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Schraubenziege auf der Roten Liste
Wilderei bedroht Wildziegenart in Asien

Vereinte Nationen rufen erstmals den „Internationalen Tag der Schraubenziege“ aus (24.5.)

Berlin/Duschanbe, 23.5.24 – Die Vereinten Nationen haben den 24. Mai erstmals zum „Internationalen Tag der Schraubenziege“ erklärt. Die Schraubenziege, auch „Markhor“ genannt, lebt in den Hochgebirgsregionen Zentral- und Südasiens. Ihre Bestände sind vor allem durch Wilderei und den Verlust von Lebensraum stark zurückgegangen, seit Mitte des 20. Jahrhunderts steht die Art auf der Roten Liste der IUCN. Dennoch haben sich ihre Bestände nicht erholt und die Schraubenziege ist in einigen Ländern vom Aussterben bedroht, in Afghanistan kommt sie nicht mehr vor.

„Der Internationale Tag der Schraubenziege ist ein wichtiges Zeichen, er macht auf die Bedrohung und den dringenden Schutz der Art und ihres Lebensraumes aufmerksam“, sagt Thomas Tennhardt, NABU-Direktor Internationales. „Die Schraubenziege zu schützen, bedeutet gleichzeitig, die sensiblen Hochgebirgsökosysteme zu bewahren, die ganz besonders unter dem Klimawandel, Zerschneidung und dem Druck wachsender Bevölkerung leiden. Auch der Schneeleopard, zu dessen Beutetieren die Schraubenziege zählt, profitiert von den Schutzmaßnahmen“, so Tennhardt weiter. Der NABU engagiert sich seit knapp 30 Jahren in Zentralasien für Naturschutz und nachhaltige Regionalentwicklung. In Tadschikistan entwickelt der NABU seit mehreren Jahren gemeindebasierte Ansätze zum Schutz der Schraubenziege.

Die Schraubenziege lebt meist in Gebirgsregionen bis zu einer Höhe von 3.600 Metern über dem Meeresspiegel. Sie ist ein exzellenter Kletterer und kann 90 Grad steile Felswände problemlos überwinden. Ihr Markenzeichen sind die spiralförmig gewundenen Hörner, die besonders bei den älteren Böcken stark ausgeprägt sind und sie zum beliebten Ziel von Trophäenjägern machen. Die Trophäe eines Markhor-Bockes kann einen Preis von über 150.000 Dollar erzielen, mehr erzielt nur das Nashorn.

Anfang der 2000er Jahre führte Pakistan ein neues Schutzkonzept für die Schraubenziege ein. „Durch den Schutz und Aufbau lokaler Populationen und der Ausgabe stark begrenzter Jagdlizenzen profitierte die lokale Bevölkerung direkt von der streng regulierten Jagd. Dadurch stiegen ihre Bemühungen zum Schutz der Art, die Wilderei wurde gestoppt und die pakistanische Markhor-Population erholte sich dank dieses Ansatzes schnell“, erklärt Katja Kaupisch, Teamleiterin Asien und Osteuropa beim NABU-Bundesverband.

2008 begann Tadschikistan mit der Umsetzung eines ähnlichen Ansatzes. Daraufhin stieg die Schraubenziegenpopulation innerhalb von 10 Jahren von weniger als 300 auf über 5.000 Tiere. „Jedes Jahr werden etwa 15 Schraubenziegen gejagt, wodurch fast 2 Millionen Dollar Einnahmen erzielt werden, die der lokalen Bevölkerung zugutekommen“, so Kaupisch.

Die Initiative zum Internationalen Tag der Schraubenziege wurde vom Präsidenten der Republik Tadschikistan, Emomali Rahmon, ins Leben gerufen und von allen UN-Mitgliedern unterstützt.

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Eintrag vom: 25.05.2024  




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