt zu schonen", gleichzeitig möchte die Mutter mit der gemeinsamen Fahrt den Kindern Verkehrsregeln beibringen. "Außerdem kommen sie dann fitter in der Schule an", begründet sie, warum "Eltern-Taxi" für sie keine Alternative ist.
Längere Distanzen brauchen die richtige Rad-Infrastruktur
"Ich selbst fahre regelmäßig mit dem Rad zur Arbeit, denn es ist gesund und man bekommt den Kopf frei. Es ist ein Genuss, morgens und abends durch die Natur zu radeln und es macht Freude", konnte ihr Bürgermeister Käuflein nur zustimmen. Mit Bürgermeister Geißler ist er sich einig, dass es dazu die richtige Rad-Infrastruktur braucht. "Längere Distanzen wie etwa von Karlsruhe nach Stutensee werden nur zurückgelegt, wenn die entsprechenden Radwege gut ausgebaut sind", so Käuflein. Stutensee baue schon lange seine Radwege aus, fügte Geißler an. Eine attraktive, sichere und im Einklang mit der Natur gebaute Radschnellverbindung von Karlsruhe über Stutensee nach Bruchsal sei für die Zukunft eine wichtige Ergänzung. Das sieht auch der Regionalverband Mittlerer Oberrhein so, der in einer Studie festgestellt hat, dass Radschnellverbindungen nach Ettlingen, Rastatt und auch nach Stutensee sinnvoll sind. Aktuell hat das Land die Planung und Finanzierung der Trasse zwischen Ettlingen und Karlsruhe sowie Rastatt und Karlsruhe zugesagt.
Überzeugungsarbeit mussten die kommunalen Rad-Förderer bei der Rad-Aktion bei Jana Hieke und vielen anderen nicht leisten. Hieke nutzt das Fahrrad auf dem Weg zur Arbeit "weil es oft schneller ist, als mit dem Auto. Außerdem mache ich dann schon Sport." Ähnlich sah dies Christian Weise. Der Stutenseer hat zwar ein Auto, "aber auf dem Weg zur Arbeit benutze ich aus gesundheitlichen Gründen nur die öffentlichen Verkehrsmittel und das Fahrrad." Es ist eine "angenehme Art, zur Arbeit zu kommen", meinte Christine Stemke aus Stutensee. Und für Matthias Rieke aus Stafford ist es einfach "selbstverständlich, mit dem Rad zur Arbeit zu fahren". Die vielen Radler auf der Stutenseer Allee, darunter eine große Anzahl von Pedelec-Nutzern, seien Ansporn, "die Radverbindungen ins Umland weiter auszubauen", fasste Karmann-Woessner ihren Eindruck vom Radlerfrühstück zusammen.
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Die Bürgermeister Edgar Geißler und Albert Käuflein überraschen Janna Hieke in der Stutenseer Allee mit einem Radlerfrühstück
Bildrquelle: Stadt Karlsruhe |