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NABU: Deutschlands Vögel haben kalten Winter gut überstanden
Berlin – Deutschlands Vögel haben den langen Winter allem Anschein nach gut überstanden. Das ergab eine erste Auswertung der bundesweit größten Vogelzählung „Stunde der Gartenvögel“. Zu ihr hatten der NABU und sein bayerischer Partner, der Landesbund für Vogelschutz (LBV), am Wochenende aufgerufen.

Mehr als 25.000 Naturfreunde lockte die Aktion zwischen Vater- und Muttertag nach bisherigem Stand ins Freie. Eine Stunde lang zählten die Teilnehmer Vögel in Gärten und Parks und meldeten bereits mehr als 640.000 Vögel und über 200 verschiedene Arten. „Bemerkenswert ist, dass Arten wie Zaunkönig oder Blaumeise, bei denen man aufgrund des langen Winters Bestandsrückgänge erwartet hätte, die kalten Monate offenbar gut überstanden haben“, sagte NABU-Vogelschutzexperte Lars Lachmann.

Auffällig sei in diesem Jahr das vermehrte Auftreten von Arten, die im Winter starken Zuzug aus dem Norden und Osten erhalten, wie Erlenzeisig oder Gimpel. Mitte Mai sollten die meisten von ihnen längst zurück in ihren Brutgebieten in Nord- oder Osteuropa sein. „Einige unserer Wintergäste haben ihren Winterurlaub offenbar noch bis in den Mai hinein verlängert. Statt nach dem späten Winterende nach Norden oder Osten zurückzufliegen, bleiben sie zum Brüten einfach bei uns“, so Lars Lachmann. Zu diesen Arten zählt auch der Kernbeißer, ein großer Fink mit dickem Schnabel, der dieses Jahr nach bisherigen Ergebnissen fünfmal so oft beobachtet wurde wie im vergangenen Jahr.

Eindeutige Verlierer der diesjährigen Zählung sind Mehlschwalbe und Mauersegler. Beide Zugvögel haben weiter kräftig verloren (minus zwölf bzw. 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Damit setzt sich ihr Negativtrend der letzten Jahre kontinuierlich fort. Auf den Plätzen eins bis vier liegen wie im Vorjahr Haussperling, Amsel, Kohl- und Blaumeise.

Alle Meldungen der diesjährigen Aktion können auf www.stunde-der-gartenvoegel.de nachverfolgt und mit Zahlen früherer Jahre verglichen werden. Interaktive Karten stellen dar, wie sich eine Vogelart an einem ausgesuchten Ort, einem Landkreis oder einem Bundesland entwickelt hat.

Jährlich wiederholte Aktionen wie der „Stunde der Gartenvögel“ liefern Naturschützern zuverlässige und flächendeckende Zahlen zu Artenbeständen. Nach dem Prinzip der „Citizen Science“ tragen möglichst viele Menschen gemeinsam große Datenmengen zusammen, die nach Auswertung Bestandsveränderungen anzeigen.
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Eintrag vom: 16.05.2013  




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