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Heimische Bäume stärken – keine „Wunderbäume“ auf Kosten der Natur
Kratt-Eichen am Morgen (c) NABU/CEWE/Alexander Kopp
 
Heimische Bäume stärken – keine „Wunderbäume“ auf Kosten der Natur
Selbert: Ökosystemfremde Baumarten können Stabilität des Waldes gefährden

Berlin – Zum Tages des Baumes (er war am 25.4.) macht der NABU auf die besondere Bedeutung heimischer Baumarten in der Forstwirtschaft aufmerksam. Ob Stieleiche, Rotbuche, Weißtanne, Spitzahorn oder Sommerlinde – heimische Bäume bieten enormes Potenzial, um unsere Wälder naturnah im Klimawandel weiterzuentwickeln. Diese heimischen Bäume stehen in ständigem Austausch mit unzähligen Tier- und Pflanzenarten. Ihr komplexes Zusammenspiel sorgt dafür, dass sich Wälder aus eigener Kraft erneuern, weiterentwickeln und über lange Zeit bestehen können. Artenreiche Wälder sind dadurch nicht nur produktiver, sondern auch widerstandsfähiger gegen Gefahren wie Stürme, Trockenheit, Hitze, Brände oder Schädlinge. Gleichzeitig warnt der NABU vor einer starken Überprägung der heimischen Waldökosysteme durch übermäßigen und großflächigen Anbau ökosystemfremder Baumarten wie Douglasie, Roteiche oder Blauglockenbaum.

“Der Klimawandel stellt die Forstwirtschaft vor große Herausforderungen. Zunehmend gewinnen Vorschläge an Gewicht, heimische Baumarten vermehrt durch fremde Arten zu ersetzen. Doch diese sind oft nur unzureichend in unsere heimischen Ökosysteme eingebunden. Sie drohen die Entwicklung des Waldes in eine Sackgasse zu führen - mit erheblichen ökologischen wie wirtschaftlichen Risiken“, betont NABU-Waldexperte Sven Selbert. “Es gibt keine Wunderbäume: Hitze und Dürre betreffen nicht nur heimische Arten, sondern längst auch vorgeblich resiliente, eingeführte Forstpflanzen. Eine starke forstliche Überformung des Waldes führt dabei zu einer ökologischen Verarmung, die neue Verwundbarkeiten schafft – etwa durch später ebenfalls eingeschleppte Schädlinge, denen natürliche Gegenspieler fehlen.”

Der NABU spricht sich für einen ökologisch fundierten Waldumbau aus, bei dem standortangepasste, heimische Baumarten gezielt gefördert werden. Der Anteil nicht-heimischer Baumarten sollte hingegen nicht höher als 20 bis maximal 30 Prozent sein, um die widerstandsfähigen Waldgesellschaften nicht zu gefährden. In besonders geschützten Wäldern soll ganz darauf verzichtet werden, fremde Baumarten anzupflanzen. Der NABU fordert Bund und Länder außerdem dazu auf, Förderprogramme konsequent auf naturnahe Waldbewirtschaftung auszurichten und die Risiken großflächiger Anpflanzungen nicht heimischer Arten stärker zu berücksichtigen.

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Eintrag vom: 26.04.2025  




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