Tennhardt: Bildnachweis bildet Startschuss zum Schutz der wenigen Exemplare im Land
Berlin/Khatlon, 12.7.24 – Dem NABU sind Kamerafallenbilder der seltenen Streifenhyäne im Süden Tadschikistans gelungen. Die Art galt in Tadschikistan lange Zeit als ausgestorben. Im April dieses Jahres startete der NABU zusammen mit seiner Partnerorganisation, der Tajikistan Nature Foundation (TNF), eine Expedition, um Nachweise der scheuen Tiere zu finden. Mit Erfolg!
„Der gelungene Bildnachweis zeigt, wie wichtig unsere Monitoringarbeit ist. Er ist ein Erfolg für den Artenschutz und bildet für den NABU und TNF den Startschuss für gemeinsame Projekte zum Schutz der bedrohten Art“, so Thomas Tennhardt, NABU-Direktor Internationales.
Die Streifenhyäne ist die am weitesten verbreitete Hyänenart der Welt und die einzige, die auch außerhalb Afrikas in Teilen Asiens vorkommt. Dennoch gilt sie in ihrem Verbreitungsgebiet als selten und steht in Tadschikistan auf der Roten Liste als „vom Aussterben bedroht“. Auch weltweit verzeichnet die Art einen Populationsrückgang und wird von der IUCN als „potenziell gefährdet“ eingestuft.
Ehrenamtliche Mitarbeitende der NABU-Bundesarbeitsgruppe Eurasien konnten gemeinsam mit der lokalen NGO ANCOT und Förderung der ZGAP die Streifenhyäne bereits 2019 im Süden des Landes nachweisen. Danach verlor sich ihre Spur jedoch wieder. „Die Wiederentdeckung der Streifenhyäne in Tadschikistan macht Hoffnung für den Erhalt der Art in ihrem gesamten historischen Verbreitungsgebiet und lenkt die dringend benötigte Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf den Natur- und Artenschutz“, so Mirzo Mirzoev, Leiter der TNF.
Streifenhyänen sind durch den Verlust ihres Lebensraumes bedroht. Zudem haben sie einen schlechten Ruf und sind vielen Vorurteilen ausgesetzt. In einer stark landwirtschaftlich geprägten Region gelten sie als Ernteschädlinge und Räuber von Nutztieren und werden dementsprechend häufig getötet. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Schutzmaßnahmen von NABU und TNF stehen daher das Lösen von Mensch-Wildtier-Konflikten, Aufklärungsarbeit und Umweltbildung mit Hilfe der lokalen Bevölkerung. Außerdem sollen weitere Daten gesammelt werden, die Aufschluss über die Verbreitung und Größe der Population liefern können, um die wenigen Exemplare gezielter zu schützen. |