Zuchterfolg bei vom Aussterben bedrohter Antilope
Die Wilhelma hat wieder einen großen Erfolg für den Artenschutz zu vermelden: Am 11. Mai 2024 ist hier eine weibliche Bongo-Antilope zur Welt gekommen. Mit vorsichtigen Schritten folgt das Neugeborene namens Tamika („die Süße“) seiner Mutter auf Schritt und Tritt. Das Bongo-Kalb ist die Tochter der 2020 ebenfalls in der Wilhelma geborenen Sabah. Vater ist der achtjährige Max, der aus Prag stammt und erst 2022 nach Stuttgart gezogen ist. Eltern und Jungtier teilen sich ihre Anlage mit Assante, der 15 Jahre alten Großmutter des Neugeborenen. Vergesellschaftet sind die Bongos, die mit einer Schulterhöhe von bis zu 1,25 Meter eine imposante Größe erreichen, mit den Kirk-Dikdiks – einer der kleinsten Antilopenarten der Welt.
Der Bongo ist eine in Äquatorialafrika beheimatete Huftierart. Mit ihrem kastanienfarbenen Fell, das von weißen Streifen durchzogen ist, und ihren bis zu einem Meter langen Hörnern gehören Bongos zu den anmutigsten Antilopen des afrikanischen Kontinents. Man unterscheidet zwischen zwei Unterarten, nämlich dem Westlichen Bongo aus West- und Zentralafrika und dem Östlichen Bongo. In den Bergwäldern Kenias sind nur noch Restpopulationen von insgesamt vermutlich weniger als hundert Exemplaren des Östlichen Bongos erhalten – die Unterart gilt daher als vom Aussterben bedroht. Die Gründe dafür sind neben der Zerstörung ihrer Lebensräume durch Abholzung und Landwirtschaft auch die Wilderei und die von Hausrindern übertragene Rinderpest.
In Zoos wird die seltene Unterart dagegen relativ häufig gehalten und auch nachgezüchtet. Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin erklärt: „Dank weltweiter Anstrengungen ist die Population des Östlichen Bongos heute in zoologischen Einrichtungen deutlich größer als in der Natur. Wir haben dafür einen wichtigen Beitrag geleistet: Alleine in der Wilhelma kamen seit den 1980er Jahren über 50 Jungtiere zur Welt.“
zum Bild oben:
Das Neugeborene im Stall, nur zwei Tage nach der Geburt
Foto: Wilhelma Stuttgart / Lara Lutz |