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Schluss mit Freiwilligkeit
Bundesregierung muss für alle Sektoren bindendes, ambitioniertes Klimaschutzpaket vorlegen

Am 20. September plant das Klimakabinett der Bundesregierung, ein Klimaschutzpaket vorzulegen. Slow Food Deutschland fordert das Klimakabinett in diesem Zuge auf, ein ambitioniertes Klimaschutzpaket festzulegen, das alle Sektoren mit Verbindlichkeit einbezieht und durch einen rechtlichen Rahmen in Verantwortung nimmt. Politik, Handel, Produktion und Verbraucher müssen jetzt an einem Strang ziehen, um den sofortigen Handlungsbedarf, den der Klimawandel erfordert, zu bedienen. Slow Food beteiligt sich am globalen Klimastreik am 20. September, um sich gemeinsam mit Fridays for Future und zahlreichen Organisationen für mehr Klimaschutz einzusetzen.

Die Art und Weise, wie wir Lebensmittel produzieren und Landwirtschaft betreiben verursacht, wenn man die komplette Lebensmittelkette betrachtet, über 40% aller globalen Emissionen. Vor allem die Massentierhaltung sowie das Phänomen der Lebensmittelverschwendung gehören zu den Größten Klimasündern. Die Auswirkungen des globalen Lebensmittelsystems auf das Klima machen deutlich, dass eine Umstellung auf nachhaltige Lebensmittelsysteme nicht länger ausbleiben kann. Slow Food fordert die Bundesregierung deshalb auf, Landwirtschaft, die gesamte Lebensmittelwertschöpfungskette sowie den Handel mit Lebensmitteln im Kontext internationaler Freihandelsabkommen im Klimaschutzpaket nicht zu vernachlässigen und angemessen zu verankern.

Unser Handeln der >> nächsten Jahre entscheidet darüber, ob die Begrenzung der Erderwärmung um 1,5 Grad eingehalten werden kann, und somit darüber, ob eine Klimakatastrophe abgewendet werden kann. Dazu die Vorsitzende von Slow Food Deutschland, Ursula Hudson: „Aktuell spielen Entscheidungsträgerinnen und -träger Roulette mit unser aller Zukunft, denn sie versäumen es, ambitionierte und längst notwendige Entscheidungen zu treffen. Es bleibt aber keine Zeit mehr, vor allem nicht für Freiwilligkeit! Klimaschutzziele müssen für alle Sektoren sowie alle Akteurinnen und Akteure entlang der Lebensmittelwertschöpfungskette verpflichtend sein. Durch einen rechtlichen Rahmen muss zudem gesichert werden, dass das Nichteinhalten sanktioniert wird. Es braucht mutige politische Entscheidungen, dazu gehört im Lebensmittelsektor, dass Fleisch- und Molkereikonzerne für die externen Klima- und Umweltkosten in Verantwortung gezogen werden und staatliche Förderungen nur noch an zukunftsfähig arbeitende Erzeugerinnen und Erzeuger vergeben werden. Die generelle Rückbesinnung auf kürzere Produktions- und Lieferketten sowie die Umstellung auf klimafreundliche Produktionsmethoden darf auch nicht ausbleiben“.

Slow Food hält auch Verbraucherinnen und Verbraucher an, ihren Einkaufskorb klimafreundlich zu befüllen. Dies kann jedoch mit Spaß und Freude geschehen, so kommt man, wenn man Geschmack, Regionalität und Qualität gemäß der Slow-Food-Philosophie in den Mittelpunkt stellt, auch ganz automatisch zu einer klimafreundlicheren Ernährung. Bewusster Konsum bedeutet zum Beispiel, den Konsum tierischer Produkte auf wenige Male die Woche zu reduzieren, dabei aber auf Produkte aus Weidehaltung und somit auf Qualität zu setzen. Nicht nur der Gaumen sondern auch Umwelt und Klima erfreuen sich daran. Alternativen zu tierischen Produkten und neue Welten der Geschmacksvielfalt bieten Gemüse-, Nuss- und Hülsenfruchtvielfalt. Auch das Experimentieren mit alternativen Getreidesorten und alten Sorten eröffnet neue Wege. Mit einer vielfältigen Ernährung, die wo sie kann auf frische, naturbelassene Lebensmittel, Verpackungsfreiheit, Saisonalität, Regionalität und Bio-Produkte setzt, ist schon viel getan! Gerade in unseren Breitengraden müssen wir weg von der Überproduktion, dem Überkonsum, mit dem wiederum die enorme Verschwendung einhergeht und lieber weniger vom Besseren zu uns nehmen.

11 Tipps für eine klimafreundliche Ernährung finden Sie online ...
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Eintrag vom: 18.09.2019  




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