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„Hutan Harapan“ in Indonesien
Wald der Hoffnung erhält neue Unterstützung der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI)

Tschimpke: Erhalt und Wiederherstellung von Ökosystem-Funktionen ist Schlüssel, um Klimaziele zu erreichen und Überleben indigener Völker zu sichern

Berlin/Jambi – „Hutan Harapan“ ist indonesisch und steht für „Wald der Hoffnung“. Das 100.000 Hektar große Waldgebiet in den Provinzen Süd-Sumatra und Jambi erhält nun Unterstützung der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU). Hutan Harapan ist das Leuchtturmprojekt der so genannten „Ökosystem-Restaurations-Konzession“ (ecosystem restoration concession, ERC), die als Instrument gegen Entwaldung etabliert wurde. Damit wird eine der ehrgeizigsten Initiativen zum Schutz und zur Restauration der stark gefährdeten Tieflandregenwälder für die kommenden sieben Jahre unterstützt. Ein wichtiges Signal, denn Hoffnung allein wird den Regenwald in Indonesien nicht retten. Der Waldverlust auf Sumatra ist nach wie vor dramatisch: Um 1900 gab es hier noch 16 Millionen Hektar Regenwaldfläche, davon sind heute nur noch 250.000 Hektar übrig – ein Rückgang um 98 Prozent.

„Hutan Harapan ist ein Kohlenstoffspeicher von globaler Bedeutung. Die Pariser Klimaziele können nur erreicht werden, wenn die Funktionsfähigkeit von Ökosystemen wie Mooren und tropischen Regenwäldern erhalten bleibt und wiederhergestellt wird“, so NABU-Präsident Olaf Tschimpke. „Degradierte Waldflächen zu restaurieren und zukünftig nachhaltiger zu bewirtschaften, stellt angesichts der global weiter steigenden Nachfrage nach Ressourcen, insbesondere Zellstoff und Palmöl, eine enorme Herausforderung dar“, so Tschimpke. Eine Herausforderung, der sich Hutan Harapan stellt. Damit leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag für die kommende UN-Dekade der „Ökosystem-Restauration“ 2021-2030.

Das Gebiet „Hutan Harapan“ hat auch eine wichtige Bedeutung für das Überleben der Batin Sembilan, einer traditionell im Wald lebenden indigenen Gruppe, die sich gegen illegale Abholzung und Straßenbauplanungen quer durch das Waldgebiet engagiert. Das Projekt schützt ihre Lebensgrundlagen und verbessert ihre Lebensumstände, etwa durch den Betrieb einer Grundschule und einer Regenwaldklinik. Auch für den Schutz der Biodiversität ist das Gebiet enorm wichtig. Unter anderem leben hier der Sumatra-Tiger, Malayenbär, Nashornvogel, Helmhorn-Vogel und Sumatra-Elefant.

Gemeinsam mit seinen Partnern von der KfW-Entwicklungsbank, Burung Indonesia, BirdLife International und der Royal Society for the Protection of Birds (RSPB) führt der NABU in den kommenden sieben Jahren das Projekt der Internationalen Klimaschutzinitiative durch, um das Gebiet langfristig zu erhalten. Anders als bei den üblichen Holzeinschlags-Lizenzen setzt die ERC „Hutan Harapan“ auf den Schutz der verbliebenen und die Restauration der durch illegalen Holzeinschlag degradierten Waldflächen. Nach der Etablierung des ERC-Modells sind heute in Indonesien etwa 650.000 Hektar, insbesondere auf Sumatra und Kalimantan, nach diesem zukunftsweisenden Lizenztyp verwaltet.
 
Eintrag vom: 20.06.2019  




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