"Zwei Häuser unter einem Dach" – eine seltene Besonderheit
An der Gesamtsanierung des Wengerterhauses Am kleinen Ämmerle in Tübingen beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale mit 50.000 Euro. Bei einem Pressetermin vor Ort am Mittwoch, den 24. September 2025 um 11.00 Uhr übergibt Gabriele Siegele, Ortskuratorin Tübingen der DSD, im Beisein von Marc Frank von Lotto Baden-Württemberg den dazugehörigen symbolischen Fördervertrag an die Denkmaleigentümer Maura und Holger Zeipelt. Das Bauwerk gehört somit zu den über 430 Denkmalen, die die private DSD, die in diesem Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum feiert, dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Baden-Württemberg fördern konnte.
Das Gebäude Am kleinen Ämmerle 17/19 befindet sich in der ebenen Fläche der Tübinger Unterstadt und ist Teil der südlichen Häuserzeile, die sich fast ausschließlich aus giebelständigen Wohnhäusern zusammensetzt. Das Wengerterhaus gehört hier zu den repräsentativsten Bauten. Die Unterstadt war das ehemalige Quartier der Weingärtner und Handwerker.
Das Wohnhaus wurde um 1606 erbaut. Hervorzuheben ist, dass "zwei Häuser unter einem Dach" organisiert wurden, eine seltene Besonderheit. Das Bauwerk ist der Länge nach geteilt und diente wohl von Anfang an als Wohnung für zwei Familien. Zwischen 1840 und 1890 kamen Stalleinbauten hinzu und die Treppenaufgänge wurden in beiden Hausteilen neu angelegt.
Zum Objekt:
Es handelt sich um ein zweigeschossiges, giebelständiges und verputztes Fachwerkhaus aus geflößtem Nadelholz mit massivem Erdgeschoss und Satteldach. Zwei noch gut erkennbare Rundbogenportale weisen auf die Nutzung als Wohnhaus für zwei Familien hin. Im Erdgeschoss liegen bis heute die ehemaligen Kleinviehställe, Keller und Abstellräume, da die Anlage von Tiefkellern in der Ammerniederung wegen des hohen Grundwasserspiegels nicht möglich war. Die eigentlichen Wohnräume befinden sich im Obergeschoss. |