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NABU: Feuchtgebiete in der EU ab heute bleifrei
Miller: So werden eine Million Wasservögel jährlich gerettet / NABU und BirdLife haben jahrelang für das Verbot von Bleischrot gekämpft

Berlin, 15.2.23 - Großer Erfolg für den NABU-Dachverband BirdLife: Ab heute ist die Verwendung von Bleischrotmunition in und um Feuchtgebiete in allen 27 EU-Ländern sowie in Island, Norwegen und Lichtenstein verboten. „Mit diesem Gesetz werden jedes Jahr eine Million Wasservögel gerettet, die in der EU an Bleivergiftung durch Jagdmunition sterben“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Die anhaltende Vergiftung von Wildtieren in Feuchtgebieten wird damit endlich beendet. Dafür haben wir zusammen mit BirdLife mehr als 20 Jahre gekämpft.“

Bleischrot besteht aus winzigen Kugeln, die Jäger aus ihren Gewehren verschießen. Sie jagen damit sogenanntes Niederwild, das sind vor allem Vögel, Hasen und kleinere Raubtiere wie Fuchs und Waschbär – nicht nur in Feuchtgebieten. Es wird geschätzt, dass Jäger die Feuchtgebiete in der EU mit jährlich 4.000 bis 5.000 Tonnen Bleischrot verunreinigen. Dabei gibt es mittlerweile ungiftige Alternativen.

Bleischrot ist besonders problematisch für Wasservögel, da sie Bleipellets mit kleinen Stein- oder Sandpartikel verwechseln und diese schlucken, denn sie brauchen kleine Steine, um damit ihre Nahrung im Magen zu zerkleinern. Das Bleiverbot hilft auch Greifvögeln und Aasfressern. Sie werden vergiftet, wenn sie mit Bleischrot kontaminierte Beute fressen. Auch für Menschen, insbesondere Kinder, kann Blei schwerwiegende Folgen haben, wenn sie diesem giftigen Schwermetall ausgesetzt sind.

Der NABU begrüßt, dass das Verbot bereits das Mitführen von Bleimunition in und in einem Umkreis von 100 Metern um Feuchtgebiete umfasst. „Davon erhoffen wir uns eine gute Wirksamkeit des Verbots“, so Miller. „Außerhalb von Feuchtgebieten darf allerdings weiter mit Blei geschossen werden. Auch das muss nun dringend durch Gesetze unterbunden werden. Seit Jahrzehnten ist der giftige Stoff bereits in Produkten wie Farben und Batterien verboten. Die Vergiftung der Natur durch Bleimunition muss jetzt endlich komplett gestoppt werden.“ Zudem müsse der Gesetzgeber die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass Übungsplätze für Jäger zügig auf bleifrei umgestellt werden können.
 
Eintrag vom: 16.02.2023  




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