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Traditionelle Gemüsesorten im Biohandel
Freiburg: Der Kopfsalat ’Maikönig’, das Radieschen ’Eiszapfen’ und die Aubergine ’Rotonda bianca sfumata di rosa’ sind nun im Biohandel erhältlich! Die bedrohten traditionellen Sorten sind drei der in diesem Jahr neu im Rahmen des Projekts „Vielfalt schmeckt“ angebauten Gemüsesorten.

Fünf bedrohte traditionelle Sorten wurden bereits im letzten Jahr auf Initiative des Projekts „Vielfalt schmeckt“ nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus angebaut. In diesem Jahr kommen acht weitere bedrohte Sorten dazu, zwei davon stehen auf der Roten Liste der bedrohten Nutzpflanzen in Deutschland.

Erhalt durch Nutzung

Der Anbau, Verkauf und Genuss dieser Gemüsesorten trägt aktiv zum Erhalt der bedrohten traditionellen Sorten bei, denn was nachgefragt wird, wird angebaut und bleibt somit erhalten. Die ersten drei Sorten aus dem Projekt sind saisonal nun in verschiedenen Bioläden in Freiburg und der Umgebung erhältlich. Sie stammen aus biologisch wirtschaftenden Partnerbetrieben von Rinklin Naturkost. In Kürze werden außerdem die Projektsorten ’Ochsenherz’ und ’Tonda di Chioggia’, eine Fleischtomate und eine Rote Bete, erhältlich sein. Weitere Projektsorten, die im Laufe des Jahres in den Handel kommen werden, sind der ’Tomatenpaprika’, die ’Birnenförmige Zwiebel’, der Chinakohl ’Granat’, die Buschbohne ’Saxa’, der Salat ’Wunder von Stuttgart’, der Weißkohl ’Filder Spitzkraut’ und die Zucchini ’Tondo di Piacenza’. Mit dem Kauf und Genuss dieser Sorten kann jeder zum Sortenerhalt beitragen.

Bedrohte Gemüsevielfalt

Die traditionellen Gemüsesorten haben einen besonderen Geschmack, der sich von den anderen im Handel erhältlichen Sorten meist unterscheidet. Die Aubergine ’Rotonda bianca sfumata di rosa’ hat beispielsweise eine cremige Konsistenz und einen feinen Geschmack und eignet sich somit sehr gut zum anbraten oder grillen. Die Radieschen ’Eiszapfen’ sind ein idealer Snack für zwischendurch oder können zu einem leckeren Aufstrich verarbeitet werden (das Rezept ist unter http://www.prospecierara.de/de/shop/category/infomaterial kostenlos bestellbar).

Bei den Sorten handelt es sich um ProSpecieRara-Sorten, die alle samenfest sind. Das bedeutet, dass man die Samen daraus gewinnen und weiter vermehren kann. Im Vergleich dazu ist dies bei Hybrid-Sorten, die heute weit verbreitet sind, nicht möglich. Hybrid-Sorten werden verstärkt aufgrund deren hohem Ertrag und konformen Aussehen der Früchte genutzt. Traditionelle Sorten wurden dagegen vor allem für einen guten Geschmack und Robustheit gezüchtet. Weil diese Sorten patentfrei sind und damit für Saatgutfirmen weniger wirtschaftlich sind, sind sie in Vergessenheit geraten und heute teilweise vom Aussterben bedroht. „Vielfalt schmeckt“ möchte dazu beitragen, die Vielfalt der Nutzpflanzen und das wertvolle genetische Material zu erhalten.

Über „Vielfalt schmeckt“

„Vielfalt schmeckt“ ist ein gemeinsames Projekt von ProSpecieRara und Rinklin Naturkost für den Erhalt der Kulturpflanzenvielfalt. Ziel ist es, bedrohte traditionelle Gemüsesorten anbauen zu lassen und in Bioläden anzubieten, so dass diese durch Nutzung erhalten bleiben. Einen Kurzfilm zum Projekt mit weiteren Informationen finden Sie unter: https://www.youtube.com/watch?v=KdgftKf1f8k&feature=youtu.be und auf der Homepage von ProSpecieRara Deutschland. Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN). Ein weiterer Förderer ist die Heidehof Stiftung.
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Eintrag vom: 01.06.2018  




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