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Nachwuchs bei einem der seltensten Hirsche der Welt
Das Jungtier mit seiner Mutter (c) Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann
 
Nachwuchs bei einem der seltensten Hirsche der Welt
Erneuter Zuchterfolg bei den Mesopotamischen Damhirschen in der Wilhelma

Einst stand er kurz vor dem Aussterben – aber Zoos haben ihn gerettet: Der Mesopotamische Damhirsch. In der Wilhelma ist Mitte Juli 2025 erneut ein weibliches Jungtier zur Welt gekommen, nachdem es schon im Vorjahr Nachwuchs gegeben hat.

Der Mesopotamische Damhirsch war ursprünglich in weiten Teilen des Nahen und Mittleren Ostens verbreitet. Lange Zeit war die Art verschollen, bis sie 1875 im Südwesten des Iran wiederentdeckt wurde – dann aber Mitte des 20. Jahrhunderts erneut als ausgestorben betrachtet wurde. Im Rahmen einer von Georg von Opel finanzierten Expedition stießen deutsche Zoologen 1957 im Iran erneut auf eine Restpopulation von nicht mehr als 25 Tieren. Um den Mesopotamischen Damhirsch vor dem endgültigen Aussterben zu bewahren, wurden Jungtiere in menschliche Obhut gebracht, wo sie den Grundstock für die heutige Reservepopulation bildeten. Der Opel-Zoo in Kronberg im Taunus, der noch heute das europäische Ex Situ-Programm koordiniert, nahm dabei schon damals eine entscheidende Rolle ein. Dank der erfolgreichen Nachzucht in zoologischen Gärten konnte der Mesopotamische Damhirsch in verschiedenen Schutzgebieten sowohl im Iran als auch in Israel wiederangesiedelt werden.

Kerstin Ludmann, die in der Wilhelma als Kuratorin für die Mesopotamischen Damhirsche zuständig ist, betont: „Europäische Damhirsche sind in vielen Wildgehegen allgegenwärtig – und sehen den Mesopotamischen Damhirschen auf den ersten Blick sehr ähnlich. Uns ist es wichtig, die Besucherinnen und Besucher der Wilhelma auch für weniger bekannte Arten zu begeistern. Tiernachwuchs hat dabei immer eine besondere Signalwirkung.“

Wilhelma-Direktor Dr. Kölpin fügt hinzu: „Ohne Zoos wäre der Mesopotamische Damhirsch ganz sicher für immer von unserem Planeten verschwunden. Die Wiederansiedlungen im Iran und in Israel waren erfolgreich: In beiden Ländern leben mittlerweile wieder jeweils mehrere Hundert Tiere. In Zoos, schwerpunktmäßig in Europa, wird aktuell ein Ex Situ-Bestand von insgesamt rund 300 Individuen gepflegt. Da der Mesopotamische Damhirsch immer noch als stark gefährdet gilt, können wir uns nicht leisten, auf diese Reservepopulation zu verzichten.“
 
Eintrag vom: 29.07.2025  




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