Auf Zeitreise in den Pfahlbauten Unteruhldingen
Mitten im Bodensee liegt eine vergangene Welt, die Familien zu einer Reise in die Geschichte einlädt. Im Pfahlbaumuseum Unteruhldingen kann man das Leben in der Steinzeit auf anschauliche Weise nachvollziehen: Beim virtuellen Blick auf den Seegrund, wo Reste der originalen Bauten erhalten sind, in den 23 rekonstruierten Pfahlbauhäusern oder bei einer der spannenden Mitmachaktionen. Neben den Geheimnissen der Siedler, die hier einst in den Pfahlhäusern über dem Wasser lebten, lernt man dabei auch die Welt der steinzeitlichen Wassertiere kennen. Auf dem Pfahlbau-Spielplatz vor dem Museum darf anschließend getobt werden.
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Das Museum wurde im Sommer 1922 eröffnet, nachdem im März desselben Jahres auf Initiative des damaligen Bürgermeisters der Gemeinde Unteruhldingen, Georg Sulger, der Verein für Pfahlbau- und Heimatkunde e.V. gegründet worden war. Die ersten beiden Pfahlbauhäuser wurden unter der Anleitung des Urgeschichtlichen Forschungsinstituts Tübingen (durch Robert Rudolf Schmidt und seinen Assistenten Hans Reinerth) aufgebaut.
Die Universum Film AG (UFA) drehte 1927/28 den Film Natur und Liebe mit Steinzeit-Darstellern in der Kulisse des Pfahlbaumuseums. Dem war der Dokumentarfilm Pfahlbauten in Unteruhldingen von 1926/27 vorausgegangen. Das alte Ausstellungsgebäude wurde 1934 durch den Verein für Pfahlbau- und Heimatkunde errichtet und zeigt Funde der Stein- und Bronzezeit.
Das Pfahlbaumuseum aus dem Zeppelin gesehen.
Den Zweiten Weltkrieg überdauerte das Museum trotz der formellen Auflösung des Pfahlbauvereins im Jahr 1945, der Besetzung des Museums und Beschlagnahmung der Pfahlbauten durch französische Besatzungstruppen. Marokkanische Soldaten ließen sich damals in der Freilichtanlage häuslich nieder. Doch schon ab Juni 1945 wurde die Erlaubnis zur Wiedereröffnung erteilt, eine Instandsetzung des Museums folgte. Die Arbeiten des Pfahlbauvereins ruhten jedoch bis zur Wiederaufnahme im Jahr 1950. Damaliger erster Vorsitzender war Landrat im Ruhestand Rudolf Maier aus Überlingen. Unter der Leitung von Hans Reinerth hatte das Museum bis 1990 den Namen Freilichtmuseum deutscher Vorzeit. |