Grüne Quellen
Sonntag, 8. September 2024 Uhr

 
ProlixLetter
Mittagstisch
Prolix-Gastrotipps
Prolix-Studienführer
Ökoplus Freiburg
56plus
lesen-oder-vorlesen
wodsch

 

 
Kontakt
Werbung
Disclaimer
Datenschutzerklärung
Impressum
 
Prolix-Verlag

ARCHIV

 

 

Steinböcke aus der Wilhelma in Österreich ausgewildert
Foto: Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann
 
Steinböcke aus der Wilhelma in Österreich ausgewildert
Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart stützt Steinbock-Bestand in den Hohen Tauern

Am 4. Juli 2024 wurden elf Alpensteinböcke aus europäischen Zoos in den Hohen Tauern in Österreich in die Natur entlassen. Neben der Wilhelma waren auch die Zoos Salzburg Hellbrunn und Ljubljana mit eigenen Nachzuchten beteiligt.

Einst war der Steinbock in großen Teilen der Alpen verbreitet. Durch rücksichtslose Bejagung hat der Mensch die Art fast überall ausgerottet. Mit einer Ausnahme: Anfang des 19. Jahrhunderts war noch ein Restbestand von rund hundert Tieren im italienischen Nationalpark Gran Paradiso erhalten – die Vorfahren aller heute in den Alpen lebenden Steinböcke. Dank strengen Schutzes und Wiederansiedlungsmaßnahmen ist die charismatische Wildziege heute wieder in vielen Regionen der Alpen heimisch, so auch in Teilen der Hohen Tauern und angrenzenden Gebirgszügen. Um eine Vernetzung der dort noch nicht dauerhaft miteinander verbundenen Teilpopulationen zu begünstigen, wurden im Gebiet des Großarltals bereits 2023 zehn aus verschiedenen Zoos stammende Steinböcke ausgewildert. Grundlage dieses aus einer lokalen Initiative hervorgegangenen Projekts war eine fundierte Machbarkeitsstudie, welche die Lebensraumeignung für den Steinbock belegen konnte. Nach der ersten erfolgreichen Auswilderung im Vorjahr wurde der Bestand nun mit weiteren Tieren aufgestockt. Die Wilhelma hat seit 1994 insgesamt 23 Steinböcke für bestandsstützende Maßnahmen in verschiedenen Teilen der Hohen Tauern zu Verfügung gestellt.

Bei den zuletzt ausgewilderten Wilhelma-Steinböcken handelt es sich um Nachzuchten aus den Jahren 2022 und 2023. Vor dem Transport nach Österreich wurden sie zunächst veterinärmedizinisch untersucht und außerdem mit Ohrmarken versehen, die eine Wiedererkennbarkeit in der Natur ermöglichen. Von Stuttgart aus wurden sie, in Transportkisten verstaut, von Kuratorin Dr. Ulrike Rademacher und Zooinspektor Thomas Seitz am 3. Juli persönlich nach Österreich gebracht. Am nächsten Tag wurde ein Steinbock zunächst mit einem Sender versehen, damit seine Bewegungen nachvollzogen werden können. Dann ging es per Helikopter bis zum Ort der Auswilderung oberhalb der Baumgrenze.

Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin erklärt dazu: „Der Aufbau von Reservepopulationen von Wildtierarten ist eine der wichtigsten Aufgaben moderner Zoos. Es ist immer ein bewegender Anlass, wenn wir unsere Zoobestände nutzen können, um Populationen im Freiland zu stützen. Besonders freut es mich, wie Zoos aus unterschiedlichen Ländern dabei Hand in Hand zusammenarbeiten.“

zum Bild oben:
Einer der mittlerweile ausgewilderten Steinböcke (links) mit einem diesjährigen „Geschwisterchen“ (rechts) in der Wilhelma, wenige Tage vor der Auswilderung.
Foto: Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann
 
Eintrag vom: 12.07.2024  




zurück