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NABU: 10-Punkte-Plan für mehr Meeresschutz
Krüger: Bundesregierung muss beim Schutz von Nord- und Ostsee endlich handeln

Berlin, 3.3.23 - Die Bundesregierung wollte laut Koalitionsvertrag mit einer Meeresoffensive zum Schutz der Meeresnatur in die Regierungsverantwortung starten. Bislang gefährden jedoch Entscheidungen zum beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien jeglichen Fortschritt beim marinen Naturschutz.

„Die Bundesregierung hängt beim Schutz der Nord- und Ostsee hinter den eigenen Vorgaben hinterher. Verlieren wir die überlebenswichtigen Funktionen der Meere als Sauerstofflieferanten, Kohlenstoffsenken, ihre Artenvielfalt, den natürlichen Küstenschutz, dann sieht unsere Zukunft ganz düster aus. Auch hier geht es wie beim Klimaschutz um unsere Lebensgrundlagen“, so NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger.

In seinem Papier „10 Punkte für den Schutz der Meere“ beschreibt der NABU die notwendige Trendwende in der deutschen Meerespolitik. Dafür greift er die Zusagen der Bundesregierung aus dem Koalitionsvertrag und den 10-Punkteplan der Grünen im Bundestagswahlkampf 2021 auf. Darüber hinaus beschreibt er eine notwendige Trendwende in der deutschen Meerespolitik. „Es reicht nicht mehr, Maßnahmen für den Meeresschutz nur zu beschreiben und dann wieder zurück in alte Automatismen, ins Silodenken der Ressorts zu verfallen. Der von den G7 verabschiedete Ocean Deal kommt nicht von allein. Wir brauchen neue Strukturen und verbesserte Rahmenbedingungen für den Schutz von Schweinswalen und Seevögeln, artenreichen Riffen und Seegraswiesen“, ergänzt NABU-Meeresschutzexperte Kim Detloff.

Neben den Forderungen nach einem naturverträglichen Ausbau der Offshore-Windenergie, wirksamen Meeresschutzgebieten mit nutzungsfreien Flächen und einer Reform der Fischerei, setzen die Umweltschützer insbesondere die auf Flächensicherung und auf Gesetzesänderungen zum Schutz der biologischen Vielfalt. „Wir brauchen eine verbindliche Meeresschutzverordnung für Bund und Länder und eine Novelle des Bundesnaturschutzgesetzes. Der Schutz der Meeresnatur muss wie der Klimaschutz als überwiegenden öffentliches Interesse festgeschrieben werden. Zudem müssen Einvernehmens-Erfordernisse anderer Ministerien bei der Umsetzung europa- und völkerrechtlicher Meeresschutzverpflichtungen abgebaut, der Ökosystemansatz Grundlage aller meerespolitischen Entscheidungen werden und ein Verbesserungsgebot bei allen Eingriffen im Meer vereinbart werden. In Summe braucht es Plus fürs Meer“, erläutert Detloff.

Hintergrund:

Ein Drittel der Arten in Nord- und Ostsee steht auf der Roten Liste. Erst im Dezember letzten Jahres hat sich Deutschland bei der CBD COP 15 in Montreal verpflichtet, bis 2030 ein Drittel seiner Land- und Meeresflächen wirksam zu schützen, 30 Prozent der zerstörten Lebensräume wiederherzustellen und den Eintrag von Nähr- und Schadstoffen zu halbieren. Ein weiter Weg, bei dem die Umsetzung der NABU-Empfehlungen nur der Anfang sein kann.

Die 10 Punkte des NABU für den Schutz der Meere und weitere Informationen finden Sie online
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Eintrag vom: 06.03.2023  




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