Schwermetalle für die Blumen
Die meisten Gartendünger enthalten zu viele Schwermetalle. Zu diesem Ergebnis kommt das ÖKO-TEST-Magazin in der aktuellen Mai-Ausgabe. Außerdem stecken bis zu sechs Pestizide in manchen Produkten. Ärgerlich ist ebenso, dass die Diskrepanz zwischen den tatsächlich gemessenen Gehalten an Nährstoffen und den Angaben auf der Verpackung häufig sehr groß ist.
Nur zwei mineralische Dünger kann ÖKO-TEST empfehlen. Die anderen 18 getesteten Produkte konnten das Verbrauchermagazin nicht überzeugen. Das hat mehrere Gründe: So tragen 13 Dünger mehr als dreimal so viel Schwermetalle in den Boden ein, als ihm im Laufe einer Vegetationsperiode entzogen werden kann. Da sich diese im Boden anreichern, erhöht sich in dem selbst gezogenen Obst und Gemüse der Schwermetallgehalt. Zudem besteht die Gefahr des Eintrags ins Grundwasser.
ÖKO-TEST kritisiert außerdem, dass die Hersteller zu viel Phosphat zusetzen. Denn das kann einerseits zur Überdüngung des Gewässers beitragen. Andererseits ist dieser Rohstoff nur mehr begrenzt verfügbar, da er aus fossilen Lagerstätten gewonnen wird, die langsam zur Neige gehen.
In zwölf Marken wies das Labor Chlorat nach, sechs enthielten Perchlorat. Beide Stoffe können unter anderem die Aufnahme von Jodid in die Schilddrüse hemmen. Darüber hinaus fand das Labor in neun Produkten Pestizide, in zwei Düngern sogar je sechs verschiedene. Dioxine, eine Gruppe von toxischen, schwer abbaubaren Stoffen enthielten alle organischen Dünger, zum Glück nur in Spuren. In einem fanden sich aber auffällige Werte an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen), von denen einige krebserregend sind.
Schlechte Karten haben auch Hobbygärtner, die genau nach Bedarf düngen möchten. Denn bei den meisten Produkten ist nicht drin, was auf der Verpackung steht. Die Abweichungen im Nährstoffgehalt liegen teils bei mehr als 50 Prozent. |