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Freiburg: Mehr Platz für Wanderer und Mountainbiker
Neue Trails im Stadtwald sind im Bau – Gesamtlänge rund zehn Kilometer

Um Konflikte zwischen Mountainbikern und Wanderern zu minimieren, weist das Forstamt im Stadtwald zusätzliche Singletrails aus. Dabei handelt es sich um Sportpfade mit einer Breite unter zwei Metern. Insgesamt entsteht eine rund zehn Kilometer lange neue Strecke. Der Ausbau dauert voraussichtlich knapp sieben Wochen. Der Naturpark Südschwarzwald und der Verein Mountainbike Freiburg unterstützen die Aktion tatkräftig.

Die Arbeiten im Stadtwald sind bereits im Gange: Die kanadischen Mountainbike-Enthusiasten Kris McMechan, Russ Fountain, Dave Satanove und Kevin Weinerth legen derzeit zwischen Kohlerhau und Kybfelsen neue Singletrails an. Die vier engagierten Bikesportler waren bereits beim Bau des Canadian-Trails im vergangenen Jahr im Einsatz. Sie kommen aus Nelson in British Columbia, Kanada, und opfern den größten Teil ihres Jahresurlaubs, um hier im Schwarzwald Mountainbiketrails zu bauen – gegen Kost und Logis. Unterstützt werden sie vom Verein Mountainbike Freiburg, der die notwendigen Spenden eingeworben hat.

Gleichzeitig plant die Agentur BergWerk im Auftrag des Forstamtes die neue Beschilderung für alle Mountainbikestrecken im Stadtwald. Wie bei den Wanderwegen soll es eine Wegweisung zum Ziel geben. Nicht ortskundige Mountainbiker können damit im Zweifel der Streckenplanung des Schwarzwaldvereins folgen, anstatt auf Wanderwege auszuweichen.

Dank der neuen Trails müssen Mountainbiker künftig nicht mehr den Höhenzugangsweg des Schwarzwaldvereins nutzen. Hier kam es immer wieder zu Konflikten mit Wanderern. Der derzeit mit der blauen Raute gekennzeichnete Wanderweg wird auf den deutlich attraktiveren nordwestlichen Hang über die Stäpfelefelsen verlegt. Die neue Mountainbikestrecke verläuft oberhalb auf dem bisherigen Wanderweg zwischen Kohlerhau und Schauinsland. Zwischen Kybfelsen und dem Start des Canadian-Trails ist ein neuer Routenverlauf für die Mountainbiker geplant. Am Aufstieg zum Kybfelsen von der Stadt aus sind Wanderer und Mountainbiker somit auf getrennten Wegen unterwegs.

Das Konzept für den Ausbau hat das Forstamt bereits 2015 in enger Abstimmung mit dem Fahrradclub ADFC, der Deutschen Interessengemeinschaft Mountainbiken (DIMB), dem Verein Mountainbike Freiburg, dem Schwarzwaldverein sowie den Naturschutzbehörden von Stadt und Land erarbeitet. Es zielt darauf ab, die ausgewiesenen Wanderwege und Mountainbikestrecken aufzuwerten und zu beruhigen.

Ermöglicht wird die Ausweisung neuer Mountainbiketrails durch eine Ausnahmeregelung im Landeswaldgesetz. Sie erlaubt den Kommunen schmale Wege als Mountainbikestrecken freizugeben und die Haftung der Waldbesitzer zu übernehmen. Voraussetzung ist ein Konsens zwischen Tourismusverbänden, Stadt, Waldbesitzern, Naturschutz und Radsport, der in Freiburg in vorbildlicher Weise gelungen ist.

Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt: Konflikte zwischen Wanderern und Mountainbikern sind in Freiburg die Ausnahme. Mit gutem Willen und Rücksichtnahme können beide Gruppen im Stadtwald ihrer Passion nachgehen. Das Forstamt arbeitet sowohl mit dem Schwarzwaldverein als auch mit dem Verein Mountainbike Freiburg sehr gut und konstruktiv zusammen. Beide Seiten leisten einen großen ehrenamtlichen Einsatz, um Wanderwege und Mountainbikestrecken zu unterhalten. Diese Energie ist sinnvoller investiert als in Konflikte. Wer sich überzeugen möchte: Engagierte Mitglieder sind willkommen.

zum Bild oben:
Zu sehen ist das Team, das sich für den Aufbau der neuen Trails einsetzt, darunter die ehrenamtlich engagierten kanadischen Bikesportler, die Revierförster Klaus Echle, Bernhard Friedmann und Philipp Schell sowie Mitglieder und Vorstand des Vereins MTB Freiburg / Foto: A. Schäfer, Forstamt Freiburg
 
Eintrag vom: 26.08.2016  




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