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Gut für Klima und Geldbeutel
Tunibergschule in Opfingen hat nun ein Blockheizkraftwerk / Erstes seiner Art in Freiburg

In vielen Schulen lassen sich Blockheizkraftwerke (BHKW) wirtschaftlich betreiben. Dieses Potential will die Stadt Freiburg nicht verschenken, zumal BHKW durch ihre hohe Effizienz und gleichzeitige Kraft-Wärme-Kopplung (Erzeugung von Wärme und Strom) ausgesprochen klimafreundlich sind. In der Tunibergschule im Ortsteil Opfingen geht nun ein solches Blockheizkraftwerk in Betrieb – als erstes seiner Art in Freiburg.

Auf einem Presserundgang in der Schule betonte Baubürgermeister Martin Haag heute: „Kellerkinder fallen nicht ins Auge. Wir halten es aber für wichtig, gerade in Heizungskellern genau hinzuschauen und uns mit Neuerungen vertraut zu machen. Das Blockheizkraftwerk ist eine gute Lösung für die Tunibergschule und ein Vorzeigebeispiel, denn die Stadt Freiburg will mit guten Beispielen voran gehen: Zwei unserer Stadtteile haben sich auf den Weg zur Klimaneutralität gemacht, auch dabei werden BHKW eine wichtige Rolle spielen.“

Vom Gebäudemanagement Freiburg (GMF) in nur drei Monaten installiert und seit Februar 2013 im Dauerbetrieb, ist das BHKW in der Tunibergschule das erste seiner Art, das nach der neuen Strategie geplant und in städtischen Gebäuden umgesetzt wurde. Diese Strategie hatten Umweltschutzamt und Klimabündnis im Jahr 2011 dem Gemeinderat vorgestellt; sie sieht für den Klimaschutz, aber auch aus ökonomischen Erwägungen eine Ergänzung von Heizzentralen mit BHKW vor. „Schuld“ an der hohen Wirtschaftlichkeit von BHKW sind vor allem die stark gestiegenen und weiter steigenden Strompreise. Allein von 2012 auf 2013 explodierten die Stromkosten für die städtischen Gebäude um über 10 Prozent. Haag weist in diesem Zusammenhang auf eine wichtige Entscheidung hin: „Der Öko-Bonus, den der Gemeinderat bereits 2003 vorausschauend beschlossen hat, unterstützt mit 50 Euro pro eingesparter Tonne CO2 die effiziente Technik wie im Blockheizkraftwerk.“

Die BHKW-Anlage in der Tunibergschule besteht aus zwei Modulen mit je 20 Kilowatt elektrischer Leistung. Besondere Bedeutung kommt den drei Pufferspeichern mit insgesamt 6,6 Kubikmetern Inhalt zu, und zwar vor allem in Übergangszeiten oder immer dann, wenn Wärme nicht den ganzen Tag benötigt wird. „Pufferspeicher sind unverzichtbar. Damit können wir die Laufzeit eines Blockheizkraftwerks deutlich erhöhen und vergleichmäßigen, denn dieses Kraftwerk sollte möglichst wenig takten“, erklärt Regine Feurich, Fachbauleiterin beim Gebäudemanagement.

Beim Einbau des BHKW in die Tunibergschule wurde als Synergieeffekt die Warmwasserversorgung erneuert, effizienter gestaltet und auf den richtigen Bedarf ausgelegt. Die baulichen Kosten für die BHKW-Anlage belaufen sich auf 190.000 Euro. Samt Sanierung der Warmwasserbereitung und Monitoring der Anlage wurden 350.000 Euro investiert. Das Land-Baden Württemberg fördert das BHKW mit 38.000 Euro. Gegenüber der Altanlage sinken die CO2-Emissionen um 107 Tonnen jährlich. Das ist eine Reduktion um 96% erzielt durch den hohen Stromertrag der BHKW-Anlage. Immerhin 65% des Strombedarfes der Schule werden nun vom BHKW produziert. Die Amortisation der Anlage liegt bei 8,1 Jahren.

Die Vorzeigeanlage sorgt ab sofort für Wärme und Strom in der Tunibergschule, die als zweizügige Grund- und Werkrealschule von 239 Schülern in 14 Klassen besucht wird. An Nachfrage wird es in naher Zukunft nicht mangeln: Die Zahl der Kinder unter drei Jahren stieg in Opfingen von 2005 bis 2012 um 48 Prozent, und die Tunibergschule ist die einzige Schule am Ort.

Übrigens: Ein zweites BHKW soll noch dieses Jahr im Lycée Turenne an der Schützenallee folgen.
 
Eintrag vom: 26.03.2013  




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