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Bürgerhaus in Ornbau wird gefördert
Feuchtigkeit als Gefahr von unten wie von oben

Für die Dachinstandsetzung am Bürgerhaus, Altstadt 7 in Ornbau stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr dank der Lotterie GlücksSpirale 60.000 Euro zur Verfügung. Am Mittwoch, den 7. November 2018 um 11.00 Uhr überbringt bei einem Presse- und Fototermin vor Ort Manfred Kiesel, Ortskurator Dinkelsbühl der DSD, den symbolischen Fördervertrag an den Ersten Bürgermeister Heinz Baum.

Der zweigeschossige Walmdachbau mit Geschossgliederung und geohrten steinernen Fenstergewänden aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts stand lange leer. In der Folge muss nun die verschlissene Dachhaut saniert werden, durch die Feuchte eingedrungen ist und die Deckenbalken und Sparrenfußpunkte zerfressen hat. Zudem müssen zerstörte Mauerlatten beseitigt, fehlende Kopf- und Fußbänder erneuert sowie die Dachstuhlkonstruktion ertüchtigt werden. Das bauzeitliche Kehlbalkendach besitzt einen liegenden Stuhl und eine Stützenreihe in der Mitte der ersten Dachebene sowie einen liegenden Stuhl in der zweiten Dachebene. Ein bemerkenswertes Detail sind die vier im Dachbereich verzogenen Kaminzüge, die heute noch ihre markanten von zwei kreuzgewölbten Funkenfängen bekrönten Kaminköpfe besitzen.

Das Anwesen Altstadt 7 in Ornbau ist ein äußerst stattlicher und in bemerkenswerter Geschlossenheit überlieferter Bau. Der erkennbar hohe architektonische Anspruch spiegelt den Rang des in fürstbischöflichen Diensten stehenden und später geadelten Bauherrn Johann Philipp Riedel wider. Die streng symmetrisch gegliederte fünfachsige Barockfassade lädt durch eine in der Mitte vorgelegte Freitreppe zum Betreten des Hauses.

Im Inneren erschließt sowohl im Erdgeschoss wie im Obergeschoss ein Längsflur die einzelnen Räume. Eine Stiege als Winkeltreppe wurde nördlich in dem hallenartigen barocken Entree an die Flurzone angelagert. Trotz später eingefügter Wände ist die Grundrissstruktur der Eingangshalle nahezu unverändert und mit einer Fülle an bauzeitlichen Ausstattungsdetails überkommen. Dazu gehören aufwendig gestaltete Brettbaluster, runde Eichensäulen, bauzeitliche Rahmenfüllungstüren und -schlösser sowie die Stuckdeckenspiegel. Die Schablonenwandmalereien unter der heutigen Tapete stammen aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Besonders eindrucksvoll sind die als Enfilade gestalteten Hauptwohnräume im Obergeschoss.

Das repräsentative Gebäude, das die vergangenen 280 Jahre ohne größere Eingriffe überstanden hat, ist an allen vier Gebäudeseiten auch im Sockelbereich durch die aufsteigende Feuchtigkeit gefährdet.
 
Eintrag vom: 13.11.2018  




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