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NABU: Vorschlag der EU-Kommission gegen Palmöl im Tank bleibt halbherzig
Tschimpke: Natur zerstörender Anbau muss beendet werden/Kommission ignoriert den Willen von über 600.000 Menschen in Europa

Berlin/Brüssel – Der Vorschlag der EU-Kommission zum künftigen Anteil von Palmöl in Biokraftstoffen reicht aus NABU-Sicht nicht aus, um die schädlichen Auswirkungen des Ölpalmen-Anbaus auf Umwelt und Klima zu stoppen. Derzeit erarbeitet die Europäische Kommission einen Gesetzesvorschlag zur Umsetzung der Richtlinie für Erneuerbare Energien (RED), die unter anderem den zulässigen Anteil von Biokraftstoffen regeln wird. Die Kommission erkennt zwar in dem so genannten „delegierten Rechtsakt“ an, dass für den Anbau von Ölpalmen Rodungen von Tropenwald erfolgen und der aus Palmöl gewonnene Biodiesel daher nicht zur Erreichung der EU-Zielvorgaben für umweltfreundliche Brennstoffe gezählt werden kann. Leider lässt die Kommission jedoch mehrere Schlupflöcher zu, darunter eine Ausnahme für Palmöl, das in unabhängigen kleinen Plantagen (weniger als fünf Hektar) oder den Palmenanbau auf „nicht genutzten“ Erzeugnissen, wie zum Beispiel Flächen, auf denen in den vergangenen fünf Jahren keine landwirtschaftliche Produktion stattgefunden hat.

„Der Anbau von Ölpalmen für Kraftstoffe fördert die Abholzung von Regenwäldern und zerstört einzigartige Lebensräume für bedrohte Arten wie den Borneo-Orang-Utan“, so NABU-Präsident Olaf Tschimpke. „Das muss aufhören, wir fordern die EU-Kommission auf, endlich dafür zu sorgen, dass diese Natur zerstörenden Praktiken unterbunden werden. Palmöl muss aus den Tanks von Autos und LKW verschwinden.“ Die EU-Kommission ignoriere zudem den Willen von bereits über 600.000 Menschen in Europa, die eine Petition gegen Palmöl in Kraftstoffen unterstützt haben.

Die Ausweitung des Ölpalmen-Anbaus zur Versorgung der Autos in Europa treibt Entwaldung und Moorentwässerung in Ländern wie Indonesien und Malaysia voran. Biodiesel aus Palmöl ist für das Klima dreimal so schädlich wie fossile Dieselkraftstoffe. 2017 landeten 51 Prozent des in Europa verwendeten Palmöls in den Tanks von Autos und Lastwagen. Für Deutschland lag dieser Anteil 2017 bei 46 Prozent. Der Verkehr ist damit der Hauptverbraucher von Palmöl in Europa.
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Eintrag vom: 11.02.2019  




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