Mehr Einsatz für Wälder, Moore und saubere Mobilität gefordert
Krüger: Klimaziele sind kein Selbstzweck, sondern Motor für Fortschritt / Es ist Zeit, politische Verantwortung zu übernehmen
Berlin, 15. Mai 2025 – Deutschland bewegt sich bei seinen Klimazielen auf einem unsicheren Pfad. Vor allem in den Sektoren Landnutzung, Verkehr sowie Wärme und Gebäude ist der Handlungsbedarf groß. Das zeigt die heutige Veröffentlichung des Expertenrats für Klimafragen. Lediglich Corona und die schwache Wirtschaft in den Jahren 2021 bis 2024 haben dafür gesorgt, dass das Emissionsbudgets bis 2030 noch nicht überschritten wurde. Der langfristige Trend geht jedoch weiterhin in die falsche Richtung. Zum Start der neuen schwarz-roten Bundesregierung ruft NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger zum entschlossenen Handeln beim Klimaschutz auf.
„Die Klimakrise erfordert echte Macherqualitäten. Wenn die Regierung Merz ihren Führungsanspruch ernst meint, muss sie für Klimaschutz sorgen, der seinen Namen verdient und einen echten Mehrwert für die Menschen bietet – durch saubere Luft, bezahlbare Mobilität und gutes Wohnen.” Zugleich warnt Krüger davor, die aktuellen Herausforderungen kleinzureden: “Unsere Klimaziele sind kein Selbstzweck, sondern der Motor für Fortschritt und die Voraussetzung für Gesundheit, Lebensqualität und wirtschaftliche Stabilität. Jetzt ist der Moment, politische Verantwortung zu übernehmen. Wer seine Ziele verfehlt, kann daraus lernen – doch wer daraufhin nicht die eigenen Anstrengungen erhöht, sondern das Zielniveau senkt, hat schon aufgegeben.”
Der Verkehrs- und Gebäudesektor macht seit Jahren keine Fortschritte beim Klimaschutz. Gleichzeitig verlieren unsere Ökosysteme zunehmend ihre Funktion als natürliche Kohlenstoffspeicher: Der Zustand der Wälder verschlechtert sich infolge der Klimakrise oder aufgrund falscher Bewirtschaftung, Moore werden durch Entwässerung massiv geschädigt. Der NABU fordert daher ein umfassendes Klimasofortprogramm, das naturbasierte Lösungen konsequent mitdenkt: Dazu gehören der naturnahe Waldumbau und die Wiedervernässung von Mooren – beides ist unverzichtbar für den Schutz von Klima, Wasserhaushalt und Artenvielfalt. Gleichzeitig braucht es einen echten Wandel in den Bereichen Mobilität und Bauen: Mehr umweltfreundliche Verkehrsmittel – ob Zug, Rad oder E-Auto – statt einer weiteren Verlängerung des fossilen Verbrenners. Zudem braucht es klimagerechte Sanierungen und eine flächensparende Bauplanung. |