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NABU ruft zum Küstenputztag auf
Am 21. September ist wieder International Coastal Cleanup Day

Berlin – Am 21. September treffen sich weltweit Freiwillige, um ein Zeichen für den Meeres- und Gewässerschutz zu setzen. Am seit 33 Jahren stattfindenden International Coastal Cleanup Day (ICCD) reinigen auch wieder zahlreiche Aktive von NABU und NAJU deutschlandweit von Mitte September bis Anfang Oktober Küstenabschnitte an Nord- und Ostsee, ebenso Ufer von Seen und Flüssen von gefährlichen Abfällen. Im vergangenen Jahr kamen dabei 2.904 kg Müll zusammen.

„Mit unseren Sammelaktionen leisten die vielen ehrenamtlichen Naturschützer des NABU einen wertvollen Beitrag. Wir sind Teil einer weltweiten Bewegung, die der Vermüllung der Meere den Kampf angesagt hat“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Bis zu 13 Millionen Tonnen Plastikabfälle gelangen Jahr für Jahr weltweit vom Land ins Meer. Millionen Tiere sterben einen qualvollen Tod, wenn sie Tüten, Verpackungen oder Feuerzeuge mit ihrer natürlichen Nahrung verwechseln oder sich am Müll strangulieren. Und längst ist das Problem auch in Deutschland angekommen, an den Stränden der Nordsee liegen durchschnittlich 389 Müllteile pro 100 Meter, an der Ostsee sind es rund 70.

Angesichts des Ausmaßes der Ozeanvermüllung ist Aufräumen allein jedoch keine Lösung des Problems. Der NABU begrüßt daher die Initiative der EU- Kommission mit der Einwegplastik-Richtlinie einzelne Produktgruppen zu verbieten, die nachweislich Schaden in der Natur verursachen. So fallen in Deutschland im Jahr rund 350.000 Tonnen Abfall durch Einweggeschirr und To-Go-Verpackungen an, wie eine Studie des NABU 2018 zeigte. Etwa ein Drittel der jährlichen globalen Kunststoffproduktion von mehr als 350 Millionen Tonnen geht in die Verpackungsindustrie.

„Wir müssen raus aus der Plastikfalle! Der Abfall darf gar nicht erst ins Meer gelangen, im besten Falle sogar gar nicht erst entstehen. Um das gesellschaftliche Engagement des Küstenputztages nicht ins Leere laufen zu lassen, muss die Politik wirksame Rahmenbedingungen in Deutschland schaffen. Verbindliche Vorgaben für ein nachhaltiges Produktdesign und Steuererleichterungen für Mehrweg- sowie Recyclingsysteme wären ein richtiges Signal für eine ernstgemeinte Wende in der Klima- und Biodiversitätskrise“, so Lisann Sander, NABU-Referentin für „Meere ohne Plastik“.

Seit 2016 betreibt der NABU gemeinsam mit dem Verband Deutscher Sporttaucher, dem Deutschen Seglerverband und dem Deutschen Kanu-Verband die Internet-Plattform www.gewässerretter.de. Dort können Aktionen geplant und beworben werden. Sie informiert, wo Müll beseitigt wurde und zeigt, wie jeder selbst dazu beitragen kann, das Müllaufkommen zu reduzieren.

Bis zum 3. Oktober laufen auch wieder die Trashbusters-Aktionswochen der Naturschutzjugend NAJU. Kinder und Jugendliche bis 27 Jahren sind dazu aufgerufen, mit ihren Aktionen gegen die Plastikflut kämpfen.
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Eintrag vom: 18.09.2019  




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