Grüne Quellen
Donnerstag, 21. November 2024 Uhr

 
ProlixLetter
Mittagstisch
Prolix-Gastrotipps
Prolix-Studienführer
Ökoplus Freiburg
56plus
lesen-oder-vorlesen
wodsch

 

 
Kontakt
Werbung
Disclaimer
Datenschutzerklärung
Impressum
 
Prolix-Verlag

ARCHIV

 

 

 
30-Hektar-Tag 2024: Ab heute wird zu viel versiegelt
Übermäßiger Bodenverbrauch muss eingedämmt werden

Berlin, 30.7.24 – Jeden Tag werden in Deutschland 52 Hektar unbebauter Boden für Gebäude und Straßen asphaltiert und bebaut. Damit geht täglich eine Fläche verloren, die einem Fünftel des Berliner Wannsees entspricht.

Laut ihrer eigenen Nachhaltigkeitsstrategie hat die Bundesregierung zum Ziel, bis weniger als 30 Hektar täglich neu in Anspruch zu nehmen. Doch ein echter Abwärtstrend ist bisher nicht erkennbar. „Die Bundesregierung ignoriert weiterhin ihr selbstgestecktes Ziel. Gleichzeitig lässt die mit großen Hoffnungen verbundene und schon vor einem Jahr angekündigte überfällige Novelle des Bundesbaugesetzes immer noch auf sich warten. Damit fehlen notwendige Änderungen am Gesetz, um mit der endlichen Ressource Boden verantwortungsvoll umzugehen. Wir fordern, dass schnellstmöglich nur noch so viel Fläche verbraucht wird, wie gleichzeitig entsiegelt wird. Die übermäßige Flächeninanspruchnahme geht zulasten von Lebensräumen, Wasserrückhalt, Kohlenstoffspeicherung und Ertragsfläche für die Landwirtschaft“, so Stefan Petzold, NABU-Siedlungspolitik-Experte. Das wird auch durch die kürzlich verabschiedete Wiederherstellungsverordnung der EU untermauert, laut der bis 2030 kein Nettoverlust städtischer Grünflächen hingenommen werden darf.

Bereits erschlossene Flächen müssen aus Sicht des NABU effektiver genutzt werden. Die Schlüssel dafür liegen im Bestand. Petzold: „Deutschland ist fertig bebaut. Die Zeit des Neubaus auf der grünen Wiese muss ein Ende haben. Wir brauchen stattdessen eine Umbaukultur, die die Potentiale von eingeschossigen Supermärkten, Parkplätzen, unflexiblen Grundrissen und Leerstand hebt und gleichzeitig ökologische und soziale Ziele in den Vordergrund rückt.“ Kompakte und flächensparende Gebäude sind nicht nur ein wirksames Mittel gegen die Natur- und die Klimakrise, sondern erleichtern auch die Mobilitätswende und die Versorgung einer alternden Gesellschaft.

Hintergrund:

Der NABU hat erstmals im Jahr 2011 den „30-Hektar-Tag“ als bundesweiten Aktionstag für nachhaltiges Flächenmanagement ins Leben gerufen. Er fällt jeweils auf den Tag im Jahr, an dem die laut 30-Hektar-Ziel verfügbare Fläche für das gesamte Jahr aufgebraucht ist – in diesem Jahr ist das der 30. Juli.

2020: 14. Juli (56 Hektar pro Tag, Erfassungszeitraum 2015-2018)
2021: 30. Juli (52 Hektar pro Tag, Erfassungszeitraum 2016-2019)
2022: 22. Juli (54 Hektar pro Tag, Erfassungszeitraum 2017-2020)
2023: 19. Juli (55 Hektar pro Tag, Erfassungszeitraum 2018-2021)
2024: 30. Juli (52 Hektar pro Tag, Erfassungszeitraum 2019-2022)
 
Eintrag vom: 04.08.2024  




zurück