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NABU-Insektensommer: Steinhummel und Ackerhummel am häufigsten beobachtet
Insekten profitieren von blütenreichen Gärten - Sommer der Wanderfalter - Weniger Wespen als 2018   

Berlin – Fluginsekten wie Schmetterlinge, Hummeln, Bienen und Fliegen wurden beim NABU-Insektensommer 2019 am häufigsten beobachtet. Wie im Vorjahr ist die Steinhummel Spitzenreiterin bei der Zählung im Frühsommer und die Ackerhummel im Hochsommer. Gewinner dieses Sommers sind aber zwei Wanderfalter. Admiral und Distelfalter legten stark zu, so die Bilanz der großen NABU-Insektenzählung. An jedem zehnten Insektensommer-Beobachtungspunkt wurden Distelfalter beobachtet. Auch der schwarz-rot gezeichnete Admiral wurde deutlich häufiger gesichtet als im Vorjahr.

„Der häufigste Beobachtungsort ist wie auch im vergangenen Jahr der eigene Garten. Unsere Insektenzählung zeigt, dass Gärten inzwischen zu wichtigen Lebensräumen für Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten geworden sind, weil sie hier noch Nahrungsquellen finden. Daher ist es umso wichtiger, dass Gartenbesitzer auf naturnahe Gärten mit heimischen Stauden und Kräutern setzen“, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Der Insektensommer fand vom 31. Mai bis zum 9. Juni und vom 2. bis zum 11. August statt. Insgesamt nahmen mehr als 16.300 Insektenfans teil und gaben über 6.300 Meldungen ab.

Während Schmetterlinge im Frühsommer nicht unter den Top Ten vertreten waren, lagen im August vier Tagfalter auf den vorderen Plätzen. Neben dem Distelfalter auf Platz vier und dem Admiral auf Platz acht, konnte der Kleine Kohlweißling den dritten Platz beanspruchen, vor dem Kleinen Fuchs auf Platz sechs. Bei vielen Schmetterlingsarten hat wohl der extrem trockene Sommer 2018 zu einer Verknappung der Raupenfutterpflanzen geführt, so dass die Frühjahrsgeneration auf niedrigem Niveau startete, dann aber gute Bedingungen vorfand, was eine hohe Fortpflanzungsrate zur Folge hatte.

„Der Frühling kam in diesem Jahr mit Verspätung. Der Mai war insgesamt zu kühl, daher waren im Juni weniger Schmetterlinge als üblich zu beobachten. Dieser wetterbedingte Nachteil im Juni hat sich aber im Hochsommer wieder ausgeglichen“, so NABU-Insektenexpertin Daniela Franzisi. Auch scheint es ein weniger gutes Jahr für Wespen zu sein als der vergangene Hitzesommer. Die Gemeine Wespe – eine typische Besucherin, wenn es Essen im Freien gibt – belegte im August 2018 Platz fünf. In diesem Jahr stehen Wespen auf Rang 12 und 16.

Während die Falter gegenüber dem Frühsommer aufgeholt haben, sah es bei Bienen und Hummeln bereits im Juni gut aus und dabei ist es geblieben. Die Blaue Holzbiene zum Beispiel breitet sich weiter in Deutschland aus, ihr kommt die trockenwarme Witterung zugute. Erdhummeln und Steinhummeln haben gegenüber 2018 deutlich zugelegt.

Insgesamt wurden mit 11,5 Arten je Beobachtungspunkt 20 Prozent mehr Insektenarten notiert als 2018 mit 9,5. Zu den Artengruppen, die häufiger als 2018 gezählt wurden, gehören auch Wanzen, Heuschrecken und Schwebfliegen. Ähnliche Werte wie 2018 haben Fliegen, Käfer, Ameisen und Libellen. Erfreulich ist das große Interesse an der NABU-App „Insektenwelt“, die über 204.000 Mal heruntergeladen wurde. Sie ist kostenfrei unter www.NABU.de/apps erhältlich und bietet ausführliche Insektenporträts der 122 bekanntesten Arten, die in Deutschland vorkommen. Im vergangenen Jahr beteiligten sich in beiden Zählräumen zusammen genommen 18.000 Menschen mit über 7.300 Beobachtungen.

Wenn Admiral und Distelfalter im Herbst wieder gen Süden ziehen, überwintern heimische Insekten in unterschiedlichen Stadien hierzulande.
„Ebenso wichtig wie das Insektenbuffet im Frühjahr und Sommer ist es, im Herbst Mut zu wilden Ecken zu beweisen. Dann bieten die vertrockneten Blüten, Stängel und Blätter Unterschlupf für viele Insektenarten, die als Raupe, Larve, Puppe oder Ei überwintern“, so Franzisi. Die Daten der Zählaktion „Insektensommer“ werden in Zusammenarbeit mit der Plattform www.naturgucker.de erfasst. Mit dem „Insektensommer“ will der NABU auf die enorme Bedeutung von Insekten aufmerksam machen. Diese Tiergruppe ist stark gefährdet und am wenigsten erforscht. In Deutschland gibt es etwa 33.000 Insektenarten. Über die meisten liegen noch keine Daten vor. Im kommenden Jahr findet der Insektensommer vom 29. Mai bis 7. Juni und vom 31.Juli bis 9. August 2020 statt.
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Eintrag vom: 21.08.2019  




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