Verein Fesa gewinnt den ersten Preis für Klimaschutzprojekte von und für Kinder und Jugendliche
Klimaschutzpreis „Climate First“: Erster Preis an LeaseRad, Solvay Acetow belegt zweiten Platz, dritter Preis teilen sich Glaskiste und Carla Cargo sowie Anerkennung an m10 Industries AG
Naturschutzpreis: Erster Platz für NABU, zweiter Preis belegt Wentzinger Gymnasium, dritter Platz für Arbeitsgruppe Naturschutz und Anerkennung für Kinderabenteuerhof Freiburg
Die Gewinnerinnen und Gewinner der Umweltpreise 2017 stehen fest. Zum dritten Mal werden der mit 11.000 Euro dotierte Klimaschutzpreis „Climate First“ und der mit 5.000 Euro dotierte Naturschutzpreis verliehen.
Das Preisgeld beim „Climate First“ wird aufgeteilt. Die eine Hälfte geht an Kinder und Jugendliche oder an Projekte, die sich an sie richten. Die andere Hälfte ist für alle anderen Projekte gedacht. Damit hat eine kleine Schülergruppe dieselben Preischancen wie die Wettbewerbsidee einer Forschungseinrichtung.
Bei den Klimaschutzprojekten von und für Kinder gewinnt die Fesa e.V. den ersten Preis mit 3.000 Euro.
Den ersten Platz des Klimaschutzpreises „Climate First“ erhält LeaseRad mit 2.000 Euro, den zweiten Preis belegt die Solvay Acetow GmbH mit 1.500 Euro, den dritten Platz teilen sich die Glaskiste und Carla Cargo mit jeweils 1.000 Euro. Eine Anerkennung erhält die Firma m10 Industries AG.
Beim Naturschutzpreis gewinnt der NABU Freiburg den ersten Platz mit 2.000 Euro Preisgeld, den zweiten Preis erhält das Wentzinger Gymnasium mit 1.500 Euro, der dritte Preis gewinnt die Arbeitsgruppe Naturschutz (AGN) mit 1.000 Euro. Eine Anerkennung von 500 Euro erhält der Kinderabenteuerhof Freiburg.
„Die Wettbewerbsbeiträge zeichnen sich durch viele unterschiedliche innovative und kreative Projekte und vorbildliche Ideen aus“, resümiert Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik anlässlich der Verleihung der Umweltpreise. „Viele Freiburger Gruppen, Schulen, Privatleute und auch Unternehmen wollen einen nachhaltigeren Umgang mit unserer Natur, sind in ihrem Umweltbewusstsein mit ihren Projekten vorbildlich und arbeiten seit vielen Jahren unermüdlich und ehrenamtlich im Artenschutz“, so Stuchlik weiter.
Der Jury gehören Mitglieder des Gemeinderats, des Agenda21-Büros und mehrerer Umweltverbände an; sie entschied über die Vergabe der Klimaschutz- und Naturschutzpreise.
Die prämiierten Wettbewerbsbeiträge im Detail:
Klimaschutzprojekte von und für Kinder und Jugendliche:
Beim Klimaschutzpreis „Climate First“ gewinnt die Fesa e.V. den ersten Platz mit 3.000 Euro für das Projekt der „Schüler Solar Genossenschaft“. Schülerinnen und Schüler können für ihre Schule mit einer Schülerfirma Solaranlagen projektieren und betreiben. Zunächst gründen sie eine Genossenschaft und werden von der Fesa beim Wirtschaftsplan, bei der Suche nach einem geeigneten Dach und bei der Umsetzung unterstützt. Die Jury bewertete das Projekt als innovativ hinsichtlich der Gründung einer Genossenschaft, die umweltorientiert und nachhaltig agiert.
Klimaschutzpreis „Climate First“:
Die LeaseRad GmbH gewinnt den ersten Preis, der mit einem Preisgeld von 2.000 Euro dotiert ist. 2012 wurde das Dienstfahrrad dem Dienstwagen steuerlich gleich gestellt. Mit einem Dienstfahrrad-Konzept hat das Freiburger Unternehmen LeaseRad das Projekt „Jobrad“ ins Leben gerufen. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können ihr Wunschrad über den Arbeitgeber beziehen und in bequemen Monatsraten, die über das Gehalt beglichen werden, abzahlen.
Deutschlandweit bieten mehr als 3.500 Arbeitgeber ihren Mitarbeitenden Jobrad an. In Freiburg sind es rund 70 Arbeitgeber, darunter die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, die Badenova oder die ASF, die sich beteiligen. Anhand der teilnehmenden Jobradler kann eine nennenswerte CO2-Einsparung belegbar errechnet werden. Der Beitrag für den Klimaschutz und als Nebeneffekt, die Gesunderhaltung der Mitarbeitenden durch regelmäßige körperliche Bewegung, würdigte die Jury als äußerst innovativ und preiswürdig.
Die Solvay Acetow GmbH erhält den zweiten Preis mit 1.500 Euro für das aus dem Kreis der Mitarbeiterschaft und des Betriebsrates eingereichten Projekts des „Industriestramplers“. Die Mitarbeitenden des Unternehmens und auch die benachbarter Firmen sollen dazu motiviert werden, Fahrräder zur Arbeit und zurück zu nutzen. Zudem wollen die untereinander vernetzten Betriebsräte der dort angesiedelten Firmen Vorschläge zur Verbesserung der Radinfrastruktur im Industriegebiet Nord erarbeiten. Dazu werden auch Fahrgemeinschaften, besonders für Spät- oder Abendschichten, beworben. Steigen viele der Arbeitnehmer auf das Rad um, werden die Autofahren verringert und damit ein messbarer Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Das Konzept und das Engagement der Mitarbeiterschaft der Solvay Acetow werden deshalb, so das Votum der Jury, mit dem zweiten Preis honoriert.
Die Glaskiste und Carla Cargo teilen sich den dritten Platz mit jeweils 1.000 Euro. Die Glaskiste hat ein Konzept eines Lebensmittelgeschäftes entwickelt, in dem sowohl verpackungsfrei, als auch bedarfsgerecht und besonders regional und bio-zertifiziert eingekauft werden kann. Für Freiburg ist dies in seiner Umsetzung erst- und einmalig und von der Jury als positiver Beitrag zum Klima- und Umweltschutz in der Stadt gewertet.
Carlo Cargo reichte einen Beitrag zum Bau und Vertrieb von Schwerlastanhängern für das Fahrrad ein. Ein Lastenanhänger für das klimafreundliche Fahrrad ist zwar nicht neu, innovativ ist jedoch die Unterstützung mit einem Elektromotor, da mit diesem große Lasten transportiert werden.
Eine Anerkennung erhält die Firma m10 Industries AG. Sie bewarb sich mit einer Fotovoltaikanlage, die auf ihrem Geschäftsgebäude, der ehemaligen Solarfabrik, installiert ist. Gegen den allgemeinen Trend wurde diese Anlage erheblich modernisiert und ausgebaut. Dieses Engagement wird, besonders mit Blick auf den gewerblichen Bereich, als vorbildlich bewertet und wird deshalb von der Jury mit einer Anerkennung honoriert.
Naturschutzpreis:
Der erste Platz mit 2.000 Euro Preisgeld geht an den NABU für sein beispielhaftes Wiedehopf-Projekt am Tuniberg. Bereits Anfang der 1990er Jahre rief der NABU dieses Projekt ins Leben, um die Wiedehopfe wieder am Tuniberg heimisch zu machen. So wurden beispielsweise künstliche Nisthilfen gebaut, da die natürlichen Nisthöhlen verschwunden waren oder Biotope entlang von Böschungen geschaffen. Durchhaltevermögen war gefordert, bis dann 2006 die ersten Wiedehopfe gesichtet wurden. Die Population hat sich mittlerweile stabilisiert, trotzdem setzt der NABU seine Arbeit weiter fort, da der Wiedehopf immer noch zu den stark gefährdeten Arten gehört. Im Lauf der Jahre konnte der NABU zudem viele Winzer überzeugen, ihre Flächen umweltschonend bewirtschaften. Diese nachhaltige, engagierte und von Erfolg gekrönte Arbeit wird von der Jury mit dem ersten Preis gewürdigt.
Den zweiten Preis mit 1.500 Euro gewinnt das Wentzinger Gymnasium mit seinem Biotop-Projekt. Zwischen den Schulgebäuden wurde auf einem früheren Stellplatz für Baumaschinen ein wertvolles Biotop geschaffen. Umgesetzt wurde es im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft von Schülerinnen und Schülern unter fachlicher Begleitung. Der pädagogische Anteil des Projektes bewertete die Jury als hochwertig, zumal die Schülerinnen und Schüler nicht nur als Projektbeteiligte, sondern auch Multiplikatoren sind. Das Projekt sei ein im Sinne des Naturschutzes wertvoller Beitrag, so die Jury.
Die AGN erhält den mit 1.000 Euro dotierten dritten Preis für ihr Gelbbauchunken-Projekt. 2003 hat sie am Schönberg auf kleiner Fläche ein Feuchtbiotop geschaffen, um die dort vorkommende Population der Gelbbauchunken zu erhalten und zu stabilisieren. Sie gehört zu den bedrohten Arten, der Erhalt vorhandener Populationen ist somit ein wichtiger Beitrag zum Arten- und Naturschutz. Die Arbeit der AGN ist bislang sehr effektiv. Die Gelbbauchunke ist nach wie vor am Schönberg heimisch; als Nebeneffekt wurde auch Lebensraum für andere Amphibien und Reptilienarten geschaffen.
Einen Anerkennungspreis von 500 Euro erhält der Kinderabenteuerhof Freiburg e.V. für seinen Beitrag zur Umweltpädagogik. Das pädagogische Projekt bringt Kindern Umweltbildung und Naturerfahrung nahe. Die erzieherische Arbeit werde im Sinne der Umweltbildung als wichtig und wertvoll gewertet, so die Jury.
Insgesamt gingen 18 Bewerbungen für die Umweltpreise ein. |