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Gigaliner: Verkehrspolitisch dumm, umweltpolitisch schädlich ...
... und ein Kniefall vor der mächtigen LKW- Lobby

Die in Berlin immer mitregierende Automobillobby will die neuen, schweren und langen LKW auf die Straße bringen und der Cheflobbyist, Autobahn-Privatisierer und Verkehrsminister Dobrindt setzt dies zum Jahreswechsel durch. Ab dem 1.1.2017 dürfen 25,25 Meter lange und (vorläufig noch) bis zu 44 Tonnen Gesamtgewicht schwere Lastwagen auf einem 11.600 Kilometer langen, festgelegten Straßennetz fahren. Der "Probebetrieb" diente nur der Durchsetzung des fest geplanten "Normalbetriebes". Die Anhebung der Gewichtsbeschränkung nach dem Prinzip der Salamitaktik ist absehbar. Ein Spediteur kauft keinen teuren Giga-Lkw der 60 Tonnen laden kann um sich auf die erlaubten 44 Tonnen zu beschränken.
Gigaliner sind eine verkehrspolitische Dummheit, umweltpolitisch schädlich und ein klassischer Kniefall vor der mächtigen PKW/LKW-Lobby. Unsere Verkehrsinfrastruktur ist weder für überschwere LKW noch für eine LKW-Länge von 25,25 Metern ausgelegt. Bereits ein 40-Tonnen-LKW belastet den maroden Straßenbelag so stark wie 60.000 PKW!
"Riesen-Lkw leisten keinen Beitrag zur Verringerung der Luftschadstoffemissionen im Güterverkehr. Auch der Verkehrslärm lässt sich mit Riesen-Lkw nicht verringern." sagt das Umweltbundesamt in einer Studie

Um den Widerstand gegen die überschweren Lang-LKW zu brechen und ein umweltfreundliches Image zu erzeugen, versuchen Spediteure, Logistiker, LKW-Lobbyisten und manche Politiker den wunderbar grün klingenden Begriff "Öko-Laster / Ökoliner" einzuführen.

Es gibt zwischenzeitlich kein umweltschädliches Produkt oder Projekt, das nicht mit Greenwash auf den Markt gebracht wird. Im Vergleich mit Bahn und Binnenschiff produziert der LKW-Verkehr deutlich mehr schädliches Kohlendioxid (CO2), Feinstaub, Lärm und Naturzerstörung. Die Einführung sogenannter "Öko-Laster / Ökoliner" wird diese Probleme noch verschärfen. Das Argument, mit diesen Fahrzeugen lasse sich die gleiche Tonnage mit weniger Fahrten befördern, sodass die Straßen entlastet würden, ist schlicht Unsinn: Vielmehr werden noch mehr Güter von der Schiene auf die Straße verlagert und Straßen und Brücken werden auf Kosten der Steuerzahler noch schneller zerstört.

Gigaliner sind ein klassischer Dobrindt: Eine verkehrspolitische Dummheit, umweltpolitisch schädlich und ein klassischer Kniefall vor der mächtigen PKW und LKW-Lobby.

Ein Verkehrsminister, der glaubt, mit Riesen-LKW etwas für die Umwelt und das Klima zu tun, der löscht sein Lagerfeuer auch mit Benzin.
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Eintrag vom: 23.12.2016 Autor: Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer




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