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Karlsruhe: Sind Lastenräder auch eine Transportlösung für den ländlichen Raum?
Rastatter Landtagsabgeordneter Thomas Hentschel informierte sich bei Karlsruher Lastenrad-Akteuren

Können Lastenräder auch im ländlichen Raum zum umweltfreundlichen Packesel werden? Diese Frage führte den Rastatter Landtagsabgeordneten Thomas Hentschel am Montag (16. April) nach Karlsruhe, um sich mit Karlsruher Lastenrad-Akteuren auszutauschen. „Mich interessiert besonders, welche infrastrukturellen Voraussetzungen gegeben sein müssen, um das Lastenrad erfolgreich als Alternative zu motorisierten Transportfahrten zu bewerben“, so Hentschel. Sein Eindruck nach Gesprächen mit Vertretern von Stadtverwaltung und Lastenradinitiative „Lastenkarle“ (www.lastenkarle.de) sowie Nutzern des bundesweiten Lastenradtestes (www.lastenradtest.de) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR): Ja, es lohnt sich, auch im ländlichen Raum auf das Lastenrad umzusatteln. Die Erfahrungen aus der Fahrradstadt Karlsruhe lieferten hier durchaus Anknüpfungspunkte für eine Übertragbarkeit. Um den Einsatz des Lastenrads zu fördern hatte das Stadtplanungsamt 2015 und 2016 die Aktion „Umsteiger gesucht“ durchgeführt. Davon inspiriert, war die Karlsruher Lastenradinitiative „Lastenkarle“ Anfang 2017 von Bürgerinnen und Bürgern gegründet worden.

„Ebene Radwege ohne Schlaglöcher sind wichtig, denn beim Fahrrad spürt man jede Unebenheit stärker als im Auto“, gab Thomas Hillengas dem Rastatter Landtagsabgeordneten mit auf den Weg. Der Hausmeister des Internationalen Bundes nimmt seit wenigen Wochen am DLR-Lastenradtest mit einem E-Lastenrad teil, pendelt mit diesem zwischen vier Standorten des Bildungswerks: „Der große Vorteil ist, dass ich mit dem Lastenrad im Vergleich zum Auto fast überall einen Parkplatz finde.“ Martin Gebhardt von Lokitel wiederum ist mit einem DLR-Lastenrad ohne elektrische Unterstützung unterwegs: „Ich habe Kunden in Ettlingen, die ich von der Weststadt anfahre.“ Das sei eine für den ländlichen Raum schon typische Distanz. „Und ich bin trotzdem schneller als mit dem Auto“, ist Gebhardt überzeugt, dass das Lastenrad auch eine Alternative für den ländlichen Raum ist.

Manuel Quinting, Vorstandsmitglied von „Lastenkarle“ kann sich eine Ausdehnung des Angebots auf Rastatt sehr gut vorstellen. Man müsse, so Quinting, nur einen geeigneten Standort und Spendengelder für ein „Rastatter Lastenrad“ finden. Stellt die Karlsruher Lastenradinitiative die Transporträder den Nutzern doch kostenfrei zur Verfügung.

Mit Lastenräder lassen sich CO-Emissionen vermeiden

Natürlich lassen sich mit Lastenrädern CO-Emissionen vermeiden, waren sich die Karlsruher mit Hentschel einig, dem dies ein wichtiger Aspekt war. Thomas Hillengass hat in den letzten Wochen schon häufig das Auto für kurze Wege stehen lassen. Und so Kfz-Kurzstreckenfahrten vermieden, die besonders viel Kraftstoff verbrauchen. Langzeittester Martin Gebhardt legt im Monat durchschnittlich 350 Kilometer mit dem Lastenrad zurück – alles Strecken, die er früher mit dem Auto fuhr. Und auch Manuel Quinting kann aus einer Nutzerumfrage bestätigen, dass durch „Lastenkarle“ Kfz-Fahrten vermieden werden. Aktuell sei dies bei 55 Prozent aller Ausleihvorgänge der Fall.

Auch wenn Karlsruhe sich seit mehreren Jahren sehr erfolgreich dafür einsetzt, Transportfahrten im privaten oder gewerblichen Bereich auf stadtverträgliche Lastenräder zu verlagern. „Beim Umsteigerpotenzial ist bestimmt noch viel Luft nach oben“, ist sich Johannes Schell vom Stadtplanungsamt sicher. Und vielleicht „radelt“ die Lastenrad-Idee ja nun nach Rastatt.

zum Bild oben:
Karlsruhe als Vorbild: Der Rastatter Landtagsabgeordnete Thomas Hentschel informierte sich über die Lastenradinitiative „Lastenkarle“. Im Bild von links nach rechts: Johannes Schell, Stadtplanungsamt, Thomas Hillengas, Internationaler Bund, Thomas Hentschel, MdL, Martin Gebhardt, Lokitel, Manuel Quinting, Lastenkarle (von links) / Foto: Stadtplanungsamt Karlsruhe
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Eintrag vom: 18.04.2018  




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