Miller: Hersteller dürfen Reparatur von Handy, Laptop & Co. nicht weiter behindern
Berlin, 29.4.22 - Für die Langlebigkeit und Reparierbarkeit von Kommunikationsgeräten ist nicht nur die Hardware entscheidend. Oft ist es die Software, die eine längere Nutzung oder eine Reparatur verhindert. Eine Umfrage der EU-Kommission zeigt: Fast 20 Prozent der Befragten ersetzen ihre alten Geräte durch neue, nur weil Anwendungen oder Betriebssysteme nicht mehr funktionieren.
Neben fehlenden Updates kann die Software eine unabhängige Reparatur durch ein „Part Pairing“ auch aktiv verhindern. Hierbei werden Hardware-Komponenten so mit Software verschaltet, dass sie ohne eine Freigabe des Herstellers nicht ausgetauscht werden können. Beides wird zu einem immer entscheidenderen Faktor in einer digitalen Welt, in der Produkte stärker vernetzt sind und zugleich der Berg an Elektroschrott immer schneller anwächst.
Vor diesem Hintergrund fordert der NABU als Mitunterzeichner eines offenen Briefes gemeinsam mit anderen Organisationen und IT-Unternehmen die EU-Kommission auf, dieses wichtige Thema auf die politische Agenda zu setzen. Die Beteiligten drängen in dem Schreiben auf ein „universelles Recht auf die freie Wahl von Betriebssystemen, Software und Dienstleistungen“. Das sei maßgeblich für eine nachhaltigere digitale Gesellschaft.
"Wenn Hersteller keine Updates für Handy, Laptop & Co mehr bereitstellen und Verbraucher keine alternative Software nutzen können, werden Geräte entsorgt, die eigentlich noch voll funktionsfähig sind. Das führt zu einer völlig unnötigen Verschwendung an Ressourcen, die wir uns nicht leisten können", so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Diese als „Software Obsoleszenz“ bezeichnete Praxis müsse ein Ende haben. |