Teilnehmer des Fluthilfecamps der Jugendbauhütten der DSD lernen Traditionsprodukt kennen
Am ehemaligen Hotel Bellevue in Remagen lernen vier junge Freiwillige die wichtige Voruntersuchung an historischen Bauten kennen. Unter Anleitung von Kunsthistoriker und Restaurator Dr. Ulrich Eltgen untersuchen sie die Baugeschichte das Traditionshotels. Dabei stießen sie auf historische Bodenfliesen, die sie auf einen traditionsreichen Wirtschaftszweig der Region aufmerksam machten.
Die jungen Freiwilligen des Fluthilfecamps der Jugendbauhütten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz dokumentierten die vorhandenen Fliesenformate, fertigten kolorierte Pausen an und suchten dann nach den historischen Vorlagen. Im HeimatMuseum Schloss Sinzig wurden sie fündig und können nun einen wichtigen Beitrag zur Datierung der entsprechenden Arbeiten im Hotel Bellevue liefern.
Aufgrund reicher Tonvorkommen entwickelte sich im 19. Jahrhundert im Raum Sinzig eine umfangreiche Produktion von Tonfliesen, die als Sinziger Mosaikplatten weiter Verbreitung fanden. Neben den Fliesen der Firma Villeroy & Boch in Mettlach finden sich die farbenprächtigen schablonierten Produkte aus Sinzig in vielen Bauten des 19. Jahrhunderts. Die Tonplatten in vielfältigen Formaten und Farben versorgten die schmuckfreudige Epoche mit exquisiten Gestaltungsmöglichkeiten. Unter dem Name AGROB produziert das Sinziger Werk als Teil der Deutschen Steinzeug Cremer & Breuer Aktiengesellschaft bis heute.
Vom 5. Juli bis 20. Juli 2025 findet zum dritten Mal das Fluthilfecamp der Jugendbauhütten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz statt. Die jungen Helfer des Fluthilfecamps sind allesamt aktive oder ehemalige Teilnehmer der Jugendbauhütten – eines Freiwilligen Sozialen Jahres in der Denkmalpflege. Die Arbeiten am Hotel Bellevue in Rolandseck sind für die jungen Leute ein Exkurs in einen wichtigen vorbereitenden Bereich der Denkmalpflege, während die wesentliche Arbeit des Fluthilfecamps im Ahrtal bereits dem Wiederaufbau gilt. |