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Grundsatzprogramm „Artenvielfalt“ veröffentlicht
NABU fordert Weltgemeinschaft zu entschiedenem Handeln im Kampf gegen Artenkrise auf

Berlin, 15.11.22 – Der NABU sendet mit dem Grundsatzprogramm „Artenvielfalt“ eine klare Botschaft im Kampf gegen das globale Artensterben. In seinem Programm, das zeitnah zur Welt-Artenschutzkonferenz (CITES) in Panama veröffentlicht wurde, fordert der NABU deutlich stärkere Anstrengungen zur Bewahrung und Förderung der Artenvielfalt in Deutschland und weltweit. Neben der CITES-Konferenz in Panama sei die Weltgemeinschaft auch bei der bevorstehenden Weltnaturkonferenz in Kanada dazu aufgefordert, den Schutz und Erhalt der globalen Artenvielfalt voranzubringen.

NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: „Der Zustand unserer Natur ist alarmierend. Bis zu einer Million Arten drohen in den kommenden Jahrzehnten auszusterben. Mit jeder verlorenen Art lösen sich Knoten in den fein gewebten Netzen der Ökosysteme. Diese bilden jedoch unsere Lebens- und Wirtschaftsgrundlage. Statt immer weiter Löcher in dieses sichernde Netz zu schneiden, müssen wir endlich anfangen, Löcher zu flicken. Die Weltgemeinschaft hat es nun in der Hand: Sie kann ein klares Zeichen für den Schutz und Erhalt der globalen Artenvielfalt setzen und die Weichen dafür stellen, den Kollaps unserer Ökosysteme abzuwenden.“

In seinem Grundsatzprogramm fordert der NABU beim Artenschutz frühzeitig und vorausschauend zu handeln, um weitere Belastungen für Natur und Umwelt zu verhindern. Insbesondere brauche es streng regulierte Schutzgebiete und ein wirksames Schutzgebietsmanagement. Dort, wo Eingriffe unvermeidbar sind, fordert der NABU kohärente Ausgleichsmaßnahmen, um den ökologischen Schaden so gering wie möglich zu halten.

Laut NABU gibt es guten Grund zur Hoffnung: So beweise etwa die Rückkehr ehemals vom Aussterben bedrohter Arten wie dem Seeadler, dass die Artenkrise zu bewältigen sei. Vom neuen Artenhilfsprogramm des Bundes erwartet der NABU einen wirkungsvollen Beitrag, der den Artenschutz in Deutschland deutlich voranbringt.

„Es reicht jedoch nicht, sich auf ausgewählte gefährdete Arten oder einzelne Sektoren zu konzentrieren“, sagt Ralf Schulte, der als NABU-Artenschutzexperte federführend am Grundsatzprogramm mitgewirkt hat. „Stattdessen ist es notwendig, alle Arten in überlebensfähigen Populationen, in ihren Lebensräumen und in intakten Lebensgemeinschaften zu erhalten und zu vernetzen. Gleichzeitig tragen wir Verantwortung, uns allen Zerstörungen von Lebensräumen oder Veränderungen, die dem Erhalt der biologischen Vielfalt entgegenstehen, konsequent entgegenzustellen.“

Hintergrund: Biodiversität als Lebensgrundlage
Unsere Ökosysteme bilden die Grundlage allen Lebens: So sorgen etwa wildlebende Arten für sauberes Wasser und gesunde Böden. Zudem sichern sie die Ernährung und Gesundheit der Weltbevölkerung. Die wachsende Bedrohung des Menschen durch Krankheitserreger, die vom Tier auf den Menschen überspringen und Pandemien wie zum Beispiel Covid-19 auslösen, unterstreichen aus Sicht des NABU, wie dringend ein Paradigmenwechsel im Umgang mit der Natur ist. Nicht zuletzt tragen etwa Erlebnisse in der Natur zum psychischen Wohlbefinden bei.

Hintergrund: CITES-Konferenz in Panama
Vom 14. bis 25. November 2022 findet in Panama die 19. Vertragsstaatenkonferenz zum Washingtoner Artenschutzabkommen CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) statt. Das Abkommen reguliert seit 1975 den internationalen Handel mit wilden Tier- und Pflanzenarten. Ziel des Abkommens ist es, Gefahren für die Arten durch den internationalen Handel zu vermeiden. Der NABU und die NABU International Naturschutzstiftung begleiten die Verhandlungen. Gemeinsam mit anderen NGOs setzen sie sich dafür ein, den Schutz international bedrohter Tier- und Pflanzenarten zu verbessern.
 
Eintrag vom: 17.11.2022  




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