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Erhalten und Verlegen sind Zweierlei ...
Gemeinderatsbeschluss einhalten!
Baumzählaktion von 6 Organisationen

Freiburg. Sechs Organisationen appellieren an Gemeinderat und Verwaltung, dessen Beschluss vom 10. Mai 2016 umzusetzen und diese Kleingärten zu erhalten. Es handelt sich um insgesamt 69 Gärten, darunter der von der UNESCO ausgezeichnete Lesegarten der "Initiative Gartenleben". Dieses Kleingartengebiet hinter dem neuen Rathaus auf der Südseite der Sundgauallee ist fast 100 Jahre alt.

Aus dem Gemeinderatsbeschluss zum Bebauungsplan "Stühlinger West" vom 10. Mai 2016: "Den Richtlinien des Perspektivplans entsprechend, die eine Gleichwertigkeit von Bebauung und Grünflächen vorsieht, wird die Verwaltung beauftragt, bei ihren Planungen dafür Sorge zu tragen, dass eine größtmögliche Zahl von Kleingärten im Plangebiet erhalten werden kann."

Wir unterstützen die Planungen für das Neubaugebiet "Kleineschholz" mit einer Ausnahme:
diesem Kleingärtengebiet, das nicht mit Gebäuden überbaut werden, sondern anderen Grünflächen weichen soll. Die tatsächliche Möglichkeit dieses "Ersatzes" von vielfältigen, gewachsenen Strukturen (Bäume, Hecken, Sträucher etc.) durch neu angelegte Grünflächen stellen wir ausdrücklich in Frage.

Dafür haben wir v.a. drei Gründe:

1) Der Stühlinger gehört zu den 15 HitzeHotspots der Stadt. Die Sachverständigen des aktuellen Freiburger Klimaschutzkonzepts betonen, dass Bäume den insgesamt wichtigsten Faktor darstellen, um hohe Sommertemperaturen erträglich zu halten. Im "Lehener Wanner" wachsen hunderte von Bäumen. Wir haben alle Bäume ab 2 m Stammhöhe, soweit möglich, gezählt und kommen auf deutlich mehr als 200 Bäume. Neu gepflanzte Bäume könnten die Klima- und weitere Leistungen dieser Bäume, zeitnah niemals ausgleichen. Vom Planungsamt erhielten wir die Auskunft, dass der Anteil der Bäume, die erhalten werden sollen, nicht gesichert ist, weshalb wir uns jetzt, vor Offenlage der Planungen, einschalten.

2) Erhalt der vorhandenen Strukturen als dringend notwendiges Rückzugsgebiet für viele Vögel, Insekten und weitere Kleintiere, während ihnen Lebensraum in der offenen Landschaft zunehmend genommen wird. Dies hat der gerade erst veröffentlichte UN-Bericht (IPBES) besonders unterstrichen. Martin Neub (NABU) sagte dazu: "Das Potential privater Gärten ist riesig." Die geplanten Grünflächen im Kleineschholz könnten diese Vielfalt niemals bieten und auch neu angelegte "Ersatz"gärten für viele Jahre nicht. Dabei geht es nicht nur um seltene Arten, sondern schlicht um die Gesamtzahl an Lebewesen, die in den Gärten leben.

3) Unter den Bäumen sind auch viele Obstbäume, die einen, wenn auch kleinen, Beitrag zur regionalen (!) Ernährung leisten, für die sich die Stadt Freiburg schon seit mehr als 20 Jahren einsetzt. Bei einer "Umsiedlung" in das Gebiet "Moosacker", die am 26.6. im Bauausschuss des Gemeinderats zur Abstimmung kommt, gehen dort Anbauflächen für weitere regionale Nahrungspflanzen verloren,
die derzeit ein BioLandwirt bewirtschaftet.

Zudem fordern wir den Erhalt der "SchattenRadAllee" direkt angrenzend an die Kleingärten zur südlichen Straßenseite der Sundgauallee hin. Durch den "TunnelCharakter" dieser Allee beträgt der Temperaturunterschied zum nicht-beschatteten Radweg an einem Hochsommertag mindestens 8 Grad. Damit ist sie wichtig als "Verschnaufpause" auf dem Weg in die Innenstadt,
gerade für viele, ältere Freiburger RadlerInnen aus dem Westen der Stadt und für die, die
sich die Regiokarte nicht leisten können.

Bündnis für den Erhalt der Gärten im "Lehener Wanner"
& der "SchattenRadAllee" im Stühlinger:
BUND, Ortsgruppe Freiburg
NABU Freiburg e.V.
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Kreisverband Freiburg
Initiative Gartenleben, Freiburg
ECOtrinova e.V.
Kind & Umwelt Gesundheitsförderung e.V.
 
Eintrag vom: 22.06.2019  




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