Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt Maßnahme zum Erhalt des barocken Gotteshauses
Bei einem Pressetermin vor Ort am Dienstag, den 21. Oktober 2025 um 10.30 Uhr überbringt Dr. Dagmar Zimdars, Ortskuratorin Freiburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), einen symbolischen Fördervertrag in Höhe von 80.000 Euro für die Notsicherung der Stuckdecke und deren Tragkonstruktion in der katholischen Pfarrkirche St. Alexius in Herbolzheim an Dekan Dr. Stefan Meisert und Pfarradministrator Andreas Brüstle. Wegen der massiven Schäden ist die Kirche seit Januar 2023 vorerst gesperrt. Das Gotteshaus gehört nunmehr zu den über 430 Denkmalen, die die DSD, die in diesem Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum feiert, aus privaten Spenden, ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte.
Zum Objekt:
Im Südosten von Herbolzheim befindet sich die katholische Pfarrkirche St. Alexius. Am Ort eines romanischen Vorgängerbaus wurde die barocke Kirche von 1752 bis 1754 errichtet und danach sukzessive ausgestattet. Es handelt sich um eine Saalkirche mit eingezogenem Chor und zentralem Westturm mit Zwiebelhaube und Laterne. Das flachgewölbte Innere mit zweigeschossiger Westempore sowie Hauptaltar und Seitenaltären ist reich mit barocken Stuckaturen und Deckengemälden verziert.
Einen ersten Hinweis auf die überregionale Bedeutung der Herbolzheimer St. Alexiuskirche geben die an der Chordecke angebrachten Wappenkartuschen. Sie dokumentieren, dass der Chor von verschiedenen, überregional bedeutenden kirchlichen und weltlichen Bauherren finanziert wurde, dem Haus Österreich, dem Haus Brandenburg als Lehensinhaberin der Diözese Straßburg, dem Bistum Straßburg, der Abtei Schuttern, der Abtei Ettenheimmünster und der Abtei Tennenbach.
Die Deckengemälde weisen vorzügliche Rahmungen mit Rocaille-Ornamentik von dem Freiburger Stuckateur Franz Anton Vogel (1720-1777) auf. Im oberbayerischen Wessobrunn geboren und in den Werkstätten der Benediktinerabtei Wessobrunn ausgebildet zählte Vogel zu den Vertretern der „Wessobrunner Schule“. Diese hatte das Stuckhandwerk im 18. Jahrhundert zur höchsten qualitativen Vollkommenheit gebracht. Ihre Ausstrahlung reichte bis in zahlreiche europäische Länder hinein. |