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Beim Kohleausstieg keine Zeit verlieren
Tschimpke: Begrenzung der Erderhitzung heißt zügig handeln

Berlin/Seoul – Die globale Erderwärmung schreitet voran. Bereits heute ist ein Temperaturanstieg von etwa einem Grad Celsius messbar, wie der Weltklimarat (IPCC) in seinem heute veröffentlichten Sonderreport bestätigt. Die Forscher weisen aber auch darauf hin, dass das kommende Ausmaß der Schäden durch den Klimawandel sehr stark davon abhängt, wie schnell wir handeln: „Die Begrenzung der Erderhitzung auf 1,5 Grad Celsius ist immer noch möglich. Das heißt, dass wir alle möglichen Maßnahmen zum Klimaschutz nicht mehr in die Zukunft verschieben können, sondern zügig ergreifen müssen. In Deutschland muss deshalb schnellstmöglich mit dem Kohleausstieg begonnen werden“, sagt NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Deutliche Kritik übt der NABU an der Haltung der Landesregierung Nordrhein-Westfalens in Bezug auf die geplante Rodung des Hambacher Waldes, der für den RWE-Braunkohleabbau weichen soll. „Die Ergebnisse des Weltklimarats führen es vor Augen: Es ist geradezu absurd, dass wir es überhaupt in Erwägung ziehen, einen Wald für die Braunkohleförderung zu opfern – und traurig, dass erst ein Gerichtsentscheid die anstehende Rodung vorerst verhindert hat. Ernstgemeinter Klimaschutz muss den weiteren Ausstoß schädlicher Treibhausgase einschränken. Darum müssen wir neben dem Ausstieg aus der Kohle vor allem Ökosysteme, die Kohlenstoffe binden, also Wälder und Moore, sichern“, so Tschimpke weiter.

Ein Scheitern bei den Klimaschutzzielen gefährde unsere Lebensgrundlagen, umso unverständlicher sei es, dass auch hierzulande die Politik nicht entschlossen handele. „Der jetzt vorlegte IPCC-Report ist nur ein neuer Beweis für die verlogene Klimapolitik der Bundesrepublik. Den Lippenbekenntnissen zum Klimaschutz folgen unentwegt Taten, die diesen torpedieren. Ehrgeizige EU-Klimaziele wurden auf Druck Deutschlands kassiert, die deutschen Klimaziele bis 2020 im Koalitionsvertrag de facto aufgegeben“, sagt NABU-Klimaexperte Sebastian Scholz. Die Bundesregierung habe zwar die Kohlekommission eingerichtet, aber durch die geplante Rodung des Hambacher Waldes einen Konsens zum Kohleausstieg aufs Spiel gesetzt. „Auch Bundeskanzlerin Merkel positioniert sich trotz der Dringlichkeit im Klimaschutz nicht mehr. So droht die Klimakanzlerin zur Klimakiller-Kanzlerin zu werden“, kommentiert Scholz.
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Eintrag vom: 10.10.2018  




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