Als Maßnahme gegen Feinstaubbelastung und hohe Ozonwerte führt die Eurométropole Straßburg am 1. November 2017 eine Umweltplakette für motorisierte Fahrzeuge ein.
Umweltplaketten, Fahrverbote, Europa & Maut: Europäisches Denken beim Umweltschutz statt Insellösungen
Die beiden grenznahen Umweltverbände Alsace Nature und der BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein begrüßen die beginnenden Anstrengungen der Politik, die Luft in den Städten und Gemeinden endlich sauberer zu machen, als wichtige erste Schritte für die Umwelt und die Gesundheit der Menschen. Die Bevölkerung hat europaweit ein gesetzlich verbrieftes Recht, gesund zu leben und vor den Emissionen des Autoverkehrs wirksam geschützt zu werden. Umweltplaketten für Kraftfahrzeuge, wie es sie in Deutschland schon länger gibt und wie sie jetzt auch in Straßburg eingeführt wurden, sind wichtige erste Schritte in die richtige Richtung, die auch die Lebensqualität erhöhen. Um den Herausforderungen des Reisens besser gerecht zu werden, fordern die beiden Verbände auch die rasche Umsetzung eines integrierten öffentlichen Nahverkehrs am Oberrhein sowie eine Verstärkung von Infrastruktur und Ausrüstung für aktive Mobilität.
Dennoch fordern der Vorsitzende von Alsace Nature Daniel Reininger und BUND-Regionalgeschäftsführer Axel Mayer die schnelle Einführung von europäischen Lösungen und von europaweit einheitlichen Plaketten. Angesichts einer zunehmenden Zahl von unterschiedlichen Plaketten und Regelungen wird es gerade für die Menschen im Grenzgebiet immer schwieriger und komplizierter, Städte und Gemeinden im Nachbarland zu besuchen. Sinnvoller Umweltschutz darf nicht zu Insellösungen und zu einer neuen europäischen Kleinstaaterei führen. Auch die Debatte um die deutsche PKW-Maut ist gegen den europäischen Gedanken gerichtet, auch hier sollten europäisch einheitliche Lösungen angestrebt werden.
Sinnvolle und notwendige Regeln für mehr Umweltschutz dürfen die Menschen nicht trennen, die jetzigen Plaketten sind nur als Übergangslösungen akzeptabel. |