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Neue Atomfabrik nach Fessenheim-Aus?
Mit großem Interesse hat der BUND-Regionalverband Südlicher Oberrhein das neue Papier „ Für die Zukunft des Raumes Fessenheim“ gelesen. In diesem Raumprojekt findet sich viel Positives und als Wichtigstes wohl die Maßnahme 3.3. der „beispielhaft, erfolgreicher Rückbau des AKW“. Wir sind auf die konkrete Umsetzung gespannt und werden sie „gegebenenfalls“ kritisch begleiten.Ein Billigabriss ist nicht akzeptabel. Ansonsten ist das Papier inhaltlich so, wie solche Projektbeschreibungen heute eben sind. Was sich hinter "steuerlichen und sozialen Sonderregelungen" in einer möglichen Sonderwirtschaftszone verbergen könnte ist spannend, aber kein vorrangiges BUND-Thema. Manches Sinnvolle verbindet sich mit Wünschen, Wachstumsglauben und leeren Texthülsen und modisch-geschickt verpackt soll alles natürlich auch immer ökologisch, nachhaltig und zukunftsfähig sein. Generell begrüßen wir die Schaffung von Arbeitsplätzen in tatsächlich umweltfreundlichen Betrieben nach einer Schließung des AKW.

Die Alarmglocken beim BUND schrillen allerdings bei MASSNAHME 4.2 ...

„STARTHILFE UND BEGLEITUNG DER INNOVATIVSTEN PROJEKTE
Entwicklung von innovativen Tätigkeiten mit hoher Wertschöpfung am Standort des KKW. Am derzeitigen Standort des KKW sollen neue Industriebetriebe mit hoher Wertschöpfung und neuen Arbeitsplätzen angesiedelt werden.
EDF arbeitet derzeit an dem Projekt eines Technologieclusters „Techno-Centre“ zur Begleitung von europäischen Rückbauprojekten durch die Verwertung der großen elektromechanischen Bauteile der Kernkraftwerke sowie durch die Entwicklung von Industrieinnovationen.
Die Umsetzung dieses zukunftsorientierten Industrieprojekts wird Gegenstand von weitreichenden Gesprächen zwischen allen betroffenen Parteien sowohl in Deutschland als auch in Frankreich sein, um u.a. die wirtschaftlichen und technischen Bedingungen zur Umsetzung des Vorhabens sicherzustellen. Zum derzeitigen Zeitpunkt gibt es für das Techno-Centre kein Einvernehmen.“ (Zitatende)

Was sich hinter den Wünschen der EDF und den geschickt positiv besetzten Begriffen wie „Verwertung und Innovation“ versteckt ist offen und hier gibt es einen großen Klärungsbedarf. BUND-Geschäftsführer Axel Mayer begrüßt, dass es zu diesem Thema auch kein Einvernehmen der grenzüberschreitend Projektbeteiligten gibt und fordert konkrete Informationen zur EDF-Planung.

Die Bevölkerung war und ist durch den Betrieb des AKW jahrzehntelang gefährdet. Nach einer Abschaltung und erst nach der Entleerung der hochgefährlichen „Abklingbecken“ wird tatsächlich auch die große Gefahr eines schweren Atomunfalls größtenteils gebannt sein. Dennoch bringt auch der Abriss Belastungen für die gesamte Raumschaft. Eine neue Atomfabrik, würde diese Belastungen verstärken und ist darum für den BUND nicht akzeptabel.

Generell müssen wir darauf achten, dass umweltfreundliche Betriebe möglichst flächensparend angesiedelt werden. Die immer noch extrem umweltbelastende Schwerindustriezone im Bereich Ottmarsheim-Chalampé darf nicht expandieren.

Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer
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Eintrag vom: 24.02.2019  




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