Die Chef Alliance Deutschland gründete sich vor genau zwei Jahren beim Terra Madre Salone del Gusto in Turin - der größten internationalen Slow-Food-Veranstaltung. Inzwischen besteht sie aus 26 Köchinnen und Köchen, die für die Herkunft ihrer Produkte, ihre Kultur- und Naturlandschaften und den Genuss ihrer Gäste Verantwortung übernehmen. "Wir möchten das Gegengewicht zum oftmals haltlosen Trend einer authentischen und nachhaltigen Küche sein. Ziel ist es, als Netzwerk zukunftsfähig arbeitender Köchinnen und Köche gemeinsam aufzutreten und weiter zu wachsen", so Jens Witt, Leiter der Chef Alliance Deutschland.
Die Mitglieder der Chef Alliance wissen, dass Kochen und wahrer Genuss von der Wahl des Lebensmittels und dem Wissen um dessen Herkunft abhängen. An Orten wie Hamburg, Essen, Berlin, Rech, Karlsruhe, Regensburg oder Unterammergau kochen sie frisch mit regionalen und saisonalen Zutaten sowie alten Sorten. Sie verzichten vollständig auf industriell erzeugte und verarbeitete Produkte und Zusatzstoffe. Der enge Kontakte zu den Erzeugerinnen und Erzeugern ihrer Region ist essentiell. Sie vermeiden so weit wie möglich Lebensmittelabfälle und tragen dazu bei, dass Menschen bewusster und wertschätzender mit Essen umgehen. Viele ihrer Gäste kommen gerade deshalb zu ihnen, weil sie von ihnen die Geschichten hinter den Gerichten erfahren.
Jens Witt erklärt, dass viele Köchinnen und Köche dazu neigen, im wahrsten Sinne des Wortes ihr ,eigenes Süppchen zu kochen'. Dabei gäbe es viele, die es mit den Slow-Food-Prinzipien ,gut, sauber und fair' ernst meinen und diese trotz der Mühen aus vollem Herzen umsetzen. "Wir müssen voneinander wissen, uns austauschen und weiterentwickeln. Nur dann schaffen wir es, uns von denen, die ihren Speisekarten den Nachhaltigkeits-Stempel verleihen ohne danach zu handeln, abzugrenzen", so Witt. Für die Zukunft wünscht er dem Netzwerk, dass es weiter wächst. Das ermögliche beispielsweise, sich verstärkt regional auszutauschen und Lösungen für die jeweils spezifischen Herausforderungen einer Region zu erarbeiten. Es ist außerdem geplant, dass sich die Mitglieder je nach Expertise verstärkt einzelnen Themen wie Jagd und Wildfleisch, regionale Fischerei sowie Gemeinschaftsverpflegung widmen. Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland, weist zugleich auf das politische Engagement und gesellschaftliche Tragweite hin. "Jede Köchin und jeder Koch, der an der Seite von Slow Food Flagge zeigt für eine Agrarpolitik und eine Ernährungsweise, die endlich fair mit Mensch, Tier und Umwelt umgeht, zählt. Ihre Berufsgruppe hat eine enorm wichtige Mittlerrolle. Denn bewegt sich etwas bei ihnen, hat dies unmittelbaren Einfluss auf den Lebensmittelhandel ebenso wie auf die Verbraucher. Deshalb möchten wir gemeinsam mit möglichst vielen Köchinnen und Köchen klare Zeichen setzen und zukunftsweisende Impulse an Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft senden", so Hudson.
Die Kriterien des Netzwerkes sowie eine Übersicht aller Mitglieder finden Sie online ... |